jetzt hats auch mich erwischt: Hinterachsgetriebe

  • Die Verzahnung am Radmitnehmer alleine ist es aber nicht...
    Auch die Innenverzahnung im Tellerrad muß 1A beinander sein, ein Vorschaden hier und jeder neue Radmitnehmer geht wieder bald EX.
    Selbiges gilt für die Nabe an der Felge, ist die Zentrumshülse rund um das rechte Radlager (also der Zylinder auf den der Mitnehmer am Rad aufgesteckt wird) abgenützt/beschädigt, wird der Mitnehmer nicht mehr zentrisch geführt und kippelt/rüttelt dann natürlich in der Tellerradverzahnung umher -> extrem schnelle Abnützung in dem Bereich, sind die Felgendämpfer ausgenützt wirds noch schlimmer (wenn neu zentrieren und führen diese den Mitnehmer für einige Zeit, auch wenn die Felgennabe schon hinüber)
    Und dann gibts noch was: die Vibrationen des Mitnehmers im Tellerrad übertragen sich natürlich in den gesamten Endantrieb, bedeutet also hohen Verschleiß an Verzahnung Tellerrad/Triebling sowie den Lagern da drinnen.
    Man muß das ganze eben immer als Einheit sehen.


    Geht aber auch in die andere Richtung:
    '93 hatte es in meiner ersten Pan beim Wegfahren morgens plötzlich hinten einen Knall gegeben, wie wenn einer mit Hammer auf die Schwinge geschlagen hätte; ich fahre sofort rechts ran und kann das Moped im Leerlauf bei gezogener Kupplung nicht schieben?!!! Weder vor noch zurück.... :shock:
    Lasse vorsichtig die Kupplung kommen, machts wieder "PANG!" und es geht wieder.
    Na ich humple gleich in die Werkstatt...am Weg dorthin hat's dann noch 2x geknallt da hinten :cry:
    Was war passiert? Am Tellerrad sitzt eine Wellenscheibe aus Stahl (macht die Vorspannung zum Lager/Kompensation), diese war gebrochen und die Trümmer sind im ganzen Winkeltrieb herum geflogen... gab vollständigen Neuaufbau! Alle Lager, Dichtungen, Tellerrad & Triebling im Satz (die sind von Werk aus gematched), einfach alles da drinnen neu. Ging zum Glück auf Garantie.


    Beobachten wir es aber umgekehrt, können ausgeleierte Ruckdämpfer oder ausgeschlagene Verzahnung aber auch genau diese Scheibe demolieren; die Vibrationen laufen ins Tellerrad welches dadurch natürlich ständig auf diese Wellenscheibe einprügelt...


    Man darf nie außer Acht lassen welche Kräfte da hinten am Antrieb wirken, Drehmoment des Motors, dazu die Prellerrei durch die Fahrbahnunebenheiten, der Antrieb will nach vorne, das schwere Hinterrad prügelts aber ständig vor und zurück..., dann latscht man auf die Bremse, wieder Bodenunebenheiten, die <600kg Motorrad wollen weiter... da ist im Fahrbetrieb mächtig was los...


    Viele meinen ich rede da immer Blödsinn, alles nicht war, die Ruckdämpfer sind keine Verschleißteile sondern halten mindestens 100.000km, etc, etc....
    Und wenn dann da hinten endlich der Massivschaden eintritt geht das Gejammer los, na gibts das nicht gebraucht, reicht es nicht wenn man nur dies/jenes erneuert... beliebt ist dann auch das sei ja ein scheiß Design von Honda...
    Naja, ist eben Darvinismus, jene die da schon mal in die Tasche greifen mußten, wissen jetzt wie's geht, aber die Skeptiker sterben halt nicht aus...
    FWIW

  • „Mann kann nicht alles können. Aber dann nen Händler/Reifendealer zu beauftragen es zu prüfen, sich dann drauf zu verlassen das es (Sach und Fachgerecht) gemacht wurde und dann muffeln wenn alles platt ist, das passt nicht.“


    Ja bitte wie denn sonst? Manch einer, der nicht die Schraubererfahrung am Mopped mitbringt, MUSS sich eben auf das verlassen, was die HONDA-Werkstatt macht.
    Mal ein kleines Beispiel aus dem Leben gegriffen: Du gehst zum Onkel Doktor und lässt ein großes Blutbild machen. Alles ist in Ordnung. Zwei Wochen später bekommst Du ne Grippe. Wer ist jetzt Schuld? Der Doktor, weil er keine hellseherischen Fähigkeiten hat? Oder Du selbst, weil Du die eine Bazille nicht gesehen und sofort vernichtet hast?


    Eins hab ich jetzt gelernt: Wem der Endantrieb flöten geht, ist erstmal immer selber schuld. Wobei sich mir dieser Gedankengang – auch nach reiflicher Überlegung – nicht als schlüssig erweist.





    @mbrII:
    Der Mech sagte mir, daß die Kardan-seitige Verzahnung zwar leichte, aber der KM-Leistung angemessene Abnutzungen zeigt. Er kann dort keinen Unterschied zu den anderen PANs mit ähnlicher Laufleistung erkennen (das Dingen scheint also i. O. zu sein). Meinst Du, man kann es verantworten, wenn man nur den Felgenmitnehmer samt der Felgen-seitigen Verzahnung wechselt?


    ciao

  • Jürgen,


    du liest meine Beiträge nicht richtig.
    Was ich sagen will: Wenn du nix dafür kannst (warum auch immer) dann sollten doch die, die die Wartung verschlampt haben dafür gerade stehen oder? Du schreibst aber nur was von 440€ (Die du wohl selbst bezahlst?)
    DAS ist das, was ich nicht verstehe!
    (BTW: Der Vergleich zwischen einem Menschen und einem Motorrad hinkt etwas)

  • OK, ich verstehe. Die Problematik ist folgende: Das Motorrad fuhr sich bis vor dem Urlaub VÖLLIG NORMAL. Keine Lastwechselreaktionen, keine Geräusche, nichts. Ich kann also davon ausgehen, daß die Werkstatt ihre Arbeit richtig gemacht hat. Darum kann ich auch denen keine Schuld für die Sache geben.
    Erst nach dem Urlaub (4000km Rüttelpisten mit voller Beladung) ist mir das Spiel im Hinterrad zunehmend aufgefallen. Ich bin dann sofort zur Werkstatt, die mir dann das ganz oben gepostete Ergebnis mitteilte.


    Mittlerweile habe ich die Teile auch gesehen. Der größte Anteil des Spiels ist wohl durch die Zapfen des Mitnehmers und die Alu-Hülsen entstanden. Die Verzahnung selbst sieht zwar auch nicht mehr ganz taufrisch aus, ist aber WEIT entfernt von der des in der Galerie zu besichtigenden Mitnehmers. Es sollte also damit getan sein, den Mitnehmer samt Ruckdämpfer und Hülsen zu tauschen. Der Kardan selbst ist ja laut Aussage des Mech noch in Ordnung.


    Hätte ich damals schon Lastwechselreaktionen gespürt, dann wäre klar: Der Honda-Fritze muß zumindest einen Teil der Rechnung übernehmen. Aber da das Motorrad damals wirklich erstklassig fuhr, ist da eben nichts zu machen.


    ciao

  • @ C16V,
    ich sehe die Teile nicht, aber AFAIK ist das Metal des Mitnehmers weicher als jenes des Tellerrades (quasi "Opferanode"), der Mitnehmer zeigt also Tragbild lange bevor das Tellerrad Schaden nimmt.
    Dennoch muß Tellerrad innen inspiziert werden, mit Bremsenreiniger säubern, Taschenlampe, reingoffen. Ist die Verzahnung OB, bzw passt der neue Mitnehmer da Spielfrei, reicht es den Mitnehmer zu erneuern.
    Zusätzlich aber auch die Felgennabe auf Unregelmäßigkeiten prüfen.


    @ Andi,
    schon richtig daß der "Fachmann" das doch bitte wissen und entsprechend zu behandeln hat; funzt aber in der heutigen Zeit von "Kostenoptimierungen" leider nicht mehr....
    Wie viele wirkliche Handwerker gibts den noch in den s.g. Fachbetrieben?? Die Alten sind doch viel zu teuer, die schmeiß ma raus und stellen uns um die Kohle zwei ungelernte(Zuwanderer?) ein, die machen doch dann die doppelte Anzahl an Service...
    Und dann hast Diskussionen wie zB Stefan: "Tja, haben sie denn auch immer die Reifen bei mir wechseln lassen?"... isn Arschloch, aber das ist meine persönliche Ansicht...


    Aber auch wir haben gelernt, anno '92 erschien es uns zwar logisch daß man da was schmieren sollte, wie bei allen Metal-Kontaktflächen, verwendeten die erste Zeit aber einfach wasserfestes Hochdruckfett (ist auf jeden Fall weit besser als gar nix, aber halt nicht das Optimum).
    Studium des WK-Handbuches und ein "Schmierstofflehrgang" durch Telefonat mit dem Molycote-Vertreter (was ist MOS², was tun diese harten, kristallinen Molekühlplättchen da eigentlich in einem Schmierstoff??), etwas technisches Verständniss und Vorstellungskraft klärten diesen Irrtum aber sehr rasch auf.
    Nur dazu brauchts halt Interesse, persönlichen Einsatz, mechanisches Verständniss....
    Und genau dieses werden wir in der heutigen Zeit leider immer weniger antreffen...
    Die Menschheit wird immer oberflächlicher, egoistischer, uninteressierter...


    Das ist ein gemachtes Problem, der Mechaniker der engagiert ist und sich Zeit nimmt um wirklich alles akribisch und korrekt durchzuführen, wird bestraft, da er zu langsam und zu teuer; ja auch vom Endkunden der ja stetig über die horrenden Servicekosten raunzt...
    Ist eine Spirale, der Kunde will immer weniger bezahlen, gleichzeitig aber immer mehr dafür bekommen, die Firmen/Konzerne müssen darauf reagieren, die ganze Gesellschaft ändert sich damit (abgesehen davon daß man heute als Handwerker ja sowieso als Untermensch angesehen ist, heute müssen ja alle studieren und so..... IMHO grobe Fehleinschätzung der Leute, denn immerhin ist es das Handwerk was unsere Zivilisation, unseren Lebenstandard aufgebaut hat und am Laufen erhält... auch das Scheißhaus des Hrn. top-arrogant-managers/Doktors/Ingeneurs/Diplomkaufmannes/etc... würde schließlich von Facharbeitern installiert....)


    Wir bewegen uns hier mit voll-speed auf amerikanische Verhältnisse zu:
    gute Handwerker kaum zu bekommen, wenn doch zu horrenden Preisen, der Rest einfach zu vergessen...
    Aber alles und jeden sofort verklagen, eine von Anwälten geteuert/kontrollierte Gesellschaft...


    Kingt jetzt alles wild und vom Thema abschweifend, skizziert aber die Situation bis runter zu: warum sind die Verkleidungschrauben nach dem Service falsch eingesetzt?

  • Und dann solltet ihr Euch nicht weiter ankötten. Ihr dürft Eure eigenen Beiträge in allen Varianten hier nicht vergessen. Ich habe vor dem Erwerb meiner Pan vor 3 Monaten auch alle Beiträge hier gelesen.


    Und wenn man dann die durchweg überschwengliche Begeisterung der Standhaftigkeit der soliden Technik liest, insbesondere der ST1100 liest, führt das auch dazu, dass man z.B. bei Reifenwechseln seinem Monteur/Händler/Mechaniker nicht ins Gewissen redet, alles penibelst nachzusehen, weil die Kiste iss ja wie ein Käfer...läuft...und läuft.....und läuft.


    Dazu kommen MBR´s letzte Statements. Ich gebe zu, dass hätte mir als altem Schrauberhasen auch passieren können, insbesondere, wenn sich ein Unglück vorher nicht ankündigt.


    Auch wenn ihr es alle nicht wahrhaben wollt. Wenn man noch keine Pan hatte und sich innerlich auf den Kauf vorbereitet, mir blieb im Hinterkopf die sagenhafte Zuverlässigkeit und Unkaputtbarkeit als Haupterkenntnis im Oberstübchen und das hat suggestive Auswirkungen.


    Ich würd´s abhaken unter dumm gelaufen und ab heute kennt unser Geschädigter ja das Verschließbild.


    Olli

  • CV16,


    sehe es positiv, solange Du NUR den Mitnehmer und die Ruckdämpfer und nich den kompletten Endantrieb tauschen musst, hast Du etwa 3/4 der Kosten gespart.


    Was mich etwas wundert ist der Preis. Die Matrialkosten 130.- Antriebsflansch plus 90.- Euro für die Ruckdämpfer sind 220.- Euro. Möchte Dein Mech das noch mal für den HR Ausbau????

  • Nichts ist unkaputtbar, auch keine ST 1100 :-)
    Hab früher immer schon bei der GoldWing nach dem Hinterradantrieb sehen müssen und auch 2 in meiner Zeit mit der GW gewechselt.


    Gruß
    Oldie

    Gruß
    Oldie1200
    .......................................................................
    leben und leben lassen;)

  • Mir sagte man:
    190 Euro der Mitnehmer
    120 Euro die Dämpfer
    90 Euro Arbeitszeit


    Das macht 400 Euro. Die 440 Euro waren eine Vorab-Schätzung des Mech am Telefon.


    ciao

  • Und wenn ich mich richtig erinnere, dann kostet der Antrieb 135.- Euro evtl. kommt noch die MwSt. hinzu dann sind es 156.- Euro und keine 190.-


    Vielleicht hat dein Mech dir aber auch nur ca. Preise genannt, oder auch Kleinteile dazu gerechnet, die wir hier nicht sehen.


    Du wirst jetzt sicherlich die Rechnung etwas genauer unter die Lupe nehmen, oder?

  • Andi wann hast Du die Teile gekauft?


    Für die Ruckdämpfer-Gummis sind bei Oli zur Zeit 46€ ab Bj.99und bis Bj. 98 sogar 63,20€ plus Versand zu löhnen plus die Alu Hülsen. Ergo bei der von CV sind das bei Oli für den Satz mit Aluhülsen 63,20 + 46,80 =110 €
    http://www.honda-biker.de/shop/index.php?cPath=77_78_82


    Gruß
    Oldie

    Gruß
    Oldie1200
    .......................................................................
    leben und leben lassen;)