Ich weiß nicht mehr, mit wie vielen unterschiedlichen Helmen ich im Laufe der Jahre gefahren bin.
Auf Bikes mit und ohne Verkleidung / Scheibe. Und zu allen Jahreszeiten und bei allen Witterungsbedingungen. (ich bin etliche Jahre auch im Winter gefahren - hatte kein Auto)
Ich denke schon, dass ich ein paar reproduzierbare Aussagen zu einem Helm machen kann.
Dieser Erfahrungsbericht soll denen helfen, die mit einem solchen Helm liebäugeln. Denn Informationen dazu sind rar.
Natürlich sind die Aussagen alle subjektiv und geben meine persönliche Meinung bzw. meine Einschätzung wieder.
Individuelle Bewertungen finde ich umso wichtiger, als sich die führenden Motorrad-Magazine bislang nicht dafür interessiert haben, diesen Helm mal in einen ihrer Helm-Tests aufzunehmen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...-%-
Und so ist es mein Eindruck, dass der Helm Verbesserungspotenzial bietet, aber vom Preis-Leistungsverhältnis schwer zu schlagen sein dürfte.
Konkret:
Selbstverständlich habe ich getestet, was passiert, wenn ich stehend fahre und wenn ich mich hinter der Scheibe verkrieche.
Das war schon alleine deswegen nötig, weil ich bei der derzeit verbauten Scheibe, mit 1.78 m Größe, genau im Wirbelbereich der Scheibe sitze.
Sehr unangenehm. Wird bald geändert.
Bei stehender Fahrt ist der Helm deutlich lauter, als mir lieb ist.
Ich bin sicher, dass ich auf dem Markt leiserer Helme finden würde.
Worum es mir hier geht, ist der Gesamteindruck. Ich fahre kein NakedBike. Ich fahre einen Tourer. Deswegen brauche ich einen TourerHelm. Und hier lassen sich, denke ich, ein paar Kriterien finden, die diese Kategorie kennzeichnen.
So wäre mir persönlich z.B. der Langzeit-Tragekomfort wichtiger, als das Windgeräusch, auf einem Bike ohne Verkleidung.
Gestern in der Früh, um 5:00 Uhr unterwegs nach München. Frische Temperaturen bei ca. 8 Grad. Nebel mit Sichtweiten stellenweise unter 75 m. Das Visier beschlägt natürlich von außen mit Wasser. Innen ist es aber klar. Der Atem wird sauber abgeführt und nur bei schwerer Atmung bleibt kurzfristig ein Beschlag am inneren Visier haften. Für mich ein gutes Ergebnis. Ich hatte weitaus beschlagfreudigerer Helme für viel mehr Geld.
Der Entriegelungsknopf für den Klappteil funktioniert, nach einer kurzen Gewöhnungsphase, recht ordentlich. Er lässt sich auch mit Handschuhen ordentlich bedienen.
Das Visier lässt sich, wenn es vollständig geschlossen war, etwas schwer öffnen.
Besonderes Feature: Die herunterklappbare Sonnenbrille - Hatte ich noch nicht im Einsatz.
Bei der momentanen Scheibe funktionieren Navi-Ansagen sehr gut im Stadtverkehr, gut auf Landstraßen und "mit Interpretationsspielraum" auf der Autobahn, bei ca. 140-150 km/h.
Das ist, bedenkt man die ungünstige Strömungssituation, unter der ich derzeit fahre, schon recht brauchbar.
Brille:
Für Brillenträger ist ein Klapphelm wirklich eine gute Lösung.
Die Brille lässt sich gut unter dem Helm tragen. Der herunterklappbare Sonnenschutz beeinträchtigt die Brille nicht.
Das Aufsetzen der Brille sollte man, wie hier früher schon gesagt, vor dem Zuklappen erledigen. Danach wird es etwas fummelig.
Zieht man beim Aufsetzen des Helmes die beiden unteren Hälften ganz leicht auseinander, lässt sich der Helm aufsetzen, ohne die Brille zu verschieben.
Als nächstes werde ich mich jetzt mal mit den Bluetooth-Funktionen vertraut machen, besonders was die Sprachqualität und Verständlichkeit bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten angeht. Dazu warte ich aber noch, bis ich eine andere Scheibe drauf habe. Dann wirds einfacher.
Langzeit-Tragekomfort ist ein sensibles Thema. Ich werde dennoch von den Erfahrungen von mir und meiner Frau berichten, wenn wir den Helm mal ein paar Stunden am Stück auf dem Kopf hatten. Sicher ist das aber nur begrenzt übertragbar, weil das ganz extrem mit der Kopfform zu tun hat.
Und als Letztes kommt dann der Soziusbetrieb dran, mit Sprachfunktion zwischen den Helmen.
Dazu habe ich für meine Frau den gleichen Helm bestellt.
Sie hat eine völlig andere Kopfform, als ich und das macht den Erfahrungsbericht umso interessanter, wenn wir zusammen los fahren.
Das Thema Kommunikation ist für uns besonders interessant.
Wir hatten früher schon eine selbstgebaute Anlage mit Funkgeräten (da waren wir mit zwei Motorrädern unterwegs), eine selbstgebaute kabelgebundene Anlge und eine BAEHR-Anlage.
Ich werde weitere Erfahrungen hinzufügen.
Viele Grüße.
Jan