Ruckdämpfer und Antriebsflansch

  • Hallo Gemeinde,


    ich habe heute meine Ruckdämpfer incl. Aluhülsen gewechselt. Beim Einbau des Antriebsflansches stellte ich fest dass sich dieser nur mühsam in die neuen Hülsen einsetzen ließ. (beim Ausbau ist mir dieser Flansch schon von selbst entgegen gekommen da die Hülsen bereits oval waren)


    Könnt ihr mir sagen, wie weit der Flansch in die Hülsen eingedrückt werden muß. (ST 1100 Bj 95, 70000km)


    Ein WHB habe ich leider noch keines, ist jedoch bereits schon bestellt.


    Gruß aus Ulm
    Peter(buddy0815)

  • Hamma mit beiden Stichworten sicher schon zig mal hier im Forum abgehandelt.
    Klar "klemmen" die Stifte etwas in den Hülsen, so präzise lassen sich die Gummis ja nun auch wieder nicht an.
    Daher ja auch immer mein Tip zumindest die ersten 10mm der 5 Stifte am Mitnehmer vorm Einbau ebenso leicht einzufetten.
    Drückt man den Mitnehmer nämlich mit Gewalt trocken rein, presst man sich innen die Hülsen wieder aus den Gummis raus/gegen die Felge, bedeutet die neuen Rückdämpfer sind damit auch gleich wieder hin...
    (und keine Bange, das schaffen auch s.g. qualifizierte Fachwerkstätten...).
    Also, Felgenmitnehmer vorsichtig nochmal rausziehen, checken ob noch alle 5 Aluhülsen korrekt in den Gummis, etwas Moly auf die pins und Mitnehmer dann vorsichtig rundum reindrücken (Felgennabe, Stahl/Teflonscheibe und Verzahnung sind ja mit Moly gefettet?)
    Zu viel Fett ist auch nicht gut, das gerät dann an die Felgengummis und löst diese an, grad bissl einschmieren das der Stift nicht so am Alu klemmt.

  • Hallo mbrII,


    vielen Dank für deine Antwort.


    Werde das Hinterrad nochmals ausbauen weil ich auch vermute, dass ich durch das Eindrücken des Felgenmitnehmers in die Aluhülsen zuviel Kraft aufgewendet habe und die Hülsen wieder teilweise aus dem Gummi gedrückt habe. (wo rohe Kräfte sinnlos walten...)


    Das alles andere gut gefettet wurde, erklärt sich nach stöbern im Forum von selbst. Leider wurde aber nicht angegeben, wie weite der Felgenmitnehmer in die Hülsen eingesetzt werden muss.


    Gruß aus Ulm
    Peter(buddy0815)

  • Hi Peter,
    nun, der Felgenmitnehmer liegt innen normal voll plan auf der Felgenabe auf, daher dort auch die Anlaufscheibe aus Stahl- oder Teflon (je nach Baujahr).
    Und bt. mit trocken mit Gewalt reindrücken: machte mir vo. Jahr ein Motorradtandler beim Reifen- nebst Ruckdämpferwechsel (war mir einfach suspekt als ich durchs Fenster beobachten mußte wie der da plötzlich mit Plastikhammer fuchtelt... :shock: ); daheim, nur 350km später ich das ganze also wieder zerlegt: Treffer! 3 der 5 Hülsen hinten rausgedrückt und scheuerten wieder im Alu am Boden der Felgentasche... :-?
    Zu meinem Händler, wieder neue Gummi + Hülsen, das ganze nochmal...


    BTW, nochmal der Tipp zum Einsetzen der Hülsen wie der Gummis in die Felgentasche: Talkumpuder!
    Gibts sogar in handlicher Spendeflasche beim Praktiker: Pressol Talkum, 50g, Nr. 10 588, kostet peanuts.
    Manche s.g. Siliconsprays haben offenbar doch die Angewohnheit den Gummi anzulösen = Verringerung der Lebensdauer, mit dem Puder passiert das nicht.
    Öffnungen im Gummi leicht einstuppen, Hülsen von hinten (Radseite) einsetzen: Hülse mit der V-Kante an einer Seite auf die Lippe setzen, von der anderen Seite mit Daumen in die Öffnung und andere Lippe von innen wegbiegen (sprich ganzen Ruckdämpfer aufbiegen), Hülse rein; geht so voll easy.
    Felgentasche mit Bremsenreiniger*) waschen (schaun das nix in Radlager läuft), Gummi außen einstuppen, reinlegen (Markierung "outside" logisch zum Antrieb weisend), Hammerstiel anlegen und abwechselnd an die Enden setztend mit flacher Hand leicht auf Hammerkopf einschlagen bis die Gummelz ganz drinnen.
    Das Bajonet der Verschlußplatte hat eh seine Pfeilmarkierungen, bei den 5 Inbusschrauben darauf achten daß noch Sicherungslack am Gewinde (wenn fehlt Tropfen Loctite normal drauf, nie das hochfest nehmen!) und über Kreuz mit max 20Nm anziehen (nicht überdrehen! Felgematerial ist sehr weich! Reparatur mit TimeSert wäre ärgerlich und teuer...)


    Einbau Mitnehmer s.o., vorher Außenverzahnung prüfen ist sowieso obligo. Zeigt die ein Tragbild am besten gleich weg und neuen ordern, sonst frißt dies das Tellerrad und dann ist Winketrieb im A....


    *) [Edit] ein typo, natürlich war Bremsen- und nicht Felgenreiniger gemeint, ihr macht einen ja schon ganz Felgendeppat ;-)

  • Hallo mbrII,


    vielen Dank nochmals für die Hinweise.


    Plan anliegend war der Felgenmitnehmer nicht. Ging einfach nicht weiter hinein. Was mich wundert ist, dass ich das Rad trotzdem einbauen konnte.Dürfte doch aufgrund des Überstandes von ca. 1cm gar nicht passen. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass der Felgenmitnehmen beim anziehen der Steckachsenschraube in die Hülsen gedrückt wurde. Dies kann nicht so bleiben, da sonst die von die angesprochenen Schäden entstehen können. Deine Ausführungen klingen logisch - nochmals vielen Dank.


    Ich werde das Hinterrad definitiv nochmals ausbauen und nach deiner Anweisung verfahren. Verzahnung war übrigens noch top, trotz der Km-Leistung.


    Gruß aus Ulm
    Peter(buddy0815)

  • Zitat

    Original von buddy0815
    Verzahnung war übrigens noch top, trotz der Km-Leistung.


    Bei guter Pflege hält sie noch mal so viel

    Gruß Uwe ;-)



    1974 "S 50"
    1977 "TS 150"
    1981 "TS 250" bis 1986
    Pause
    1996 "ST 1100"