Wieder einmal Federung

  • Servus die Runde,


    ja, ich habe die Beiträge über die verschiedenen von Euch vorgenommenen Änderungen gelesen und mir ist Eure Begeisterung für Wilbers nicht entgangen ;-)


    Trotzdem bin ich im Moment eher unschlüssig. Die Situation: meine Pan ist, abgesehen vom intervallsmäßigen Gabelöltausch, federungsmäßig im Originalzustand. Fakt ist, ich könnte mich über das Fahrverhalten meiner Pan keineswegs beschweren. Trotzdem habe ich den Mechaniker meines Vertrauens im Zuge eines Services auf dieses Thema angesprochen. Er meint, eine Überarbeitung der Federung wäre nach dieser Zeit bzw. Km- Leistung (es sind jetzt ca. 108 kkm) nicht verfehlt. Auch plädiert er für lineare Gabelfedern.


    Hat jemand von Euch diesbezüglich Erfahrungen? Ich meine jetzt eben nicht unbedingt den Umstieg auf Wilbers, da gibt es ja genug erfreute Berichte. Ich meine eher, vielleicht ein neues Original- Federelement eingebaut, ob es da beobachtbare Unterschiede gibt? Was ist Eure Meinung zum Thema Gabelfedertausch auf linear bzw. alleine?


    Die Fragerei resultiert nicht zuletzt daraus, daß mir die pensionsauszahlende Stelle keinen Krankenkassenzuschuß für die Genesung eines maroden Möppis zahlen wird -%- :lol:


    Ich freue mich auf Eure Erfahrungsberichte und werde sie dankbar in meine Entscheidung einarbeiten!

  • Vorab:
    Erfahrungen mit verschiedenen Federn in der Pan habe ich nicht.


    Aber auf ein Wort zum Unterschied progressive / lineare Federn.
    Die Mehrheit der Leute oder Presse, die ich für kompetent halte, sagt:
    Für den "normalen", eher touristischen Alltagsfahrer, der gerne und viel auf Landstraßen unterwegs ist, sind progressive Federn die bessere Wahl, während die linearen Federn eher für die Rennstrecke taugen. Begründung:
    Die progressiven Federn haben bei stärkerer Belastung mehr Reserven und können - mehr als die linearen Federn - ein all zu tiefes Eintauchen verhindern. Also ein Pluspunkt auf unebenen Strecken bzw. bei abrupten Bremsmanövern, wie sie bei plötzlich auftretenden Hindernissen im öffentlichen Straßenverkehr schon mal vorkommen können.
    Die Vorteile der linearen Federn liegen auf Grund ihrer immer gleichbleibenden Federrate beim Fahrgefühl und der besseren Berechenbarkeit - für den sportlich ambitionierten Fahrer auf der Rennstrecke ein wichtiger Punkt.


    Da ich persönlich keine Rennen fahre - schon gar nicht mit der Pan und noch viel weniger im öffentlichen Straßenverkehr - und keines meiner Moppeds je eine Renne unter den Rädern hatte, sind progressive Gabelfedern für mich als Tourenfahrer erste Wahl.


    Der Unterschied des Fahrverhaltens nach dem Austausch der Gabelfedern wird übrigens von den meisten als weniger deutlich empfunden als der Umstieg auf ein anderes Federbein. Wenn Du mit dem Fahrverhalten Deiner Pan so wie sie ist vollkommen zufrieden bist, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht ganz der Gedanke, die Federelemente dennoch zu tauschen. Klar besteht grundsätzlich immer ein Verbesserungspotential durch die Verwendung hochwertiger Fahrwerkskomponenten. Aber es ist letztlich auch eine Frage des Verhältnisses zwischen Kosten und Wirkung. Und diese Frage kann nur jeder für sich selbst entscheiden, und in der Regel auch erst nach dem Umbau.


    Wenn Du generell von Profis für Amateure gemachte Informationen über das Fahrwerk im Allgemeinen suchst, kann ich Dir -> diesen <- und -->diesen<-- Artikel ans Herz legen.

  • Hallo Georg,


    ich kann deine Beweggründe und Gedanken gut nachvollziehen. Ich habe im vergangene Jahr die selben Überlegungen angestellt, hatte ich doch "irgendwie" festgestellt das sich meine Pan BJ 2002, gekauft 2015 mit 16Tkm nunmehr mit 75Tkm auf der Uhr irgendwie deutlich anders fuhr als zu Beginn unserer "Freundschaft" mit 16Tkm. Aber das ist dann eben so ein schleichender Prozess mit den Veränderungen im Fahrwerk, da bekommt man eben nicht von jetzt auf gleich das Gefühl "hier stimmt was nicht" sondern hat für sich eher diese Gefühl "??? Mensch, war das mal nicht anders???".


    Die Entscheidung für die Progressiven (Wilbers) Federn vorne stand fest, gleichzeitig musste ich dann auch noch das Radlager tauschen lassen:evil: Aber was mit dem Federbein machen? Wilbers klingt bei allen die es haben überzeugend, aber der erforderliche Preis bei einem Möppi mit dem BJ und den Kilometern und der Ungewissheit "wie lange behalte ich die noch?" Ich bin ja auch nicht der "Rennfahrer" sondern eher der "touristische Genußfahrer"... Letztendlich wurde mir die Entscheidung leicht gemacht, da ein guter Bekannter :mrgreen: noch ein fast nagelneues Original Federbein der Pan preiswert abzugeben hatte da er auf Wilbers umgestiegen war.


    Nach dem dann alles erledigt und getauscht war hatte ich das Gefühl ein völlig neues Möppi zu besitzen. Wobei ich nicht sagen kann welches der drei Komponenten den größten Ausschlag hierzu gibt...


    Aber auf jeden Fall hab ICH es nicht bereut alles gemacht zu haben und bin seitdem (wie mir Mitfahrer sagten) doch wieder etwas mehr "sportlicher-touristisch" unterwegs :mrgreen:
    Bin mal gespannt wie du dich letztendlich entscheidest?!


    LG Norbert

    "Rettet den Wald! Esst mehr Spechte...":baumfäll:

  • Ist ja spannend :shock: :lol:


    @ Jens: mein Mechaniker meint nämlich genau das Gegenteil, daß lineare Federn ein allzu leichtes Eintauchen beim Bremsen, ja sogar bei "Gas weg" verhindern, also bei Bremsvorgängen mehr Federkomfort (und Sicherheit) übrig blieben. Habe aber Deine Links noch zu studieren ;-)


    @ Norbert: genau, was Du sagst. Es geht schleichend und damit mehr oder weniger unbemerkt. Dein Erlebnis mit dem neuen Original- Federbein zeigt genau, was ich "befürchte".


    Übrigens: soweit ich weiß, sind ja ein paar von Euch dem Modell treu geblieben, sind aber auf ein neueres Exemplar bzw. eines mit weniger km umgestiegen. Gibt es da Beobachtungen?

  • Ich hatte bei meiner 11er nach 100 Tkm zuerst vorne auf Prog. Wilbers wechseln lassen. Das war schon ziemlich cool. Aber jeder Gullydeckel hat mich trotzdem zum überlegen gebracht, hinten auch was zu machen.
    Also hinten ein Wilbers rein, und es war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Das hätte ich aber definitiv auch mit dem Standard FB gehabt. Man merkt dann erst, das man mit der Überholung eines Federelementes nicht zu lange warten sollte. Der Komfort ist ein ziemlich neuer und auch das Fahrverhalten in Kurven hat sich massiv verbessert. (bei meiner jedenfalls).


    Auch wenn ich die Pan nur noch ein Jahr hatte, es hat sich selbst dafür gelohnt und ich habe es nie bereut.
    Wie alle anderen schon schrieben, durch den schleichenden Prozess merkt man das nicht gleich. Vielleicht hast du die Möglichkeit, mal eine Pan mit neuem FB zu fahren.


    Gruß
    Mario

    Erfahrung der letzten Jahre:
    Fahre mehr als gedacht, aber weniger als gewollt.

  • Mein Fahrwerksmensch sagt, bei Tourer sollte nach 40000 km das Fahrwerk überholt werden. Dazu gehören vorne auch die Laufbuchsen, die bringen u.a. den ganzen Abrieb ins Öl.


    Für hinten bin ich mit dem YSS-Federbein, mit hydraulischer Federvorspannung absolut happy. Im Gegensatz zu Wilbers gibt's für das YSS einen Wartungsempfehlung alle 40000 km.
    Das ganze Fahrwerk ist jetzt auf mich angepasst... das sind Welten!


    Mit 70000 km steht die 11er immer noch auf den originalen Gabelfedern,
    nur die Standrohre wurden feingehont und die Laufbuchsen wurden angepasst. ebenso das Öl! Die 300,- Euro waren im nachhinein gesehen ein Schnäppchen und jeden Cent wert!

  • Ist ja spannend :shock: :lol:


    @ Jens: mein Mechaniker meint nämlich genau das Gegenteil, daß lineare Federn ein allzu leichtes Eintauchen beim Bremsen, ja sogar bei "Gas weg" verhindern, also bei Bremsvorgängen mehr Federkomfort (und Sicherheit) übrig blieben. Habe aber Deine Links noch zu studieren ;-)


    eigentlich ist das wurscht! Das Fahrwerk muss für DICH angepasst werden.


    Kurze Story:
    ich hatte eine Gabel bei Honda warten lassen....
    genau diese frisch gewartete Gabel ging 6 Monate später zu Franzracing...
    das war eine Galaxie. Das Ansprechverhalten war viel besser!


    Seit die Pan-Gabel bei Franz war, fühle ich mich im Regen richtig wohl,
    ich bekomme vom Fahrwerk ein gutes Feedback und die Reifen habe viel mehr Gripp weil das Fahrwerk gut arbeitet und die Reifen dort halten wo sie hin gehören, auf die Straße!

  • Im Gegensatz zu Wilbers gibt's für das YSS einen Wartungsempfehlung alle 40000 km.


    Wilbers gibt die selbe Empfehlung, eher noch kürzer, je nach Einsatz

    Gruss Andi


    "Früher hatten wir 5ex, Drugs and Rock'n Roll. Heute haben wir Rauchverbot, Frauenquote und Laktoseintoleranz!"(H.E. Balder)

  • Ich konnte heute meine Maschine wieder aus dem Service abholen.
    Dabei habe ich auch gleich noch das Federbein tauschen lassen. Original Honda gegen original Honda (neues gebrauchtes mit 1'500km Laufleistung). Das alte war nach 55'000km schon recht runter. Hat geholpert, bei heftigeren Bodenwellen auch mal durchgeschlagen.
    Ich kann euch sagen - der Unterschied ist gewaltig! Kein holpern mehr, kein durchschlagen und immer sehr sauberer Bodenkontakt.
    Also für mich passt es im Moment.
    Kann sein, dass es mit Wilbers & Co noch besser wäre...aber ich denke, Honda wird da ja kein primär mal schlechtes Fahrwerk eingebaut haben. Und für den Preis von einem Wilbers kann ich mir 3 gebrauchte Honda-Federbeine kaufen...


    Gruss
    Christoph

  • Heute bei sonnigen 10-15°C nochmals 200km gemacht. Nebst dem bereits besagten Federbein habe ich auch noch die Anrückdämpfer tauschen lassen, weil es gefühlt beim Lastwechsel irgendwie "ruckig" war. Ausserdem ist noch ein neuer gebrauchter Corbin-Sattel drauf gekommen. Ich kann euch sagen - es fühlt sich an, wie ein neues Motorrad!
    Es gab ein paar "unschöne Situationen", wo der Frost in engen aber dennoch schnellen Kurven die oberste Fahrbanschicht abgesprengt hat. Mit 80km/h in Schräglage über solche Löcher im Boden...genau an solchen Stellen hatte ich letzten Herbst teilweise Mühe, die Maschine noch sauber in der Spur zu halten, weil sie hinten einfach geschlagen und gebockt hat. Heute keine Spur mehr davon! Bei den ersten paar dieser Fahrbanschäden war ich einfach nur erstaunt darüber, wie glatt das neue Federbein alles wegbügelt. Durch die neuen Anrückdämpfer ist jetzt auch der Lastwechsel wieder butterweich und der Corbin-Sattel ist einfach ein Traum! Ich freue mich jetzt schon drauf, wieder Tagestouren mit 500km zu fahren, wenn das Wetter es zulässt GOO

  • Danke einmal für die Erfahrungsberichte. Sieht aus, als ob ich mittlerweile wüßte, wo die "Urlaubspension" hingeht :eek:;-)
    Das mit den Ruckdämpfern ist mir auch aufgefallen, die habe ich nämlich voriges Jahr tauschen lassen. GOO