Krasse Reise

  • Hallo Andi,


    das ist sehr bewegend. Ich werde es nicht vergessen.
    Hoffentlich passiert so was nie mehr.


    Gruß Michael

  • So ist es!
    Hier der Ablauf des Unfalls.


    Tschernobyl - die Chronik


    25.4.1986 01:06 Uhr Die Reaktormannschaft von Block 4 des Kernkraftwerks in Tschernobyl will überprüfen, was passiert, wenn die Stromversorgung des Reaktors ausfällt: Der Reaktor wird heruntergefahren. Anstatt das Experiment zu simulieren oder eine Überholungspause abzuwarten, wird es bei laufendem Reaktor gestartet.


    14:00 Uhr Das Notkühlsystem wird abgeschaltet. Gleich darauf muss das Experiment verschoben werden, es wird abends ab 23 Uhr fortgesetzt.
    Um die automatische Notabschaltung des Reaktors zu verhindern, wurden für das Experiment außer dem Notkühlsystem auch die automatische Leistungssteuerung und mehrere andere Systeme abgeschaltet. Zusätzliche Pumpen wurden eingeschaltet, um mehr Dampf zu erhalten, dies bedeutete aber gleichzeitig weniger Wasser und eine geringere Kühlung. Kurz vor Beginn des Experiments wurden dann die Steuerstäbe (Bremsstäbe) aus dem Reaktorkern herausgezogen, die nötig sind, um den Reaktor wieder abzustellen.

    26.4.1986 01:23 Uhr Testbeginn, ein Turbinengenerator wird abgeschaltet. Plötzlich steigt die Temperatur, Pumpen fallen aus, die Leistung des Reaktor geht hinauf.


    01:23:40 Uhr Die Notabschaltung misslingt. Die Steuerstäbe sind durch die Hitze so verformt, dass sie nicht in den Reaktorkern zwischen die Brennstäbe zurückgefahren werden. Sie bleiben stecken. In wenigen Sekunden steigen Leistung und Temperatur des Reaktors um ein vielfaches an.


    01:23:44 Uhr Der Reaktorkern explodiert. Die obere Abdeckung des Reaktors wird abgerissen, die Reaktorhalle und ein Teil der Turbinenhalle zerstört. Zwei Arbeiter sterben bei der Explosion.


    Das Graphit im Reaktorkern beginnt zu brennen. Radioaktive Teile werden rund 1100 Meter hoch in die Luft geschleudert, rund um den Reaktor entstehen zahlreiche Brände. Insgesamt wird bei der Katastrophe eine Menge an Radioaktivität freigesetzt, die etwa 500 Hiroshima-Bomben entspricht. Mindestens 200 verschiedene radioaktive Stoffe geraten in die Atmosphäre.


    ca. 02:00 Uhr Die ersten Verletzten werden ins Krankenhaus gebracht, die Feuerwehr versucht ein Übergreifen des Brandes auf den benachbarten Reaktorblock 3 zu verhindern. Er wird erst 15 Stunden später abgeschaltet, die Blöcke 1 und 2 nach 36 Stunden.



    21:00 Uhr In der Kraftwerkssiedlung Pripjat wird Jod an die Kinder verteilt, sie dürften nicht mehr ins Freie. Die Bevölkerung erhält keine Informationen über den Unfall. Einen Tag später werden die 45000 Einwohner evakuiert.

    27.4.1986 Die Löschversuche dauern an. Sand, Stahl, Blei und Lehm werden in den brennenden Reaktor geworfen und sollen ihn zudecken. Bei 2700 Grad Celsius am Brandherd verdampft das Blei und setzt erneut Radioaktivität frei. Die radioaktive Wolke hat sich bis zum Nordkap, über Polen bis Rumänien ausgebreitet.

    28.4.1986 In Schweden, Norwegen und Finnland wird erhöhte Radioaktivität gemessen. Die sowjetische Atomenergiebehörde bestreitet einen Reaktorunfall.


    21 Uhr Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS meldet einen Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl. Tausende von "Liquidatoren" werden nach Tschernobyl geschickt, um die Unfall-Folgen zu beseitigen.

    29.4.1986 Der Wind dreht auf Südwest, die radioaktive Wolke nähert sich Deutschland. In der Bundesrepublik gibt es die erste offizielle Meldung über den Reaktorunfall. Auch die UdSSR spricht nun von einer Katastrophe, alle Menschen im Umkreis von 30 Kilometern um den Reaktor sollen evakuiert werden.

    30.4.1986 17:00 Uhr Der Reaktorbrand ist nach offiziellen Angaben gelöscht.

    1.5.1986 Im deutschen Südwesten wird eine erhöhte radioaktive Belastung gemessen.

    2.5.1986 Erste Warnungen vor belasteten Lebensmitteln, vor allem Frischmilch.

    3.5.1986 In der Bundesrepublik wird erstmals offiziell vor den Folgen der Katastrophe gewarnt. In den nächsten Tagen wird tonnenweise belastetes Gemüse beschlagnahmt. Die Belastung nimmt in der Luft nimmt ab und im Boden zu.

    5.5.1986 Die radioaktive Wolke hat sich über die ganze nördliche Hemisphäre ausgebreitet.

    21.5.1986 Die Kraftwerkssiedlung Pripjat bei Tschernobyl wird offiziell vollständig evakuiert.

    29.9.1986 In Tschernobyl geht Reaktor 1 wieder in Betrieb; Block 2 und 3 folgen im November.

    15.11.1986 Der "Sarkophag" aus Beton, der den zerstörten Reaktor ummantelt, ist fertig. Er ist für eine Lebensdauer von 20 - 30 Jahren gebaut.

    Mai 1988 In Kiew werden Mal Strahlenwerte von Lebensmitteln veröffentlicht - zum ersten Mal seit dem Unfall. In Weißrussland gibt es keine Kontrolle der Nahrungsmittel.


    1989 Beginn der zweiten Umsiedlungsphase, nachdem 1986 ein 30 Kilometer breiter Streifen rund um das Kernkraftwerk geräumt worden war. 100 000 Menschen aus zu stark belasteten Gebieten sind betroffen.

    20.4.1989 Der Baustopp für die Blöcke 5 und 6 wird beschlossen.

    Oktober 1991 Reaktor zwei gerät in Brand und wird abgeschaltet.

    8.12.1995 Die Ukraine und die G7-Staaten legen die Stillegung der Blöcke 1 und 3 fest. Für zwei moderne Reaktoren in der Ukraine werden 2,3 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt.

    November 1996 Reaktor 1 wird nach Ende der regulären Laufzeit abgeschaltet. Er war seit 1977 in Betrieb.


    November 1997 Eine internationale Konferenz befasst sich mit dem Zustand des "Sarkophags". Es werden 350 Millionen Dollar für die Sanierung bereitgestellt.

    15.12.2000 Auch Block 3, der letzte Reaktor in Tschernobyl, wird stillgelegt.

    Wenn Gott gewollt hätte, dass

    ich anderen in den Arsch krieche, wäre ich ein Zäpfchen geworden

  • ...und dabei wunderte sich die ganze Welt wieso in .at Leute heftigst gegen das AKW Temelin (gleicher Reaktortyp) protestierten...
    Aber egal, die Kiste ging an's Netz, warte ja nur bis es dort knallt... der Scheiß steht nicht mal 80km von Wien entfernt; entschuldigen Sie das Wort "Vorwarnzeit"....

  • Andi, war 14 Tage weg und hatte jetzt erst Zeit zum rumstöbern. Die Bilder erinnern mich an meine Jugendzeit nach dem Krieg, wo auch alles zerstört war. Wahrscheinlich kommen wieder die Kommentare "ja,ja die Alten". das mußte noch mal raus.
    Günter

  • ...die (sichtbare) Zerstörung läßt sich wieder aufbauen, die (unsichtbare) Verseuchung hingegen bleibt für ein paar hundert Jahre, von den genetischen Langzeitschäden im Tier und Planzenreich (wie auch den Einwohnern) sowieso mal abgesehen...

  • Zitat

    Original von günni#508


    Wahrscheinlich kommen wieder die Kommentare "ja,ja die Alten". das mußte noch mal raus.
    Günter


    ??Was´n mit dir los? Ich kann mich nicht erinnern das hier im Forum schon mal jemand diffamiert wurde. Und wegen seines Alters schonmal garnicht! Da wir hier keine Hajabusa Fahrer haben wird auch niemand niedergemacht :-st


    Also: Wie alt du bist, oder dich fühlst hat doch nix mit dir als Mensch zu tun! Oder missverstehe ich jetzt hier was? :roll:

  • Richtig Andi! :GP:

    Wenn Gott gewollt hätte, dass

    ich anderen in den Arsch krieche, wäre ich ein Zäpfchen geworden