Für und wider Elektro-Kutsche

  • ... das mit den Ladekarten ist aber schon noch ein vorzeitliches Reviermarkieren der Branche. An jeder Sprittanke 24/7 akzeptieren die Automaten Girocard; der Stromer bekommt das nicht in den Griff. Erste Versuche sind ja aber die Fläche wartet wohl noch. Gibt es dafür einen erklärbaren Grund?

    Gruß, Hannes

    Der Weg sei das Ziel;
    Das Ziel ist im Weg;
    Weg mit dem Ziel!

  • Es gab bis vor kurzem keinerlei staatliche Vorgaben für die Bezahlung an öffentlichen Ladesäulen.

    Meines Wissen sollen alle neuen Säulen ab 2024 per Kreditkarte/Girocard kontaktlos nutzbar sein. Aber bis dahin und sicher auch weiterhin wird man auf Ladekarte setzen, um bessere Tarife zu erhalten.


    Hatte damit bisher keine eigenen Berührungspunkte. Immer nur nextmove geschaut und durch den Tarifdjungel nich nicht selbst durchgeblickt.

    Gruß
    Chrische

    Honda Varadero 125 - Honda Varadero 1000 - Yamaha FJR1300 RP13 - Ducati Monster 1100 EVO - Honda CBF1000 - BMW K1600GT - Honda Africa Twin Adventure Sports - BMW R1250 GS Adventure HP

  • Wenn ich mir überlege, dass mein Twizy jetzt schon über zehn Jahre alt ist (ich zahle jetzt auch KFZ-Steuer),

    ist das schon noch vorsintflutlich mit den Apps und Karten.


    Ich tanke mit dem Verbrenner bei keiner Tanke, wo ich ne extra Karte bräuchte.

    Aber selbst an der Tankstelle ist Deutschland seltsam.


    In der Schweiz oder Norwegen gibt es nur zwei Sorten Sprit und in fast jedem Dorf ist ein Tankautomat 24/7 neben dem Supermarkt ganz ohne Personal.

    Außerhalb der Hauptverkehrsstrecken ist es in D schon schwierig, nach 20 Uhr noch ne offene Tanke zu finden, aber man kriegt 7 Sorten Sprit, an dem sie angeblich nix verdienen -%-


    Einen Euro am Parkautomaten kann ich mit der Karte zahlen, aber Strom nicht, wenn die Säule vor 2024 installiert wurde 0))((0

  • Hier jetzt meine Erfahrungen nach 2 Jahren und 19.000 km mit einen KIA eNiro mit dem 64 kWh Akku:


    Mein Auto wird vorzugsweise im urbanen Umfeld bewegt. Primär Kurzstrecken, teilweise über Land und selten (2x/Jahr) Langstrecke. Geladen wird an öffentlichen Ladestationen, weil es bei mir keine Wallbox gibt. Um eine solche zu installieren, müsste die gesamte Elektrik des Hauses vom Einspeisungspunkt des Energieversorgers inclusive Schaltkasten erneuert werden. Finanzieller Aufwand mit neuer Wallbox ca. 4.000 €. Dafür kann ich viel öffentlich laden. In meinem Umfeld (Reutlingen) gibt es viele öffentliche Ladepunkte. Da gab es bisher keine nennenswerte Probleme. Zur Zeit lade ich primär bei Aldi. Der hat einen guten Tarif (0,39 €/kWh) DC. Bezahlt wird mit ApplePay bzw. EC Karte. Die Ladezeit nutze ich für den sowieso notwendigen Einkauf. Für die anderen Ladestationen habe ich die ADAC Ladekarte der EnBW und eine von EWE go.


    Zum Auto selbst: Der KIA ist für meine Bedürfnisse ein gut passendes und sparsames Fahrzeug. Mein Bordcomputer weist einen Durchschnittsverbrauch über die gesamte bisherige Laufzeit vom 15,3 kWh/100 km aus. Gefahren wird im EcoModus und die Rekuperation habe ich auf die stärkste Stufe gestellt.

    Es macht wirklich Spaß mit dem Auto zu fahren. Die Qualitätsanmutung ist gut aber nicht vergleichbar mit meinen beiden zuvor gefahrenen Volvos. Aber ich wollte ein kleineres und besser zu meinen jetzigen Bedürfnissen passendes Auto. Ob ich wieder ein BEV kaufen würde? Ja, zu jeder Zeit. Ein Auto als Verbrenner wird es bei mir nicht mehr geben.


    Gibt es auch Nachteile der E-Mobilität? Klar, nichts ist perfekt aber man kann sich darauf einstellen. Mit leerem Akku abends nach Hause kommen und dann am anderen morgen auf die Langstrecke ist suboptimal. Es sei denn, man hat eine Wallbox und kann nächtens laden. Es gehört eben etwas mehr Vorausplanung dazu. Auf der Langstrecke benötigte ich jetzt mehr und auch längere Pausen. Außerdem fahre ich nun langsamer als mit meinen Volvos. Vorher war ich so zwischen 160-180 km/ h unterwegs. Mit meinem KIA fahre ich jetzt mit Tempomat 120-130 km/h. Das senkt erstens den Verbrauch und zweitens die Stressbelastung. An den Ladestationen ergeben sich dann auch mal nette Gespräche mit anderen E-Mobilisten. Am Ziel komme nun zwar später aber auch viel entspannter an.


    Was ist nun die beste Antriebsform? Hm, schwer zu sagen. Fest steht auf jeden Fall, dass der Verbrenner bis auf wenige Ausnahmen ausgedient hat. Die EU hat den Ausstieg beschlossen. Die bisher bekannten Alternativen sind: Der Batterieelektrische Antrieb, die Wasserstofftechnologie und E-Fuels. Alle 3 Möglichkeiten haben jeweils ihre spezifischen Vor- aber auch Nachteile. Die Energiequelle mit dem besten Wirkungsgrad ist der Batterieelektrische Antrieb. ManfredK hat es weiter oben schon gut beschrieben. Wir sollten also primär die Quelle mit dem besten Wirkungsgrad nutzen, um eben energieschonend unterwegs zu sein. Die Verteilung der elektrischen Energie über das vorhandene, dafür aber auszubauende Stromnetz ist möglich. Für Wasserstoff müsste eine neue Infrastruktur aufgebaut werden. Für die Erzeugung von Benzin/Diesel wird auch Strom benötigt. So ca. 1kwh / Liter.

    Für große und schwere Fahrzeuge, Schiffe oder Flugzeuge taugt die Batterie zur Zeit nicht. Dafür wäre m.E. Wasserstoff geeigneter.


    Auch der Resourcenverbrauch zur Herstellung von Batterien, Brennstoffzellen usw. muß beachtet und bewertet werden. Das gilt ach bei den Fahrzeugen die heute angeboten werden. Das sind vorzugsweise große und damit schwere Fahrzeuge mit entsprechenden großen Akkus. Mit 2 halb so großen Akkus könnte man 2 kleinere und auch sinnvollere Autos bestücken.

    Der Verbrennungsmotor hatte über 100 Jahre Zeit, um zu seinem heutigen Stand zu kommen.


    Wenn wir das Jahr 2050 schreiben und dann zurückblicken werden, wird man es vielleicht wissen. Nur werde ich es dann mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht mehr erfahren. Dann wäre ich 102 Jahre alt.

    =tipp=
    Freundliche Grüße
    Reinhard#32

    Einmal editiert, zuletzt von Reinhard#32 () aus folgendem Grund: Ergänzung und Schreibkorrektur.

  • Chrische


    ich denke, da hältst Du Dich mal an den Youtuber Chris (Carmaniac). Was ich so gelesen habe, bist Du mit EnBW, Ionity und Maingau-Karte gut aufgestellt. Die Karte an der Säule vorhalten scheint stets besser zu funzen, als sich mit einer App einzuloggen, um Strom zu laden, eltich Säulen zicken da rum.

  • Das stimmt, mit den Apps klappt es manchmal nicht, dann nehme ich die Ladekarte.

    Ich habs auch schon umgekehrt erlebt. Karte ging nicht, aber Säule ließ sich problemlos über die App freischalten. Ist mir aber auch schon passiert, daß der Ladevorgang nach Einstöpseln anfing, ohne Karte und ohne App. Das macht EnBW scheinbar wenns Probleme mit der Verbindung gibt.

  • Chrische


    ich denke, da hältst Du Dich mal an den Youtuber Chris (Carmaniac).

    Aaaaah, er hat das böse Wort (Carmaniac) gesagt, schmeißt ihn mit einem Gewicht an den Füßen in den See. ;-);-):mrgreen:

    Nach der Arbeit schreibe ich welche Karten man nehmen kann, die anderen Antworten hatten ja nix damit zu tun.

    Gerade denkst du noch, die Welt liegt dir zu Füßen, und plötzlich bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.

  • Ich habs auch schon umgekehrt erlebt. Karte ging nicht, aber Säule ließ sich problemlos über die App freischalten. Ist mir aber auch schon passiert, daß der Ladevorgang nach Einstöpseln anfing, ohne Karte und ohne App. Das macht EnBW scheinbar wenns Probleme mit der Verbindung gibt.

    Den umgekehrten Fall hatte ich auch schon. Da ist in der Ladeinfrastruktur noch Luft nach oben.

  • Ein - wie ich meine - guter YouTube Kanal ist der von Nextmove.

    https://youtube.com/@nextmovevideos

    Diesen wollte ich auch vorschlagwn. Aus zwei Gründen.

    1. Wenn abonniert, wöchentlich Updates was sich am E-Auto Markt so tut. Für die die mit einem Tesla liebäugeln z.B. auch Infos ob die Preise mal wieder gesenkt oder angehoben wurden um evtl. einen günstigen Moment abzupassen, wenn man zeitlich flexibel ist.
    2. Sobald es Veränderung am Markt der Ladetarife gibt wird über diese berichtet. In diesem Zusammwnhang kommt dann auch stets eine überarbeitet Tabelle aus der abgelesen werden kann welche (Prepaid-)Tarif zu einem passt, denn das hat durchaus Einfluss darauf welche Ladekarte zu einem passt.


    Einzige Frage: Um notfalls an städtischen Ladesäulen oder mal bei Ionity laden zu können, welche Ladekarte empfehlt ihr? ADAC, Plugsurfing? Da haben die Stromer hier doch bestimmt Erfahrungswerte.

    Ich habe neben der DKV-Karte als Flottenkarte eine Plugsurfing Karte. Warum Plugsurfing? Plugsurfing ist, neben dem Tarif der angeboten wird, für meinen Arbeitgeber interessant da wir selber ein Netz an Ladesäulen an unseren Standorten betreiben und somit eine Mischung aus überall kostenpflichtig laden aber am eigenen Standort kostenlos mit gleicher Karte autorisierten haben. Obendrauf können wir so anderen unsere Infrastruktur öffentlich anbieten und abrechnen.


    Grundsätzlich/persönlich finde ich die ADAC Katte nicht verkehrt.


    Wenn man sich ausschließlich/vorwiegend in Deutschland bewegt kommt mit den oben genannten sehr gut aus. Im Ausland muss man schauen, welche Anbieter beim Roaming dabei sind, das zeigen dann aber üblicherweise die Apps. Aus meinetr Erfahrung ist Polen eine gutes Exampel. Die Ladekartenvon oben bieten mir zwar durchaus den Zugang zu einigen AC Säulen, die schnellen DC-Lader der entlang der Autobahnen und Schnellstraßen dominierenden Orlen Tankstellenkette sind aber ausschließlich über deren eigene App zugänglich, spezielle Anmeldung vorausgesetzt. Aber auch im Inland gibt es noch immer kleine Stadtwerke die das Laden nur über SMS-Abrechnung oder eigene Kundenkarten ermöglichen und an keinem Roaming teilnehmen. So plane ich nicht immer das Laden, aber wenn ich am Wochenende mit der Frau in der E-Dose einen Ausflug mache und für ein Eis anhalte, dabei eine Ladesäule sehe und was in den Akku passt, dann nutze ich halt die Gelegenheit, es sei denn es ist wie beschrieben wieder so ein Sonderding, ich kann SMS Laden bei meinem Arbeitgeber halt nicht abrechnen. Für geplantes Laden tauchen solche Säulen aber auch nicht in meinem Apps auf.


    Aber das ist meine persönliche Sicht. Auch hier finde ich verhält es sich wie mit der Wahl des Automodells, es muss zu einem persönlich passen.

    Grüße aus Berlin,


    Andreas


    Bike hard, die old.