Schlagen des Kardans beim Anfahren

  • Ja,aber selbst,wenn das der Fall wäre,müsste der Kraftschluss auf der gesamten Länge der Flanke erfolgen,da der Flankenwinkel der Innensteckverzahnung dieselbe Neigung besitzen muss.Somit müsste auch in diesem Fall ein gleichmässig abgenutztes Tragbild zu erkennen sein.....

  • Und so sieht ein defekter Mitnehmer aus.
    Man beachte das paralelle Tragbild an der Verzahnung!
    Sollte dieser Abtrag nun aber tatsächlich "schräg" verlaufen dann ist IMO auch die Felgennabe hinübern, wenn nicht sogar schon das Tellerrad in Mitleidenschaft gezogen.

  • Ok und hier nun die Felge:
    Die Außenfläche rund im das Lager muß
    a) bündig mit der Außenkande des äußeren Lagerringes und
    b) absolut plan sein
    Steht das Lager über oder ist die Außenfläche der Felgennabe gar nach außen abfallend, ist die Felge EX (würde das schräge Tragbild an der Verzahnung des Mitnehmers erklären)
    Ebenfalls sollte der Außendurchmesser der Felgennabe geprüft werden, normal schlüpft der Mitnehmer hier passgenau drauf; sollte sich der Außendurchmesser des Nabenzylinders aber verringert haben (erkennbar am Verschwinden der Nut für den O-Ring...) ist das nur weitere Bestätigung für defekte Felge.
    Felgenschaden ist unreparierbar (wir hatten schon mal versucht bei Maschinenbauer Felge dort abdrehen und neuen Ring aus Lagerbronze aufzuziehen zu lassen; der Ring fiel nach ~10Tkm einfach von der Felge weil der Alu-Gu0 darunter nach gab...), muß aber umgehend getauscht werden da sonst auch neuer Felgenmitnehmer innerhalb weniger Kilometer verschleißt, da die Felgennabe den Mitnehmer zentriert und paralell zur Innenverzahnung des Tellerrades hält.
    Ist die Nabe abgenützt, "kippelt" der Mitnehmer unter Last natürlich herum, die Verzahnung wird ungleichmäßig belastet, etc....

  • Also,ich muss schon sagen;super detailliert beschrieben! :-res


    Bei mir ist aber auf der Planfläche rund um das Radlager noch ne kleine flache Unterlegscheibe drauf,bevor der Mitnehmer drauf kommt.
    Ich hoffe,das dies so richtig ist.....
    Also Deine Steckverzahnung sieht ja echt böse aus.
    So ist das natürlich bei mir nicht.Es ist gaaaaanz minimal,allerdings nicht auf der ganzen Länge der Flanke.
    Werde nach dem Urlaub das Ganze wieder auseinanderbauen,mit Kettenreiniger und Bürste schön sauber machen und mal gaaaanz genau untersuchen,vermessen,analysieren,fotografieren und in diese Rubrik stellen.Dann kannst Du Dir davon auch mal ein Bild machen.
    Das ist halt das tolle hier im Forum,das jeder Gadanken und Erfahrungen mit hineinbringen kann.
    In der Werkstatt wird man ja nur oftmals vollgesülzt....
    Was ich noch fragen wollte:Wieso sieht man auf dem Felgenboden des öfteren die Schleifspuren von den Metallbüchsen,die in den Gummis sitzen?Geht doch normalerweise gar nicht,da die Gummis die Büchsen oben und unten "einfassen".Somit haben die Büchsen ja ein Abstand zum Felgenboden und dürften diesen gar nicht berühren....

  • Zitat

    Original von toki
    Was ich noch fragen wollte:Wieso sieht man auf dem Felgenboden des öfteren die Schleifspuren von den Metallbüchsen,die in den Gummis sitzen?Geht doch normalerweise gar nicht,da die Gummis die Büchsen oben und unten "einfassen".Somit haben die Büchsen ja ein Abstand zum Felgenboden und dürften diesen gar nicht berühren....


    Na die Scherkräfte auf die Gummis sind relativ groß. Und über die Zeit, vor allem bei viel Soziabetrieb und schlechten Straßen können sich die Aluhülsen schonmal aus den Gummipuffern drücken.


    Mit ein Grund, regelmäßig die Geschichte zu kontrollieren 8-)

  • Zitat

    Original von toki
    Also Deine Steckverzahnung sieht ja echt böse aus.


    Zur Info: das ist nicht meine Verzahnung, das sind im Inet gesammelte pics.
    Gezeigter Mitnehmer würde im Fahrbetrieb schon sehr deutliche Geräusche produzieren und ist eindeutig am Weg das Tellerrad zu demolieren.
    Es gibt auch Fälle wo sich das Tellerrad schon über den Felgenmitnehmer dreht...


    Die Aluhülsen neigen dazu sich innen ungleich abzunützen:
    zum Mitnehmer hin werden die Löcher oval, zur Felge hin bleiben sie eher rund.
    Durch dieses Kippen fressen sie sich durch die Gummilamellen welche die Hülsen von der Felge weg halten sollen.


    Die erwähnte Stahlscheibe (nach '95 Teflonscheibe) ist wichtig und muß beidseitig mit Moly behandelt werden, denn sie mindert das Reibmoment des Mithmehmers an der Fläche der Felgennabe.
    Zur Verdeutlichung:
    da die Gummis unter Last nachgeben (ist ja ihre Aufgabe), verdreht sich der Mitnehmer zu Felge hin ständig in beide Richtungen; stellt man sich nun Fahrt über Bodenunebenheiten vor, erkennt man mit welch hoher Frequenz der Mitnehmer gegen die Felge osziliert.
    Dazu noch die Kräfte durch die Lastwechsel im Antrieb (welche durch Fahrstil und Fahrbahngegebenheiten (Beladung, Anfahren, Handhabung der Kupplung, Geologie, etc...) varrieren.


    IMO sind die Gummis/Hülsen quasi "Opferanoden", jene Teile die einfach zum Schutz der anderen als erstes "verrecken".
    Ergo bei jedem Aus/Einbau des Hinterrades zu kontrollieren.