R E S P E K T !
Stammtischtaugliche Argumentation.
Gruß Uwe
In der Tat :-)
Da muss ich schon schmunzeln wenn ich diesen Thread lese.
Die Frage im Raum war:
Wie geht Ihr E-Fahrer damit um? Ist das wirklich so, wie ich es mir heute angelesen/angeschaut habe?
Ich wollte wirklich E-Fahrer werden - ehrlich. Aber so? Nee!
Ich fahre seit fünf Monaten ein Tesla Model 3 LR. Ein Firmenauto, sponsored by Arbeitgeber. Dieses Auto habe ich für drei Jahre, dann läuft der Leasingvertrag aus. Ich habe also keine Probleme mit Batterie-Degradation, etc. , Dinge die mich als Privatkäufer doch am E-Auto zweifeln lassen könnten.
Ich komme von einem Audi A6 Allroad 3 Liter Diesel Biturbo, total kaputt gepatcht durch die Updates des Dieselskandals. Nach dem Gas geben musste man kanpp eine Sekunde warten, eh das Auto losfuhr. Grausame Gasannahme. Als Nachfolgefahrzeug wollte ich wieder zurück zum BMW 530d , habe auch BMW 340d probe gefahren. Tolle Autos!
Letztendlich war es aber die spontane Probefahrt mit dem Tesla Model 3 LR, die mich vollends überzeugte. Ich kann nur jedem Zweifler empfehlen, ein gut motorisiertes E-Auto Probe zu fahren Die ein oder andere Meinung wird sich da ganz schnell ändern.
In Lothar's Thread wird insbesondere die Ladeinfrastruktur angezweifelt. Völlig zu recht!
Das ist momentan ein totaler Djungel, der vermutlich bald reguliert wird.
Man kann sich momentan mit Apps wie z.B. Mobility+ von ENBW helfen, die viele oder besser, fast alle Ladesäulenanbieter zu einem konsolidierten Einheitspreis vereinen.
Mit dieser App und oder Plastikkarte kann man eigentlich an jeden Säule laden. Abgerechnet wird über die hinterlegte Kreditkarte im Kundenkonto. Also eigentlich recht simpel.
Der Einheitspreis ist halt manchmal nicht der Beste.. aber trotzdem noch ok. Aber wie vermutet, da wird sicher bald etwas reguliert. Bis dahin gilt, sich vorher evt, über die Preise informieren oder.. Tesla fahren.
Generell gilt:
Man fährt keine Tankstellen oder Ladesäulen an, da man bestenfalls zuhause lädt und dann 400KM (normal gefahren, Tempo 130) Reichweite hat. Man hat also den ganzen Stress mit dem Tanken oder Laden gar nicht, ausser man fährt Langstrecke. Auf Langstrecke benötigt man die Hypercharger der freien Anbieter oder die Supercharger von Tesla (nur für Tesla). Die findet man per App auf dem Handy (ABRP) oder im Navi. Die Hyper- oder Supercharger befinden sich entlang sämtlicher Autobahnen Europas.
Ich kann nun nur von Tesla berichten. Langstecke ist überhaupt kein Problem. Ich bin vor vier Wochen mit der KTM auf dem Anhänger von Kamen bis Istrien gefahren (aufgrund Anhänger sechs Ladestops 1300 Km). Ich habe einen Kunden Nahe Linz in Österreich, 800 Km (drei Ladestops).
Ein Supercharger Ladestop dauert im Durchschnitt 25-35 Minuten. Genug Zeit für ein wenig Bewegung, Schiffen, Burger, Kaffee, Moppedzeitschrift besorgen. Hyper- und Supercharger befinden sich i.d.R. an Autohöfen oder großen Tankstellen. Da ist also immer Gelegenheit für Toilette oder etwas zu futtern. Passt mir ganz gut nach 250-300 Km.
Sofern es also möglich ist eine eigene Wallbox zu besitzen ist der ganze Stress mit der Ladeinfrastruktur hinfällig.
Zuhause lade ich an der Wallbox mit 11kW. Nach spätestens fünf Stunden ist das Auto immer wieder voll.
Was mir auffällt... Da ich keine Tankstellen mehr anfahre, seh ich auch kaum noch Waschboxen. Ich muss also proaktiv die Autowäsche anfahren
Interessant könnte sicherlich die Wahl des E-Autos sein.
Es sollte wenig verbrauchen, viel Akku-Kapazität haben, nicht teuer sein, trotzdem irgendwie Spaß machen.
Leider gibt es momentan keinen deutschen Hersteller, der die vier Punkte vereint.
Leider kann aber Tesla auch keine gescheit verarbeiteten Autos bauen
Ich fahre das E-Auto auch nur weils ein Tesla ist. Damit hat man Zugang zum Supercharger Netzwerk, dass seit über zehn Jahren in Europa ausgebaut wird. Einheitlicher günstiger Preis pro kWh und die Ladesäulen sind nie kaputt. Also funktionieren einfach. Einstecken und mit beachtlichen Übertragungsraten Laden
Mit dem Superchargernetzwerk wird der von Lothar erwähnte Ladedjungel vollständig umgangen.
Schlussendlich muss ich sagen, dass ich mich anfangs auch mit vielen Sorgen und (Reichweite-)Ängsten auseinander gesetzt habe. Diese sind nun Erfahrung gewichen.
Man muss sich bewußt sein, dass ein E-Auto anfangs etwas komplett Neues ist. Man sollte ein wenig offen für Neues sein und probieren sich darauf einzulassen.
Meine ersten Langsteckentouren habe ich minutiös geplant. Mittlerweile fahr ich einfach los, da ich weiß wie weit ich komme. Was zum Laden findet sich immer.
Großer Vorteil. Ich habe des öfteren in der Dortmunder Innestadt zu tun. Hier gibt es Umweltspuren (nur Bus und E-Auto) und relativ viele Wechselstrom-Ladestationen (11-22 kW) in der Innenstadt. Seit dem E-Auto habe ich kein Parkticket mehr gekauft, sondern an der Lade-Säule "geparkt". Das Auto muss dann natürlich auch geladen werden.
Also...
Lothar, so schlimm isses nich!!
Außerdem geht die Karre wie Sau
Viele Grüße,
Dölle