Fahrverbote - als neues Gesetz im Anmarsch?

  • ... das Grundübel ist da mehr das gequirlte Exkrement unter den Helmen der Radaubrüder. Fertigung und Verkauf werden lediglich durch das Bedürfnis angefixt.

    Das Grundproblem ist, dass es für einen normaldenkenden Menschen nicht nachvollziehbar sein muss, warum eine 20 Jahre alte Harley klingt wie eine Harley und eine neue so leise sein muss, dass sie schon gar nicht mehr nach Harley klingt.
    Beide Fahrzeuge dürfen aber legal die Straße befahren. Das ist schon eine grundsätzliche Ungleichheit. Und ich glaube da macht es auch den meisten Sinn, anzusetzen und Ordnung zu schaffen.
    Das Hinterfragen ist dabei komplett legitim und hat nichts mit Exkrementen im Kopf zu tun, sondern einfach wahrscheinlich viel mehr, dass es Menschen gibt, denen so eine Ungleichheit auffällt und die sich sagen, dass ja dann die Lautstärke gar nicht das Problem sein kann. Sonst würden ja laute Motorräder verboten werden.
    Das ist einfach einer unfähigen Politik geschuldet und dem typischen Deutschen. Da muss alles seine Ordnung haben und wehe irgendjemand stört sich an etwas. Da werden sogar Feuerwachen verklagt, wenn sie nach 22Uhr mit Blaulicht losfahren! In Italien würden die Mütterchen in Maranello tränen vergießen, wenn der Ferrari, an dem der Enkel mit gebaut hat, plötzlich nicht mehr wie ein Ferrari klingt. Da ist man stolz auf sowas. In Deutschland werden die einheimischen Autobauer noch mit allen Mitteln bekämpft.


    Und da fragen sich dann auch einige, wie es in einer europäischen Union zu einer solchen Ungleichbehandlung kommen kann und wieso der Ferrari dann trotzdem auf einer deutschen Straße fahren darf, auf der man Motorradfahrer aussperrt.
    Da bringt es rein gar nichts, diese typische Internetmenthalität an den Tag zu legen und erst einmal alle, die nicht das eigene Weltbild teilen, als Idioten zu bezeichnen. Da muss man mit schlagkräftigen Argumenten kommen. Und genau das fehlt der Politik an dem Punkt, weil es einfach keine schlüssigen Argumente gibt.
    Entweder ich beziehe mich auf eine Geräuschemission und versuche diese durch Fahrverbote zu verhindern (dann muss es aber alle Fahrzeuge betreffen), oder ich lasse es. Beides ist ziemlich konsequent und in einer Art unantastbar. Aber das was gerade gemacht wird ist einfach eine Diskriminierung.

    Ich kann niemanden verübeln, wenn sein Auspuff anstatt 89dB 94db bringt und mich auf eine Geräuschemission und Belästigung und zum Teil auch Körperverletzung berufen (wie es ja manche Polizisten versuchen darzustellen), wenn der Ducatifahrer mit über 100dB vollkommen legal an mir vorbei fährt. Da müssen einheitliche Regelungen her und dann funktioniert es auch.
    Genauso kann ich auch keine Strecke für Motorräder ab 95dB sperren, wenn jeder sportliche Wagen da durch fahren darf. Sowas funktioniert nun mal nicht und bringt nur Unmut. Und das kann man ja wohl nachvollziehen, wenn man nicht nur Exkremente im Kopf hat, sondern ein bisschen Empathie. Und das ohne die Meinung der Lautstärkefetischisten zu teilen!

  • .....In Italien würden die Mütterchen in Maranello tränen vergießen, wenn der Ferrari, an dem der Enkel mit gebaut hat, plötzlich nicht mehr wie ein Ferrari klingt. Da ist man stolz auf sowas.....

    Ist Süd-Tirol nicht auch Italien?

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Ist Süd-Tirol nicht auch Italien?

    Ja. aber Bugatti GOO

    Hallo Honda: Nach dieser Dakar erwarte ich eine CRF 450 Rally Replika.....
    Es grüßt der Waldschrat

  • Vielleicht nochmal: Es geht nicht um ein Fahrverbot am WE in allgemeiner Form!

    Es geht im Antrag des Bundesrates nur darum auf bestimmten Strecken die besonders lärmbelastet sind ein regionales, streckenbezogenes Fahrverbot aus Lärmgründen verhängen zu können. Also kein generelles Fahrverbot am WE.

    Genau darum geht es, dass Gemeinden durch Motorradfahrern stark frequentierte Strecken an bestimmten Tagen (Samstag / Sonntag) und Uhrzeiten für Motorräder sperren dürfen, um den Anwohnern etwas Ruhe zu gönnen. Das hat auch nichts mit einer Ungleichbehandlung zu tun, denn es geht um Strecken, welche eben von Motorradfahrern stark genutzt werden. Auch sind Sperrungen (Verkehrsverbote) für bestimmte Fortbewegungsmittel in der StVO nicht ungewöhnlich. Dabei denke ich auch an die Sperrung für Kräder von 22:00 bis 06:00 Uhr in der Straße, in der unser Krankenhaus steht. Komisch hier regt sich seit Jahrzehnter kein Kradfahrer darüber auf, dass hier eine Ungleichbehandlung stattfindet.


    Den Patienten gönnt man ein wenig Ruhe, aber den Anwohner von stark belasteten Strecken nicht?


    An einem Krankenhaus besteht rechtlich die Möglichkeit eine solche Sperrung anzuordnen, da hier andere Lärmschutzpegel gelten. Nun wird man die rechtliche Basis dafür schaffen, dass man aufgrund der Lärmbelastung durch Motorräder auch Strecken an Wohnhäusern sperren kann und dies halte ich persönlich auch für sinnvoll.

  • Ist Süd-Tirol nicht auch Italien?

    Wenn Du nicht grad in Bozen fragst: nein:mrgreen::mrgreen::mrgreen:

    Und wenn Du Messmer fragst, auch nicht, die sind Tiroler, keine Italiener, keine Österreicher und keine Deutschen, sondern Tiroler.

    Kam gestern noch im Fernsehen und das muß ja dann stimmen.:mrgreen:

  • Schönes Interview, am besten hat mir der Passus gefallen, wo er beschreibt, wie die Anwohner angesichts des Lärms "porös" werden.--:--


    Aber das scheint mir eine ganz gute Zustandsbschreibung zu sein.

  • Gilt aber für alle!

    Gruß Axel#561



    Das Rezept für Gelassenheit ist ganz einfach: Man darf sich nicht über Dinge aufregen, die nicht zu ändern sind.NO:

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  • Zitat aus dem Link: Auch auf einigen bei Motorradfahrern beliebten Dolomitenpässen wurde das Tempo weiter gedrosselt. Tempo 60 für alle gilt auf dem Sellajoch, dem Grödner Joch, dem Pordoi-Joch und dem Rolle-Pass.


    Sind denn jetzt alle Radfahrer, Wohnmobilfahrer und Transporter auch mit Tempo 60 unterwegs... dann würde es ja wieder Spaß machen dort zu fahren.

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Nicht ganz:


    "Weitere Tempo-60-Zonen nur für Motorradfahrer wurden auf der Staatsstraße 42 am Tonalepass sowie der Landesstraße 31 am Manghenpass eingerichtet."


    Gut, jenachdem wo die sind, z.B. am Manghen, ist es so eng ...-%-

    Und warum PKW da schneller fahren dürfen sollen, erschließt sich mir ohnehin nicht.

  • Ist auf dem Manghen Süd-Nord ein kurzes Stück auf der L31... der Rest ist ohnehin auf 50 km/h begrenzt und kein Motorradfahrer schert sich drum sondern düst mit lockeren 150 den Berg hinab. (Kartenbilder im Link: https://www.ladige.it/news/pol…ici-altre-strade-montagna ) Auf den gelben Strecken habe ich bisher noch keine PKW mit 150 erlebt......


    Diese Limits gehen für mich i.O.

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.