Hallo liebe Forengemeinde,
ich habe den folgenden Beitrag auch in einem anderen Forum eingestellt, denke aber, dass er hier auch Beachtung findet.
Es ist viele Jahre her, seit ich das letzte Mal an der Motorrad-Gedenkfahrt in Berlin teilgenommen habe. Nunmehr wieder stolzer Besitzer eines Motorrades, war es mir ein Bedürfnis, der unbekannten Motorradfahrer zu gedenken, die auf Berlins und Brandeburgs Straßen ihr Leben ließen. Ich weiß noch nicht wie viele Teilnehmer da waren, es waren aber sehr viele (siehe Bilder). Treffpunkt war der Parkplatz Olympiastadion. Ziel war dann die katholischen Kirche St. Matthias am Winterfeldtplatz. Sinn dieser Mahn- und Gedenkfahrt ist es eigentlich auch, auf die Motorradfahrer und ihre Probleme aufmerksam zu machen. Das müssen einige Teilnehmer völlig missverstanden haben. Ihren Urinstinkten folgend, drehten sie unvermittelt am Gasdrehgriff, um die Motoren aufheulen zu lassen, dass es schon schmerzte. Und ja, sie erregten Aufmerksamkeit. Dass es sich allerdings um die gewünschte positive Signalsetzung handelte, wage ich zu bezweifeln. Meine Wünsche, dass der Teufel des Kolbenklemmers erwachen möge, blieben leider ungehört. Verstanden haben diese Biker jedenfalls nichts.
Der Gottesdienst hat mich wieder einmal tief betroffen gemacht. Sehr gute Ansprachen, drei fantastische Soloauftritte eines Saxofon-Spielers, bei dem die Akustik der wunderschönen Kirche zum Tragen kam und die überwältigenden Orgelstücke rundeten das Bild ab. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Einen dicken Kloß im Hals hatte ich – und sicherlich viele andere auch – als die Namen der auf Berlins und Brandenburgs Straßen verunglückten Motorradfahrer verlesen wurden. Es waren 47 junge und alte Menschen. 12 in Berlin und 35 in Brandenburg. Wenn man dort steht - und man hätte eine Stecknadel fallen hören können – und zu den Namen wird auch das Alter bekannt gegeben, wird es einem echt flau. Was für ein Elend!!! Von 19 bis 70 Jahren war alles dabei. Ich empfand, es waren erstaunlich viele mittleren Alters, kann mich aber auch getäuscht haben.
Ich wollte einfach über das heute Erlebte berichten. Ich hoffe, dass euer Schutzengel nie schläft und immer die Hände schützend über euch hält. Ich hoffe aber auch, dass ihr euer eigenes Fahrverhalten reflektiert und die beim Motorradfahren unbedingt notwendige Gelassenheit an den Tag legt.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen unfallfreien Saisonabschluss und eine ebenso unfallfreie Saison 2010. Am 03.10.2010 findet übrigens die nächste Mahn- und Gedenkfahrt statt. Der Termin ist in meinem Kalender schon eingetragen.
Gruß
Burkhard