Eine spannende Diskussion! Gerade jetzt, wo in Bayern ab morgen
Motorradtouren wieder erlaubt sind und ein gewisser Nachholbedarf besteht
Für mich stellt sich aber nicht die Frage ob ein Iron Butt richtig
oder falsch, vernünftig oder unvernünftig, wirtschaftlich oder ökologischer
Wahnsinn ist. Für mich stellt sich die Frage: "was treibt den Einzelnen
an?". Wer bitte macht einen Bunge Sprung, einen Iron Butt, fährt die 24
Stunden von le Mans, oder nimmt am Langstreckenlauf "Trans Europa"
( 64 Lauftage hintereinander, 4.500 km von Italien über die Alpen bis ans
Nordkap) teil?
Es geht nicht um Vernunft. Beim Hobby
geht es um Herzblut, ums Machenwollen, ums geschafft zu haben, ums Pläne
schmieden und umsetzen, ums Freunde treffen oder einsam genießen....
Wer seine Grenzen ausreizen will, braucht Training, Vorbereitung, einen
eisernen Willen, eine "Antriebsfeder" mit richtig Spannung und eine
gute Selbsteinschätzung! Der Iron Butt Aufnäher ist nicht mehr als das Selfie
vom Meer oder das obligatorische Gipfelfoto. Nice to have, aber nicht
wichtig... oder doch? Warum machen wir denn all die Fotos und teilen sie?
Ich glaube jeder von uns hat sein "verrücktes Ding" im Hinterkopf. Und jeder macht es aus einem anderen Grund. Ich maße es mir nicht an die Tat oder den
Grund zu bewerten oder ihn gar als falsch zu bezeichnen. Als Krebspatient, zwischen Chemotherapie und OP, ein Moped zu kaufen ist auch nicht jedermanns Sache. Aber die erste Tour nach der Genesung,
waren die schönsten 30 Kilometer in meinem Leben! Für alle Anderen war es das
Dümmste was ich machen konnte!
Also Sepp, mach dein Ding! Und wenn es der Iron Butt ist, bereite dich
darauf vor und zieh es durch! Ich drücke dir die Daumen!