Wie soll ich mir das vorstellen? In Fahrt unbeheizt? Langes Kabel? Oder immer schön warm, auch wenn er garnicht gebraucht wird? Das wird Untermieter anziehen....
Meinst Du die Frage ernst? Für den Fall, dass ja:
Da die E-Heizung keinen laufenden Motor benötigt, hat man praktisch für lau eine Standheizung, sodass man die Hütte schon kuschelig warm hat, wenn man einsteigt. Ob nun mit Timer geschaltet oder mit 'ner Fernbedienung oder App, ist dabei völlig wurscht.
Ein Komfortmerkmal eben. Aber eines, dass auch weiteren praktischen Nutzen bringt. Wenn das Autochen über Nacht bis in die verborgensten Ecken ausgekühlt ist, muss die Heizung am Morgen richtig schuften, um erst mal wieder alles durchzuwärmen. Ich hab' da schon mal Werte von annähernd 7 kW im Display gesehen (max. Heizleistung bei meinem Stromer ist - glaube ich - 8 kW). Und so alles in allem dauert diese Phase (je nach Außentemperaturen mehr oder weniger) etwa 15 bis 30 Minuten. Danach reduziert sich der Strombedarf deutlich (je nach Außentemperaturen auf so zwischen 1 und 3 kW). Der Akku könnte alles stemmen, aber eine hohe Leistung zerrt natürlich mehr an der Reichweite als eine niedrige. Nehmen wir mal an, die "Anwärmphase" dauere eine halbe Stunde und es würden in der Zeit durchschnittlich 6 kW abgerufen. Dann wurden also etwa 3 kWh - im wahrsten Sinne des Wortes - verheizt werden. 3 kWh, die man schon gerne für die Reichweite hätte.
Hängt das Auto nun eh am Strom (AC), kann man das ja nun ausnutzen und die Hütte vorwärmen, ohne dass der Akku was abgeben muss. Bei Abfahrt wäre dann alles durchgewärmt und die Heizung kann sich während der Fahrt leistungsmäßig zurückhalten, weil ja eh schon Grundwärme in der Zelle ist.
Hängt das Auto nicht am Strom, müsste der Akku so oder so ran, um die Grundwärme ins Gebälk zu bringen. DAS kann man dann auch während der Fahrt machen. Man hätte dann nach Abfahrt eben so seine 20 Minuten bis halbe Stunde, in denen im Display erschreckende Werte angezeigt werden. Im Endeffekt also ca. 3 kWh statt vielleicht 1 kWh, die bei normaler Heizungsnutzung in einer halben Stunde anfallen.
Doof ist allerdings, dass mancher Hersteller es dem Nutzer gar nicht erst in die Hand gibt, das Auto auch dann vorzuwärmen, wenn es nicht am Ladegerät hängt. Bei Hyundai ist es so, bei Kia auch und offensichtlich - siehe Heise-Artikel - macht Mercedes es ebenfalls so. Wie's noch wieder andere handhaben, weiß ich nicht.
Dabei sollte es eigentlich kein Problem sein, denn wie gesagt, wenn man da eine halbe Stunde vorheizt, dann nimmt das zwar einiges vom Akku weg, aber eben auch nicht so viel, dass es weh tut. Selbst bei meinem kleinen Akku (28 kWh) wären es gerade mal 10%. Man könnte zur Sicherheit vielleicht eine untere Grenze schaffen, ab der sich das Auto dann doch nicht mehr vorheizen lässt (damit Herrchen morgens nicht mit komplett leerem Akku dasteht, weil er abends zuvor nicht dran gedacht hat, dass der Akkustand schon ein bisschen dünn war). So 40% Mindest-Akkustand fände ich super! Oder eben individuell einstellbar.
Aber nee, da hat man wohl Skrupel.
By the way: Dieses Vorheizen wärmt (zumindest bei meinem Stromer) auch den Akku ein bisschen an. Die Abluft aus dem Innenraum führt man über die Akkus. So ein paar Grad bleiben dann auch bei denen hängen, was sie wiederum etwas leistungsfähiger macht.
Ansonsten wäre zur Heizung zu sagen, dass ich noch nie ein Auto hatte, was (auch ohne Vorwärmung) so schnell für kuschelige Temperaturen sorgt. Das ist wohl etwas, was man pauschal allen Stromern zuschreiben kann. Wir reden hier von wenigen Sekunden, bis es spürbar warm aus den Düsen pustet und nach ein paar hundert Metern hat man die Hütte bereits warm.