Hallo, Interessierte,
gleich vorneweg:
Das, was ich hier zum Thema beitrage, beruht nicht auf eigener Erfahrung – ich bin nämlich selbst noch kein mit dem BT 023 besohltes Krad gefahren – sondern auf eigene Anschauung und Schlussfolgerung. Und es betrifft nur den Hinterreifen BT 023 R. Zum Vorderreifen kann ich nämlich mangels irgendeiner Kenntnis gar nichts sagen.
Also:
anomai (=Herbert) berichtet an anderer Stelle, er sei drei Sätze BT 023 alle über 10.000 km gefahren. Soviel mir bekannt ist, ist er hauptsächlich solo unterwegs. Und ein Schwergewicht im Sinne dessen, was später folgt, ist er nicht! Im Ergebnis bedeutet dies, dass der BT 023 R mit dem Gesamtgewicht Fahrzeug plus Fahrer und Fahrweise im Stil des Herbert auf einer Laufleistung von ca. 10.000 km zu Recht kommt. Herbert hat berichtet, dass von dieser Laufleistung knapp die Hälfte auf Autobahnen zurückgelegt wurde. Meines Erachtens verursacht Schnellstraßenfahrt nicht so viel Verschleiß, als Fahren auf Bundes- und Landstraßen - und erst Recht Stadtverkehr, weil da in Relation zur zurückgelegten Fahrstrecke mehr Beschleunigungs- und Abbremsvorgänge stattfinden. Und sogar aus dem bzw. bis zum Stand. Das ist auf Schnellstraßen in Relation zur zurückgelegten Fahrstrecke viel seltener der Fall.
Ob also der Solofahrer, der weniger auf Schnellstraßen unterwegs ist, auch eine Laufleistung von 10.000 km auf dem Hinterreifen erreicht, ist für mich die Frage. Erfahrungsberichte sind erwünscht!
Nun haben sowohl Adi#99 als auch Kurt#1149 mitgeteilt, dass sie häufig, wenn nicht sogar überwiegend, mit ihren Krädern im Zweipersonenbetrieb unterwegs sind (s. Beiträge #40, #58, #61 #72 und #79). Beide haben angegeben, dass ihre Pan mit zwei schwergewichtigen Personen in Fahrausstattung überladen sei.
Ich war mit Kurt und seiner Sozia Sabine diese Saison auf fünf gemeinsamen Touren mit insgesamt rund 1.100 km unterwegs. Ich hatte dabei ausreichend Gelegenheit, Kurts Fahrstil zu beobachten: Mein Eindruck, besonders für Olli/Lippstadt (s. Beitrag #79): Kurt fährt nicht unrund. Er bremst auch nur, wenn es sein muss, ansonsten regelt er die Geschwindigkeit hauptsächlich mit dem Gasgriff. Und Beschleunigungsorgien habe ich auch nicht erlebt. An seiner Fahrweise bemerkt man die jahrzehntelange Routine auf motorisierten Zweirädern.
Bei der Tour am 22. August 2010 waren wir knapp 300 km gemeinsam im Schwarzwald unterwegs. Unsere Fahrweise war so, dass wir bei schönstem Wetter während der Fahrt genug Zeit hatten, tolle Eindrücke von der Landschaft aufzunehmen. Beim vorletzten Stopp, bevor wir uns getrennt haben, sprach mich Kurt auf den Zustand seines Hinterreifens BT 023 R an. Er hatte da eine Laufleistung von gerade ´mal 3.500 km. Ich betrachtete den Reifen und erschrak! Der Zustand des Profils auf beiden Schräglaufzonen war so, als ob der Reifen gerade auf der Rennstrecke malträtiert worden wäre! Es klebten viele abgelöste kleine Gummiwalzen (im Aussehen vergleichbar kleinen sog. Schupfnudeln, im Schwäbischen auch „Buabaspitzla“ – besser kann man die Form nicht beschreiben! - genannt) auf dem völlig zerklüfteten Restprofil. Das Profil in den Schräglaufzonen zeigte absolut Auflösungserscheinungen! Im Beitrag #72 hat Kurt ein Bild vom Zustand abends nach dem Nachhausekommen eingestellt. Der Zustand des Reifens bei unserem vorletzten Stopp war schlimmer als auf dem Bild des Adi#99 im Beitrag #40!
Mein Fazit:
Die weichere Gummimischung in den Schräglaufzonen des BT 023 R ist mit dem Gesamtgewicht aus Fahrzeug und doppelter schwergewichtiger Besatzung absolut Überfordert – sogar bei relativ gemächlicher Fahrweise!
Kurt selbst hat berichtet, dass er das beim BT 020, den er zuvor auf seiner Pan montiert hatte, nie erlebt hatte! Diese Erfahrung hat ihn Geld gekostet. Konsequenter Weise hat er anschließend wieder den BT 020 R montieren lassen, von dem er berichtet, dass dieser stets Laufleistungen von 7.000 bis 8.000 km erreichte.
Über meine eigenen Erfahrungen mit BT 020 und BT 021 F habe ich beim Thema Reifen BT 020/ BT 021 – Erfahrung – berichtet. Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
Bei dieser Gelegenheit:
Weiß jemand sicher, ob der BT 023 F auch unterschiedlich harte Gummimischungen in der Profilmitte und in den Schräglaufzonen hat? Ich habe es bisher bei dem, was ich darüber gelesen habe, nicht realisiert.