Für und wider Elektro-Kutsche

  • Warum eigentlich immer nur zwei? ...

    Weil 2 Räder agiler durchs Winkelwerk cruisen als ein Bootsanbau, bei dem der Fahrer doch weit mehr Körpereinsatz aufbringen muss wegen fehlender Schräglage und somit Schwerpunktausgleich. Flexit ist da natürlich was anderes. Und 2 Räder stell ich mal eben ab während die Bootsvariante gerne einen ganzen PKW-Parkraum in der Breite einnimmt.


    Gruß, Hannes

    Der Weg sei das Ziel;
    Das Ziel ist im Weg;
    Weg mit dem Ziel!

  • Flexit ist da natürlich was anderes.

    Stimmt. Aber ganz freiwillig will meine Pan mit Flexit auch nicht in die Kurve und der Anschlag ist bei Rechtskurven schneller erreicht als die Reifenhaftungsgrenze. Dann lehnt man sich doch wieder rüber.

    Back to topic: schade um Energica. Fällt für mich dann als Gebrauchte auch raus. Ersatzteile werden zukünftig ein Problem werden. Kann man nur hoffen, dass wir in der Größe und mit schneller Ladetechnik (bewusst nicht größerem Akku) in den nächsten Jahren Alternativen sehen.

  • Vom Gespann mal zurück zum elektrischen/teilelektrischen Fahren. Hier mein Verbrauch nach den ersten 1000km mit meinem Ford Kuga Plugin-Hybrid, fast alles elektrisch in der heimischen Region zurückgelegt. Eine 230km-Tour nach Bad Karlshafen an die Weser kam dazu, da hat sich der Verbrenner gelegentlich zugeschaltet. Wer nicht grade Vertreter ist und jeden Tag zig KM abreissen muss, der Durchschnittsverbrauch kann sich sehen lassen. Elektrische Reichweite bei warmen Temperaturen liegt bei rund 70km, bei 5-10 Grad um 55 km, also allemal genug für Besorgungsfahrten im heimischen Dunstkreis.. Wenn der Akku als "leer" angezeigt wird, sind immer noch 2-3 KWh drin, die das Auto ständig im Schiebebetrieb ohne Last nutzt.


    Das Auto hatte ich beim Kauf Mitte August vollgetankt, das Spritfass ist immer noch zu 3/4 gefüllt.


    Verbrauch Kuga.jpg.

  • Nicht das sich da Haut auf dem Benzin bildet. ;-):mrgreen:

    Gerade denkst du noch, die Welt liegt dir zu Füßen, und plötzlich bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.

  • Sooo, Kia Soul Diesel verkauft. Nächste Woche kommt der MG4 Luxury. Dann sind wir, bis auf die Mopeds, komplett raus bei den Verbrennern. Die Zoe bleibt. :lol:

  • Von Einem, der auszog, ein E-Auto mit viel Platz zu kaufen


    Die Ausgangssituation:

    Wir haben nur ein Auto, einen Reisewagen: MB Viano, 3l V6 Diesel. Ne tolle Kiste, steht sich leider mit 5000 km/Jahr kaputt. Eigenes Haus mit PV-Anlage und Stellplatz. Nur die Wallbox fehlt.

    Die Ziele unserer Fahrten in den letzten zwei Jahren war keine weiter als 100 km von Zuhause entfernt, wobei die Verwandtschaft in ca 200 km Entfernung wohnt. Wenige Fahrten kamen an die 50 km heran. Das meiste ist Stadtverkehr. Diese zwei Jahre sind nicht repräsentativ, da die beste aller Ehefrauen sehr krank war und wir so nicht reisen konnten. Wir fahren höchstens zu zweit + Hund, ne Rückbank brauchen wir nicht.

    Wir brauchen viel Platz für einen Rollstuhl – das ist der Hauptknackpunkt. Anderseits möchte ich ein kleineres Auto, da findet man leichter einen Parkplatz – selbst hier aufm Land. Auch muss man den Preis im Auge behalten.


    Zunächst muss die Familie an den Gedanken mit dem E-Auto gewöhnt werden – da kamen schon komische Aussagen von „die Technik ist noch nicht richtig entwickelt“ bis „hochexplosiv!!!“


    So bin ich los und habe mir viele Autos angeguckt und festgestellt – in alle PKW in der unteren Preisklasse passt kein Rolli rein. Zumindest, wenn man ausser dem Rolli noch irgendwas mitnehmen möchte. Immerhin kommt der Rolli zuletzt ins Auto und muss als erstes wieder raus, den kann man nicht im Kofferraum mit dem Wocheneinkauf begraben. Gestern erst konnte ich jemanden beobachten, der einen Rolli in einen Opel Mokka laden wollte – der hat den Rolli zusammen geklappt und die Räder demontiert. Toll – mach das mal bei Regenwetter...


    Also von klein nach groß und billig zu teuer: der Elektro-Frosch wäre nicht ausreichend, meiner Meinung nach. 80 km/h darf die Fuhre gerne laufen. Ob da überhaupt ein Rolli reinpasst?


    Nun bleiben mir also nur noch Kastenwagen ala Berlingo, Kangoo, Citan etc. Also wurden solche Fahrzeuge im Netz gesucht und gefunden. E Kangoo oder Berlingo, Bj 2014, Reichweite 80 – 100 km, 4000€. Aber da hieß es eher nein, da dort die Reichweite nicht ausreicht. Ok, die sind sicherlich runtergerockt. Weiter suchen.


    Da kommt mir der Kangoo Bj 17-21 genau recht, der schafft mit dem 33er Batteriepack angeblich 275 km Reichweite. 10000-20000 €. Damit ist die beste aller Ehefrauen zufrieden. Schön. Doch wie lange lädt das Ding? 17 Stunden – das geht gar nicht.


    Ok, dann schauen wir nach noch neueren Kangoos, machen ne Probefahrt. Die sollten schneller laden. Und sie da – ein neues Modell mit Hagelschaden, nen halbes Jahr alt und 100 km auf der Uhr für 22000€ – was will man mehr? Pustekuchen: der hat eine Trennwand und Kangoos mit Trennwand haben keinen verstellbaren Beifahrersitz. Aber so hat Frau Probleme mit den Knieen und bekommt das Handschuhfach nicht auf. Zudem lädt der 5 Stunden. „Für so viel Geld soll auch alles stimmen“ - die Gattin hat ja immer recht.


    Klar – einen weiteren Hagelschaden ohne Trennwand gibt es natürlich nicht auf dem Markt. Also muss es was Neues sein. So bekomme ich zwei Angebote für neue E-Kangoos im Bereich von 44-46.000€. Puuuuh. Zudem laden die Kisten nun nur noch 4,5 Stunden. „Hmmmm“ meint Frauchen. „Das ist viel Geld. Gibt es für den Preis wirklich nix anderes?“


    Zuhause nochmal die Angebote anderer Hersteller im Netz durchgeguckt: der EQT – hübscher Wagen, ab 50000€. Vmax 132 km/h. Völlig ausreichend, aber will man sich selber so begrenzen? Aber, das Ding braucht auch 5 Stunden zum laden oder den 80KW Lader, der bestimmt extra kostet. Und ist im Endeffekt doch nur nen Kangoo.


    Und nun?

    Skoda Evoq oder so – ein riesen Kombi, soll auch elektrisch sein und ganz toll. Jenseits der 50.000€. Uiii

    Eine Anfrage nach ner Probefahrt war schon komisch. Ich musste mir drei Niederlassungen in der Nähe aussuchen und durfte dann meine Anfrage stellen. Dann kam lange nichts. Dann kam ein Tag später ne Mail, das einer der Dreien mein Hauptanfragepartner wäre und nur im Fall, das da nichts da sei, wären die anderen zu befragen → Gebietsschutz? Man würde ein Fahrzeug für uns vorbereiten und sich melden.

    Wie auch immer, nach nun fast einer Woche warte ich weiter auf den Probefahrttermin – und gucke mir Yts an.

    Und schon sind zwei Wochen vergangen, Skoda meldet sich nicht. Zudem stand mal einer hier in der Strasse, da konnte ich gucken, ob da der Rolli reinpasst. So richtig groß ist die Heckklappe aber auch nicht wirklich. Wird schon reinpassen, aber ich werde Tetris spielen müssen. Diagonal könnte passen. Schade, bei einem so neuen Wagen, man will ihn ja auch nicht verrammeln.


    Dann kam die Idee mit dem Tesla Y.

    Das buchen einer Testfahrt ist schon alleine ein Erlebnis. Man sucht Tesla im I-Net, kommt auf die Startseite und die startet direkt mit dem Angebot der Probefahrt eines Model Y. Angeklickt und schon wurde ein Termin in einer Stunde angeboten, bei Tesla in Giessen. Ok, ich wähle den Wunschtermin und klicke auf senden. Kaum geschehen, klingelt das Telefon. Ein Lukas von Tesla ist dran und bespricht mit mir, welches Modell ich genau probe fahren möchte und bietet an: Dualmotor, Long range etc. Auch sprachen wir über Lieferzeiten und Lagerbestände. Siehe da – ein Model Y bekommt man ab 39000€. Das ist viel günstiger als der Kangoo, kommt deutlich weiter und kann viel schneller laden. Lukas von Tesla informierte mich, das bereits ein Konto für mich erstellt wurde.

    Uiuiui – Tesla ist für mich weit weg: eine Luxusmarke, was für Geschäftsführer, Ärzte und Söhne reicher Eltern. Ist das Ding nicht etwas über das Ziel hinaus geschossen? Lass die Frau entscheiden. Immerhin haben wir bei 4000€ angefangen zu suchen.

    Schon kommt eine Mail, das ein Sebastian auf mein neues Tesla Konto 1000.- € als Prämie für einen Neuwagen hinterlegt hat. Dankeschön...

    So kann es auch gehen. Brutales, aber gutes Marketing.

    Das muss man sich vorstellen: andere Anbieter haben bis heute auf meine Mails nicht mal geantwortet.


    So, dann kam der Tag der Probefahrt eines Tesla Y. Willkommen in der Tesla Gießen Halle. Kaffee?

    Dann wurde uns das Auto vorgestellt und der Rolli in den Kofferraum gelegt. Den legt man da einfach rein, es bleibt genug Platz für andere Dinge, schön. Immerhin, der Stuhl muss zusammen geklappt werden, ganz so einfach geht’s nicht. Probefahrt gefällig? Ja klar – also wurde draussen ein Auto vorgefahren, Standardrange, Heckantrieb in rot.

    Man merkt gleich, das ist kein Produkt eines Autobauers, sondern eines Softwareunternehmens. Wo sonst braucht man ein Tablet, um das Handschuhfach zu öffnen oder die Rückspiegel einzustellen. Also los, leise surren wir vom Hof. Drauf auf die Bundesstrasse, die wird auch gleich zweispurig bergauf. Also raus auf die linke Spur und mal ein bisschen drauf gedrückt. Ja ganz nett, Beschleunigung passt. Der ele Wind wurde auch gleich von einem weiteren Fahrzeug ausgebremst. Dann endlich freie Bahn und durch gedrückt. Ja, man kann sich daran gewöhnen, man ist schnell zu schnell. Kostet sicherlich viel Reifen. Solche Beschleunigungswerte kenne ich ja vom jahrelangen Motorradfahren.

    Auch gewöhnungsbedürftig ist, das man immer rechts auf den Bildschirm gucken soll, wenn der tote Winkel links dargestellt wird. Der Spurhalteassi meckert mich an, der Abstandswarner alarmiert mich, nur weil es sich weiter vorne staut. So viel Gemeckere bekomme ich ja nicht von meiner Frau, das bin ich nicht gewöhnt.

    Fazit: ich bin sprachlos. Faszinierend, würde Spock sagen. Ich muss die Erlebnisse erst mal sacken lassen. Zudem bin ich kein Tesla-Typ – eher der nette Mann mit dem Kastenwagen. Aber das Preis-Leistungsverhältnis ist schon beeindruckend.

    Nun, nach dem Überschlafen muss ich sagen, mein Führerschein könnte in Probleme kommen, wenn ich weiter so frei und lebensfroh fahre. Dafür ist D zu reglementiert. Wenn den Tesla, dann aber bitte immer mit Tempomat und Limiter – wenn er sowas hat. Das Gemeckere des Fahrzeuges ist blöd, man fühlt sich bevormundet. Aber, ich bin keine Zwanzig mehr und sollte froh sein, wenn noch wer mit auf die Strasse guckt. Wer weiß, wozu es noch gut sein wird. Vater hatte mal einen Unfall, da ist er mit Mutter aus dem Urlaub gekommen, 600 km am Stück gefahren und auf der A5 Höhe Butzbach beim Anblick der heimischen Münzenburg hatten beide das Stauende übersehen. Mit nem Tesla wäre das nicht passiert.


    Ob es wohl ein Model Y werden wird? Bei unserem Fahrprofil schon fast ein bisschen viel Auto für den Alltag – aber hey – immer noch deutlich günstiger als ein E Kangoo, lädt und fährt schneller..... Das werde ich Jedem entgegen halten müssen, Sprüche werden kommen. Wir sind hier aufm Land eher hemdsärmelig.


    Nen Model Y ab 39000 €, ggf sogar noch 2000 € günstiger. Klingt immer noch viel – aber ein Vergleich mit gängigen Benzinern ergibt, das ein Focus oder Astra Kombi auch in der Preisklasse liegen. Also ist so ein Y eher kein Luxus, sondern nur ein Opfer von Vorurteilen. Hmmmmm...


    Dann sah ich einen Hyundai Ioniq 5. Auch was Nettes und zwischen 170 und 650 PS. Der Vorführer stand da wie ein Badmobil, in schwarz und viele Flügelchen. Um Gottes Willen – aus dem Alter bin ich nun doch wirklich raus. So richtig schöne Farben haben die aber auch nicht. Mattes Hellblau und ein undefinierbares mattes Weinrot – sonst nur diverse Variationen von grau. Nochmal 10-20000€ teurer als der Tesla. Zudem mag ich die Golf-Form nicht. Hmmmm.....

    Es bleibt schwierig....

    "Das meiste auf der Welt geht nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch Putzen."

    (Erich Kästner)

    Es grüßt der Waldschrat

  • Das Gebimmel im Auto kann man abstellen, ist halt bei neuen Autos Vorschrift. Wie ich deine Sondierungen bisher beurteile, scheint der Tesla Y bisher von allen Beutestücken im Quervergleich zu Deinen Anforderungen noch der beste Weg zu sein.


    Haste mal probiert, wie der Rolli zusammengeklappt in einen Kuga PHEV-Kofferraum passt ??? Die Einkäufe oder Urlaubs- Koffer kannste immer noch auf der Rückbank deponieren. Ich fahre seit meinem Kuga-Erwerb meine Strecken bis rund 55 km alle elektrisch und für die sehr seltenen langen Reisen ist der Verbrenner dabei. Verbrauch bei leerem Akku (2kWh sind trotzdem noch drin) im Hybridbetrieb unter 4 l. Manko ist die lahmarschige Ladezeit. Aber wenn das Auto nachts in der Garage steht, kommt der Stecker rein und ist bei leerem Akku in 6 Std morgens wieder voll. Mein Einstieg in die (Halb)-Stromerwelt betrachte ich als gelungen. Vollstromer sehen das anders, warum den Ballast des Verbrennes mitschlüren :mrgreen:, aber für mich passt es zu 100 Prozent.


    Mit einem Rolli wäre so ein Ford Tourneo PHEV ggfls. auch eine gute Alternative, zumal der ein niedriges Einladen möglich macht, der Rolli braucht nicht zusammengeklappt werden. Wird halt nur ein Teil der Sitzbank umgeklappt. Und zwei Schiebetüren sind auch nicht zu verachten. Klick da --> Ford Tourneo Connect

  • Hihi - Deine Story hatte ich damals ich meiner Frau vorgelesen. Sie schüttelte nur den Kopf: "Der Motor käme bei uns ja quasi nie zum laufen - das sei ja völlig sinnlos für uns" Recht hat sie....

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  • Wo sonst braucht man ein Tablet, um das Handschuhfach zu öffnen oder die Rückspiegel einzustellen.

    Handschuhfach, nun ja. Die für mich drängendere Frage ist, wie ich die Tür aufbekomme? Nicht du, ich, von außen, der ich dich nach einem Unfall retten will. Der Strom ist ausgefallen und du bist ohnmächtig. Oder du bist noch bei Bewusstsein, aber der Strom ist weg. Lass dir dies mal vom Händler en detail vorführen. M.W. musst du da innen Verkleidungsteile demontieren, um an eine mechanische Notentriegelung zu gelangen. Bei einem Modell gibt's an den Fondtüren nicht mal das - und von außen weiß ich überhaupt keine Lösung.


    Ich bekomme schon Pickel, wenn ich am Zoe an der Fondtür dieses alberne, dreieckige Plastikflügelchen sehe, das man erstmal finden muss und das einen Türgriff, -GRIFF!, darstellen soll. Deswegen ist dessen Rückbank m.E. zum Transport lebender Menschen ungeeignet.

    Aber Tesla schießt in der Hinsicht den Vogel ab.


    Man merkt gleich, das ist kein Produkt eines Autobauers, sondern eines Softwareunternehmens.


    Sehe ich auch so.

    Auf der anderen Seite: Für 40 Mille kannst du deinem Viano Sprit für die nächsten 200.000 km einschenken. Reicht dir also für die nächsten 40 Jahre.

  • Einspruch euer Ehren. Handschuhfach: was spricht dagegen 2 Worte zu sagen "Handschuhfach öffnen"

    Tür öffnen: Tesla ist aber nicht der einzige mit solchen Türgriffe, zb Ioniq 5


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    Ist wohl ein "Autobauer"


    Zur Notendriegelung, da brauchst du keinen Strom für, ist mechanisch.


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    Gerade denkst du noch, die Welt liegt dir zu Füßen, und plötzlich bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.