Es werden (auch hier) immer wieder zwei Dinge miteinander vermischt die man nicht vermischen sollte (ich empfehle dazu das Buch: Hannah Arendt "Wahrheit und Lüge in der Politik")
a.) Fakten und b.) die Bewertung dieser Fakten. = die subjektive Meinung dazu
Beispiel:
Fakt ist: Kleine LED-Blinker sind leichter zu übersehen als großflächige "klassische" Blinker.
Bewertung ist zum Beispiel: "Das ist mir egal" oder: "Das halte ich für problematisch"
Um sich auseinandersetzen zu können, muss man sich über die Fakten einig sein. Falls man sich über die Fakten nicht einig werden kann, dann ist jedes weitere Gespräch sinnlos. Worüber man sich aber sehr wohl auseinandersetzen kann (und auch sollte), das ist der Grund, warum man bestimmte Fakten so oder so bewertet. Also zum Beispiel: Warum ist es jemandem egal, wenn sein Blinker nicht so gut gesehen wird, wie es möglich wäre. Oder das Gegenteil: Warum ist es jemandem wichtig?
Bei der Frage der Schönheit (eines Motorrads) wirds echt schwierig, zu unterscheiden zwischen a.) und b.). Schönheit hat auch was mit Proportionen zu tun, ich empfinde z.B. die Honda Deauville als äußerst unproportioniert - aber ob es dafür objektive Maßstäbe gibt (ob wir hier also über a.) oder b.) sprechen), das weiß ich nicht. Das ist aber ne spannende Frage ... und ungefähr so schwer zu beantworten wie: "Was ist Kunst?"
Wir leben in einer Zeit, in der es populär geworden ist, alles als b.) zu bezeichnen. Das ist nicht in Ordnung! Es gibt Fakten und diese sind keine Frage von "Meinungen"!!
Der Versuch, Fakten als "Meinung" zu deklarieren, wird oft vor allem von Menschen unternommen, die ein distanziertes Verhältnis zur Wahrheit haben.
Das bezieht sich auf niemanden hier - ich wollte nur erklären, worauf wir alle mehr achten sollten.
Grüße, Michael