Die modernen Reise-Enduros sind schon eine Klasse für sich. Technisch High-end, Fahreigenschaften sensationell, universell einsetzbar zum Brötchenholen und für die Tour nach Feuerland. Motorräder für Leute mit Köpfchen und Freude an sichtbarer und ausgefeilter Technik. Aaaaber: Die sind ja soooo häßlich! Jeder Radlader im Steinbruch ist ein Designerstück dagegen. Ist wie mit den frühen Dosen-Hybriden (Prius!) Saugut aber gruseliges Design. Losgetreten hat das wohl BMW mit den Ziegenböcken und Schnabeltieren. Seitdem denken alle Hersteller, ihre Böcke müssten aussehen, als hätten sie gerade einen Unfall erlitten. Gedärme im Freien, Koffer mit dem Cw-Wert einer Erfurter Schrankwand, ein Dickicht aus Röhren und eine Frontoptik wie eine gotische Kirche, das ganze noch in Müllabfuhr-Orange (KTM). Ihr merkt schon, ich bin ein Augenmensch. Bei Mädels wie bei Mopeds. Deshalb habe ich mir auch die "uralte" Pan ausgeguckt. Schöne Tourer gibt es sonst nur noch mit dem Vornamen Gold oder Harley. Beides für mich unerschwinglich. Die klobigen Weißblauen mit den dicken Fußrasten sehen auch aus, als habe man am Ende gedacht "ach ja, den Fahrer müssen wir ja auch noch irgendwo unterbringen".
Honda würde mit einem Enkel der 11er als Every-Day-Tourer unterhalb des Elite-Segments Gold-Wing sicher viele Türen einrennen. Oder noch eine Klasse tiefer wie die sicher auch nicht unumstrittene Pacific-Coast, welche mein Moped geworden wäre, wenn die Ersatzteilversorgung und das Angebot nicht so dünn wären. Doch habe ich nun nach den ersten Wochen und den ersten 1000 Kilometern mein fettes Mädchen richtig lieben gelernt. Einige Pfunde zuviel auf den Hüften aber soooo schön!
Aber egal. Ich wünsche allen hier, egal mit was für einem Moped ihr unterwegs seid, viel Spaß und Freude und eine Unfall- und Pannenfreie Fahrt, egal ob zum Eiscafé oder nach Archangelsk.