Für und wider Elektro-Kutsche

  • ... Viele E-Autos sind doch wahre Monster. Hunderte an PS, riesengroße Räder, ... Unfassbar schnell. Und Sackschwer. Die Autoindustrie hat es geschafft, diesen Effizenzgedanken in chromblinkende Statussymbole umzuwandeln. ...

    1. PS verkaufen sich besser. Wer will ein E-Auto mit 50PS? Da würde man einfach nur ausgelacht und gemobbt werden.

    2. Grosse Räder sind effizienter beim Rollen

    3. der Akku wiegt etwa 700kg. Ich bin kürzlich auf unsere geeichte LKW-Waage gefahren und die zeigte 1950kg mit mir an. Das finde ich ganz ok, denn: BMW hatte den i3 als leichtes Auto konzipiert und gebaut. Tesla hingegen, gleich „bleischwer“. Die BMW Leute haben das nicht gerafft, dass „schwerer“ mehr Vor- als Nachteile bringt -> Rekuperation / Energie Rückgewinnung. Der neue i3 ist nun auch schwerer geworden.

    4. Die Effizienz ist gut. Vorher hatte ich ein Durchschnittsverbrauch von ~9.4l/100km Benzin beim Arbeitsweg (35km, +565 Höhenmeter) und nun ~24kW. Aufgerundet. Ein Liter Benzin entspricht etwa 8,9kW. Also braucht das übergewichtige Auto im Vergleich 2.7l/100km. Also ich finde das effizient...😊

    5. das Statussymbol... ja da hast du recht, ist ähnlich wie bei Apple😆. Wen ich zum Teil lese, was im Tesla-Forum oder FB-Seite so abgeht... mein lieber Scholli. Da gibts apres-pubertäre Jungs, die würden Oma, Opa und den Rest der Sippe dafür verkaufen. Da perlt jede Kritik und jedes Problem ab.


    und selbstverständlich könnten viele mit dem Pedelec zur Arbeit. Das würde ich niemals nie tun; aus Prinzip. Ein Ökofuzzi bin ich auch nicht, sonst täte ich weder GoldWing fahren noch einfach so nach Dodenau, um euch zu sehen.😊

    Lieber Kurven ohne Ende, als eine Ende ohne Kurven😇

  • 4. Die Effizienz ist gut. Vorher hatte ich ein Durchschnittsverbrauch von ~9.4l/100km Benzin beim Arbeitsweg (35km, +565 Höhenmeter) und nun ~24kW. Aufgerundet. Ein Liter Benzin entspricht etwa 8,9kW. Also braucht das übergewichtige Auto im Vergleich 2.7l/100km. Also ich finde das effizient...😊

    Das kannst du nur sagen, wenn dein Strom aus Sonnen-, Wasser- oder Windkraft geliefert wird. Bei vielen hier im Forum ist's aber ganz normaler "dreckiger" Strom, d.h. Kohle-, Atom- oder Gaskraftanlagen. Und da sieht die Effizienz schon deutlich schlechter aus - und bei der Atomkraft kommt noch dazu, dass die Endlagerung der radioaktiven Reste immer noch ungelöst ist. (Und Gösgen ist ja auch schon am Limit...)

    Der effiziente (!) Verbrenner hat m.M.n. schon was. Wenn ein Golf aus den 70er Jahren (850kg) mit einem modernen Motor ausgestattet wäre, könnten wir das 1Liter-Auto schon längst haben. Da hätten aber die Kataris was dagegen, denen ein grosser Teil von VW gehört. Oder den Kuwaitis, die bei Daimler drin sind.

    Vielen Dank und viele Grüsse

    Sepp ( der eigentlich anders heisst...)

  • Na, wer hat sie gesehen - die ZDF Doku Frontal21 über Tesla?

    War zu erwarten das da nur Tesla-Bashing bei rauskommt, am liebsten hätte ich einen Stein in meinen TV geworfen. Aber dann kam der Lacher....eine ehemalige Ing. aus Amerika klagte ihr Leid....sie habe auf einen schweren Sicherheitsmangel hingewiesen: EINE AUFROLLENDE FUSSMATTE 😂😂😂😂 Dann wurde sie gezwungen ihre Kündigung zu unterschreiben. Ich seh es fast vor meinen Augen, Elon selbst steht mit seinem Flammenwerfer vor ihr damit sie unterschreibt 😂😂😂😂 ZDF , bravo, tiefer als euer Niveau liegt nur noch die Titanic.

    Elon und Covid, auch nur Polemik,

    https://www.businessinsider.de…stoff-drucker-entwickelt/


    Tesla kommt nach Berlin und der Bürger weinend vor der Kamera: es wird nicht mehr regnen. -gaga---:--

    Ok, bei Tesla ist auch nicht alles Gold was glänzt, wo ist das schon, aber der Bericht war sowas von einseitig und schlecht. :evil:

    Gerade denkst du noch, die Welt liegt dir zu Füßen, und plötzlich bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.

  • Ich werde mir die Doku noch anschauen, kann also dazu noch nichts sagen. Was aber in der Branche kein Geheimnis ist: Tesla ist nicht der beste Arbeitgeber der Welt. Es werden insbesondere aus Bewerbungsgesprächen für Grünheide grauslige Dinge berichtet. Schlechte Vorbereitung, bekloppte Fragen, schleppende Rückmeldungen. Das ist aber nicht zwingend ein "Privileg" von Tesla, das können andere auch schlecht.

    Zu der rollenden Fußmatte (ich greife das mal auf, weil oben genannt): niemand aus der Automotive Branche will so etwas vor der NHTSA erklären müssen. Hier sprechen wir über einen Gasgeber oder nicht volle Einsatzbereitschaft der Bremse. In den USA sind Ingenieure schon für weniger in den Knast gegangen. Solange nichts passiert ist alles gut, aber wenn... Die FMEA dazu hätte ich gerne mal gesehen...

    Diese Probleme kann und darf man durchaus benennen, genauso wie das grauenhafte Projektmanagement beim Bau der Fabrik.

    Und trotzdem ist Tesla eine Chance. Für die Region, für die Elektromobilität und auch nach dem Motto: Konkurrenz belebt das Geschäft. Die Transformation von VW zeigt das. Und vielleicht läufts bei Tesla ja dann anders als bei Walmart.


    Viele Grüße

    Sascha

  • Was ich ja nicht verstehe, dass die Elektrokritiker hier immer damit argumentieren, dass gar nicht genug Strom für alle Autos da wäre.


    Es geht ja gar nicht darum, dass alle sofort umsteigen. Aber man kann mal den Anfang machen, dazu lernen und Steine aus dem Weg räumen, statt nur zu lamentieren, dass das alles gar nicht für alle funktionieren kann.


    Ich verbrauche seit über 10 Jahren nur Ökostrom und bezahle dafür nicht mehr als Otto-Normalverbrenner.

    Der Ökostromanteil in DE steigt jedes Jahr und liegt schon weit über dem des Atomstroms.


    Für viele Normalverbraucher wäre eine Zoe eine gute Alternative zu nem Fiesta, Corsa oder Polo, besonders wenn Papa für die zwei Fahrten im Jahr in den Urlaub noch den Bulli, Touran oder Q5 hat, den er notgedrungen auch zur Fahrt ins Büro nutzt, weil seine Frau nicht mit dem Monster in der Stadt oder im Parkhaus einparken will.

  • Wie auch schon andere gesagt haben: Bei Tesla ist nicht alles Gold was glänzt. Vor allem scheinen die Arbeitsbedingungen "typisch amerikanisch" zu sein. Und das ist sicher nicht in Ordnung. Aber vieles von dem, was da gegen Tesla gesagt wird, kommt mir so vor wie ein Zuschauer, der nach der Ärmelkanalüberquerung zu Bleriot sagt: "Die Farbe von Ihrem Flugzeug ist aber nicht schön!"


    Ohne Tesla wären wir heute noch tief im Verbrenner-Zeitalter. Und deutsche Autobauer würden immer noch behaupten, dass "es nicht geht". Tesla hat sich für die Veränderung unserer Mobilität riesengroße Verdienste erworben - das kann man gar nicht zu hoch bewerten!

  • Was ich ja nicht verstehe, dass die Elektrokritiker hier immer damit argumentieren, dass gar nicht genug Strom für alle Autos da wäre.

    Tommy, das liegt daran, dass hier oft nicht argumentiert wird sondern nur nach angeblichen Gründen für die eigene Stimmung gesucht wird. Das nennt sich "rationalisieren". Das ist so, wie wenn ein Veganer behauptet, es sei unvernünftig, Fleisch zu essen. Anstatt einfach nur zuzugeben, dass er deswegen kein Fleisch isst weil ihm die Tiere leid tun.

  • Da hats meinen Kommentar irgendwie verschluckt beim einfügen des zweiten Zitats:


    Du scheinst die Thematik mit den verrutschenden Fußmatten irgendwie witzig zu finden, hier mal etwas zur Historie.

    https://www.spiegel.de/wirtsch…rafe-zahlen-a-959680.html


    1. Richtig, die Hersteller würden gerne Effiziente E-Autos mit kleinen E-Motoren in der 40-70kW Klasse bauen, der Endkunde will es aber nicht. Der Endkunde will auch keinen Heinkel Kabinenroller, sondern einen 1700mm hohen, 1850mm breiten SUV.


    2. Richtig, große Räder haben tendenziell einen geringeren Rollwiderstand, beim Auto sieht das jedoch oftmals anders aus. Große Felgen und große Radkästen haben einen schlechten CW-Wert. Größe Räder sind zumeist deutlich breiter. Soein 195/65 R19 sieht halt albern aus, als kommen da 235/40 R19 druff. Große Reifen,besser gesagt große Felgen haben oft einen niedrigen Querschnitt, wodurch die Abrolleigenschaften nicht so effizient sind. Sieht aber cool aus und die Kunden wollen es. Tesla hatte doch anfangs sogar mal extra so geschlossene Radkappen deswegen. Scheinen aber nicht gut angekommen zu sein.


    3. 1950kg, mögen für ein E-Fahrzeug ganz nett sein, verglichen mit Verbrennern ist das aber eine Katastrophe. Da wiegen vergleichbare Fahrzeuge gerne mal 25% weniger.


    Das mit der Effizienz schwerer Fahrzeuge meinst du nicht ernst oder? Das ist Unfug. Leicht ist immer Effizienter! Rekuperation hin oder her, man mag aus dem schweren Fahrzeug zwar mehr Energie wieder zurückgewinnen können, diese Wunde anfangs aber auch beim Beschleunigen hineingesteckt. Und rein geht immer mehr als rauskommt.

    Der Grund warum BMW wieder schwerer wird ist ganz einfach, Leichtbau ist nicht nur aaufwendig, sondern auch sackteuer. Man hat gesehen das es die Leute nicht juckt, die kaufen eh am Ende des Tages den schweren SUV, also steckt man das Geld lieber in eine größere Batterie als in den Leichtbau. Nach uns die Sintflut.


    Nur mal so, wie Wertvoll, aber auch Teuer Leichtbau ist. VW hat vor einigen Jahren damit begonnen die Bleche der Karossen zu härten, das passiert während des Pressvorgangs. Dadurch war man in der Lage, (Achtung das ist jetzt rein aus der Erinnerung, hab mal mit einem involvierten Ing. gesprochen), das Gewicht der Rohkarosse um etwa 12% zu reduzieren, macht auf das Gesamtfahrzeug vielleicht noch 4-5% oder so. War VW aber Investitionen im Milliardenbereich wert.

    1. Materialeinsparung.

    2. Leichtere und dadurch effizientere Fahrzeuge.


    Schwere Autos sind immer mist, außer du rammst ein kleines Auto, dann ist es nur für die Menschen in dem kleinen Auto ultrabeschissen und für dich recht vorteilhaft.


    4. Deine Milchmänchenrechnung ist Unfug.


    Du meinst sicherlich einen Heizwert von 8,9kWh/L? Soweit richtig, nur leider lässt sich dieser Heizwert niemals vollständig in Bewegungsenergie umwandeln, egal ob Ottomotor oder Kraftwerk.

    Im Ottomotor modernster Generation erhalten wir etwa einen Wirkungsgrat von 25-28% wir ziehen also rund 2,2kWh aus dem Liter und bei 9,4l/100km hat dein Benziner etwa 21kWh/100km verbraucht. Dein E-Fahrzeug etwa 24kWh. Da findest du den Gewichtsunterschied schonmal wieder.


    Nun könnte man das Benzin natürlich auch in einem Kraftwerk verbrennen, Strom draus machen und damit dein E-Auto füttern. Stationäre Öl-Kraftwerke erzielen höhere Wirkungsgrade, bishin zu etwa 45%, wobei dieser Wert mit schwereren Öl-Derivaten erreicht wird, bei leichteren Sorgen wie Benzin ist man eher bei 40% vergleichbar Atkinson-Kreisprozess.

    Man kann also etwa 3,5kWh auf diesem Weg aus dem Kraftstoff ziehen. Kommen etwa 15% Wirkungsgradverlust im Stromnetz hinzu. Der Ladevorgang hat nochmal rund 10% Wirkungsgradverlust. Du könntest also wenns gut Läuft 2,7kWh aus dem Liter Benzin in den E-Auto befördern.


    Macht also eher einen Vergleichverbrauch von 8,9L/100km.


    Das ist natürlich nur überschlagen, genauere Well to Wheel Betrachtungen gibt es aber zu Hauf.


    E-Autos sind daher nur Sinnvoll, wenn signifikant Ököstrom getankt wird, sobald da fossile Brennstoffe reinwandern ist das eine andere Sache.


    Mag aktuell nicht das Problem sein, cheffe hat ja PV aufn Dach, sobald aber ein paar mehr Leute sich E-Autos zulegen, sehe ich da schwarz, so schnell kann der Ausbau der erneuerbaren Energien garnicht von statten gehen, die Probleme beim Bedarfsausgleich mal außen Vor, das wird noch lustiger.


    Aber mit dieser Art der Rechnung bist du nich alleine, den Unfug bekommt man überall im Umfeld der E-mobilität vorgerechnet. Vor längerem war hier doch mal nen Video über Ölbohrplatformen, Dieselgeneratoren usw. Da haben sich mir fast die Zehnägel hochgedreht.


    Wenn wir dieser Rechnung übrigens mit dem Diesel machen, könnte das Ergebniss noch vernichtender ausfallen -%-

    Ich fahre meinen bei so 4,5L/100km, mein Kumpel sogar bei 4,0/100km :roll:


    5. Gebe ich dir absolut recht.

    Und der Apple vergleich passt ganz gut, wenn ich mir das mit den Ersatzteilen so anschaue :lol:

    In den USA reden erste Leute schon von "geplanter" Obsoleszens. Stichwort EEPROM der MCU oder wie hieß das ding noch?


    MfG Christian

    ST 1100 "Pan European" '97 ohne ABS

    2 Mal editiert, zuletzt von techam ()

  • Die Diskussion über die "Effizienz" von stromgetriebenen Geräten (egal ob Auto oder Stereoanlage) ist ein "Nebenkriegsschauplatz". Ich will mal ein Beispiel sagen: Norwegen "schwimmt" ;-) im Strom aus Wasserkraft. Und deswegen haben alle Norweger jahrzehntelang mit Elektroheizungen geheizt. Bei oft schlechter Isolation ihrer Häuser + Hütten. Aber insgesamt gesehen ist das ne saubere Sache, trotz ihrer Ineffizienz! Und in Trondheim hat der Marktplatz ne Fußbodenheizung - echt cool ;-)


    In Deutschland ist das Heizen mit Strom verpönt und wird auch gesetzlich behindert. Im Gebäudeenergiegesetz ist Strom durch den Primärenergiefaktor viel schlechter bewertet als zum Beispiel Gas. Und auch da wird nicht berücksichtigt, wie der Strom entsteht.


    Anders ausgedrückt: Wenn wir es schaffen, die Stromerzeugung aus regenerativen Quellen weiter zu steigern (und das zeichnet sich ja ab dass das geschieht), dann ists doch nicht mehr so wichtig, wie effizient wir ihn verwenden, oder? Warum nicht rein elektrisch fahren und heizen wenn der Strom "sauber" erzeugt wurde? Was soll dann die Diskussion darüber, ob man mehr oder weniger davon braucht - die trifft doch nicht den Kern der Sache. Und wer sagt, es gäbe nicht genug regenerative Energiequellen, der täuscht sich. Sie sind nur noch nicht genug erschlossen. Das wird aber geschehen, denn man kann gutes Geld damit verdienen.

  • Oder die Norweger hätten die letzten Jahrzehnte einfach fleißig Hydrolyse mit ihrem Strom gemacht und das als Gas exportiert, statt es sinnlos zu verpulvern. Aber da hat man lieber die Nordsee angebohrt. -%-

    Echte Ökoweltmeister.


    Ach wie gut, dass es keinen Energieerhaltungssatz gibt - Rumpelstilzchen


    Das Heizen mit Strom ist zurecht verpönt in Deutschland, denn unser Strom kommt nicht aus Wasserkraftwerken.


    Hier in Deutschland wird Kohle und Gas im Kraftwerk verbrannt, aus dem Heizwert zieht man dann mit nem Wirkungsgrad von 45% Strom, das ghet mit 15% Verkust durchs Netz und wird dann mit nem Wirkungsgrad von 95% bei dir zu Wärme.

    Hättest das Gas direkt bei dir in Wärme umgewandelt hättest du fast den gesamten Heizwert des Gases nutzen können.


    Strom ist und bleibt nunmal die Wirkungsgradtechnisch schlechteste Energieform. Weil (in Deutschland) fast immer folgender Ablauf stattfindet:

    Energiequelle - Wärme - Bewegung - Strom


    Das mag in 20 Jahren, oder in Norwegen anders sein, bis dahin müssen wir aber damit leben, dass Heizen aus Strom Unfug ist.


    Vielleicht kommt ja irgendwann mal die Kernfusion, dann sehe ich ein realistisches Licht am Ende des Tunnels, ohne wirds ein steiniger Weg. Nicht unmöglich, aber steinig und mit vielen Komforteinbußen.

    ST 1100 "Pan European" '97 ohne ABS