Probefahrt Royal Enfield Hunter 350

  • Heute hatte ich mir eine Probefahrt mit der RE Hunter 350 gegönnt.

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    Eigentlich wollte ich die "Classic" fahren, die war aber als Verführer nicht verfügbar.

    Die Hunter sei der Classic sehr ähnlich.

    Es handelt sich um einen 350 cc langhubigen, luftöl gekühltem Eintopf mit satten 27 nM bei 20,2 PS. Außer ABS und nem Mini-Boardcomputer hat das Ding nichts. Fünf Gänge und ne leichte Kupplung. Vmax 114 km/h, Verbrauch 2-2,5 l/ 100 km. Reichweite fast 500 km, 180 kg Fahrfertig. Ich sitze überraschend gut, trotz meinen 188cm Ne halbe Stunde hatte ich Zeit - für 10.-€. Also los. Was auffällt: es macht alles einen soliden Eindruck, kein Plastebomber. Ich sitze überraschend gut auf dem dünnen Steppkissen. Keine Ahnung wie weit das funktioniert.

    Zum Anfahren braucht sie überraschend viel Gas. Dann plöppert sie wunderbar los. Der Sound ist echt betörend. Raus auf die Bundesstrasse. Die Kleine zieht sauber hoch - dann laufe ich auf einen Joghurtbecher auf. Kurz war ich am überlegen, den zu überholen - aber das lässt man besser. Ab 90 km/h lässt die Spritzigkeit nach, ab 100 wirds teigig. Also runter von der B auf die kleinen, kurvigen und steilen Strassen. Im Raum Weilburg ist man damit ja gut ausgestattet. Da war die Kleine in ihrem Element. Willig und handlich schnurrte sie durch die Kurven. In den Dörfern ist das Tempo 30 fahren und halten auch supereinfach. Kein Ruckeln, keine Aussetzer - dafür aber goiles Plöppern. Wobei Standgeräusch laut Papiere mit 89 dbA deutlich unter der Österreich Grenze liegt.


    Die Kleine schlägt sich recht wacker - je kleiner die Strasse umso besser. Autobahn geht sicher auch, man klemmt sich eben hinter nen LKW

    Tourenfahren geht damit, man muss es aber gemütlich angehen.....


    Zurück beim Händler habe ich noch auf der Classic probe gesessen. Leider stand die so blöde, das ich kein Foto machen konnte. Auch hier sitze ich klasse auf dem Schwingsitz. Die Fuhre wirkt wuchtiger, bringt aber nur 10 kg mehr auf die Waage Alles solider Metallbau und bildhübsch.


    Fazit: Die RE Hunter ist ein richtiges, gar nicht einmal so kleines Motorrad, das sich richtig gut fahren lässt, die richtigen Strassen voraus gesetzt. Solide und vertauen erweckend. Neufahrzeug eben.

    Und für wen ist das was? Als Zweitmoped, oder für den Anfänger. Auch für kleine Menschen gut geeignet.

    Mich hat die Kleine echt begeistert

    "Das meiste auf der Welt geht nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch Putzen."

    (Erich Kästner)

    Es grüßt der Waldschrat

  • Letztes Jahr bei der Inspektion meiner NT1100 hatte ich ein Ersatzmotorrad zur Verfügung gestellt bekommen, und zwar die Royal Enfield Himalayan. Ganz kurz, das war Motorradfahren, auf einem Niveau, das absolut unterirdisch war. Keine Ahnung warum es Leute gibt, die sich solch einen Eimer kaufen. Leistung ist da so gut wie garnicht vorhanden, auf der Sitzbank tat mir schon nach 20 km der Hintern weh, und 2 Mal ging einfach der Motor aus.

    Letzte Woche, wieder ein Inspektionstermin, dieses Mal andere Werkstatt, und die Frage "soll ich dir ein Moped geben, dann kannst du die Wartezeit besser überbrücken?" Ich bekam dann eine Honda CL500. Das ist so ein Bike der Category Scrambler. Was soll ich sagen, das Teil macht richtig Spaß, und aus ner kurzen Probefahrt wurden dann rund 80 km. Keine Vergleich zu der Royal Enfield. Handling wie ein Fahrrad, und der kleine Zweizylinder läuft absolut geschmeidig. Ein toller Motor, was Honda da mal wieder auf die Beine gestellt hat. Dazu ein Fahrwerk, daß die Kurven zwischen Freudenstadt und der B500 zum absoluten Genuß gemacht haben. Dazu eine sehr entspannte Sitzposition mit einer sehr bequemen Sitzbank. Als Zweitmoped wäre das meine erste Wahl. Aber in der Garage steht ja auch noch der SH300,

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  • ... und zwar die Royal Enfield Himalayan. Ganz kurz, das war Motorradfahren, auf einem Niveau, das absolut unterirdisch war. Keine Ahnung warum es Leute gibt, die sich solch einen Eimer kaufen. Leistung ist da so gut wie garnicht vorhanden, auf der Sitzbank tat mir schon nach 20 km der Hintern weh, und 2 Mal ging einfach der Motor aus.

    Die hat mittlerweile einen Nachfolger, komplett neu konstruiert, mit einem wassergekühlten DOHC 4-Ventil Einzylinder mit 450ccm, der 40 PS leistet. Es gibt, neben zwei verschieden hohen, verstellbaren Fahrersitzen, auch noch eine durchgängige "Rallysitzbank" dafür. Mental schleiche ich um die grad so 'n bisschen rum.


    Ich war gerade in Marokko - auf der Pan, einem der besten Motorräder für die lange An- und Heimreise. Im Land hätte ich mir jedoch oft was Leichteres, Geländegängigeres gewünscht. Vor zwei Jahren, in Rumänien, Bulgarien, Nordgriechenland war's das Gleiche. So viele Straßen, die man mit der Pan einfach nicht machen kann.


    Moderne Reiseenduros geraten immer mehr zu black boxes, die meist anstandslos funktionieren. Aber wenn mal nicht, dann guckt man in die Röhre, ist auf fremde Hilfe angewiesen, die außerdem überhaupt erst mal verfügbar sein muss.


    Alte BMWs, die man immer irgendwie wieder zum Tuckern bringt (an denen aber auch immer irgendwas kaputt geht), hatte ich mittlerweile genug. Von Guzzi gibt's mit der V85TT etwas, das diesem Geist nahe kommt, aber für Sanddünen oder wirklich groben Schotter ist auch die nicht erste Wahl.


    Und so gerät dann Royal Enfield ins Visier. Ich habe allmählich das Rentenalter vor Augen, habe künftig also etwas mehr Zeit und muss Stuttgart - Gibraltar nicht mehr in drei Tagen abhandeln.


    Also diese Himalayan ... 130 Marschtempo macht die auch, von morgens bis abends.

  • Zwecks technischer Ausstattung bin ich auf Grund des Mangels an so ziemlich allem ganz zufrieden mit meiner QJ SRT700X. ABS, Einspritzung, Ende. Was nicht dran ist kann nicht kaputt gehen. Mit 240kg, inkl. leere Alu-Koffer, aber auch kein Leichtgewicht... Nachdem ich die Anfang des Jahres auf einem stark verschlammten Wirtschaftsweg 6 oder 7 mal aufheben musste gab's direkt gescheite Reifen für's Gelände. :roll:

  • Also diese Himalayan ...

    Schau dich nach einer gebrauchten Yamaha T700 in der Basisausführung um - dann macht die Anreise nach Gibraltar über div. TET sogar Spaß. Und versuch das mit einer Royal erst gar nicht, wenn du Spaß haben willst.

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Die Tenere habe ich natürlich auf dem Schirm. Angeschweißtes Rahmenheck, aber immerhin kann man offenbar die Ausleger für die Soziusrasten abschrauben. Dann geht beim Sturz nur der Auspuff kaputt, nicht gleich der komplette Rahmen.


    Die Himalayan hat ein angeschraubtes Rahmenheck, so, wie sich das gehört, wie man es an japanischen Enduros aber eigentlich nie findet. Das Netz wimmelt von Testberichten, auch ernsthafte, über Langstrecke und mit hohem Off-Road-Anteil. Alle positiv! Was mir nicht so recht runter will, ist Ride-by-Wire und zwei Fahrmodi. Damit die 40 PS nicht immer so gnadenlos zuschlagen?! :shock:

    Der Geber/Gasgriff war bei einem der Tests gleich zweimal kaputt! :roll:

  • Da gäbe es noch die Voge 300 , die sollte man sich auch mal angucken..

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    (Erich Kästner)

    Es grüßt der Waldschrat

  • Im Urlaub in Nord-Norwegen hat mich ein Schweizer seine Himalayan probefahren lassen. Er war total begeistert von der kleinen Maschine - ich fand sie eher nicht langstreckentauglich. Vielleicht ist es auch ein bisschen eine Frage der Körpergröße - mir war sie zu klein.

    Grüße, Michael

  • Die Himalayan hat ein angeschraubtes Rahmenheck, so, wie sich das gehört, wie man es an japanischen Enduros aber eigentlich nie findet. Das Netz wimmelt von Testberichten, auch ernsthafte, über Langstrecke und mit hohem Off-Road-Anteil. Alle positiv! :roll:

    Wenn es dir bei einem Sturz im Gelände das Fahrwerk so zerlegt, dass das Rahmenheck verzogen ist (übrigens ein "untergeordnetes Rahmenbauteil, das gerichtet werden kann) hast du völlig andere Sorgen....


    Bei den "positiven" YT Tests solltest du immer die jeweilige Erwartungshaltung vor Augen haben und damit was für den einen und für den anderen "Spaß" bedeutet. Der eine ist zufrieden, wenn er überhaupt ankommt, der andere ist zufrieden weil er Offroad den Crossern Paroli bieten konnte. Ich kenne deine "Kategorie" nicht, in der du deine Schwerpunkte setzen willst. Die Basis ist wegen EU5+ für alle gleich was den Mindestumfang an Elektronik angeht (Einspritzung, ABS, OBD, Bus-Systeme...) Aufgrund meiner Erfahrungen war es mir immer wichtiger ein einstellbares Fahrwerk mit ausreichend Federwegen zu haben und zu beurteilen welche Sturzteile gehen bei einem Abstieg (und den gibt es immer bei Offroad) brechen könnten (Fußraster usw.). Die Zuverlässigkeit war nie ein Thema - sind Japaner... (wohl wissend dass alles kaput gehen kann) - Wie lange dauert es bis mir mein Händler von zu hause das notwendige Teil liefert, wie viele Händler gibt es in den Zielländern, wie gut kann ich die Elektronik vor Ort selbst prüfen usw.


    Aber dein Spaß und deine Schwerpunkte

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Da gäbe es noch die Voge 300 Rally. Die passt in diese Kategorie und müsste ich auch mal Probe fahren. Wann immer ich die Zeit dafür finde.....

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  • ....Die passt in diese Kategorie ....

    Für Offroad untauglich - keine Federwege, Fahrwerk nicht einstellbar und außer dem Preis ist nichts gut....

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Ich habe zwei Royal-Enfield mit Diesel-Motor gehabt. Nachträgliche Umbauten in Deutschland, 1 x mit 440 cm³-Lobardini-Motor, und 1 x mit 460 cm³-Hatz-Motor, gebläsegekühlte Stationärmotoren wie man sie z.B. in Rüttelplatten findet. Beide ca. 10 PS, d.h. ca. 100 km/ Vmax.

    Mit beiden gab es Probleme, so daß ich (ich hatte sie jeweils neu gekauft) vom Kaufvertrag zurückgetreten bin.


    Solange sie gelaufen sind war es schon witzig. Am geilsten der Einzylinder-Sound in Tiefgarage und Tunnel, und die dummen Gesichter an der Tankstelle.


    Jemand kommentierte mal zur Geschwindigkeit: "nie wieder Fahrspaß" - aber das fand ich nicht, das wußte ich ja vorher - es hatte einen anderen Reiz.


    Die Idee war halt: Fast umsonst fahren, von wegen Langlebigkeit und Verbrauch. Letzterer lag wirklich bei ca. 2,3 l/100 km. Leider aber immer wieder Probleme mit Einspritzdüse, die sich verstopfte, und Zylinderkopfdichtung.