Für und wider Elektro-Kutsche

  • Jedes Modul mit den heute üblichen 400Wp, wären dann ja 6KWp.....? Südausrichtung?

    Ich kann im Sommer mit genug Zeit mein BEV trotz nur 3KWp laden - einmal die Woche genügt

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Ich weiß nicht, wer diesen Unsinn in die Welt gesetzt hat, aber warum plappern ihn alle nach? Ob das gelieferte Gut nun direkt weiterverarbeitet wird oder ob es zunächst mal für zwei Wochen eingelagert wird, macht für den Transport keinen Unterschied. Es wird genau ein Mal vom Lieferanten zum Empfänger transportiert! Kein einziges Auto lümmelt auf der Straße rum und spielt Lagerhaltung.

    Liegt vielleicht da dran, dass manche Hersteller und Zulieferer wieder anfangen eigene Lagerhäuser in Deutschland zu errichten und nicht mehr unbedingt auf getaktete Lieferungen vetrauen. Natürlich würden die Lkw nicht direkt als Lager verwendet, dennoch wurden viele Lager in Deutschland entfernt und durch externe lieferer ersetzt. Diese haben dann den Kram auf Bestellung produziert, ggf selbst kurz eingelagert bis die Bestellmenge erreicht war und dann auf Termin ihren Truck los geschickt. Somit braucht der Kunde kein Lager und der Erzeuger kein sonderlich großes. Es stimmt in so fern also, dass man es von einem Lager in ein anderes Lager liefern könnte und nicht von einem Lager tausende Kilometer entfernt termingerecht in die Produktion. VW und co greifen da gerne mal zu horrende Vertragsstrafen, damit das genau so läuft, anstelle sich das Zeug werksnah selbst hin zu legen. Dann müssten die Bänder bei Lieferverzug nicht still stehen. Also stimmt die mobile Lagerhaltung irgendwo schon....

  • Die Diskussion ist kurz in die Politik abgedriftet. Möchte das nicht vertiefen. Erinnern möchte ich nur in dem Zusammenhang, das viel ehemalige CSU-Verkehrsminister hohen Schaden angerichtet haben. Nicht alle Entscheidungen haben etwas mit Lobbyarbeit zutun. So manche Entscheidung, die Parteien auf Bundes,Landes oder kommunaler Ebene getroffen haben,werden bei der EU von der eigenen Partei entgegengesetzt entschieden.


    In meiner Stadt, sowie in den Nachbarstädten ist viel in Bewegung. Die Oberleitungsbusse haben einen E-Motor. Der wird während der Fahrt am Draht aufgeladen. Sie können sich jederzeit vom Draht abklemmen und die drahtlosen Nebenstrecken bedienen.

    Die Nachbarstadt hat ihre Busflotte teilweise auf Wasserstoffbusse umgestellt.Die werden überwiegend in den späten Abendstunden betankt. Die Tankstelle ist beim örtlichen Müllheizkraftwerk, die den Wasserstoff produziert. Wasserstoff betriebene Müllfahrzeuge sind noch im Probebetrieb. In meiner Region geht es etwas bergig zu. Da ist ein reiner E-antrieb nicht von Vorteil. Andere Kommunen haben ebenfalls auf Wasserstoff umgestellt. Kaufen diesen aber zu. Ist für alle Kommunen erstmal eine große Investition. Sie bekommen Fördergelder von der EU.

  • Ich möchte mal wieder ein bisschen auf die konkretere Praxis der E-Mobilität zurückkommen. Und zwar themengerecht für ein Motorrad-Forum!
    Ich bin vorhin auf ein Video eines noch sehr kleinen Youtubers, der sicher noch nicht von der Werbung vereinnahmt ist und den Firmen nach dem Mund redet. Gleichzeitig aber ist er ganz sicher auch ein Enthusiast - wie fast alle, die sich was Besonderes gegönnt haben.

    Hier geht es halt um ein Motorrad. Der Gute - einer der Erben Wilhelm Tells - hat sich eine Energica Experia zugelegt. In bereits 4 oder 5 Videos beschreibt er sein Schätzchen, führt es vor und zeigt auch die Reichweite bei unterschiedlichen Fahrprofilen. Ich könnte mir vorstellen, dass der eine oder andere überrascht sein wird, wie weit er seine Touren ausdehnen kann, ohne unterwegs nachladen zu müssen.
    Wenn jemand mit dem Motorrad Reisen unternimmt und dabei recht zügig unterwegs ist, wird er es dennoch als Einschränkung empfinden, in welchen Abständen er für eine halbe Stunde "an die Box" muss. Anders aber bei Leuten, die es - wie der Schweizer Kollege - ruhig angehen lassen und eben nicht reisen, sondern Ausfahrten unternehmen.
    Bei MIR wäre seine km-Ausbeute auf jeden Fall deutlich mehr, als ich bei meinen Fahrten (meist spontane Nachmittags-Touren mit wenig Autobahnanteilen) je gebraucht hätte. Ich bin selten über 200 km hinaus gekommen, aber selbst 250 wären (nach den Erfahrungen des Schweizers) problemlos drin gewesen und es hätte ohne zu laden bis zuhause gereicht. Wenn es mal mehr geworden wäre.....also eine halbstündige Pause wäre dann nicht nur drin gewesen, sondern sogar notwendig und angenehm.

    Einziger Knackpunkt für mich wäre der Preis: 30 k€..... die muss man schon über haben, wenn es um ein Hobby geht. Und ich denke, dass die Goldwing-Klientel, die halt so viel für ein Motorrad auszugeben bereit/fähig ist, nicht unbedingt die Zielgruppe für eine Energica Experia ist, und eben ein ganz anderes Nutzungsprofil hat als, nur Nachmittagsausfahrten.

    Aber schauen wir uns doch mal die Reichweiten-Erfahrungen des Schweizer Stromers an.



    Was mir so auffällt: Die Reichweitenanzeige im Panel kann man sicher nicht ernst nehmen. Die hätte man wohl auch weglassen können. Das sagt der Youtuber aber auch schon selbst in seinen Videos. Dagegen scheint mir die %-Anzeige des Ladezustands recht linear und damit gut nutzbar zu sein, um den nächsten notwendigen Ladestopp bzw. die Notwendigkeit eines Ladestopps gut einschätzen zu können.

    Der Kollege ist auch eher verhalten unterwegs, dafür aber ist die Strecke eine Berg- und Talbahn (du gewinnst beim Bergabrekuperieren nicht so viel wieder zurück wie du beim Bergauffahren verheizt). Wenn er da also auf 260 km kommt (niemand will den Akku komplett leer fahren...), dann gehe ich mal davon aus, dass ich in den Gefilden, in denen ich unterwegs wäre, (sehr flach - SH, NS, MVP und ggf. Dänemark), wären bei Bundes- und Landstraßen-Fahrerei sichere 300 km und mehr drin.

    Es gibt noch einige wenige weitere Videos auf dem Kanal, die ich jetzt mal nicht verlinke, sondern es denen, die es interessiert, überlasse, da mal reinzuschauen. Autobahnfahrt, Abholung und Überführung der Maschine beispielsweise. Und alles unaufgeregt und sachlich und ohne das Gefühl, dass der Kamerad einem unbedingt was verkaufen will.

    Analog zur Reichweite ist der Verbrauch doch recht gering. Nach den Analysen der jungen Mannes entspricht der Verbrauch auf der Bundesstraße in etwa dem meiner damaligen ST1100 und auf der Autobahn (120 bis 130) ca. dem 1,5-fachen einer ST1100. Nur eben kWh statt Liter auf 100 km - wobei eine kWh zuhause (abgesehen von eventueller Solarausbeute) bei unseren aktuellen Stromkosten etwa 1/6 des Spritpreises (Stand heute 14:30) beträgt. Und selbst, wenn man unterwegs an öffentlichen Schnellladern lädt, beträgt der kWh-Preis gerade mal 1/3 des Literpreises für Sprit.


    Nichts desto weniger und umso trotz: Um so viel sparen zu können, muss man - siehe Preis - defintiv sehr viel investieren. Und zwar mehr, als man wohl jemals an Energie-/Betriebsstoffkosten einsparen wird. Das darf man nicht verkennen und das lässt sich auch nicht schönreden. Mit Sparen hat es also unterm Strich nicht wirklich was zu tun. Selbst dann nicht, wenn man ganz oder überwiegend den selbstgepressten Strom vom Dach nutzen kann.

    Immerhin: Viel Fahrspaß, keine Lärmbelästigung, hoher Fahrkomfort (quasi nebenbei bekomme ich eine Automatik, die noch komfortabler ist als ein aufwendiges DCT-Getriebe, aber konstruktiv erheblich weniger aufwendig). Und das gute Gefühl, so einiges von meinem Fahrstrom mit der Sonne abzurechnen. Beim Auto klappt das für den Alltag schon wunderbar.
    Die Experia sieht super aus, wie ich finden, aber das ist dann halt Geschmackssache.

  • Die Energicas sind schon tolle Geräte. Lassen wir Mal den Preis außen vor, so würde ich mir für ein Elektrisches Motorrad wünschen, dass die Onboard-Lader für AC laden nicht so stiefmütterlich behandelt werden. 11kW findet sich selten. Energica kann IMHO nur 3,3kW. Und in der bezahlbaren Kategorie der A1 Moppeds geht Typ2 AC laden de facto gar nicht. Die CCS Lademöglichkeit bei Energica ist mit 25kW Peak zwar gut gemeint, aber auf Touren abseits des guten Autobahn-Ladenetzes wenig hilfreich. AC Lader finde ich inzwischen oft auch an typischen Pausenpunkten, Hotels, Restaurants. Die Größe und Leistung oder bei kleinen Mopeds das Nicht Vorhandensein der Onboard Lader habe ich bereits Firmenintern kritisch angemerkt. Mein Arbeitgeber entwickelt und baut so etwas. Wechselakkusysteme sind in Europa auch nur eine Krücke. Der Kunde will nämlich keinen Akku mieten.

    Aktuell muss man Elektromobilität mit dem Motorrad in der Freizeit wirklich wollen, weil man etwas eingeschränkt ist. Ich würde wollen. Bei einem entsprechenden Gebrauchtangebot werde ich zuschlagen und die Nachteile akzeptieren. Als Pendlerfahrzeug ist ein Elektromotorrad bei Lademöglichkeit zu Hause heute schon gut genug und da sehe ich keine Nachteile, wenn die Reichweite zur Strecke passt.

    Viele Grüße

    Sascha

  • Elektrische Zweiräder könnten meiner Ansicht nach als Fahrzeug für die Innenstädte und zum Pendeln echt super sein. Ich meine damit vor allem Roller (nicht Tretroller sondern im Sinn von "Vespa"). Leider gibts da ein großes ABER: Die Qualität der heute angebotenen Fahrzeuge in diesem Bereich ist unterirdisch (wenn man die entsprechenden Foren liest wirds einem ganz anders ...) Gute Qualität gibts von Honda + BMW. Aber von Honda gibt es nur ein ernstzunehmendes Fahrzeug (Honda EM1 e:) , und dieses in der Klasse 45 km/h. Und nur zum mieten. :( Von BMW gibts was schnelleres - aber der Preis .... :shock:

    Seit Jahren gibts in dem Bereich viele Ankündigungen und wenig echte Angebote. Nur die Chinesen liefern hier - aber wie gesagt: Mit oft unterirdischer Qualität.

    Sehr schade, dass das so lange dauert. Ich warte immer auf Yamaha und Honda ....

  • Ich glaub, ein Hautproblem bei den elektrischen Bikes, ist die Rekuperation. Wenn ich beim Auto sehe, wie heftig die Rekuperation das Fahrzeug verzögern kann, möchte ich wissen wie sich das bei einem Motorrad auswirkt, wenn so heftig mit dem Hinterrad gebremst wird. Die Hersteller werden deshalb die Rekuperation, mit Sicherheit beschränken. Damit geht aber eben ein Großteil der Bremsenergie, im Vergleich zum Auto, verloren.

  • Elektrische Zweiräder könnten meiner Ansicht nach als Fahrzeug für die Innenstädte und zum Pendeln echt super sein. Ich meine damit vor allem Roller (nicht Tretroller sondern im Sinn von "Vespa"). Leider gibts da ein großes ABER: Die Qualität der heute angebotenen Fahrzeuge in diesem Bereich ist unterirdisch (wenn man die entsprechenden Foren liest wirds einem ganz anders ...) Gute Qualität gibts von Honda + BMW.

    Ich habe gerade gelesen, dass sich in den nächsten Jahren ein Batterietauschsystem entwickelt werden soll – vielleicht wird das die Lage ein bisschen verbessern: https://www.motorrad-news.com/…rzichtbar-zukunft-europa/


    Das ist aber erst ein Vorschlag. Mal schauen, was daraus wird und wie viel im Endeffekt so ein „Tausch“ kosten wird.

  • Wer sagt, das die Rekuperationstechnik beim Bike nur auf das Hinterrad beschränkt sein wird ?

    Das sagt nur der Preis. Vorn rekuperieren heißt zusätzlich einen Generator/Motor einbauen. Kost neben Geld zusätzlich Gewicht im Vorderrad und entsprechende Leistungselektronik. Der Markt sagt hinten alleine ist gut genug. Bezüglich Schlupf beim Rekuperieren gibt es bei den größeren Zweirädern entsprechende mit dem ABS gekoppelte Regelungen.