Ich, ich - allerdings vorne vor etwa 20 Jahren auf einer CBR 1000 F, bei ca. 180 km/h.
Sie fing an zu peandeln, was bei den damaligen Moppeds (Bj. '87) noch nichts Ungewöhnliches war.
Ich zog die Vorderradbremse stark so dass die Gabel tief eintauchte und gab dann wieder Gas.
Normalerweise half das sonst immer und sie stabilisierte sich, mindestens vorübergehend. Half hier aber nicht, die Kiste pandelte immer heftiger.
Dann, bei etwa Tempo 140 war die Luft raus, zwischen Felge und Straße befand sich nur noch der Reifen. Jetzt erst begriff ich was los war.
Gleichzeitig begann die CBR, nicht mehr geradeaus zu laufen sondern nach einer Seite weg zu driften.
Ich hatte großes Glück im Unglück, denn ich fuhr auf einer autobahnähnlichen Kraftfahrstraße mit zwei Fahrspuren plus Standstreifen. Hatte also Platz, den ich aber auch brauchte. Nachdem ich im Rechtsdrift den Standstreifen erreicht hatte und mich der rechten Leitplanke näherte, nahm ich beide Füße auf den Boden und warf den Bock mit aller Gewalt nach links um. Kurz vor Erreichen der Mittelleitplanke das gleiche Spiel nochmal. Dann kam ich irgendwann auf dem Standstreifen zum Stehen.
Ich wartete anschließend 6 Stunden (!) auf den ADAC. Der Fahrer erklärte später lapidar er habe es nicht sofort gefunden.
Tage später sagte mir mein damaliger Reifenfuzzi dass ein gerissenes Ventil die Ursache gewesen sei. Der Reifen war also ausnahmsweise unschuldig.
Seit diesem Geschehnis lasse ich das Ventil bei jedem Reifenwechsel ebenfalls tauschen.
Viele Reifenfuzzis (und alleine durch meine vielen Umzüge habe ich zwangsläufig eine ganze Menge kennen gelernt) sagten zu mir fast empört "das machen wir bei jedem Reifenwechsel!" Ich bin mir aber nicht sicher ob das auch früher so gehandhabt wurde bzw. ob das alle Reifenfuzzis so sehen.
Offen gesagt bezweifle ich ich das und denke eher, dass es (hoffentlich nur einige wenige) Reifenfuzzis gibt die das nicht so handhaben.
Also beim Reifentausch besser immer dazu sagen dass auch die Ventile getauscht werden sollen.