Beobachtung mit Pinlock; am Nolan N100E

Hatte mir gestern neues Visier und Pinlock Innenscheibe für meinen Nolan angeleiert.
Grund: die Innenscheibe in dem 2 Jahre alten Visier war schon locker und beide hatten dadurch oben Scheuerstellen (mußte die Exzenter ja schon letzte Saison nachstellen)

Baue also gestern Abend den neuen Visor ein (Reinklemmen der Innenscheibe ist immer so eine Sache... 8) ) schließe den Helm und denke das gibts net: das neue Visier schließt nun wieder absolut fest an der oberen Dichtung (beim Alten wars da schon lose und hatte mir im Regen zuweilen schon mal einige Tropfen reingelassen, und das trotz Aufdopplung unter der Dichtung)
Heute morgen: Regen am Weg in's Büro, Helm tadellos dicht!

Fast so wie wenn die Spannung durch die Pinlock-Innenscheibe und Temperaturen (hatte den Helm auch mal einige Tage im Auto spazieren geführt....) das alte Visier in der Breite "gestreckt" hätte.

Machte jemand ähnliche Beobachtungen?
In der Pinlock Anleitung wird angedeutet das Innenvisier ja nur "bei Bedarf" einzusetzen; also wenn man das ständig ein/ausbaut ist es nur eine Frage der Zeit bis entweder beide Gläser mächtig zerschrammt sind, sich Dreck dazwischen einlagert bzw das Visier einfach bricht.

Zitat

Original von mbrII

Machte jemand ähnliche Beobachtungen?
In der Pinlock Anleitung wird angedeutet das Innenvisier ja nur "bei Bedarf" einzusetzen; also wenn man das ständig ein/ausbaut ist es nur eine Frage der Zeit bis entweder beide Gläser mächtig zerschrammt sind, sich Dreck dazwischen einlagert bzw das Visier einfach bricht.

Also zu deinem Helm/Abdichtung kann ich nüx sagen. Aber zum Visier. Ich hab ja den EVO4 mit Doppelvisier was nix anderes als ein Pinlook ist!

Die Befestigungsschrauben sind nicht symetrisch sondern Asymetrisch und wenn das Innenvisier einmal auf Spannung sitzt würde ich IM LEBEN niemalsnicht da nochmal dran gehen! Never touch a running system.
Wenn das Visier vor der Montage sauber war (evtl. mit Alkohol reinigen, am besten versuchen die Antibeschlagbeschichtung zu entfernen) dann haftet irgendwann durch die Adäsionskräfte das Innenvisier auf dem Außenvisier (mit dieser Silikondichtung).

Ich habe bei meinem Visier in der Fa. noch frockene Luft unter das Innenvisier geblasen aber ob es das wirklich gebracht hat?

Also: Ich würde nach der korrekten Monatge (korrekte Funktion) die Finger vom Innenvisier lassen. Evtl. mal mit nem extrem weichen Tuch (Kleenex) o.ä. reinigen weil durchs fahren mit leicht geöffnetem Visier der Staub sich auf dem Innenvisier ansammelt und es dann da beschlagen kann. Ansonsten ist die Antibeschlagbeschichtung des Innenvisieres EXTREM kratzempfindlich. Also: Fingers wech :wink:

Andi,
ja dieses Innenvisier dünkt irgendwie als ob es aus Zellophan oder ähnlichem wäre, leicht klebrige Oberfläche, Eindruck verstärkt sich wenn es nass wird (dürfte Feuchtigkeit aufnehmen).
Neu zusammengebaut "klebt" diese Innenscheibe am Visor wie Schrumpffolie am rohen Schnitzel, nach einigen Tausend km beginnt sich das ganze aber doch irgendwie auseinanderzuarbeiten, worauf sich Staub einbringt.
Dann beides vorsichtig zerlegen und unter fließendem Wasser reinigen; IMHO besser keine Seife an Innenscheibe verwenden, besagtes Material dürfte das uU nicht vertragen; fühlt sich schon eigenartig an wenn's nur nass ist...
Trocknen lassen und zusammenbauen (geht dann noch schwieriger da diese Innenscheibe nun noch "klebriger" geworden ist...)

Diese Pinlock Exzenter nachstellen ist mit Vorsicht durchzuführen; von Schraubendrehen wie im Manual gezeigt ist IMO eher abzuraten: sie sitzen sehr fest, 1x Abrutschen und du fährst quer übers Visier....
Hab die Dinger also ganz vorsichtig mit Zange verdreht.

Im Nachhinein betrachtet werde ich den Visor wohl 1x/Jahr austauschen

Bei kühler, feuchter Witterung ist das System aber dennoch genial, bleibt vollkommen beschlagfrei

BTW: Bekannter hat den Caberg Justissimo, ebenfalls mit anti-fog Innenscheibe.

Bei dem Teil ist die Innenscheibe aber links/rechts angeklebt; Ersatzstreifen sind zwar beigefügt, aber sehr oft zerlegen/reinigen ist da wohl nicht drinnen.
Dafür aber eine ausgezeichnet, wie in Pilotenhelmen geformte Sonnenblende, und nicht nur so einen "Judge Dred-Streifen" wie im Schubi

Zitat

Original von mbrII

Bei kühler, feuchter Witterung ist das System aber dennoch genial, bleibt vollkommen beschlagfrei

Martin: Und GENAU DAS ist es.
Extreme erhöhung der aktiven Sicherheit.
BTW: Ich habe mein Doppelvisier nun seit über 1 Jahr und ca. 15.000km und es löst sich nix. Im Gegenteil, das Innenvisier scheint mit dem Außenvisier verklebt. Allerdrings ist das Originalvisier beim Concept/EVO4 gespritzt und eigentlich sehr dick. Nicht wirklich gut, da es im seitlichen Gesichtsfeld verzerrungen gibt. Und das Doppelvisier engt den Sichtbereich nochmehr ein, und die Sonnenbrille (die man beim BMW mangels Sonnenblende ja tragen muss) dann nochmal. Das ist wirklich das einzige Manko an dem Helm und an dem Doppelvisier. Man muss sich eben drauf einstellen, das man beim Überholen den Kopf öfters nach hinten dreht.

Von der Physik her, sind die Antifog Folien eh nur 2te Wahl, das verhindern der Taupunktunterschreitung funktioniert nur mit Doppelvisieren oder Heizvisieren.

Aber: Die Erfahrung muss jeder selbst machen

Edit:

Die Funktion aller "Antibeschlag" Folien/Beschichtungen/Sprays beruht daruaf, den Wassertröpfchen, die sich beim Beschlagen bilden, durch eine Chemikalie die Oberflächenspannung zu nehmen. Dadurch platzen die Microtropfen und man kann wieder klar sehen da sich das Licht nicht in der Oberfläche der Tropfen bricht. ABER: Das Wasser ist im Helm, zwar nur als Wasser und nicht mehr als Dampf/Beschlag am Visier. Und verdunsten tut es nicht, also läuft es als Film innen am Visier herunter. Das verzerrt die klare Sicht und spült die Antibeschlagbeschichtung weg.

Man kann also sagen: Alle Antifog Folien/Beschichtungen verhindern nicht das Beschlagen sondern nur die Auswirkung. Kontraproduktiv sind sie dadurch, das sie sich selbst "Zerstören" indem der ablaufende Wasserfilm die Beschichtung langsam inaktiv werden läast. STraßenstaub verstärkt diesen effekt dann noch

Zitat

Original von Andi#87

Die Funktion aller "Antibeschlag" Folien/Beschichtungen/Sprays beruht daruaf, den Wassertröpfchen, die sich beim Beschlagen bilden, durch eine Chemikalie die Oberflächenspannung zu nehmen. Dadurch platzen die Microtropfen und man kann wieder klar sehen da sich das Licht nicht in der Oberfläche der Tropfen bricht.

Genau, der Effekt läßt sich ebenso durch Spucke (wie bei Taucherbrille) oder Flüssigkeiten wie zB Coke erreichen (letzteres außen aufgebracht läßt auch Regen einige Zeit abperlen)
Nachteil aller dieser Flüssigkeiten: sind latent klebrig, daher beginnt sich bald Staub am Visor abzusetzen. Auch neigen sie zu Schlierenbildung und damit leichter Trübung der Sicht. YMMV
Die Doppelscheiben funktionieren IMHO einfach durch die bessere Temperaturisolierung (Verbundfenster)

Verzerrungen u.Ä.:
hatte mal TV-Testbericht mit u.A. dem Nolan gesehen, wo bemängelt wurde daß dieses Doppelvisier besonders bei Brillenträgern eine 3-fach Anzeige von Lichtquellen verursacht; ein Effekt der sich bei mir auch mit Sonnenbrille aber einfach nicht einstellt. Ausgenommen: man ist wirklich mal in Wolkenbruch dermaßen abgesoffen daß sich Wasser zwischen den Scheiben sammelt, aber dann ist sowieso auch die anti-Beschlagwirkung durch Aufhebung der Temperaturisolierung hinüber.
Passiert wenn man den Fehler macht im Gewittersturm mit offenem Visier/Helm rumzulaufen und es einem von oben/hinten innen ans Visier schüttet.

BTW: von LAZER gibt es einen Klapphelm mit eingebauter jet-mask, damit ist die Beschlagsache überhaupt erledigt da die Atemluft über 2 Balgschläuche seitlich zu/abgeführt wird. Wäre ggF auch was für Allergiker da sich hier Filter einsetzen ließen.
Dennoch sehr ausgespaced da wie Lord-Helmchen mit diesem "Zutz" (.at Militärslang für Gasmaske) im Helm rumzulaufen