Achtung nur zur Erklärung - hat nichts damit zu tun dass einem Zylinder Kompression fehlt!!
Ausflug in die Theorie
Ausbreitung einer Flammfront im Verbrennungsraum Zeitlupe
Man sieht deutlich das die Verbrennung mit einer bestimmt Geschwindigkeit abläuft. Dabei gilt je höher die Geschwindigkeit ist, desto höher ist die Temperatur und je höher die Temperatur desto höher der Druck und je höher der Druck desto höher die Leistung.
Unbenannt.JPG
Eine Gemischaufbereitung wird üblicherweise aus Umweltgründen so abgestimmt, dass das Gemisch bei etwa Lambda 0,95-1,0 liegt. Der Motor läuft rund, es wird vergleichsweise wenig Kraftstoff verbraucht und die Verbrennung ist ok. (alles wenn keine Lambdaregelung und kein G-Kat vorliegt)
Die Flammfrontgeschwindigkeit ist mäßig (Verbrennungsgeschwindigkeit bei ca 20 m/sec) - aber das stört ja nicht, der Motor hat nur Leerlaufdrehzahl, es ist genug Zeit vorhanden.
Jetzt haben wir den Motor auf 6000 RPM beschleunigt und machen das Gas zu. Der Vergaser bekommt aber nur Leerlaufgemisch mit seiner niedrigen Flammfront. Leider ist die Drehzahl hoch und es steht nur eine kurze Zeit zur Verfügung. Zu dem Zeitpunkt "Auslassventil öffnet" ist noch eine ganze Menge an unverbrannten Kraftstoffen vorhanden. die Abgasqualität ist schlecht. Unverbrannter Kraftstoff gelangt in den Auspuff, kann sich dort sammeln und Back-Fire verursachen. Der Kraftstoff kann sich u.U. am rotglühenden Auslassventil entzünden und eine ungewollte Druckwelle könnte sowohl Auspuff als auch das Auslassventil zerstören.
Deswegen gibt es das Leerlaufluftabschaltventil (LLAV)
Die Leerlaufluft kann über ein Ventil in Form von Ansaugrohrunterdruck auf dem Weg zur Leerlaufdüse gesteuert werden. Der Ansaugdruck ist im Leerlauf recht niedrig, meist so um die 20mmHG. Das LLAV kann nicht bewegt werden und bleibt durch eine Feder in Ruhelage. Leerlauflust gelangt zur Leerlaufdüse und erzeugt ein neutrales/leicht mageres Leerlaufgemisch.
Wird aus hohen Drehzahlen die Drosselklappe geschlossen fällt der Ansaugdruck auf Werte um die 40mmHG. Die Membran kann jetzt gegen die Federkraft geschlossen werden. Luftzutritt wird reduziert bzw. geschlossen (gibt da mehrere Systeme), das Leerlaufgemisch wird fetter, die Flammfrontgeschwindigkeit steigt und passt dann wieder zu der höheren Motordrehzahl (meist Werte zwischen Lambda 0,85-0,9 (25 - 35m/s)
LLAV.jpg
Ist richtig dass es instandgesetzt wird, löst aber nicht das Problem der unzureichenden Verdichtung des einen Zylinders