Fahren ohne Führerschein

  • Kann mich Olli und Dirk nur anschließen.


    Gruß


    Knobi

    Gerade denkst du noch, die Welt liegt dir zu Füßen, und plötzlich bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.

  • ...endlich mal wieder adequate toppics hier...


    Zitat

    Original von Dirk Bosse
    Gehe aber noch weiter, auch das begleitete Fahren ab 17 finde ich Schwachsinn.


    Da muß ich wiedersprechen, bei der "L17-Regelung" müssen die Kiddies mindestens 3000km unter Aufsicht eines erfahrenen, unfallfreien, langjährigen FS-Inhabers absolvieren, und das ist BEDEUTEND mehr als sie in den 10 Fahrstunden der normalen FS-Ausbildung abspulen müssen.


    Zitat

    Die Fahrschulausbildung sollte umgestellt und verlängert werden.
    Vor der Prüfung sollte ein absolviertes professionelles Sicherheitstraining
    - nicht bei der Fahrschule - nachgewiesen werden.


    Da gehen wir wieder konform, leider ist die Qualität der Fahrschulausbildung in den letzten Jahren drastisch verfallen, es wird nur noch zack-zack das Produkt Führerschein (in 10 Tagen) vertickert, Fahrethik und Verkerssinn werden dagegen überhaupt nicht mehr vermittelt.
    Auch das Prüfungsverfahren beim Verkehrsamt wurde bei uns leider automatisiert, der Prüfungsbeirat (3 Personen) durch "PC-games" (multiple choice zum Anklicken) ersetzt.
    Ein wirklicher Prüfer konnte dagegen aber durch Variation der Fragestellung nachprüfen ob der Anwärter die Sachlage auch tatsächlich verstanden, und nicht nur auswendig gelernt hat...


    Das mit Fahrsicherheitstraining sehe ich etwas anders, denn IMO hat kein FS-Neuling bereits soviel Praxis sich dort zusätzliches Fahrkönnen aneignen zu können; ich bin jedoch stark für einen Pflichttermin im sogenannten Skid-Car wo sie erfahren können wie es sich verhält wenn ein Fahrzeug bei vermeindlich sicherer Geschwindigkeit ausbricht und nicht mehr zu halten ist, sollte gewissen Respekt vor der Physik und der eigenen Unmächtigkeit geben...

  • Zitat

    Original von mbrII


    ... es wird nur noch zack-zack das Produkt Führerschein (in 10 Tagen) vertickert, Fahrethik und Verkerssinn werden dagegen überhaupt nicht mehr vermittelt....


    Na, so einfach ist's nun auch wieder nicht. Eine Mindest-Anzahl von Fahrstunden beim Fahrlehrer ist (bei uns) vorgeschrieben, zudem sind auch Grundschulungen Pflicht. Bei uns besteht zudem seit diesem Jahr der Führerschein auf Probe (für 3 Jahre).


    Im Übrigen: was heisst "Fahrethik". Dies hat was mit dem Charakter eines Menschen, also auch mit seiner Einstellung gegenüber Anderen, zu tun, welche man sich nicht so kurz während der Fahrschule aneignen kann. Und "Verkehrssinn", also das Gespür für den Verkehr, kommt mit der Uebung bzw. jahrelangen Erfahrung.

    Zitat

    Original von mbrII
    Das mit Fahrsicherheitstraining sehe ich etwas anders, denn IMO hat kein FS-Neuling bereits soviel Praxis sich dort zusätzliches Fahrkönnen aneignen zu können; ich bin jedoch stark für einen Pflichttermin im sogenannten Skid-Car wo sie erfahren können wie es sich verhält wenn ein Fahrzeug bei vermeindlich sicherer Geschwindigkeit ausbricht und nicht mehr zu halten ist, sollte gewissen Respekt vor der Physik und der eigenen Unmächtigkeit geben...


    Ein FST sollte eigentlich nicht nur für Neulinge gelten, sondern (alle paar Jahre) Pflicht für alle Verkehrsteilnehmer sein. Wie viele gurken hier seit Jahrzehnten mit ihrem Auto oder Motorrad in der Gegend rum und Sicherheitstrainings kennen die nur vom Hören Sagen. In jedem Betrieb wird Weiter- und Fortbildung gefordert und z.T. auch vorgeschrieben, um auf dem neusten Stand zu sein, nur bei den Kfz-Lenkern (ausser den Berufskraftfahrern) gilt dies offensichtlich nicht. Hier gilt freie Fahrt für freie Bürger...wroll. Aber dieses Thema hatten wir ja auch schon mal im Zusammenhang mit den älteren Verkehrsteilnehmern.


    Gruss Markus


  • Klar hat jeder seine Meinung. Olli und Hobo kennen sich da schon aus. Aber, >,,<. Ich finde es toll. Doch bei uns in D funktioniert dies bestimmt nicht. Wir sind halt eben nicht DIE SCHWEIZER.

  • Na ja, wir sind mit Sicherheit nicht die besseren Menschen als irgenwo anders. Vor allem wenn ich so unsere Politik in letzter Zeit verfolge, habe ich mich schon des öfteren gefragt, in welcher Bananenrepublik wohne ich hier eigentlich wuuups


    Gruss Markus

  • Zitat

    Original von Markus #62 CH
    in welcher Bananenrepublik wohne ich hier eigentlich wuuups
    Gruss Markus


    Was meinst Du damit genauer???

  • Zitat

    Original von ricco


    Was meinst Du damit genauer???


    Das sind poltische Entwicklungen, Entscheide etc. auf kommunaler, kantonaler und Bundesebene. Darauf näher einzutreten würden den Rahmen sprengen und wäre hier auch nicht die richtige Plattform. Das sind unsägliche Trauerspiele in der Wirtschaft wie Swissair, seit kurzem Swisscom, Abzockereien im Top Management etc. etc. Aber da muss ich euch ja nichts erzählen; das ist leider überall Gang und Gäbe :-?


    Gruss Markus

  • Hast recht. Aufregen hilft ehe nicht.Laß uns lieber über Motos plaudern und uns freuen daß bald wieder Frühling ist und wir dann durch die Kurven düsen können santawink

  • Zitat

    Original von Markus #62 CH
    Na, so einfach ist's nun auch wieder nicht. Eine Mindest-Anzahl von Fahrstunden beim Fahrlehrer ist (bei uns) vorgeschrieben, zudem sind auch Grundschulungen Pflicht. Bei uns besteht zudem seit diesem Jahr der Führerschein auf Probe (für 3 Jahre).


    Nur was sind 10 Doppelstunden in der Fahrschule im Vergleich zu 3000km unter Aufsicht?
    Ich weiß noch wieweit mir alleine nur die 3 Jahre "Copilotieren" im Servicewagen (also als s.g. AZUBI im Alter von 15 bis 18') später geholfen hatten mich im Verkehr entsprechend zu verhalten, zu orientieren und überhaupt erst mal zu wissen wo bei einem Auto eigentlich oben/unten, vorne/hinten ist (bin aber sowieso ein s.g. "Autokind", Paps war LKW-Fahrer, etc...).
    Klar besteht ein Risiko das bei der L17 Regelung womöglich auch "Unarten" der Aufsichtsperson übertragen werden, Fahrstunden in der Fahrschule müssen aber auch die L17 kids machen.


    Zitat

    Im Übrigen: was heisst "Fahrethik". Dies hat was mit dem Charakter eines Menschen, also auch mit seiner Einstellung gegenüber Anderen, zu tun, welche man sich nicht so kurz während der Fahrschule aneignen kann. Und "Verkehrssinn", also das Gespür für den Verkehr, kommt mit der Uebung bzw. jahrelangen Erfahrung.


    Beides leider auch wieder richtig, wer's nicht von Kindheit an durch die Eltern (siehe "Autokind") oder später in der Berufsausbildung übermittelt bekommt (siehe AZUBI-Zeit), fällt später unter "Darvinismus"...
    Auch die Egomanie in der heutigen Gesellschaft spiegelt sich im Verkehr extrem wieder.
    Wo anders war ein Beitrag bt. Drängler & Blender von wegen "wenn ich dessen Scheinwerfer nicht mehr im Innenspiegel sehen kann"
    Nunja, es gibt auch eine andere Form des Drängelns, zB wenn dessen hinteres Kennzeichen unter meinem Instrumenten-Horizont verschwindet; bedeutet der ist soeben rücksichtslos (nomen es omen!) extrem knapp vor mir rausgestochen...
    Den Tatbestand des "Drängelns" gibt es sehr wohl auch nach hinten, immer die Frage von welcher Seite man es betrachtet...


    Zitat

    Ein FST sollte eigentlich nicht nur für Neulinge gelten, sondern (alle paar Jahre) Pflicht für alle Verkehrsteilnehmer sein.


    Da schließe ich mich vollends an, nur fehlt vielen der notwendige "Spieltrieb" um im FST etwas zu erlernen (zu wollen) bzw sich überhaupt mit diesem Thema auseinander zu setzen (bist g'scheid! Das kostet doch Geld!...)
    Jeder in meinem Umkreis/Generation hatte sich als FS-Neuling dann noch (gerade im Winter) irgendwo auf einen leeren Parkplatz oder Ähnliches begeben um fahrtechnisch zu experimentieren (FS-Eigentraining wenn man so will), dabei erfährt/erspührt man die Physik, lernt die Signale zu lesen die ein Fahrzeug zeigt noch bevor es wirklich in den Grenzbereich gerät und damit für den Durchschnitstypen (und für den Neuling sowieso) meist ohnehin unhaltbar wird.
    Und nicht anders sehe ich ein FST, als spielerisches (Er)Lernen der Grenzen, jener des Fahrzeuges, der Fahrphysik aber auch die Findung der eigenen Defizite und dies setzt nunmal kritischen Umgang mit dem eigenen Können voraus; schätze gerade bei letzterem wirds da oft haken...


    Und um beim 1-spurigen zu bleiben:
    Das "125er mit B-Schein" gibts ja bei uns schon seit einigen Jahren. Leider reicht dazu schon ein nur 6-stündiges Kurztraining auf "Mofas" am Verkehrsübungsplatz....
    Meine Einstellung dazu ist daher doch sehr gespalten, ein 6h Kurs kommt in keiner Weise auch nur annähernd einer wirklichen Motorrad-FS Ausbildung nahe, was man immer wieder am Verkehrsverhalten dieser 125er-Piloten feststellen kann.
    OTOH machen aber sehr viele danach umgehend den Motorrad-FS weil sie einfach einsehen das es die 125er doch nicht so ganz ist.
    Der Grundgedanke dahinter, die Annahme/Hoffnung daß damit viele im urbanen Verkehr vom Auto auf 125er Roller umsteigen und damit die Verkehrs- & Parkplatzsituation entschärfen war ja so schlecht nicht.
    Leider überschätzen viele 125er dann aber oft ihr Können wie auch die Fähigkeiten ihrer Fahrzeuge...

  • Hallo,
    ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
    Manchmal ist weniger mehr. Nur Dirk hat kurz erwähnt,wie seine Zweiradkarriere begann. Selbstverständlich hoffen wir als Eltern,das unser Nachwuchs es besser macht. Überlegt mal,hat sich in den letzten 25 - 30 Jahren wirklich etwas an den Unfallzahlen bei Fahranfängern geändert? Wie haben wir das mit unserer mangelhaften Ausbildung überhaupt soweit gebracht? Ich war nur ein mittelmäßiger Schüler und habe 12Std. für Klasse 3 und 3 Std. für den Einser gebraucht. Die Bagatellschäden die ich angerichtet habe,hätte mein Fahrlehrer auch nicht verhindern können.
    Heute bezahlt man ein Vermögen allein schon für die Pflichtstunden und das Resultat ist fast das gleiche wie vor 25 Jahren. Nicht nur das,auch die Versicherungen haben ihre Einstandspreise für Fahranfänger hochgeschraubt. Müsste sich da nicht längst etwas geändert haben? Bessere Ausbildung = bessere Fahranfänger = günstigere Tarife?
    Fahrschulen scheinen nur teurer geworden zu sein,aber nicht besser.
    Meiner Meinung nach muß die Ausbildung umstruktuiert werden z.B.sollten gewisse Gefahrensituation trainiert werden. Rückwärts einparken wir doch auch geübt. Jetzt kommt wieder der Kaufmann und sagt:"Alles unbezahlbar." Wir wollen doch Geld verdienen.


    Ein FST ist eine gute Idee. Allerdings besteht die Gefahr das sich die Anfänger danach für perfekt halten und es passiert genau das Gegenteil.
    Die Unfallzahlen gehen hoch.
    Ob sich auch ein FST für den Rest der Verkehrsteilnehmer lohnt glaub ich nicht. Der Anteil der Unfälle, die durch ein FST hätten vermieden werden können, sind wohl sehr gering.


    Mir fällt gerade ein,das ich irgendwo gelesen habe das im europäischen Ausland(Spanien,Italien?) es gar keine Fahrschulen gäbe. Weiß jemand mehr darüber?

  • Hallo zusammen,


    also ich halte von diesem L-Schild auch nichts. Meiner Meinung nach, ändert sich bei den schweren und tödlichen Unfällen bei Fahrern unter 25 Jahren gar nichts, wenn der Gesetzgeber sich nicht einmal Gedanken über eine Leistungsbeschränkung bei der Führerschein Klasse 3 macht.
    Wenn ich heute sehe was die Jungen für Autos fahren, stellen sich mir manchmal die Haare. Autos mit 150 oder 200 PS sind doch fast keine Seltenheit. Gekauft von den Großeltern, versichert über die Eltern, und nachher überall Kreuze an Strassen, wo es mir manchmal ein Rätsel ist, wie sich dort jemand totfahren konnte.
    Ich habe vor 31 Jahren den 3.er gemacht, und wie heißt es so schön, mit dem Führerschein hat man die Erlaubnis zum Fahren, das FahrenKÖNNEN kommt mit der Zeit. So, was hatten wir denn für Autos zum lernen: mein erstes Auto war ein Taunus (55 PS), dann kam ein Capri (68 PS) danach ein Rekord mit 75 (PS). Das waren meistens Wagen da war spätestens bei 150 km/h Schluß. Was ist heute, da muß doch auch das Topmodell einer Marke (auch Kleinwagen) einen 150 PS-Motor haben.
    Und diese PS-Zahlen würde ich für Neulinge verbieten.
    Ich habe 1991 den FS Kl. 1a gemacht, und bekam dann mit 35 Jahren vorgeschrieben, daß ich Motorräder nur mit max. 27 PS fahren darf, obwohl ich bis dorthin eine Fahrpraxis von ca. 600-700000 km im Strassenverkehr hatte. Hat aber ein 18-jähriger das Geld um sich ein 500 PS Auto zu kaufen, darf er das auf unseren Strassen auch fahren.


    Gruß
    Mike

  • Nochmals zum FST:
    Ich meine ein FST speziell für Anfänger.
    Wo lerne ich denn in der Fahrschule - sprich öffentlicher Verkehrsraum -
    das Ausweichen und das Bremsen vor plötzlichen Hindernissen (Würfelwurf) u. ä., die Blickführung in Stresssituationen, die Grenzen eines Fahrzeuges...
    Dies alles in der Praxis erfahren zu müssen, halte ich für gefährlich; für den Fahrer, Mitfahrer und andere Verkehrsteilnehmer.
    Ich erinnere mich an FST auf Schleuderflächen, wo man zwar das Fahrzeug irgendwann wieder einfängt, aber auf einer Straße keine Möglichkeit gehabt hätte.


    Ich bin auch für ein begleitetes Fahren der Anfänger, wenn sie ihre normale Prüfung abgelegt haben, nämlich mit 21 Jahren, dann sollte auch mit einer KW-Begrenzung auf dem Motorrad und PKW begonnen werden.


    Natürlich weiß ich, dass man sich auch mit einem 50-PS-Auto überschlagen kann.


    Übrigens, wer dann in einer dreijährigen Probezeit gestaffelte Geschwindigkeitsüberschreitungen begehen würde, die unter denen der "Normalfahrer" liegen müssten, sollte beim
    erstenmal 1 Monat Fahrverbot erhalten
    zweitenmal 2 Monate
    drittenmal 3 Monate


    und wenn es das vierte Mal passiert, Führerschein 1 Jahr weg und alles nochmals machen.
    Das würde die Unfallzahlen der Fahranfänger senken.


    Aber unsere Politiker gehen lieber auf Stimmenfang, wem ich mit 17 das begleitete Fahren gestattete, könnte mich ja wählen.


    Nichts für ungut, meine persönliche Meinung wuuups
    MfG
    DiBo