Ergänzung:
Also, ich habe mir die Dinger nicht angeschafft, um mir die regelmäßige manuelle Reifendruckkontrolle zu ersparen. Ich habe im ersten Bericht erwähnt, dass ich weiterhin regelmäßig kontrolliert habe:
" ... wobei ich trotzdem mit meiner regelmäßigen Reifendruckkontrolle weiter machte. Ich wollte eigentlich herausfinden, ab wieviel 1/10 Bar Druckverlust die Anzeiger anzeigten."
Dieses Herausfinden gelang mir nicht, weil zur manuellen Luftdruckkontrolle die Druckverlustanzeige vom Ventil abgeschraubt werden muss, so wie sonst die Staubkappe auch. Bei den Kontrollen habe ich dann durchaus einen reduzierten Reifenluftdruck von im Einzelfall bis zu 0,2 Bar festgestellt, bei dem die Druckverlustanzeige noch nichts mit der roten Fahne angezeigt hatte. Nun sind 0,2 Bar weniger Reifenluftdruck noch nicht gefährlich. Aber die Dinger sind den Beweis schuldig geblieben, ob sie überhaupt funktionieren und, ab wieviel Druckverlust sie mit der roten Fahne überhaupt anzeigen. Ich konnte es also nicht herausfinden und, um es herauszufinden, müsste man an einer anderen Stelle des Reifens, als am Ventil, kontrolliert Luft ablassen! Das würde aber eine Beschädigung des Reifens voraussetzen! Dafür sind mir meine Reifen aber zu schade!
Das Funktionsprinzip der Druckverlustanzeige ist mir aber erst nach meiner Erfahrung mit dem schleichenden Luftverlust nach meiner einmaligen nicht korrekten Montage am Hinterrad klar geworden. Hätte ich es vorher erkannt, hätte ich mir die Druckverlustanzeiger nämlich nicht angeschafft! Grund: Das eigentliche Bauteil zur Luftabdichtung, nämlich den federbelasteten Ventileinsatz aus Metall mit der Gummimanschette außer Kraft zu setzen, um dann die Abdichtfunktion einem Plastikteil zu überlassen, ist in meinen Augen eine sogenannte Verschlimmbesserung! Man denke nur an Gartenschlauchverschraubungen, die heutzutage gewöhnlich aus Kunststoff sind. Früher waren sie aus Messing (=Metall). Eine Verschraubung aus Metall ist mir noch nie gebrochen, die aus Kunststoff aber sehr wohl. Aber Verbraucher sind heutzutage eben nicht mehr bereit, für Qualität einen angemessenen Preis zu bezahlen, und nehmen für billigen Preis billige Qualität in Kauf, wenn das Produkt dann auch nicht lange taugt und seine Funktion anstandslos erfüllt.
Ein Handwerksmeister der Branche Heizungsbau, den ich als wahren Meister seines Fachs kennengelernt habe, sagte 1986 zu mir: "Wir (Handwerker) werden immer mehr zu Sklaven der Industrie!" Er wollte damit ausdrücken, dass die Industrie aus Preisgesichtspunkten zunehmend Produkte von minderer Qualität anbot und qualitätvolle Produkte vom Markt nahm und die Handwerker, die für die ausgeführte Arbeit dann Gewähr leisten mussten, im Gewährleistungsfalle den Aufwand der Mängelbeseitigung hatten. Mein Eindruck ist, dass dies im Zuge der Globalisierung nicht besser geworden ist - im Gegenteil!
Ich nehme an, dass ähnliche Erfahrungen vaumaxx zu seinem Beitrag veranlasst haben, und dafür habe ich vollstes Verständnis!
Aber zurück zum eigentlichen Thema:
Nach dem was ich heute weiß, hätte ich die 7,95 Euro Kaufpreis besser in Treibstoff investiert. Das hätte für eine Tour von um die 100 km gereicht, von der ich bestimmt mehr gehabt hätte! Aber nicht die Erfahrung, die ich so gemacht habe.
Zum Schluss noch das Erlebnis, das mich bewogen hat, auf Staubschutzkappen aus Metall zu setzen:
Bei einer Reifenluftdruckkontrolle am Auto an einer Tankstelle vor Jahren dichtete der federbelastete Ventileinsatz mit Gummimanschette im Ventilschaft danach einfach nicht mehr ab. Durch die ausströmende Luft bemerkte ich es sofort. Ich erhöhte den vorgeschriebenen Reifenluftdruck etwas, schraubte schnell die Staubschutzkappe aus Metall mit integrierter Gummidichtung fest auf das Ventil auf und fuhr die fünf Kilometer so nach Hause. Die Staubschutzkappe aus Metall mit integrierter Gummidichtung dichtete so zuverlässig ab, dass ich problemlos zu Hause ankam. Zu Hause angekommen schraubte ich die Staubschutzkappe ab, demontierte den nicht mehr zuverlässig abdichtenden federbelasteten Ventileinsatz, montierte einen neuen, pumpte den Reifen mit der Fußluftpumpe wieder auf und: Fertig. Der Schaden war behoben. Der Reifen verrichtete weiterhin zuverlässig seinen Dienst. Ich bin überzeugt, dass das mit einer Staubschutzkappe aus Kunststoff so nicht gegangen wäre.