Logistikverteilzentren Wetterau

  • Du wirst es kaum glauben, wir fahren nicht zu REWE in 300 m Entfernung einkaufen. Der Laden empfinden wir als unangenehm. Zuviel Ware, aufgebaut als Labyrinth - Hauptsache man wird an möglichst vielen Produkten vorbei geführt. Ätzende Berieselungsmusik. Immer überfüllt, Gerempel und Gedränge. Selten ist ein Parkplatz vor der Tür frei.


    Nein, wir kaufen im Nachbardorf im Dorfladen (mit Plauderecke und Friseurstuhl). Da gibt es alles was wir brauchen, Parken vor der Tür, kurze Wege, viele regionale Produkte, Einkaufswagen ohne Pfand. Vielleicht ein Drittel der Belegschaft ist in irgendeiner Form behindert - ich finde es toll, das die Leute da einen Job gefunden haben. Fleisch gibt es vom örtlichen Metzger oder direkt vom Bauernhof. Backwaren hole ich auf meinen Mopedrunden, leider gibt es hier keinen kleinen Bäcker mehr, alles nur noch Ketten. Unsere Getränke kommen vom örtlichen Getränkefuzzi, das hat historische Gründe, da seine Töchter damals bei uns in der Clique waren und er sich schon damals als Partylieferant verdient gemacht hatte. Selbst den Tabak hole ich oft beim örtlichen Tabakladen, obwohl die 24h Tanke quasi um die Ecke ist.


    Und der 50€ Amazon Gutschein liegt hier schon seit über einem Jahr rum.

    Hallo Honda: Nach dieser Dakar erwarte ich eine CRF 450 Rally Replika.....
    Es grüßt der Waldschrat

  • ... aber auch der kleine Dorfladen wird seine Ware aus einem Lager beziehen. Obst und Gemüse vom Großmarkt (sind auch gewaltige Handelsbuden) und die Ravioli per Zulieferer aus einer anderen riesigen Blechhütte. Wenn man nicht vom Wochenmarkt kauft (Erzeugerware) wird immer eine mehr oder weniger große Blechhütte (Logistikzentrum) dazwischenhängen.

    Gruß, Hannes

    Der Weg sei das Ziel;
    Das Ziel ist im Weg;
    Weg mit dem Ziel!

  • Zumindest innerhalb der Ortschaften hilft es oft, wenn die Anwohner ihre Fahrzeuge strategisch richtig am Straßenrand abstellen, um den Verkehrsfluss der LKW-Flotten zu "steuern". Was glaubt ihr wie so ein Rückstau von 10 Km oder mehr auf die Logistikbranche wirkt.

  • In dem Dorf wo gewohnt hab gab's auch Tante Emma..wurde von Edeka beliefert,stand aber kurz vor der Schließung weil unrentabel...

    Allergrößtes Problem aber ist doch das sich 95prozent schon die Ketten Preise nicht leisten können.

    Und woher und welche Produkte die Grossmärkte beziehen will ich hier mal nicht breittreten..-%-

  • Zumindest innerhalb der Ortschaften hilft es oft, wenn die Anwohner ihre Fahrzeuge strategisch richtig am Straßenrand abstellen, um den Verkehrsfluss der LKW-Flotten zu "steuern". Was glaubt ihr wie so ein Rückstau von 10 Km oder mehr auf die Logistikbranche wirkt.

    Hallo Alfons,

    das könnte auch ein Eigentor sein. Würde mich nicht wundern,wenn die Gemeinde zu deinem Nachteil für freie Bahn sorgt.

    Wenn in meiner Region so ein Projekt ansteht,ist die Verkehrsplanung mit inbegriffen.

  • Wenn bei etwas größeres gebaut werden soll, finden sich immer urplötzlich seltene Fledermäuse oder vom Aussterben bedrohte Feldhamster auf den Baugrundstücken und die Baumumarmer fangen gleich an, gerichtlich zu klagen. Daher denke ich, dass man diese seltenen Viecher für diese Zwecke irgendwo kaufen oder mieten kann. Hör Dich mal um! :mrgreen::mrgreen::mrgreen:

    ... always ride on the bright side of life ...

  • Wenn ich sowas hier lese, fällt mir dazu nichts mehr ein, jeder will alles haben, am besten heute anstatt morgen, aber sobald das auch nur in meine Nähe kommt, nutze ich ja überhaupt nichts davon, dann frag ich mich doch wo der Tante Emmerladen seinen Mist her hat, bestimmt nicht vom Mond.

    Ich bin auch nicht unbedingt für den LKW verkehr, aber ohne gehts nun mal nicht, ich wohne in einem Kurort, ca 8km von der A1 entfernt und wenn da mal ein Stau bzw Unfall ist, was so gut wie nie vorkommt, bloss so ca fast jeden Tag, geht der Verkehr zum grössten Teil durch unser Nest, ups das gefällt mir zwar auch nicht aber was zu Essen auf dem Tisch bzw andere Annähmlichkeiten möchte ich aber haben und per Brieftaube ist das kaum machbar.

    Wir wollen im Luxus leben, aber am besten nichts dafür hinnehmen.

    Vielleicht gibt es aber auch ein paar Leute, die sich über neue Arbeitsplätze freuen, ach nee, davon haben wir ja auch so viele.

    Auch wenn ich mit meiner Meinung jetzt wieder anecke, aber vielleicht sollte jeder mal in seine Regale zu Hause schauen und sich mal fragen, wo der ganze Kram her kommt.

  • Das stimmt. Das gilt analog beim Energiewechsel. Jeder will Co2-reduzierte Stromversorgung, Windstrom ist ok, aber bitte nicht bei mir in der Nähe die Spargel aufstellen, Und bitte auch bei uns keine neuen Stromtrassen zur Versorgung bauen. Und wenn man aus Prinzip Widerstand leistet, dann kommt der geschützte Feldhamster oder sonstiges Getier zur Abwehr auf den Tisch. Frei nach dem Prinzip "Wasch mich, aber mach mich nicht nass!"

  • Das Problem liegt ja eher darin, dass die Gemeinden Gewerbegebiete ausloben weil man damit Geld kreieren kann. Sinniger wäre es aber, diese Gebiete direkt an Autobahnen mit eigener Zufahrt zu erstellen. Die 400 LKW tummeln sich dort wie Bienen in einer Kiste aber der Zulieferverkehr würde im Anlieferungsort der Waren entzerrt sein.

    Gruß, Hannes

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  • Das Problem liegt eher an der Verkehrspolitik in Deutschland. Nachdem nach 1994 die Bahn privatisiert werden sollte, hatte man nichts eiligeres zu tun als kleine Bahnhöfe still zulegen bzw. Verladestellen abzuschaffen. Früher hatte fast jeder Bahnhof eine Laderampe. Auf den großen Bahnhöfen wurde die Züge gebrochen und zu Nahgüterzügen neu zusammengestellt. Diese brachten dann die einzelnen Wagen zu ihren Bestimmungsort. Schaut euch mal die Bahnhöfe in eurer Nähe an. Kaum einer kann noch von solchen Zügen bedient werden. Im Zuge der Bahnumgestaltung nutzten die Speditionen dann ihre Chance und verlagerten alles von der Schiene auf die Straße. Eigentlich müsste es andersrum sein. Aber das wird wohl nicht mehr Umkehrbar sein. Ersten wird sich die LKW-Lobby dagegen wehren und zweitens hat die Bahn das meiste Gelände, wo früher die Gleisanschlüsse waren, verscherbelt. Das dürfte ein teures Vergnügen werden.

  • Das Problem liegt ja eher darin, dass die Gemeinden Gewerbegebiete ausloben weil man damit Geld kreieren kann. Sinniger wäre es aber, diese Gebiete direkt an Autobahnen mit eigener Zufahrt zu erstellen. Die 400 LKW tummeln sich dort wie Bienen in einer Kiste aber der Zulieferverkehr würde im Anlieferungsort der Waren entzerrt sein.

    Hallo Hannes,

    das ist ein bisschen Wunschdenken.;-) Die geographische Lage lässt es manchmal nicht zu. Nicht alle Kommunen und deren Gewerbegebiete liegen ideal an einem Autobahnanshluß. Irgendeinen trifft es immer. Ralle hat schon recht. Sobald ein Projekt der Öffentlichkeit kund getan wird,mobilisieren sich die Gegner. Meist gestützt durch die politische Gegenpartei aus dem Rat. Im großen Stil wurde uns das beim "Hambacher Forst " demonstriert.

  • Ich muss, glaube ich, hier was klar stellen:

    Ich habe nichts gegen den Fortschritt und Neubauten. Und ja, auch wir gehen einkaufen.

    Was mir stinkt, ist die von mir erwartete Zunahme des LKW Verkehr aufgrund von drei unterschiedlichen Lagern in kürzester Distanz bei heute schon vollen Strassen.

    Da das Ganze sich über drei verschiedene Gemeinden und zwei unterschiedliche Landkreise abspielt, wird es wohl auch keine gemeinsame Koordination des Verkehrsflusses geben. Wobei: Zuständig ist wohl die Strassenverkehrsbehörde in Schotten - schon wieder ein anderer Landkreis. Reagiert wird dann wohl, wenn man merkt, das es nicht funktioniert. Dann werden neue Pläne erstellt, deren Umsetzung wieder mal Jahrzehnte dauern. Und bis dahin muss man damit leben (unsere Umgehung wurde nach nur 40 Jahren der Planung sehr zügig gebaut. Schnell ging es dadurch, weil die Trasse entlang des Limes verläuft und dieser zum Weltkulturerbe wurde. Vorher musste schnell die Süd-Umgehung fertig werden, sonst könnte man komplett neu anfangen mit der Planung der Nordumgehung. Die archäologischen Befunde hierbei waren nur ca 3 Stunden offen, bevor der Bagger kam.)

    Blöd isses eben, wenn man genau an der Grenze zu den Landkreisen wohnt.

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