Absolut keine Zweifel, Ich hätte das genauso gemacht. Der einzige Grund, warum ich meinen 15 Jahre alten Verbrenner noch fahre, ist, dass ich wegen Homeoffice kaum fahre, gerade 2 Jahre TÜV, Restwert 200€ und der läuft auf LPG. Wenn der nicht mehr läuft, dann gibt es einen Schuhkartongroßen Stromer. Evtl. auch "nur" ein elektrisches Motorrad zum Pendeln.
Mit der "nicht serienreifen" Akkutechnik schlage ich mich dann gerne rum.
...und ich weiß, never feed the troll... aber ich kann nicht anders als Ingenieur im Automobilbau:
wer gerade was besseres zu tun hat: bitte NICHT weiterlesen. Es reicht, dass ich hier wertvolle Lebenszeit vergeude.
Lieber Jochen Weihgold , beschäftigen wir uns mal Zeilenweise mit deinen Hypothesen:
Diesel werden aktuell alles andere als gut verkauft. Entwickelt wird da praktisch gar nichts mehr. Beim Benziner liegt es etwas anders, die werden zumindest gebraucht und als Plug-Ins noch ganz gut verkauft. Merke ich jeden Monat, wenn ich die Kurzarbeit für mein Team plane. siehe auch https://www.kba.de/DE/Presse/P…_n_07_21_pm_komplett.html
Das Verbrennerende muss man differenziert sehen. Innerhalb der EU wird das kommen. Das regelt sich wirtschaftlich. Verbrenner sind jetzt teilweise schon teurer im Betrieb als Elektros. (Kaufpreis nicht eingerechnet, zuhause geladen) Wobei Ende heißt, dass es keine neuen Verbrenner mehr gibt.
Naja... und Fusion... schaun wir mal. Zumindest ist das Plasma jetzt für einige Millisekunden stabil. Und vor 50 Jahren war auch noch die vorherrschende Meinung, dass Privatpersonen niemals einen Computer brauchen werden.
Zur Serienreife: Alles eine Frage der Definition. Und die ist in der Automobilindustrie immer gleich. Lastenheft --> Pflichtenheft--> Nachweis-->akzeptanz Abweichungen oder Verbesserungsmaßnahmen --> Serienreife bescheinigt --> SOP. Und das ist mit Sicherheit bei allen Herstellern so gelaufen. Hier behaupte ich, dass deine Vorstellung eines serienreifen Akkus nicht mit dem Lastenheft bei den OEMs übereinstimmt.
Wasserstoff. Da kann man lange drüber diskutieren. Ich war lange ein Verfechter der Technologie. Aber mit zunehmender Akku Leistungsfähigkeit und Ladetechnik ist dieses Thema weniger interessant. Auch hier regelt der Preis. Wenn ich meinen Vortrieb über die benutzte Energie bezahle, dann kostet ein PKW ohne irgendwelche Subventionen mit Wasserstoff betrieben 3mal so viel im Betrieb. Als Verbrenner mit Wasserstoff 5mal so viel. Wenn ich keine Zeit zum tanken und zu viel Geld habe, dann kann man das machen. Es wird Nischen geben, da wird man das brauchen. Nutzfahrzeuge zum Beispiel, wenn diese gerade gekauft sind und mit Umrüstung auf Wasserstoff dann (von MAN z.B. bald verfügbar) noch lange laufen müssen.
Bezüglich des Technologiesprungs: ja, Wasserstofftankstellen sind Stand der Technik. Tanks gibt es auch. Aber eine Ladesäule ist billiger. Und den Strom muss ich nicht mit einem Tankwagen dahin bringen. Insofern ist das dann eher ein Thema der Autos. Da ist die Verfügbarkeit von Batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen einfach besser. Wichtigster Punkt: Wasserstoff ist hier keine Energiequelle, sondern ein Energieträger. Der Strom muss irgendwo her. Da macht aufgrund von Wirkungsgradverlusten ein 3facher Bedarf schon einen Unterschied. Macht also als Energieträger für den Verkehr nur wenig Sinn. Daran kann auch die Politik egal welcher Farbe nichts ändern.
Bzgl. der alten Verbrenner, die ins Ausland gehen. Ja, das ist so und bleibt so, solange wir fleißig nachliefern. Die rumänische Zulassung gibt es übrigens nicht für Neufahrzeuge. Da gilt EU Recht. Und Oldtimer gibts bei uns auch. Das Risiko, dass die uns überschwemmen ist überschaubar.
Zu guter letzt: Bürokratiewasserkopf. Den gibt es und das nervt sicher. Du bist herzlich eingeladen dich politisch einzubringen und im Rahmen deiner Möglichkeiten daran zu arbeiten. Am Stammtisch löst man das nicht.
So, und jetzt gehe ich weiter durch meine Schulungsunterlagen für meine Weiterbildung Elektromobilität.
Viele Grüße,
Sascha