Goldener Oktober

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    Goldener Oktober

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    oder


    Ein märchenhafter Motorradtag.


    Der Wetterbericht kündigte zwei noch warme, sonnige Tage in den Schweizer Alpen an ...Eine solche Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen, Zeit dafür hatte ich. Also ging es nur noch darum, wo mich die Tour hinführen sollte.Allerdings sind die Tage jetzt im Herbst deutlich kürzer – es wird spät hell und früh dunkel. Welche Ziele lagen in meiner Reichweite? Es bot sich der beliebte Pässerundkurs in der Zentralschweiz an: Grimsel – Furka (wieder zurück nach Gletsch) – Nufenen – Gotthard – Susten.Also in Mapsource die Route geplant, die schnellste Anfahrt über Luzern für den Morgen über die Autobahn gewählt, und für die Rückfahrt am Abend einen Schlenker über den Glaubenbergpass. Damit umgehe ich den Feierabendverkehr in Luzern.Ein Freund wollte zunächst mitfahren, was sich aber leider zerschlug; meine geliebte Sozia wäre gerne mitgefahren, wenn ich die Tour auf zwei Tage verteilt hätte (zu viele Kilometer für 1 Tag). So entschloss ich mich, allein zu fahren.
    Am Mittwoch Abend stellte ich den Wecker auf 5:45 Uhr, ich wollte um 6:30 Uhr losfahren. Die Vorfreude war so groß, dass ich morgens um 5:15 nicht mehr schlafen konnte. Also dachte ich mir, steh ich früher auf und hab dafür am Tag mehr Zeit.Gegen 6 Uhr klemmte ich das Zumo in die Halterung, wählte die Route, rangierte die Pan vom Hof an den Straßenrand und drückte auf den Starterknopf. Mit dem bekannten beruhigenden Sound der Maschine rollte ich vom Hof in der Hoffnung, dass ich meine Frau nicht aufgeweckt habe.Die ersten Kilometer in der Dunkelheit waren ungewohnt (wann fährt man nachts Motorrad?), aber auf bekannter Strecke ein neues Erlebnis. Ich war fast ganz allein auf der Straße, dachte aber immer wieder an Wild, das plötzlich aus dem Wald oder aus dem Maisfeld über die Straße wollte. Über den Wiesen lagen schwache Dunstschwaden, die manchmal bis über die Straße zogen. Eine halbe Stunde später nahm der Verkehr allmählich zu, und am Grenzübergang Waldshut nach Koblenz gab es den ersten Stau durch den starken Berufspendler-Verkehr. Aber bald war ich in Brugg und unterwegs zur Autobahn.
    Inzwischen war es 7 Uhr und es waren doch viele Leute unterwegs. Allmählich erkannte man die Umgebung, die etwas milchig im Morgennebel lag. Die Helligkeit nahm zu, aber der Nebel ebenfalls – ich näherte mich dem Sempacher See bei Sursee. Der Nebel blieb auch in Luzern, logisch: der Vierwaldstätter See gab seine im Sommer gespeicherte Wärme ab. An der Verkleidungsscheibe und am Visier sammelten sich kleine Tröpfchen, die sich immer mehr zu großen Tropfen zusammenfanden; die Luft war feucht und frisch, aber ich war warm eingepackt und die Heizgriffe gaben den Händen wohlige Wärme.In den Tunnels war es ebenfalls deutlich wärmer, was ich in diesem Fall als sehr angenehm empfunden habe. Endlich führte die Straße aus dem letzten Tunnel in Richtung Interlaken, und ein ganz neues Bild überraschte mich: die Sonne war inzwischen aufgegangen, beleuchtete die andere Talseite mit warmem Morgenlicht und die ansteigende Straße ließ die Nebeldecke im Tal unten zurück.

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    Hartmut - der aus dem Schwarzwald kommt



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  • Ich hatte meinen Fotoapparat im linken Verkleidungsfach verstaut, und so hatte ich ihn schnell zur Hand. Die Straße führte zunächst über den Brünigpass, der auf der anderen Seite in die Aareschlucht führte. Diese lag aber voll im Nebel versteckt. Zügig führte die Straße bergan Richtung Grimselpass und bald leuchteten die ersten Felsen in der Morgensonne.

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  • Inzwischen war es kurz vor 9 Uhr, und um diese Zeit ist fast niemand zum Pass unterwegs! Ich genoss die Ruhe und konnte mich fast nicht sattsehen an den herbstlichen Farbenbildern in der Natur.

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  • Oben auf der Passhöhe traf ich die ersten Wanderer und den einen oder anderen Motorradfahrer, die genauso früh wie ich den Tag genießen wollten.

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  • Bei der Abfahrt Richtung Gletsch lag auf der gegenüber liegenden Talseite der Rhonegletscher, bzw. das, was von ihm übrig geblieben war...Ich fuhr die Furkastrecke hoch bis zur Terrasse beim Hotel „Belvedere“, mit einem Blick zurück auf die Serpentinen der Grimsel-Abfahrt.

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  • Parallel zur Straße führt von Brig herauf die alte Furka-Bahnstrecke, die kurz darauf durch einen Tunneleingang im Berg verschwindet.Von der Terrasse aus hat man einen herrlichen Blick über das Rhonetal.

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  • Dort hinunter führt mich der weitere Weg über Gletsch, Oberwald und Obergestein, bis ich in Ulrichen nach links Richtung Nufenen abbiege.Der Vormittag ist schon fortgeschritten und so habe ich um ca. 10:30 Uhr am Ortsende eine kleine Vesperpause eingelegt.

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  • Dann hält mich nichts mehr, und ich mache mich wieder auf den Weg zum nächsten Pass: dem Nufenen.

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  • Oben am Nufenen-Pass treffen die meist warme Luft aus dem Süden und die kältere Luft aus dem Norden zusammen. Das merkt man erstens an der kräftigen Brise, die man sogar beim Fahren spürt, aber man sieht es auch der Wolkenbildung im Kammbereich.

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  • Auf dem Parkplatz stellte ich meine Pan neben zwei weiteren Pans ab. Die beiden Fahrer aus Bern hatten die gleiche Tour vor wie ich auch. Natürlich wurde über die tolle Pan „fachgesimpelt“, bevor ich wieder weiter fuhr.

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  • Die Weiterfahrt in der Mittagssonne durch das Val Bedretto war auf guter Straße und durch leicht südlich angehauchte Landschaft sehr entspannt. Airolo war um diese Jahreszeit ein ziemlich verschlafenes Nest und so hielt ich mich nicht lange auf, sondern suchte die Auffahrt zur sagenumwobenen „Tremola“ (die Straße, auf der früher mancher Autofahrer zitterte ob der engen Kehren, die knapp über den Abgrund führten). Am Ortsende von Airolo winkte eine kleine Pizzeria mit frischen italienischen Tagesgerichten. Ich konnte der Verlockung nicht widerstehen, ließ die Pan auf dem Parkplatz verschnaufen und gönnte mir ein typisches regionales Mittagessen - Gnocchi mit Gorgonzola.

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  • Mehr als gesättigt war ich gespannt auf diese Straße, die mich über originales (inzwischen schon oft ausgebessertes) Kopfsteinpflaster und durch enge Kehren nach oben zum Gotthardpass führte. Zum Glück bin ich bergauf gefahren, da empfindet man die Kehren nicht so extrem. Übrigens bin ich froh, dass ich nicht bei Regen über dieses Pflaster fahren musste! Das Geschüttel hat mir genügt – aber eine geruhsame Auffahrt meist im 1. Gang hat auch was für sich....

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