Norwegen 2022

  • Als wir im Baltikum waren, hatten wir Tagesetappen von etwa 350km. Morgens gegen 10 los, etwa gegen 15:30 am Ziel. Danach einchecken, umziehen und Stadt besichtigen. War echt entspannt.

    Vmax auf der Landstraße 80, Autobahn war nicht.

    Ich denke in Norwegen wird es ähnlich sein. Längere Stopps wegen Eisessen oder Mittagessen ist eben nicht, dafür gibt's Abendessen. Wenn man zwischen drin was besichtigen will, muss man halt eine Stunde dran hängen.

    Also machbar ist das schon...

  • Siehe hier - Typenliste_E10_Vertraeglichkeit_Honda_Krad_012011.pdf

    (oder kurz: Ja)

    Ich persönlich würde dennoch zu E5 raten.

    E5 ist - wenn man die verschiedenen Energieanteile betrachtet - noch nicht mal teurer.

    Verursacht aber garantiert weniger Langzeitfolgen - vor allen Dingen wenn das Mopped hin und wieder mal etwas länger steht.

    Ich kann dir nicht zustimmen. Der Mehrverbrauch beim Einspritzer (beim Vergaser Minderleistung, weil das Gemisch mechanisch festgelegt ist)) von E5 nach E10 ist im Verbrauch im Alltagsbetrieb nicht messbar. Von E0 nach E100 liegt der Mehrverbrauch theoretisch bei 30%.

    Bezüglich der Langzeitfolgen:

    Der Alkohol greift nicht passivierte Aluteile an. Das ist tatsächlich ein Problem. Die finden sich aber im Tank nicht. Die oftmals zitierte höhere Wasseraufnahme von E10 ist tatsächlich sogar gut. Das Wasser löst sich nämlich im Kraftstoff und fällt im Gegensatz zu Langzeit stehenden E0 Kraftstoffen in offenen Tanks nicht aus. Warum offen? Die Tanks atmen und haben im Gegensatz zu PKWs keine großen Aktivkohlebehälter, wo die Tankatmung die Kohlenwasserstoffe und das Wasser aus zurückströmender Luft aufnehmen kann. Also "atmet" der Tank bei Erwärmung aus --> leicht flüchtige Kohlenwasserstoffe gehen in die Umwelt. Riecht man in Garagen, wo alte Fahrzeuge lange stehen. Wenn es dann wieder kälter wird, dann zieht der Unterdruck Umgebungsluft in den Tank. Inkl. der Luftfeuchtigkeit, die da drin ist. Das Wasser kondensiert dann im Tank und wird bei E0 weniger aufgenommen als bei E5 oder E10. Das nicht aufgenommene Kondensat findet sich als feine Perlen unten im Tank. Wer schon mal Schwimmerkammern von Wassertropfen befreit hat weiß was ich meine. Die Korrosionsgefahr von E10 gefüllten Tanks ist bei Langzeitlagerung aufgrund dessen geringer. Wer sicher gehen will, füllt ein Additiv ein, dass eine Entmischung von Alkohol, Benzin und Wasser verhindert.

    Die Benzinpumpe interessiert es übrigens wenig, ob da E10 oder E5 drin ist. Ab E30 wird es kritisch. Die Elastomerteile, wie Membranen, Ansaugstutzen u.ä. können hier aber problematisch sein. Ebenso kann das Gemisch minimal zu mager sein. Das wirkt sich vor allem auf das Kaltstartverhalten aus bei neuer Vergaserbedüsung. Alte Düsen sind da aufgrund des Verschleißes weniger kritisch. Wer nach 100000km mal die Düsen der Vergaser gewechselt hat und plötzlich 0,5l -1l/100km weniger braucht, wird einsehen, dass der Mehrverbrauch locker die Abmagerung kompensiert.


    Zusammenfassung für die Kurztextleser:

    Höherer Verbrauch / Minderleistung E5 zu E10: nicht messbar bei Einspritzern. Bei Vergasern mit Laufleistung ebenso nicht.

    Langzeitlagerung --> Tankkorrosion: E5 schlechter als E10. Bei sehr langer Lagerung Additiv einfügen.

    Materialangriff im Bereich Gemischaufbereitung: Elastomere und Alu unpassiviert: ja. Möglich. Alles ab BJ 2000 aber in der Regel unkritisch. Manches sogar schon deutlich davor ohne Probleme.


    Quelle:

    https://www.oldtimer-markt.de/…oldtimer_markt_7_2014.pdf

    und persönliches, berufsbedingtes Wissen.


    Und am Ende: ich meine das nicht dogmatisch. Jeder soll tanken, was er will. Wer viel fährt und wenig steht hat mit beidem wenig Stress.


    Viele Grüße

    Sascha

  • Sascha, ich sprach auch nicht explizit von einem Mehr- oder Minderverbrauch.


    Zitat Wikipedia:
    Ethanol enthält knapp 32 % weniger Energie als Benzin. In der Beimischung beträgt der Unterschied im Energiegehalt zwischen den Benzinmischungen E10 und E5 etwa 1,9 %.Der ADAC geht von durchschnittlich 3 % Mehrverbrauch gegenüber „Ottokraftstoff ohne Ethanolbeimischung“ aus und somit 1,5 % Mehrverbrauch gegenüber herkömmlichen Ethanol-Kraftstoff E5 mit nur 5 % Ethanolanteil („Superbenzin“). Da die Motoren und Abgasregelungen zumeist nicht für E10-Kraftstoff optimiert wurden, kann der Kraftstoffmehrverbrauch zwischen 1,5 % und 3 % liegen.

    Im März 2022 ermittelte der ADAC, dass der theoretische Mehrverbrauch im Vergleich zu E10 bei etwa 1 % liegt. In der Praxis können, aufgrund der verschiedenen Motor- und Regelungstechniken, aber Abweichungen nach oben oder unten vorkommen.


    Was hier mit Mehrverbrauch tituliert wurde könnte man auch als Minderleistung sehen. Behält man seine Gewohnheiten bei (den Gasdrehgriff betreffend), dann hat man keinen Mehr- oder Minderverbrauch sondern bei Verwendung von E5 statt E10 eine Mehrleistung (und umgekehrt).

    Mehr- oder Minderverbrauch bzw. Mehr- oder Minderleistung sind halt in diesem Bereich (1 bis 1,5%) sehr viel schwieriger zu messen oder subjektiv zu erfahren als Mehr- oder Mindergeld im Portemonnaie.


    Aber eigentlich ging es mir darum aufzuzeigen, dass E10 gegenüber E5 mehr Nachteile als Vorteile birgt und das monetäre Argument nur oberflächlich betrachtet ein echtes Argument ist.


    Und jetzt sorry für's Zerschießen des Freds, ich hätte nicht gedacht dass es solche Wellen macht.

    Gerne weiter mit Tourenvorschlägen für Norwegen.

  • Sascha, ich sprach auch nicht explizit von einem Mehr- oder Minderverbrauch.


    Und jetzt sorry für's Zerschießen des Freds, ich hätte nicht gedacht dass es solche Wellen macht.

    Gerne weiter mit Tourenvorschlägen für Norwegen.

    Hallo Jens, Du hast recht. Hast Du nicht explizit gesagt, wird gerne aber argumentiert. Beim Vergaser ist es Minderleistung. Vollkommen richtig. Und deinem letzten Satz möchte ich mich ebenfalls mit einer Entschuldigung an die Runde anschließen.


    Vielleicht kann einer der Admins diesen Teil abtrennen und in einen separaten Thread packen. Interessant ist das Thema vielleicht schon. Zumal ich behaupte aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit als Kraftstofffördereinheiten-Entwickler etwas beitragen zu können. Einer leidenschaftlichen aber trotzdem höflichen Diskussion, so wie jetzt, stelle ich mich dann gerne.


    Viele Grüße

    Sascha