Hallo zusammen,
ich muss da mal was fragen. Oder besser: Los werden.
Ich glaube hier im Forum gibt es den einen oder anderen, der elektrisch unterwegs ist.
Ob mit Auto oder sogar auf zwei Rädern.
Ich - d.h. wir - liebäugeln schon seit einiger Zeit, mit dem Gedanken als nächstes Auto so eins mit einem "E" auf dem Kennzeichen zu kaufen.
Man sieht ja immer mehr davon . In allen Größen und Formen.
Vielleicht auch ein Motorrad. Die Zero SR/S könnte mir schon gefallen...
Von unserem Nutzungsprofil her wäre ein E-Auto eigentlich ideal: 95% von und zur Arbeit (ein Weg unter 10 km), 2x die Woche einkaufen,
vielleicht alle 3-4 Monate mal 50 oder 100 km irgendwo hin. Garage und 380V im Haus. Genau richtig. Naja und der derzeitige kleine Verbrenner
wird ja auch nicht jünger.
Was soll ich sagen? Man fängt an zu lesen, zu schauen, was es so gibt.
Hmmm... Offenbar sind manche Dinge aber nicht so, wie erwartet.
Scheinbar gibt es verschiedene Anschlüsse - verschiedene Stecker...
Warum muss ich mich beim Kauf eines Autos entscheiden, welchen Stecker das Ding haben soll?
Und nicht überall, wo "Elektro" drauf steht, ist auch Elektro drin.
Sehen wir mal von den Hybriden ab, die einen V-Motor zum laden der Akkus benutzen und die man NICHT über Kabel aufladen kann (Was soll das denn sein??).
Man muss "Plug In" kaufen, wenn man wirklich extern laden will. Das muss man erstmal wissen. Sonst fährt man nach wie vor zur Tanke. So ein Schwachsinn!
Und dann steht man auf dem Parkplatz neben einer dicken Luxuskarosse Made in Germany, die stolz ein "E" auf dem Kennzeichen hat und da nagelt ein Diesel(!) unter der Haube.
Verwundert fragt man den sonnenbebrillten Insassen, warum denn da ein V-Motor werkelt, wo doch die Kiste eigentlich elektrisch unterwegs sein sollte und bekommt die
Antwort "Ja, das muss so sein, wegen der Klimaanlage und Heizung und so". Wie bitte? Elektrisch? Das war wohl nix!
Aber das was mich jetzt wirklich davon abhält, so ein Ding zu kaufen und dazu bringt, meine Verbrenner weiter zu fahren bis der Sprit 10 Euro pro Liter kostet, war das
was ich heute erfahren habe:
Heute habe ich mal geschaut, wie man denn so eine Elektrokutsche auftankt, wenn man gerade mal nicht zuhause an der heimischen Ladebox den Akku befüllt.
Was ich da so erfahren habe ist schlicht unfassbar! Ich glaube es nicht!!
Zunächst mal: Wo ist überhaupt die nächste Zapfsäule? Da braucht man ein Handy oder sonst ein Verzeichnis und fährt dann los.
Nicht mal eben um die Ecke, sondern Kilometer weit.
Gut - wird sicher irgendwann besser.
Ach ja: Es geht ja auch nicht irgendeine Säule - nein! Der Stecker muss ja passen, für den man sich beim Kauf des Mobils entschieden hat.
Wird es überhaupt noch passende Zapfsäulen geben, wenn mein Vehikel erstmal 5 Jahre alt ist? Manche Steckernormen scheinen ja schon wieder auszusterben.
Warum zum T***** ist so was nicht einheitlich? In diesem Land ist ALLES genormt! Sogar die Rohranschlüsse an Toilettenschüsseln. Warum nicht diese Stecker?
Und wenn man dann endlich vor der Säule irgendwo im Nirgendwo steht - zapfen ist nicht. Kaum eine von den Dingern scheint offizielle Zahlungsmittel zu akzeptieren.
Fast überall braucht man eine spezielle Karte oder einen Vertrag mit dem jeweilige Anbieter! Hallo? Ich kann an jedem Parkautomaten mit meiner EC Karte bezahlen!
Und an jeder Tankstelle! Sogar Zigarettenautomaten nehmen das Plastikgeld. Warum nicht die E-Zapfsäulen?
Aber das allerbeste kommt noch: Die Abrechnungsmodalitäten!
An manchen Säulen gibt es den Strom umsonst (verdächtig! )
An anderen zahle ich pro Benutzung einen festen Betrag - egal wie viel Strom ich da raus ziehe.
An der nächsten wird nach Kilowattstunde abgerechnet (der erste vernünftige Ansatz im ganzen Thema)
An wieder anderen wird nach Zeit gerechnet - egal wieviel Strom durch die Leitung geht.
Und dann noch: Beliebige Mischformen des Ganzen.
Warum nicht gleich nach der Farbe des Autos oder der Position des Jupiters zur Venus? Oder 3x täglich wechselnd?? Oder zufällig! Das wäre doch mal was!
Treibstoff-Lotto! Der vor mir kriegt die Akkufüllung umsonst und ich zahle 74,50,-
Oft lässt sich die Abrechnungsweise an der Säule selbst gar nicht erkennen, wenn man einigen Berichten glauben darf.
Und selbst wenn tatsächlich alles passt - Eine Füllung eine Stunde oder so? Ehrlich jetzt?
Man stelle sich das mal auf die Tankstelle übertragen vor:
20 km Anfahrt.
Dann: Nein, die Zapfpistole passt leider nicht in den Tankstutzen. Da hätten Sie ein anderes Auto kaufen sollen!
Oh, sie wollen mit Geld bezahlen? Nein, so was nehmen wir hier nicht. Sie brauchen unsere Kundenkarte, die sie aber nur bekommen, wenn sie unsere Knebelverträge akzeptieren.
Ach ja und was es kostet, sagen wir Ihnen vorher nicht. Das sehen Sie dann auf der Kartenabrechnung.
Moment noch! Hier ist ihr Löffel zum Befüllen des Tankes!
Ganz ehrlich?
Behaltet Euren Mist, liebe Anbieter und meldet Euch wieder wenn Ihr Euch auf eine NUTZBARE, EINHEITLICHE Norm geeinigt habt!
Ich meine: Was ist so schwer daran?
- Strom liegt überall.
- Bezahlen mit EC-Karte ist doch offensichtlich kein technisches Problem.
- Was wurde nicht alles per Gesetz durchgesetzt? Mein Handy hat einen Stecker wie alle anderen auch - per Gesetz! Auch die Sprit-Zapfpistole ist genormt. Weltweit!! Warum nicht auch beim E-Auto?
- An der Tanke wird der Sprit nach Litern abgerechnet und nicht anders! Mit klar erkennbarem Preis VOR dem Tanken. Per Gesetz! Warum nicht bei E-Zapfsäulen?
Ich kann's immer noch nicht wirklich glauben! Warum tut man sich das an?
Ich für meinen Teil verbrenne erstmal weiter tote Dinosaurier!
Und der neue fahrbare Untersatz hat Elektromotoren nur in der Lüftung, den Sitzen und Spiegeln und so. Das ist mal sicher.
Mit der Elektro"mobilität" bin ich erstmal durch.
Ich will mal schildern, wie ich mir das vorstelle:
- E-Autos haben eine genormte Halterung für wechselbare, genormte Akkus.
- Neuwagen kommen mit dem ersten Akku. Genau wie jetzt alle einen Tank mit ein paar Tropften Benzin drin haben.
- man fährt an eine E-Tankstelle und der leere Akku wird automatisch aus dem Fahrzeug entfernt
- die Restkapazität wird aus dem Akku ausgelesen.
- defekte Akkus werden ausgemustert und durch neue ersetzt - OHNE Zutun des Fahrzeugbesitzers.
- man bekommt einen vollen Akku im Tausch, der ebenfalls automatisch in das Fahrzeug eingesetzt wird
- bezahlt wird die Fülldifferenz plus Steuern und anteilmäßig Akkuverschleiß.
- 2 Minuten später ist man wieder unterwegs mit vollem "Tank"
- der leere Akku (so denn noch ok) wird geladen und später einem anderen Kunden im Tausch eingesetzt.
So und nicht anders.
Aber so wie das offenbar zur Zeit noch aussieht? Nein danke!
Wie geht Ihr E-Fahrer damit um? Ist das wirklich so, wie ich es mir heute angelesen/angeschaut habe?
Ich wollte wirklich E-Fahrer werden - ehrlich. Aber so? Nee!
Lothar