Bremssystem baut Druck nicht ab

  • 2014er Pan European.
    Alle 3 Sättel wurden eigentlich überarbeitet (ohne neue Kolben, nur poliert), allerdings nicht in enier Honda Werkstatt, aber 2-Rad-Mechaniker Meister. Das Ergebnis war allerdings ernüchternd, d.h. Bremsen "backen" immer noch zu, Beläge schleifen auf der Scheibe.
    Der sekundäre HBZ (Neuteil) wurde bereits getauscht. Druck auf diesen bewegt auch die Kolben hinte und Loslassen zieht sie leicht zurück, aber nicht vollständig.
    Alle Gleitstifte wurden ausgetauscht.

    Kumpel war am Samstag wieder bei mir und wir hatten den hinteren Sattel und vorn links wieder offen. Beim letzten Mal hinten und vorn rechts. Die Kolben hinten sind eigentlich gut beweglich.
    Die Kolben lassen sich vorn nur schwer zurückdrücken und neue Beläge hinten und vorn gleichzeitig gehen nicht drauf. Der Druck auf die Kolben ist einfach zu stark. Probefahrt mit hinten neuen und vorn alte Beläge: Hinterrad so lang freigängig, bis die Handbremse dazu genommen wird. Dann macht die Bremse zu und baut den Druck nicht mehr ab, vorn unten hinten.

    Habe aktuell ein gebrauchtes neues PCV Ventil. Wo sitzt das genau und was muss alles abgebaut werden, um es tauschen zu können? Ich nehme an, anschließend ist auch nochmal eine vollständige Entlüftung nach WHB fällig.
    Es wurde ja schon viel geschrieben zu dem Thema. Hätte jemand vielleicht nochmal ne kurze knackige Zusammenfassung, worauf man achten soll? Danke vorab.

    Ignoranz ist die Summe aller Maßnahmen die man ergreift, um bestehende Tatsachen nicht sehen zu müssen (Sandra Pulsfort)
    Gesellschaft wächst mit dem Diskurs, und nicht mit Zensur (Ole Nietsch)....


    Wie meinst du das, langsam Motorrad fahren?

  • Was habt ihr denn am Hauptbremszylinder Hand bzw. Fuß gemacht?

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Oh jeh - noch jemand mit meiner Leidensgeschichte ..... Bremsen die nicht loslassen ...

    Was ich aber gar nicht verstehe: Neue Beläge gehen nicht drauf, weil man die Kolben nicht genügend zurückdrücken kann? Was ist das denn? Die Kolben lassen sich immer zurückdrücken - außer es ist so viel Flüssigkeit im System, dass die nicht mehr in den Behälter ausweichen kann. Wenn sich Kolben nicht zurückdrücken lassen, dann stimmt was gar nicht.

    Das sie nicht gescheit von alleine zurückwandern (durch die Rückstellkraft der Gummiringe) - das ist wohl nicht ungewöhnlich - aber dass man sie nicht von Hand zurückdrücken kann ....

    Oder hab ich das falsch verstanden?

    Grüße, Michael

  • Ode hab ich das falsch verstanden?

    Grüße, Michael

    Michael, nein hast du nicht - unsere Gedanken gehen in die gleiche Richtung

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Vielen Dank für euer Feedback, kann nicht immer direkt antworten...


    Was habt ihr denn am Hauptbremszylinder Hand bzw. Fuß gemacht?

    Bin nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe. Bei den ganzen Arbeiten hatten wir immer vorn und hinten die Behälter auf, weil wir auch an die Möglichkeit gedacht haben, aber es hat sich keine Flüssigkeit herausgedrückt

    Neue Beläge gehen nicht drauf, weil man die Kolben nicht genügend zurückdrücken kann? Was ist das denn? Die Kolben lassen sich immer zurückdrücken - außer es ist so viel Flüssigkeit im System, dass die nicht mehr in den Behälter ausweichen kann. Wenn sich Kolben nicht zurückdrücken lassen, dann stimmt was gar nicht.

    Das sie nicht gescheit von alleine zurückwandern (durch die Rückstellkraft der Gummiringe) - das ist wohl nicht ungewöhnlich - aber dass man sie nicht von Hand zurückdrücken kann ....

    Also hinten waren die Kolben leichter zurückzudrücken als vorn, von halt nur sehr schwer. Als hinten die neuen Beläge drauf waren und wir vorn versucht haben, auch neue Beläge drauf zu tun, ging das nicht, war zu eng. Wir hatten aber auch kein entsprechendes Werkzeug, um die Beläge zurückzudrücken, das für Beläge vom Auto zurückzudrücken, hat nicht gepasst.


    Bei der Wartung der Sättel hat die Werkstatt auf jeden Fall die neuen Beläge falsch eingebaut, nämlich nicht mit der Nut in der Feder, die sahen nach kurzer Nutzung so aus und waren die Ursache für Schleifen.

    pasted-from-clipboard.png


    aber das ist nicht die Ursache des Problems.


    Laut Information soll auch der hintere Sattel gewartet worden sein und zwar erst vor wenigen Monaten. Für die Wartung hatte ich auch neue Gleitstifte mitgegeben. Nach kurzer Fahrt hatte ich allerdings immer noch Schleifen der Bremsbeläge während der Fahrt und als ich mit meinem Kumpel mit den Arbeiten begonnen habe, sah der Sattel so aus:


    pasted-from-clipboard.png


    direkt nach Öffnen sah der Sattel so aus. Lt. Werkstatt baut man das scheinbar nicht mehr mit Kupferpaste ein, sondern ohne. Das soll der Zustand wenige Wochen nach Wartung der Sättel mit Ultraschallbad sein. Ich weiß nicht, ob die alle davon ausgehen, dass Motorräder nur im Sommer gefahren werden, ich fahre die Pan auch im Winter.

    pasted-from-clipboard.png


    so sahen die inneren Beläge nach wenigen hundert Kilometer aus, also so gut wie nichts mehr drauf. Das sollten zuvor neue gewesen sein.

    pasted-from-clipboard.png


    als wir nach der vorletzten Maßnahme (da hatten wir nur hinten und vorn rechts auf) fertig waren, sah das Ganze mit neuen Gleitstiften (sollten ja eigentlich schon neu gewesen sein) so aus:

    pasted-from-clipboard.png

    schmatzend eng und beim Zug der Vorderbremse nicht gingen sie nicht mehr auf, so dass die Beläge und die Scheibe heiß wurden.

    nach kurzer Probefahrt sah die Scheibe dann so aus:

    pasted-from-clipboard.png


    Bei der zweiten Aktion mit meinem Kumpel hatten wir hinten und vor links auf. Die Aktion war nicht von Erfolg gekrönt und wir mussten die alten Beläge (erstes Bild von oben) nochmal vorn einbauen, sonst wäre es gar nicht gegangen. Bilder hatten wir an dem Tag nicht viel gemacht, es war saukalt und mein Kumpel hatte noch einen Termin.

    Dateien

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  • Hallo!


    habt ihr neue Kolbendichtungen eingebaut?

    wenn ja, original oder Nachbau?

    wie alt? (eventuell verhärtet...)

    Da , wie XS Michael geschrieben hat, die Dichtringe für die Rückstellkraft sorgen (durch eine leichte Verdrehung bei Betätigen der Bremse)

    könnte der Fehler in dem Bereich liegen.....


    lg

    Gerhard

  • Ja, es wurden nach Aussage der Werkstatt neue Dichtsätze verbaut. Welche kann ich aktuell nicht sagen. Ich kann nur sagen, dass ich das so in der Werkstatt beauftragt hatte und es steht auch so auf der Rechnung einschließlich Ultraschallbad.


    Ist das möglich, dass die Werkstatt die Dichtungen falsch eingebaut hat?

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  • Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen da die Dichtungen eigentlich simple

    Gummiringe mit rechteckigem Querschnitt sind....

  • ....... aber es hat sich keine Flüssigkeit herausgedrückt

    Bild 001.jpg


    Wenn die Kolben der vorderen Bremszange zurückgedrückt werden, MUSS Bremsflüssigkeit über die Ausgleichsbohrung (Nr. 2; ca. 0,6 - 0,7mm) in den Vorratsbehälter zurücklaufen. Ist dies nicht gegeben, können die Bremsbeläge niemals in die Ruheposition zurück gehen und schleifen permanent.


    Das gilt analog natürlich auch für die Fußbremse

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  • Also - eine Werkstatt, die die Beläge nicht richtig einbaut ..... Puhh. Da würde ich nicht mehr hingehen - das kann ja ein Hobbyschrauber wie ich besser ...


    Aber nochmal zu dem:


    "Als hinten die neuen Beläge drauf waren und wir vorn versucht haben, auch neue Beläge drauf zu tun, ging das nicht, war zu eng. Wir hatten aber auch kein entsprechendes Werkzeug, um die Beläge zurückzudrücken, das für Beläge vom Auto zurückzudrücken, hat nicht gepasst."


    Ein Rückstellwerkzeug braucht man nicht - das geht auch ohne. Wenn sich hier die die Flüssigkeit nicht von Hand mit dem/den Kolben in den Behälter zurückdrücken lässt, dann ist der entweder voll oder etwas ist verstopft. Siehe das Bild von Manfred. Hier würde ich erst mal suchen - solange, bis die Kolben sich leicht reindrücken lassen. Solange das nicht möglich ist, ist ein Fehler im System.

  • Das gilt analog natürlich auch für die Fußbremse

    Danke für die Zeichnung, klingt sehr einleuchtend. Hab jetzt auch mit der Werkstatt vereinbart, dass sie die Dichtung des HBZ erneuert.


    Wie ist das gemeint analog für die Fußbremse? Ist da auch der vordere Bremszylinder zuständig?


    Also - eine Werkstatt, die die Beläge nicht richtig einbaut ..... Puhh.

    Fehler sind denke ich menschlich. Wie man sieht, kann das auch Profis passieren. Ich würde das jetzt nicht überbewerten. Die Nissin Bremsen sind aber auch fummelig in der Beziehung. Mein Kumpel hat auch geflucht. Er schraubt normalerweise an seinen BMWs und Suzukis und macht alles selbst und hat sowas Fummeliges auch nocht nicht gesehen.

    Ist in die Handbremse ein neuer Dichtsatz verbaut worden?

    Nein noch nicht, aber das ist eine gute Idee und werde ich mit der Werkstatt in den nächsten 14 Tagen angehen. Das mit dem PCV Ventil in 4-5 Wochen. Vielleicht hilft der Dichtsatz für den HBZ ja schon und der Austausch des PCV Ventils wäre nicht nötig. Die Hoffnung stirbt zuletzt, allerdings war ich schon kurz vorm Aufgeben.

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