nass trotz regendichter Motorradkleidung

Liebe PAN-Fahrer,

Kennt ihr das auch: Trotz absolut regendichter (Sympatex, Gortex od.ä.) Jacke plus daran angezippter Hose aus dem gleichen Material seid ihr nach ca. dreiviertel Stunde Fahrt im Vollregen nass und zwar in Form eines riesengrossen Flecks am Bauch und bis in die Unterhose hinunterreichend!?

Wie dies geht? - Keine undichte Stelle irgendwo, nein. Das Wasser wird vielmehr auf der Hosenoberfläche, den Oberschenkeln entlang unter die Jacke getrieben, und leider geht ja kaum ein Verbindungsreissverschluss zwischen Hose und Jacke ringsherum. Das Wasser steigt weiter und weiter, bis es den Hosensaum überklettern kann - Ziel erreicht! - und Fliessblatteffekt!!

Kennt jemand ein Produkt aus der Textilmotorradbekleidungsszene, welches garantiert nicht unter diesem Problem krankt (auch nach 2 Std. Regenfahrt noch nicht)? Ich träume u.a. konkret von einer Motorrad-Latzhose, wo also der Hosensaum bis zur Brust hoch reicht (allerdings müsste der Reissverschluss auch entsprechend mit einem Klettstoffteil überdeckt werden können, ansonsten würde das sicher beim Stoff des Reissverschlusses reindrücken). Kennt jemand eine solche Motorrad-Latzhose?

Oder heisst die einzig wahre Lösung "einteiliges Regenkombi" (egal, ob Leder oder Textil darunter)?

Vielen herzlichen Dank für eure Ratschläge und Erfahrungsberichte.

Gruss, Matthias

Das würde mich auch mal interessieren. Nach meiner letzten Regenfahrt (die war allerdings 5 Stunden im Dauerregen) sah ich hinterher aus, als hätte ich in die Hose gemacht. Und das bei ca. 7 Grad, war sehr angenehm

IMHO schlägt hier die Jacke beim Sitzen übern Bauch Falten und dadurch ist der Labyrinthverschluß dort offen. Da kriecht dann das Wasser auf den Bauch, knapp oberm Hosenbund, von dort nach unten und gibt nasse Eier...
Liegt am Verhältnis vom Bauform/Schnitt der Jacke zur Körpergröße, sind die Druckknöpfe dort zB alle 15cm gesetzt und die Falte bildet sich genau dazwischen, ist die Jacke dort auch schon "offen" und Du hast ne nasse Wampe....
Manche Jacken haben daher zusätzliche Klettverschlüsse zwischen den Druckknöpfen, die halten aber auch nicht ewig, bzw hängen sich diese Kletten bein An/Ausziehen dann ständig dort an wo sie nicht sollten; nervt dann auch...

Verstärkt wird der Effekt vielleicht auch durch den latenten Unterdruck hinter der Verkleidungsscheibe; Helm- und Bekleidungshersteller bauen ihre Produkte sicher eher für "voll im Wind", bei anderen Druckverhältnissen/Strömungen kommts dann zuweilen zu unerwünschten unvorhergesehenen Ergebnissen.

Meine Dainese X-Tech Jacke hat Zipp bis über die kritische Bauchfalte (zudem Bauchgurt da integriertet Rückenprotector) und erst darunter, wo dahinter schon die Hose sitzt 3 Druckknöpfe. Bis dato daher also keine Beschwerden, ich kenne das Problem/Symptom aber von meiner vorherigen Dainese-Jacke die durchgehend nur Druckknöpfe hatte.

Martin,

Ich habe eine Büse-Motorradkostümierung. Diese Jacke scheint ähnlich aufgebaut zu sein wie deine X-Tech, d.h. Reissverschluss mit unten zusätzlich zwei Druckknöpfen (einer zuunterst, einer ca. auf Bauchnabelhöhe), und über die ganze Länge, von oben bis unten, über den Reissverschluss hinaus deckend eine starke Klettabdeckung.

Da geht bei mir nichts durch, da bin ich mir ganz sicher, gefaltet oder nicht gefaltet (bei einer Bloss-Druckknopfjacke natürlich schon, da hast du sicher recht). Das Wasser geht bei mir (erst nach einer Dreiviertelstunde sehr starkem Regen, nicht vorher) als Steigwasser zwischen Hose und Jacke durch. Ich bräuchte an dieser Stelle mehr "Labyrinth"

Oder eben eine Latzhose mit dieser Klettbandstoffstreifenüberdeckung über die ganze Reissverschlusslänge, bis zur Brust hoch. So hoch könnte das Wasser dann nicht steigen (ätsch!! reingelegt, bitte wieder zurücklaufen und auf die Strasse tropfen!).

Gruss, Matthias

Zitat

Original von Tis63

Steigwasser zwischen Hose und Jacke

Wäre theoretisch möglich daß es entweder im Obermaterial der Hose selbst, oder zwischen Hose und Jacke zu einer Kapillarwirkung kommt in der sich das Wasser hochzieht, aber normal folgt auch Wasser eher der Schwerkraft.
Checke mal ob sich bei Deiner Jacke auf Bauchhöhe eine Falte bildet in der das Wasser dann stehen bleibt; der Labyrinthverschluß hilft selbstverständlich nur bei Spritzwasser, nicht bei "unter Wasser"

u.U. ist die Jacke aber auch gerade an den Nähten für Zipp/Verschluß nicht dicht; ggF ist dort die Membrane durchstichelt... kenne den Aufbau von dem Büse Zeuchs nicht.
Hier hilft natürlich auch wenn das Obermaterial Gore-verträglich imprägniert wird.
Ich kann dafür diesen Kram hier nur wärmstens empfehlen:
http://www.nikwax.co.uk/de/txdirect-spray.asp
Einfach nach dem Waschen (natürlich nur mit Gore-Shampoo) auf die noch nasse Jacke aufbringen und trocknen lassen; das Obermaterial nimmt dann einfach fast kein Wasser mehr auf.
Noch ein Tip: würde das NikWax besser draußen aufbringen, nicht wegen Dämpfe oder so (riecht kaum), aber wenn das auf den Boden kommt ist der nach dem Trocknen aber so was von rutschig...

Ich ziehe mir bei echtem Dauerregen einfach richtiges Regenzeug drüber. Ist zwar nervig aberselbst wenn das Gore-Tex Zeug kein Wasser durchlässt, braucht es doch einige Zeit, bis das Außenmaterial wieder komplett getrocknet ist.
Bis dahin bleibt es unangenehm kalt im inneren der Jacke, da die Verdunstungskälte den Körper auskühlt.
Gruß
Raini

@ Raini,
auch hier kann ich das NikWax nur wärmstens empfehlen; mag ja widersinnig klingen eine "wasserdichte Gore-Jacke" zu Imprägnieren, es bringts aber einfach.
Leider haben die sales-weasel der 2-Rad Branche meist keine Ahnung von richtiger Gore-Pflege (ist denen ja auch egal, die verkaufen lieber), besser sich in Abteilungen/Shops für Bergsport und Expeditionsausrüstung klug machen.

Zitat

Original von Raini

Ich ziehe mir bei echtem Dauerregen einfach richtiges Regenzeug drüber.

@ Raini:

Kannst du noch etwas konkreter werden, was für dich "richtiges Regenzeug" ist (einteilige Regenkombi, Typ, Marke?).

@ mbrII:
Danke, ich werde auch deinen Tip mit dem Imprägniermittel verfolgen (sobald deren Suchseite für Switzerland keine Microsoft-Errors mehr anzeigt). Ich bin allerdings schon tendenziell pessimistisch, ob dies was bringen wird - aber einen Versuch wird es sicher wert sein.

Momentan bin ich noch ganz und gar von meiner "Steigwassertheorie" (zwischen Hose und Jacke, Wasserkriechschicht, gar nicht mal speziell kapillar).

Und zu meiner Favorite-Abhilfe: Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass keine Gore- /Sympatex-Latzhosen von irgendwem für Motorradverliebte produziert werden. Für Surfer & Co. gibt es schliesslich auch solche Dinger, wenn auch gleich aus Neopren (müsste man nie imprägnieren, soll ich mir so etwas holen?! ;-))

Gruss, Matthias

Ich hab einen 2-Teiler als Regenanzug, weil mir die Einteiler beim Ein und Ausstieg zu unbequem sind. Ist doch keine Arbeit das anzuziehen, und viel Platz brauchen die auch nicht. Nachteil, wenn es warm ist, gehst Du ein, weil kein Luftaustausch.
Gruß
Raini

Zitat

Original von taffi53

Hi,ich hab mir eine Textilhose von " Held " gekauft,wasserdicht, und mit Hosenträger .die hat zwar kein Latz ,aber die war so 10-15cm höher.(ohne Gürtel) und ist Dicht !

und hier bekommst du Regensachen die passen auch " drüber " (bis zu XXXXXXXXXXL)
http://www.cima-motorradbekleidung.de/

@ Taffi53:
Hey, deine Angaben sind super! - Auf der von dir angegebenen Cima-Seite habe ich einen heissen Kandidat vom Typus "Beinahe-Latzhose" gefunden, auch so um die 5-10 cm höher als die normale Männer-Bundhöhe. Könnte evt. hinhauen. Das Teil nennt sich "Inka-Hose".

Könntest du mir bitte noch den genauen Typ deiner "Semi-Latzhose" von Held angeben. Möchte gerne auch dieser noch detailliert nach-recherchieren.

Vielen Dank und Gruss, Matthias

Ich habe auch von Germot eine zusätzliche Regenjacke und Hose, hat zwei Vorteile für mich, einmal wird meine Kleidung durch hochgespritztes Schmutzwasser nicht dreckig und es wärmt zusätzlich. Wenn Wasser auf meiner Rukka Kleidung verdunstet wird es sonst merklich kälter.
Hat mir im Sommer auch genützt als ich von der Hitze auf die Berge gefahren bin und hatte zusätzlich dadurch warme Kleidung dabei.