Seltenes CBS

  • Ich hab in der Kreuz und Querliga schon gestern drauf hingewiesen, aber anscheinden liest das keiner oder es interessiert keinen. Ich mache es deshalb h i e r nochmal


    Ich hab mich auf der STX immer schon gewundert wieso die Bremskräfte höher ausfallen als auf der ST. Ich bin ein absoluter Vorderradbremser und der eigentliche Anteil der Hinterradbremse über das CBS ist bei der ST nicht sehr stark. Bei meiner STX kriege ich auf Passfahrten über den Handbremshebel sogar das Hinterrad zum stempeln. Und das, obschon die vom CBS erfasste Radlastverschiebung vorne schon so weit ist, das die Bremskraft auf den hinteren Sattel längst auf Null hätte gehen müssen. Und bei nur Betätigen der Fussbremse scheint sich hinten fast nix zu tun. Es ist immer sehr schön am Kehrenausgang kurz die Vorderbremse zu nutzen um ein gewolltes Aufstellmoment zu erzeugen umd dann mit Dampf rauszukommen. Das ging bei der ST besser als mit der STX. Und das unter Zug halten in manchen Kehren mit der Hinterbremse ging bei der ST auch besser als bei der STX. Der gesamte Bremsvorgang selbst ist bei der STX natürlich genauso mächtig wie bei der ST. Und zum CBS schreibt Honda:


    Originaltext: "Die linke Bremszange wird durch die erzeugte Bremskraft mitgedreht und betätigt den Sekundärhauptbremszylinder. Der erzeugte Bremsflüssigkeitsdruck wird über ein Bremskraftsteuerventil zum mittleren Kolben der hinteren Bremszange weitergeleitet. So wird die Bremskraft optimal auf das Vorder- und Hinterrad verteilt. Der
    Fußbremshebel wirkt auf die beiden äußeren Kolben der Hinterradbremszange und auf die beiden mittleren Kolben der Vorderradbremszangen. Ein Verzögerungsventil vor der rechten Bremszange dosiert deren Ansprechen und reduziert so den Bremsnickeffekt bei Betätigung des Bremspedals. Wie bei dem aktuellen System sorgt das Bremskraftsteuerventil für eine Anpassung des Bremsflüssigkeitsdruckes im Sekundärkreis in Abhängigkeit von der Verzögerung: Während bei geringen Verzögerungswerten der Druckanstieg im Sekundärkreis unverändert zur hinteren Bremszange weitergeleitet wird, erfolgt bei höheren Verzögerungswerten ein zuerst geringer, dann stärkerer Abbau des erzeugten Drucks und somit die Rücknahme der Bremskraft am Hinterrad. Damit wird der zunehmenden dynamischen Radlastverschiebung Rechnung getragen."


    So, diese Beschreibung wird auch im Werkstatthandbuch wiedergegeben.
    Und ist absolut adäquat zu der von der ST1100. Und so ist auch der hydraulische Kreis gezeichnet, jeweils grau und schwarz. Nur bei meiner STX ist das ganz anders als es sein sollte. Da betätigt der Fußbremshebel nur den mittleren Kolben, die beiden äusseren werden von vorne angesteuert und das hab ich am Montag und Dienstag mehrfach ausgiebig geprüft. Jetzt könnte ich(und tue ich auch noch) überprüfen ob am hinteren Modulator die Bremsleitungen ordnungsgemäß angeschlossen sind. Was sagt Ihr(oder Honda)denn dazu????

  • Winni,


    ich hab zwar keine STX aber das was Honda da schreibt, oder so gerne haben möchte funktioniert IMHO net so richtig!


    Auch ich bin Vornebremser :twisted:
    Und habe hinten ca. 50% mehr Belagverschleiß als vorne.
    Aber die Mechanik, wie Honda sie verbaut (zumindest bei der ST) scheint nur bis zum ersten Radwechsel das zu tun was sie soll!


    Das dass eh nicht Linear ist, ist klar, ich würde sogar behaupten, das dass Wort Bremslastverteilung fast unangebracht ist!.


    Die Achse, die den Bremssattel schwimmend lagert gammelt trotz Fett und richtigem Drehmo irgendwie, so das dass originale Verhältniss von Bremskraft vorne/Hinten nicht mehr stimmt!


    Ich hab schon alles probiert icl. Tausch des Bolzen.
    Es ist so, bei meiner Maschine habe ich mich damit abgefunden!


    Aber wenn ich so lese was du schreibest...... Also ich bin bisher auch davon ausgegangen das die Vorderradbremse hinten den Mittleren Kolben betätigt und die Fussbremse die beiden äußeren.


    Entweder das Buch ist falsch, oder die Bremsleitungen.
    So richtig wundern würde mich das nicht :cry:

  • Zitat

    Original von Andi#87


    ...so richtig wundern würde mich das nicht :cry:


    Mich wundert nix mehr. Aber bei der ST ist es definitiv so, dass der mittlere Kolben seine Arbeit vom Vornebefehl verrichtet. Der Belagverschleiß hinten ist eigentlich 100% höher als vorne. Zumindestens wenn man die H-Bremse gewollt nutzt. Bei meinen ST's hat das nie Probleme gegeben, ich hab die Nadellager vorne im Bewegungssattel auch immer schön fett gehalten! Den Einfluß V-H kannst Du am Stehbolzen des Mitnehmers einstellen. Aber Vorsicht dabei. Die Funktion ist ja relativ einfach. Über das Drehmoment des beweglichen Arms wird die H-Bremse mit aktiviert. Nimmt die Bremsleistung vorne weiter bis erheblich zu verringert das Proportionalventil wieder den Druck auf den hinteren Sattel. Funktioniert wirklich erstaunlich gut. Auch bei der STX. Nur ist hier eben entgegen der ST die Beaufschlagung hinten erheblich höher ausgefallen(negativ). Und ich glaube auch nicht dass das nur bei meiner so ist. Aber Honda schreibt ja viel und geht ohnehin davon aus das der Großteil der Treiber dass nicht liest bzw. nachprüft. Aber getreu dem Motto: Wer schreibt der bleibt macht das natürlich einen sehr schlanken Fuss. Und den brauch ich nicht mehr, danke.
    Die Entl.Geschichte mail ich Dir.

  • Hallo Winfried


    Ich habe bei meiner STX jetzt auch mal die Bremsen getestet.


    Mein Ergebnis lautet:
    Der Handbremshebel wirkt vorne auf die zwei äusseren Kolben.
    Die Fussbremse wirkt vorne auf den mittleren Kolben und hinten
    auf die drei Kolben.


    Habe es mehrmals versucht! Werde am Montag sofort meinen
    Händler fragen was das soll!


    Ich glaube bei Honda werden die Motorräder nach dem
    Zufallsprinzip zusammengebaut!!!


    Gruss,
    Guy

  • Hallo Guy,
    dass das Fußbremspedal hinten alle drei Kolben betätigt kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
    Aber wie hast Du denn getestet welche Kolben über den Handbremshebel im hinteren Sattel aktiviert werden? Dazu mußt Du das entstehende Drehmoment am linken Bremssattel simulieren indem Du den Bremssattel hochdrückst und dadurch den Sekundärhauptzylinder betätigst. Dann erst kannst Du auch hinten sehen welche Kolben aktiviert werden. Ausserdem ist bei der STX da noch das Proportionalsteuerventil zwischengeschaltet, das auf Bremsdrücke reagiert die manuell nur schwer realisiebar sind! Und bei Betätigen des Fußbremshebels ist noch das Verzögerungsventil zu beachten das die mittleren Kolben vorne verzögert ansprechen lässt. Diese Änderung ist nur bei der STX vorhanden und soll ein Einnicken der Gabel bei kurzem Betätigen des Fussbremshebels verhindern.
    Die ST hat im rechten Gabelholm dafür noch den Antidiveeinsatz der bei der STX nicht mehr vorhanden ist.
    Motiv beider Systeme hierfür ist hauptsächlich das Wenden auf der Straße. Wenn hier sinnvollerweise dabei nur hinten gebremst wird.(strecken) würde sich sonst die Vorderhand zu schnell selbstständig machen und die Fuhre würde instabil u.u.U. umkippen.
    Wichtig auch beim Fluidwechsel bzw. Entlüften bei der STX: Am Steuerventil auf der rechten Seite unterhalb des Tanks hinter der Seitenverkleidung ist zusätzlich zu entlüften!!!

  • Hallo Winfried


    Zuerst habe ich die Bremsklötze von Vorder- und Hinterradbremse
    etwas von den Bremsscheiben weggedrückt, dann die Bremsklötze wieder gegen die Bremsscheiben gedrückt, damit ein Abstand zwischen Bremsklötzen und Bremskolben entsteht. Dann habe ich den Handbremshebel gedrückt und kontrolliert was geschehen ist und danach die Fussbremse.
    Das Ergebnis habe ich ja beschrieben. Ob der Test richtig war, weiss ich
    nicht! Soviel Ahnung von Technik habe ich nicht.


    Gruss,
    Guy

  • Zitat

    Original von Guy#670


    ...ob der Test richtig war, weiss ich
    nicht!


    Ne Guy, von diesem Test solltest Du Deinen Händler lieber nicht informieren.
    Die Sättel müssen frei einsehbar sein, d.h. demontiert und Beläge raus.
    Auch nur Beläge raus ist keine Lösung für eine einwandfrei Überprüfung

  • Hi Guy,


    also im Ernst, mit der Testmethode würd ich mich nicht outen, dein Händler grinst sich einen....bestimmt.


    Unter realen Umständen, laufender Motor und ABS Sensoren in Betrieb, Steuergerät unter Dampf....dann sieht die Sache zumeist anders aus, da du ja garnicht weißt, was der Verteiler gerade im Stilltand so ansteuert.


    Grüße

  • Zitat

    Original von Bikerpaar #666


    also im Ernst, mit der Testmethode würd ich mich nicht outen, dein Händler grinst sich einen....bestimmt.


    Also bei aller Liebe Thomas, aber da liegt der Guy noch näher dran als Du glaubst. Ein laufender Motor, eingeschaltete ABS-Sensoren oder Elektronik hat damit überhauptnix zu tun. Das ist eine rein hydraulische Angelegenheit

  • Hi Winfried,


    Zu meiner Ehrenrettung....im Gegensatz zu euch bin ich leider noch nicht im Besitz eines Werkstatthandbuches, es wird aber diese Woche eintreffen.


    Ich werde mir die Geschichte dann mal genauer ansehen, dann kann ich wenigstens mitreden.


    Grüße

  • Hallo Winfried


    Aber ich verstehe trotzdem nicht warum sich vorne zwei Bremskolben
    bewegen wenn ich die Handbremse drücke und hinten bewegen sich
    drei Kolben wenn ich die Fussbremse drücke!?


    Die Tests habe ich übrigens bei laufendem Motor, mit und ohne
    eingelegtem Gang, nur Kontakt und ohne Kontakt gemacht.


    Gruss,
    Guy

  • Ich hab' mal Folgende Frage in's Honda Board gestellt (http://www.honda-board.de):



    Zitat

    Hi Oliver,


    Du hast doch sicherlich das STX CBS-Thema in Hajo's Forum verfolgt!? Was ist denn Deine Meinung, Deine Erfahrung darüber?? Kann man das denn im Trockenversuch testen?? Kann ich zu meinem Händler gehen und sagen 'teste das mal, ich habe meine Zweifel, dass das richtig funktioniert'??


    Und Oliver hat das geantwortet:


    Zitat

    Hallo Euli,
    das CBS kannst Du im Stand testen - siehe WHB.
    Zu Euren tests mit dem H.Bremszylinder - es kann schon sein
    das im Stand alle 3 Kolben sich bewegen - nur hat der mittlere
    Kolben den gleichen Druck wie die äußeren Kolben


    gruß Oliver