Zur Hardware kann ich nix beitragen. Osmand nutze ich seit Jahren auf einem Samsung Outdoor-Händi - und Osmand war sogar der Grund dafür, mir endlich mal solch ein Streichelhändi anzuschaffen. Hatte anfangs gar nicht die Absicht, damit auch noch zu telefonieren. Und vor diesem Kauf hatte ich testweise ein Garmin Outdoor-Navi, das ich entnervt zurückgegeben habe, nachdem ich es mehrmals am liebsten ermordet hätte.
Es ging übrigens anfangs nur und ausschließlich um Fahrradnavigation, was deutlich komplexer ist, als Navigation für KFZ. Binnen kürzester Zeit habe ich es jedoch auch für alles Übrige verwendet. Nutze es täglich, auch beruflich.
Osmand nutzt die Open Streetmap, die nun mal so genau ist, wie sie ist, jeden Trampelpfad kennt und jede Treppe, es dafür aber mit den Verkehrsregeln nicht sonderlich genau nimmt. (Das passt also schon mal zum Motorradfahren.😎) Verlass dich also niemals auf das Navi, wenn du nicht weißt, ob gerade Tempo 30, 70 oder sonst was angesagt ist. Ärgerlicher ist, dass es häufig auch von Abbiegeverboten nichts weiß und deshalb fehlerhaft routet, etwa im Stadtverkehr. Aber das sind kleine Nickeligkeiten, mit denen man sich arrangieren kann.
Ein weiteres Problem, zumindest auf meinem, nun schon etwas in die Jahre gekommenen Händi, sind die langen Berechnungszeiten beim Routing. Die führen v.a. beim Fahrrad auf Langstrecken, z.B. diagonal durch den Schwarzwald, quer zu allen Tälern, dazu, dass das Ding nach einer halben Stunde noch immer zu keinem Ergebnis gekommen ist.
Abhilfe schafft hier der Brouter, der Bike Router, eine weitere App, die auf Osmand aufsetzt und die nur und ausschließlich für das Routing zuständig ist. Ursprünglich war das auch eine reine Fahrrad-/Mountainbike-Anwendung, die mittlerweile jedoch auch KFZ und Straßenverkehr kann, und die ich fast immer nutze. Der Brouter hat spätestens nach einer Minute einen Plan oder bricht die Berechnung ab und fordert dich auf, ein oder mehrere Zwischenziele einzugeben.
Man kann in Osmand verschiedene Routing-Profile definieren, je nachdem, wie man fahren/wandern möchte. Bei mir sind das Fußweg, Fahrrad steil, Fahrrad normal, Fahrrad erschöpft/schwer beladen, Motorrad normal (Autobahn verboten), Motorrad schnell, PKW (Kompromiss aus kürzester Zeit und kürzester Strecke), grüner Van (Autobahn erlaubt, aber nur, wenn sie die kürzeste Strecke darstellt), LKW und Flugzeug. Fußweg, Motorrad normal und Flugzeug nutzen das originäre Osmand-Routing, alles andere den Brouter.
Mein Flugzeug habe ich zwar grad irgendwo verlegt, der Modus ist aber dennoch nützlich, um Langstrecken zu planen. Alles was der tut, ist, eine bolzgerade Linie vom Startpunkt zum Ziel zu ziehen. Die ist folglich sofort am Schirm, egal wie weit, z.B. von Rijeka nach Heilbronn. Dann guckt man sich diese Linie an, guckt, welche Haupt-Straßenverbindungen sie kreuzt, fügt dort Zwischenziele ein, verzichtet wegen der abgefahrenen Reifen schweren Herzens dieses Mal aufs Timmelsjoch und nimmt stattdessen die Felbertauernstraße und schaltet dann um auf das Routing-Profil "grüner Bus". Und - voila - hat man eine autobahnarme 800km Etappe, die zielstrebig nach Hause führt.
Man kann auch, etwa für eine Rundfahrt, alle gewünschten Zwischenziele unsortiert eingeben und Osmand eine Tür-zu-Tür -Sortierung durchführen lassen, alle Punkte umkehren, Start und Ziel tauschen, man kann nach eigenem Belieben die Anzeige konfigurieren etc.
Osmand kann Sprachansagen und man kann es so konfigurieren, dass es sich schlafen legt (den Bildschirm abschaltet), wenn's nix zu tun gibt. Das ist sehr nützlich, wenn man keine permanente Stromversorgung hat. In einer konfigurierbaren Entfernung vor der nächsten Abbiegung wacht die Süße dann auf und haucht dir, auf Wunsch auf Französisch, ins Ohr: "Prenez le chemin a droite!"
Isch libbe es! 😍
Auch bei mir tut OSMAND seit 5 Jahren seinen Dienst am Motorrad. Der Einstieg ist aufgund des Leistungsumfangs nicht ganz einfach. Als Gerät verwende ich entweder ein Cubot Max 2 oder ein DooGee s55. Das Eine hat einen 6,9-Zoll-Bildschirm, das Andere hat Schutzklasse IP67. Beide sind alt, waren billig, haben IPS-Displays und sind bei direkter Sonneneinstrahlung eine Herausforderung für das Sehvermögen. Als Nächstes kommt bei mir ein REDMI Note10 PRO drauf. Es hat IP65 und ein aMOLED-Display. Was man nicht vergessen sollte: Handschuhe mit touchscreen-Ausstattung. User Vigo hat mal einen Beitrag geschrieben, wie man(n) das bei vorhandenen Handschuhen nachrüsten kann.
Michi
Fast nur gute Erfahrungen mit OSMand. Der Funktionsumfang schreckt zunächst ab. Aber wenn man mal ein bisschen rumprobiert hat ist es super. Der Import z.B. von Strecken von der Kurviger Webseite funktioniert. Man muss halt mit Streckeninfos und Wegpunkten experimentieren. Wegpunkte will OSMand dann zwingend anfahren. Das ist manchmal doof.
Aufzeichnen von Strecken funktioniert ebenfalls super.
Kartenmaterial ist groß, also genug Speicher parat haben und im WLAN vorher runterladen.
zum Gerät:
ich nutze ein Fairphone4 in einer Schutzhülle. Zum Aufwecken ein mini Bluetooth presenter. Alle nicht optimal. Ein geeignetes Outdoorhandy mit zugänglichen Knöpfen würde ich empfehlen.
Viele Grüße
Sascha