Dafür, dass die Kisten so nett durchdacht sind lebt aber auch schon genau so lange der Mythos "anfällig" und "unzuverlässig" mit der Marke. Dem sind sie ja auch bis heute treu geblieben. Und das ist nun mal nicht nur Foren-Geschwafel, wenn mir ein KTM-Kenner aus erster Hand erzählt, dass die Einzylinder spätestens nach 30tkm eigentlich eine komplette Revision benötigen.
Die Zweizylinder, speziell die 690er, haben ab Werk nun mal einen schlecht konstruierten Ventiltrieb, dass man auf den ersten 10tkm schon einmal den Kopf sanieren muss. Die Abhilfe, breitere Schlepphebel, bringen wenig, wenn einfach die Materialien nicht zueinander passen. Da gab's auch schon Leute, die nun die dritte Nockenwelle und den dritten Satz Schlepphebel drin haben.
Dazu kommen diverse Fälle von kapitalen Motorschäden im unteren 1000er Kilometerstand usw... Und KTM verweigert dann die Garantie, die Händler gelten als unfreundlich, der Service in Mattighofen kommt auch seltenst gut davon und die Teileverfugbarkeit ist auch eher schlecht als recht. Und da sich die Fälle in den letzten Monaten gehäuft haben und das an die Kundschaft durchsickert hat man in einer schwierigen Zeit eben noch mehr Absatzprobleme.
Wenn einem also Geld und Optik egal sind, dann sind das spitzen Maschinen. Wenn man aber technisch durchdachte Wunderwerke erwartet, die langfristig Spaß machen, dann bist bei KTM eher nicht gut aufgehoben. Man kann natürlich auch Glück haben und eine Maschine mit einem Motor erwischen, wo sämtliche Lagerspiele passen und es kein 690er Motor ist. Dann darf halt nur der Rahmen nicht brechen und alles ist gut. Über die eiernden Bremsscheiben kann man ja noch hinwegsehen...