Neue STX 1300 ABS Einfahren

  • Ich bin auch ein neuer und möchte die Gelegenheit nutzen ein "Hallo!" und eine Frage loszuwerden. :)


    In den nächsten Tagen ist es soweit und ich kann endlich meine Zwiebackfräse (125er Varadero) durch eine neue STX1300 ABS tauschen.


    Bin etwas altmodisch veranlagt und lese tatsächlich noch Betriebsanleitungen! :shock: Was mich nun beschäftigt ist, ob die Angabe von 500km für das Einfahren der Maschine wirklich genug sind - vorallem weil in früheren Beiträgen hier im Forum von bis zu 10tkm gesprochen wird... :?:


    Ich persönlich würde wie folgt vorgehen:


    1. Bis 500km moderat bis max 80km/h unter vermeidung von Vollgas fahren. Ab 500km bis 120km/h. Kein Sozius.


    2. Nach dem Ölwechsel nach 1'000km damit beginnen die Gänge kurzzeitig soweit wie möglich auszudrehen, dauervollgas vermeiden. Mit Sozius.


    3. Nach 5'000km normal fahren.


    Seht ihr das ähnlich? Habe ich etwas vergessen? Was sollte ich sonst noch beachten? Bin vorher noch nie sowas grossem gefahren... :oops:


    Freundliche Grüsse aus der Schweiz!
    Roman

  • hallo roman


    grundsätzlich kann man wohl sagen, das moderne motoren nicht mehr eingefahren werden müssen.
    man sollte es wohl vor allem die ersten 1000 km sachte angehen lassen und hohe drehzahlen vermeiden, ebenso wie man neue reifen, bremsbeläge oder anderes mehr "einfährt".
    nun gibt es individuelle einfahrprocedere, auf die geschworen wird, weil das eigene mopped so das beste von allen geworden ist.


    das sind wohl nicht mess und belegbare erfahrungswerte. der literatur und den empfehlungen, derer, die es wissen müssen entspricht das jedenfalls nicht.


    gruss aus dem zürcher oberland
    thomas


    p.s. falls nicht bekannt schau mal unter


    http://www.st1100.ch

  • Glückwunsch zu der Neuen :gr


    Also ich habe es die ersten 1000km ganz ruhig angehen lassen und nicht über 5000 gedreht. Außerdem habe ich nochmals bei 5000 km einen Oelwechsel gemacht. Dann habe ich ihr gezeigt, was sie in den nächsten Jahren erwartete. Irgendwie hatte ich das Gefühl es ihr Spass gemacht und bis heute sind wir beide sehr zu frieden. :wink:


    Also, mach 1000km voll und ab geht die Post. :twisted:

  • Hallo Roman!
    Auch von mir das obligatorische Willkommen! und viel Spaß mit deiner Maschine!
    Wenn ich die Bedienungsanleitung richtig im Kopf habe, ist darin die Rede von 3000 oder 4000 UPM, die nicht überschritten werden sollen.
    Jedenfalls habe ich es so gehandhabt.
    Die ersten 1000 km bis zu den oben angegebenen Drehzahlen, wobei ich ab ca. 500 km (sprich: am zweiten Tag :D ) auch schon mal kurzfristig drüber gegangen bin.
    Montagmorgens dann zum Händler, Inspektion und dann :twisted:
    Ich kann nur sagen, sie fährt immer noch :wink: , und das nicht schlecht :twisted:

  • Hallo Roman


    erstmal ::- . Deinen Punkten 1 und 2 kann ich nur zustimmen, aber nach der 1000er Inspektion (mit Ölwechsel) würde ich Sie ganz normal weiterfahren so wie es dir eben gefällt. Hab das bei Meiner auch so gemacht und anhand das zu vernachlässigenden Ölverbrauchs kann es nicht falsch gewesen sein.


    Gruß


    Knobi

    Gerade denkst du noch, die Welt liegt dir zu Füßen, und plötzlich bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.

  • Auch von mir erstmal ein Herzliches Willkommen.


    Ich wollte es nicht tun aber nun tue ich es doch :wink: :wink:
    Schauen wir uns doch kurz mal nen modernen Motor an.
    Was könnte es denn da geben, was "eingefahren" werden müste?


    Mechanisch bewegte Teile? jo...also, in den Tiefen des Motors:
    Kurbelwelle: Lauft in Gleitlagern auf nem Ölfilm, was soll Mann da einfahren?
    Pleuel und Kolbenbolzen: Laufen im Ölfilm (Gleitlager), was soll Mann da einfahren?
    Getriebe: Nitrirgehärtete Zahnräder die im Ölbad laufen: Was soll Mann da einfahren?
    Nochenwelle: läuft in Gleitlagern auf nem Ölfilm: was soll Mann da einfahren?
    Kolben: wird gegen den Zylinder mit nem Ölfilm geschmiert. Keine Flächenpressung: Was soll man hier einfahren?
    Ölabstreifringe: Gehärtete Metallringe die das Öl im Zylinder zum Ölsumpf hin abstreifen (damit´s nicht verbrennt) Was soll Mann hier einfahren!


    Kolbenringe: Sie haben die Aufgabe, den Brennraum abzudichten. I.d.r. gehärtete Metallringe auf die Galvanisch eine Härteschicht aufgetragen wurde. Und DAS, DAS ist das EINZIGE was an modernen Motoren wirklich "eingefahren" werden muss. Und wie?
    Vergesst den ganzen Mist mit Geschwindigkeits und Drehzahlbegrenzung.
    Faustformel: Der Motor soll mehr laufen als arbeiten.
    Also nicht Vollgas bei niederigen Drehzahlen, nicht im Soziusnetrieb bei 2000/u/min Vollgas. (Wenn ich jetzt noch erkläre warum bekomme ich wieder Haue ich würde alle volllabern) :wink:


    Ein "Normal" gefahrener 4 Takt Verbrennungsmotor ist nach ca. 3-500km VOLL eingefahren. Die 1000km und der Mist der im Handbuch steht sind zur Sicherheit der Hersteller.


    Längere hohe Drehzahlen unter Last sollte man aber erst dann fahren, wenn das erste Öl raus ist! Komischerweise finden sich in Motorradmotoren viel mehr Bearbeitungsrückstände als in Auto Motoren. Hier bleibt das erste Öl 30.000 drinnen. Warscheinlich sind die Stückzahlen größer, womit sich der AUfwand von teuren Reinigungsmaschinen lohnt.


    Also nochmal: Piano die ersten 500km, wechselnde Drehzahlen (max. 2/3tel), viel Schalten immer schön Warmfahren.
    Dann Ölwechsel und gut ist!


    Ihr könnt das zwar auch 5000km machen aber nötig ist´s nicht!
    (BTW: Aluminium Zylinder sind oft auch innen beschichtet, was in Verbindung mit den Kolbenringen 2 extrem harte Reibpaare bildet) Hier ist, vor allem in der Einfahrzeit, der Einsatz von Vollsythetischem Öl absolut kontraproduktiv und verlängert nur das "Einschleifen" der Kolbenringe!)


    So: und nun Feuer frei für die, die´s besser wissen :lol:

  • Erstmal danke an alle für die Infos!


    Zitat

    Also nicht Vollgas bei niederigen Drehzahlen, nicht im Soziusnetrieb bei 2000/u/min Vollgas. (Wenn ich jetzt noch erkläre warum bekomme ich wieder Haue ich würde alle volllabern)


    Also mich persönlich interessiert das wieso. Ich lasse mich gern mit solchen technischen Infos vollabern :GP:


    Mein Händler hat schon beim Kauf der 125er Varadero (V2 90°-Viertakter) vor knapp einem Jahr gesagt ich soll das Ding von Anfang an normal Fahren - nur wollte ich ihm das Anfangs nicht so recht glauben.


    Nun ja, gemacht habe ich's dann trotzdem und geschadet hats offensichtlich auch nicht, jedenfalls läuft sie nach 8'500km immer noch einwandfrei :P


    Roman


  • Eigentlich ist es ganz einfach:


    Das Zauberwort heist: Verbrennungsdruck x Zeit.
    Bei tiefen Drehzahlen und hoher Last ist dieser Faktor ungleich höher als bei doppelter Drehzahl und gleicher Last.
    Dichtet nun der Kolbenring nicht richtig ab, können heisse Verbrennungsgase am Ring vorbei in das Kurbelgehäuse dringen.
    Das kann den Ring verbrennen und dem Kolben nebst Zylinder tut es auchnet SO gut.
    Wir haben früher viel über das erhöhte Kippmoment der Kolben bei tiefen Drehzahlen und großer Last diskutiert, aber ich denke mit den heutigen Slipperkolben kann man diese Sichtweise vernachlässigen. (Oder Winni? sehe ich das falsch?)

  • Der Mech meines Händlers ist interessanterweise der gleichen Meinung, wie der Verfasser der von Andi#87 genannten Homepage.


    Eine Yam R1 einfahren geht bei Ihm so: 15 Min nicht über 5000U/Min, 15 Minuten nicht über 7000U/Min, dann voll drauflos...


    Roman


  • Heist also: Wenn der Motor und die Reifen richtig warm sind: Feuer frei :D:D ...Dann ist man auch gerade an den schönen Stellen der Haustrecke angekommen :lol: