Hallo zusammen!
Ich hätte gern mal Euren Rat.
Ich habe an meiner STX immer wieder Ärger mit dem sekundären Hauptbremszylinder aka SHBZ
Das Ding ist ja bekanntermaßen im linken vorderen Bremssattelhalter integriert und steuert beim Betätigen
der Vorderradbremse über das dabei entstehende Drehmoment die Hinterradbremse mit an. Honda CBS eben.
Als ich meine meine STX damals kaufte hatte die schon bald ein Klappern an der Vorderradgabel bei Fahrbahnunebenheiten.
Das kommt bei der STX ja wohl häufiger vor. Ich habe dann das Bremssystem mittels Unterdruck nach WHB entlüftet.
Das Klappern blieb und schließlich hing sogar die Hinterradbremse fest und das Motorrad ließ sich nicht mehr bewegen.
Ich habe dann den SHBZ zerlegt und gereiigt.
Auf den Zylinderflächen hatte sich Abrieb von Gummidichtungen des Kolbens angesammelt.
Den Abrieb habe ich entfernt und die Zylinderoberfläche poliert.
Bei der Gelegenheit habe ich auch das kleine weiße Sieb mit Ventil gereinigt.
Aber schon nach kurzer Zeit begann das Klappern erneut.
Vermutlich waren die Dichtungen des Kolbens zu arg ramponiert.
Also einen Überholungssatz für den SHBZ bestellt und eingebaut.
Das Set beinhaltet einen neuen Bremskolben, eine Feder und die Betätigungsmechanik samt Gummischutz.
Der alte Bremskolben ließ sich beim Ausbau fast nicht bewegen.
Aber auch der neue Kolben ging recht stramm in seinen Sitz.
Das Innenmaß des Zylinders stimmte aber und der Kolben war ja nagelneu.
Alles wieder zusammen gebaut und es funktionierte. Das Klappern war weg.
Für eine Weile.
Vor kurzem ging das Spiel wieder los: Klappern des SHBZ nach Betätigung der Vorderradbremse.
Tippt man dann kurz die Fußbremse an, ist Ruhe. Bis man mal wieder vorne bremst.
Also klemmt wieder der Kolben des SHBZ.
Das hat sich beim Ausbau bestätigt. Der Kolben sitzt vergleichsweise schwergängig in seinem Zylinder.
Die Feder schafft es nicht, ihn wieder ganz heraus zu drücken.
Mir kam der Gedanke, daß es vielleicht nicht ganz so clever war, die Zyinderwand seinerzeit poliert zu haben.
Eine gehonte Oberfläche ist besser, weil sich in den feinen Vertiefungen Öl (Bremsflüssgkeit) halten kann und das
Gleitverhalten des Kolbens verbessert.
Also habe ich eine Honbürste (Körnung 180) bestellt und den Kolben leicht gehont. Die Oberfläche war für meinen Geschmack
aber anschließend zu rauh, sodaß ich mit 1000er Schleifpapier die in der Oberfläche entstandenen Grate leicht abgezogen habe.
Jetzt ist die Oberfläche des Kolbens matt, fühlt sich aber glatt an. Also eigentlich der Zustand, den ich erreichen wollte.
Trotzdem schafft es die Feder nicht, wenn ich alles mit Bremsflüssigkeit benetze, den Kolben ganz heraus zu drücken.
Jedes Mal habe ich natürlich das komplette Bremssystem nach Vorschrift (die im WHB zumindest an zwei Stellen ungenau
bzw. unvollständig ist) mit einem Vakuum-System entlüftet.
Das ist jedes Mal nervig, weil man dazu die rechte Verkleidung abbauen muß.
Der Druckpunkt der Bremsen stimmt auch.
Die Hinterradbremse ist frisch überholt (neue Kolben und Dichtungen) und leichtgängig.
Was kann ich mit diesem vertrackten SHBZ noch machen?
Bin schon drauf und dran, die komplette Baugruppe (06454-MCS-G03) neu zu bestellen.
Kostet ein paar Euro, aber wenn damit der dauernde Ärger zuende ist, wäre es mir das wert.
Hat jemand noch eine Idee dazu, oder einen Tipp, was ich noch probieren könnte, bevor ich das Teil bestelle?
Danke!
Lothar