Hallo,
nachdem ich letzte Woche die KTM 1090R fahren durfte, konnte ich heute mal die Africa Twin testen.
Zunächst einmal das Aufsitzen: nicht so hoch wie die KTM, aber nur minimal nioedriger. Auch hier: alles passt und ist am Platz. Der Freundliche erklärte mir die einzelnen Knöpfchen sehr detailliert. Ich machte mir Gedanken, wie man damit wohl um enge Ecken zirkelt, wo man ohne DCT immer mit der Kupplung spielen muss
--> Fahrsicherheitstraining
Der Freundliche stellte sie gleich auf den Sportmodus, da sie in D Sprit sparen will und im 5. durch die Ortschaft rappelt. Traktionskontrolle auf 1. Netterweise gestand er mir ne 3/4 Std Fahrzeit zu. Beim KTM Dealer waren es nur 25 km, er kannte mich aber auch nicht.
Also die Klamotten an, Helm auf und das Start - Knöpfchen gedrückt. Die Voreinstelllung vom Händler waren weg. Also auf D und ganz vorsichtig Gas gegeben. Sanft rollte das Moped an und ich traute mich sofort, die Füße hoch zu nehmen. Selbst im langsamen Schritttempo vermittelte das Moped eine Balance, wie ich sie nur von meiner Beta kenne.
Die erste Haltelinie. Stehenbleiben ohne die Kupplung zu nutzen, ungewohnt. Schlimmer war die Entscheidung, von dort in den fließenden Verkehr einzubiegen. Wegen dem Feierabendverkehr war ein zügiger Start gefragt. Ohne Kupplung.... Aber spätestens an der dritten Kreuzung hat man es raus.
Die DCT fährt sich wie erwartet, sehr angenehm. Unerwartete Schaltvorgänge können schon überraschen, so mitten in der Kurve. Aber auch daran kann man sich gewöhnen, bzw auch einfach mit den + und - Tasten den Schaltvorgang entsprechend einleiten. Angeblich gewöhnt sich das Getriebe auch an den Fahrer.
Die AT selber fährt sich eleganter, smoother als die KTM. Nicht ganz so bissig. Sind ja auch 30 PS weniger und 50 kg mehr. Das Mehrgewicht spürt man im Winkelwerk schon. Laut war sie auch - ziemlich sogar, wenn man mal am Hahn zog. Der Windschutz war deutlich besser als bei der KTM, das ist aber auch alles Einstellungsache. Auf Flicken und Spurrillen hat sie minimal reagiert, was aber auch ne Reifensache sein kann. Aber alles im grünen Bereich - insgesamt sehr angenehm, bullig und durchzugsstark.
Die bequeme Sitzbank hatte ne Stufe - die ist jedoch recht weit hinten. So einfach auf den Soziasitz setzen, ging nicht - ich hatte die Stufe da im Weg. Das mit dem Hinten sitzen mache ich auf langer Strecke gerne mal.
Den Stuhl von der KTM fand ich nen Ticken bequemer - da runder. Weniger Sofa - mehr Sattel. Man bedenke die Sitzhöhe - wie nen Barhocker. Und ohne Stufe, quasi barrierefrei. Aber das Gestühl muss sich auf Hunderten von Kilometern beweisen, eine kurze Fahrt sagt wenig aus.
In einer kleinen Stadt sehe ich am Ortsausgang einen großen, freien Schotterparkplatz. Also ganz bis zum Ende gefahren und gewendet. Volle Traktionskontrolle ein. Hahn auf. Die AT überraschte mit durchdrehendem Hinterrad und wollte sogar seitlich ausbrechen. Hahn wieder zu und brav weitergefahren. Fehlbedienung? Ich hatte erwartet, das kaum ein Stein fliegt.
Zweimal versuchte ich bei 50 km/h, wie die Bremse bremst. Hier habe ich erst aufgehört, als von vorne Gummirutschen zu hören war. Das ABS kam nicht. Wahrscheinlich war ich zu zaghaft.
Das Display der Honda sagt mir weniger zu. Es wirkt überladen.:( Auch bei Sonneneinstrahlung war es schlechter zu erkennen. Auf dem Display der Honda ist alles recht dicht zusammen gerückt, graue Schrift auf grünem Hintergrund + ein paar LEDs. Den Drehzahlmesser musste ich erst suchen. Um die Anzeige eines Digitaltachometers abzulesen, bedeutet in meinem Alter da genau drauf zu gucken. Eine Tachonadel auf 9 Uhr ist einfacher für den alten Sack. Die KTM wie die AT hatten beide eine Digitalanzeige, jedoch hatte die KTM nen Zeiger für die Drehzahl, wonach man sich als Pan Fahrer orientieren kann. Aber der Trick hilft mir ja bei der AT auch nicht - dank DCT weiss man ja nicht, in welchem Gang die Fuhre eben unterwegs ist. Obwohl, irgendwo auf dem Display versteckt sich auch ne Ganganzeige.0))((0
Begeistert hat mich der Kickdown. Dann schiebt sie schon ordentlich los. Einmal bin ich dabei aus Versehen auf die - Taste gekommen. Mächtig gewaltig, wow.GOO
Ein Teilstück bin ich auch im Stehen gefahren. Der Lenker dürfte vielleicht nen Ticken höher sein. Aber auch hier: tolle Balance.
Bei einem Ampelstop konnte ich sogar sitzen bleiben - nen klein bischen Gas und die Fußbremse zu - und beide Füße blieben oben bis es wieder weiter ging. Ganz fein!
Wieder auf dem Hof habe ich das mit der Traktionskontrolle angesprochen. Er wollte es mir als toll verkaufen(?). Vielleicht haben wir aneinander vorbei geredet.
Fazit: Die AT ist ein wirklich feines Allround - Moped für Personen mit langen Beinen. Genug Dunst in allen Lebenslagen. Super Fahrwerk und bequem. Und dann ist da dieses suveräne Honda Fahrgefühl, es ist schwer mit Worten zu beschreiben. Nachteil: das blöde Display und die geringe Zuladung von 190 kg.
Das DCT löst den Hammwill-Gedanken aus. Andererseits, wenn ich am Anfang der Saison Strecke mache, merke ich zuerst am linken Unterarm die Überlastung von der Kupplung. Was auch ein Zeichen über meinen Allgemeinzustand ist. Wenn das wegfallen würde, würde ich kaum noch merken, wie fertig ich wirklich bin.
Die KTM ist ready to race. Da ist der Name Programm. Willig, bissig, aber auch eine perfekte Fahrmaschine. 15.000 km Serviceintervall. Damit kann man auch Strecke machen. KTM hat sich mittlererweile einen hohen qualitativen Standard angelegt. 50 - 70 und 100.000 störungsfreie Kilometer und mehr kann man im Netz lesen
@Olli meinte in seinem KTM-Faden, mit der KTM wäre man schnell in den Flensburger Punkten, weil so bissig. Das kann Dir mit der AT genauso passieren, die ist auch schnell zu schnell. Dazu dieses Display......
Ein Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen, als ich von der AT auf Frauchens sevenfifty umgestiegen, besser zusammen gefaltet, bin.
Als nächstes steht die KTM 790R auf dem Programm. Die soll nen Tempomat haben. Wie passend.