Hallo, Interessierte,
ich habe im Juni 2010 meinen Satz Reifen gewechselt, nach einer Laufleistung von sage und schreibe 10.900 km:
Vorne BRIDGESTONE BATTLAX BT 020 F und
hinten BRIDGESTONE BATTLAX BT 020 R.
Bei keinem anderen Motorrad habe ich erlebt, dass beide gleichzeitig montierten Reifen auch gleichzeitig verschlissen waren. Der Vorderreifen war über die gesamte Lauffläche gleichmäßig bis auf 1,6 mm Restprofil abgefahren, der Hinterreifen hatte in der Mitte der Lauffläche so gut wie kein Profil mehr (deshalb bin ich zuletzt nur noch bei trockenem Wetter gefahren), auf beiden Laufflächenflanken war noch reichlich Profil übrig. Ich bin aber nicht überwiegend geradeaus oder hauptsächlich Autobahn gefahren und gehöre auch nicht zu den Langsamsten auf Deutschlands Straßen! Den überwiegenden Teil der Laufzeit war ich solo unterwegs und keine 1.500 km auf der Autobahn - geschätzt. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, wie man fahren sollte, wenn man eine noch größere Laufleistung erzielen wollte, was einigen offenbar gelingt!
Gewechselt habe ich auf folgende Paarung:
Vorne BRIDGESTONE BATTLAX BT 021 F (gebraucht in tadellosem Zustand mit Restprofil von 3,3 mm - neu 3,7 mm) und
hinten BRIDGESTONE BATTLAX BT 020 R, neu (Profiltiefe 7 mm).
Nach exakt 3.773 km im Solobetrieb hat der Hinterreifen noch über 4 mm Profil - und jetzt kommt ´s : Der Vorderreifen ist fertig! Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass dieser Reifen bei Montage im Juni nicht ganz neu war, ist er insgesamt kaum über 4.000 km gelaufen. Von den 3.773 km bin ich höchstens 15 % Autobahn gefahren und sonst hauptsächlich kurvige Strecken im Schwarzwald und auf der schwäbischen Alb. Dabei waren wahrlich beschauliche Touren von insgesamt ca. 1.000 km, die man mit "Motorradwandern" bezeichnen kann. Teilnehmer des 1. Ostalbtreffens am 27. Juni und des Saisonausklangs schwäbische Alb am 3. Oktober wissen, wovon ich spreche. Der Reifen hat in der Laufflächenmitte eine Plattung von ca. 20 mm Breite mit Restprofil 1,6 mm, dann beiderseits anschließend eine sehr schmale Kante und beiderseits anschließend eine nahezu plane Schräglaufzone von ca. 45 mm Breite mit nicht mehr nennenswertem Restprofil - wenn man überhaupt noch von Restprofil reden kann. Auf der vorletzten Fahrt von 546 haupsächlich scharf gefahrenen km durch den Schwarzwald hat sich das vorher noch brauchbare Profil auf den Laufflächenflanken "verflüchtigt" - ich war erschrocken, als ich es anderntags bei Tageslicht bemerkt habe! So etwas und so ein Tragbild habe ich in den 36 Jahren, in denen ich mit über zwei dutzend motorisierten Zeweirädern unterwewgs war, noch nicht erlebt!
Auf den 3.773 km, die ich mit dem BT 021 F zurückgelegt habe, war ich mit dem Reifen, was den Grip im Trockenen und das Handling anbelangt, sehr zufrieden. Zur Laufeigenschaft bei Nässe konnte ich keine Erfahrung machen, weil ich seit Juni nicht einen Kilometer bei Nässe unterwegs war! So ein Glück mit dem Wetter hatte ich zuvor auch noch nie!
Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist bei dieser geringen Laufleistung dieser Vorderreifen BT 021 F für mich inakzeptabel. Ich habe das Vorderrad gestern ausgebaut. Meine Konsequenz: Es kommt wieder der BT 020 F d´rauf, dieses Mal in der Ausführung FF.
Übrigens war ich kürzlich bei einem Gebrauchtmotorradhändler, der auch drei ST 1100 im Angebot hatte. Zwei davon hatten auch den BT 021 F vorne d ´rauf. Das Tragbild zeigte ebenfalls die breite, nahezu plane Schräglaufzone beiderseits, nur noch mit etwas mehr Profil, als bei meinem Vorderreifen. An meinem Fahrstil kann es also nich liegen, dieses Verschleißbild ist m. E. eher typisch für diesen Vorderreifen! Die dritte ST 1100 hatte vorne den BT 020 F d´rauf mit über die gesamte Laufflächenbreite gleichmäßigem Profilbild, so, wie ich es auch von meinem im Juni demontierten BT 020 F gewohnt war.
Auch finde ich es bezeichnend, dass BRIDGESTONE Deutschland den BT 020 ausdrücklich als den geeignetsten BRIDGESTONEreifen für die STX 1300 empfiehlt, wie ich hier im Forum gelesen habe!
Aber selbstverständlich gestehe ich jedermann zu, mit seinem sauer verdienten Geld auf eigene Kosten Dummheiten zu machen.