Beiträge von Gutemine

    Ich bin beruflich E-Auto gefahren. Das hat den Vorteil, dass ich mir keine eigene Entscheidung im Nachhinein schönreden muss. Die Schleuder war bereits vor mir da. Für besonders lange Touren stand mir, von Ausnahmen abgesehen, auch immer ein Verbrenner zur Verfügung. Und gerade diese Ausnahmen, die hatten's in sich. 🧐


    Also keine Frage: Das tut was mit einem, wenn man zum ersten Mal weitgehend lautlos und emissionsfrei durch die Großstadt kullert. Reines, grünes Gewissen, zumal es - Renault Zoe - kein übertriebenes Auto war, kein "wir machen jetzt den gleichen Schwachsinn wie immer, nur unter dem Öko-Label". Ob ich heute 50 oder 500 km zu fahren habe, das entscheidet sich immer recht spät, oft erst 'ne Stunde vor der Abfahrt. Oder ich bekomme unterwegs eine Anruf, "Kannst du noch dort und dort hin?" Klar, kann ich! Um es kurz zu machen: Ich habe den Zoe immer nach Hause gebracht, ohne ihn auch nur ein einziges Mal unterwegs nachladen zu müssen. Das war aber oft verbunden mit neuer Routenwahl, Landstraße statt Autobahn (langsamer und kürzer, beides spart Energie - und ob ich nun 'ne halbe Stunde länger fahre oder 'ne halbe Stunde eine Ladesäule anglotze, so ich denn eine finde, ist letztlich auch wurscht) und verbunden mit ständigen bangen Blicken auf Akkustand, Restreichweite und noch zu fahrender Strecke. Entspannung kam da keine auf - und deshalb bekam der Zoe auch keinen Nachfolger, nach Ablauf der Leasingdauer. Und seither fahre ich alles mit dem Verbrenner, mit 1.000 km Reichweite, die, wenn aufgebraucht, in 5 Minuten wieder hergestellt sind.


    Seither geht's mir besser, aber das soll kein Pauschalurteil sein. Der Zoe hat halt für meinen Anwendungsfall nicht gepasst. Ansonsten ist das ein rundum sympathisches Auto, das sogar richtig Spaß machen würde, wenn man dieses paranoide ESP irgendwie schachmatt setzen könnte. Ab und zu müffelt er nach Batterie, aber das merken nur Leute, die mit offenem Fenster fahren. Für Leute, die größtenteils auf überschaubaren Strecken unterwegs sind und die zuhause eine Lademöglichkeit haben, idealerweise mit selbstgemachtem Strom vom Hausdach, ist das ein rundum empfehlenswertes Auto.

    ... oder der schwimmende Sattel ist in seiner Lagerung zeitweilig schwergängig

    Das wäre mein Tipp. Mir fällt jetzt erst auf, dass ich das Problem nicht mehr habe, seit ich hinten neue Beläge montiert habe, verbunden mit Reinigung, Schmierung und "Bremszangengymnastik". Das war vor 6.000 km.

    Sind nach deinem Verständnis schwankende Betätigungskräfte ein unterschiedliches Kräfteentfalten der Bein- und Fussmuskulatur?

    Ja, was denn sonst? Besser formuliert, ein unterschiedlicher Kraftaufwand, um die gleiche Bremswirkung zu erzielen.


    Bei dir ist es nun ein schwankender Pedalweg = wandernder Druckpunkt. Kommt bei meiner ST1100 übrigens auch vor, und deren Hinterradbremse besteht nur aus Pumpe und Zange. Kein ABS, kein CBS, kein garnix. Deine Bremse ist wesentlich komplexer, und damit habe ich keine Erfahrung. Aber nun ist wenigstens mal der Sachverhalt klar.

    Es lag durchaus ein gewisser Reiz darin, ein so hässliches Motorrad für das Madness-Projekt auszuwählen.


    Hadder gesacht! 😮


    Letztes Jahr, nachdem ich zum ersten Mal die Verkleidung vom Mopped gestrippt hatte und darunter ein eigentlich ganz ansehnliches Motorrad vorfand, habe ich mich auch mal durchs Netz gewühlt, auf der Suche nach Bildern von Naked-Umbauten. Da kam ein recht umfangreiches Album dabei raus, von peinlich bis genial. Die hier war auch dabei, sicher die abgedrehteste, arbeitsintensivste und die mit der höchsten Skulpturqualität. Das ist es eigentlich, worum es bei solchen Umbauten geht: Es muss nach etwas aussehen. Ob und wie man damit noch fahren kann, ist Nebensache.


    Habe aber auch eine super ST1100 Le Mans gefunden, eine schlanke, gebückte Maschine mit Lampenverkleidung, die sofort Guzzi-Assoziationen weckt, außerdem einen schlanken, sehnigen Roadster mit Tourenlenker, der meinen Vorstellungen am nächsten gekommen wäre. Mit den beiden kann man ganz sicher fahren.


    Ein völlig irrer Fund war noch der ST1100-Motor in einem 20er-Jahre-Starrrahmen. 😳 Zwischen Motor und Hinterrad fand sich noch Platz für einen quaderförmigen, aufrecht stehenden Tank.


    Wenn's heute also regnet und bevor sich Langeweile ausbreitet ... ich hatte meinen Spaß!

    unterschiedliche "Betätigungskräfte"

    ...

    Aber ab und zu muss das Pedal fast voll durcjgedrückt werden bis eine spürbare Bremswirkung eintritt.

    Man wird nicht schlau draus: Hast du nun schwankende Betätigungskräfte oder einen schwankenden Pedalweg oder beides?

    Und die Produktion des e-up von VW wird gerade eingestellt. :roll:

    Es ist tricky. Neue Technik wird immer in der Modellhierarchie von oben nach unten eingeführt. Die Gegenrichtung funktioniert schon allein aus Marketing-Gründen nicht. Außerdem kann man so erst mal bei geringen Stückzahlen Erfahrung sammeln, die Skalierungseffekte abwarten, durch die die Produktion billiger wird, wodurch das Ganze dann auch in den niedrigeren Preissegmenten darstellbar wird. Das alles haben wir jetzt bei den batterieelektrischen Antrieben weitgehend hinter uns.

    Wenn dennoch nichts kleines und billiges gebaut wird, dann kann das nur damit zusammenhängen, dass es nicht gekauft wird, dass kein Geld damit verdient wird. Das hatten wir schon mal, beim 3l-Polo und beim Audi A2.

    Ich denke, das gegenwärtige Angebot spiegelt ziemlich gut die gegenwärtige Käuferschaft für solche Autos. Leute, die ein Haus haben und eine Garage und eine Solaranlage auf dem Dach. Für die waren dann Zoe und Co die elektrischen Zweitwagen, neben dem Tesla, e-tron oder dem AMG SUV mit V8-Motor und 600 PS. Damit kann man ja keine Brötchen holen. Was denken denn die Leute?!


    Der Schichtarbeiter hat alles oben genannte jedoch nicht. Und der kauft überhaupt kein neues Auto, sondern wartet, bis es 10 Jahre alt und für ihn erschwinglich geworden ist. Für die breite Masse gibt es derzeit also nix und in 10 Jahren fehlt denen immer noch das Haus, die Garage und die Solaranlage. Und selbst wenn in 10 Jahren an jeder Straßenlaterne eine Wallbox hängen würde, ginge es noch immer nicht, es sei denn, es stünde alle 10m eine Laterne mit zwei Steckdosen dran.


    Ich vermute, dass man in den Chefetagen von Toyota und auch anderswo in solchen Bahnen denkt. Deshalb macht der Prius seinen Strom lieber selbst.


    Wir bzw. das Publikum verengen den Blick derzeit m.E. zu sehr allein auf den batterieelektrischen Antrieb. Dessen Nachteil ist und bleibt die Batterie, auch wenn es da ständig neue Fortschritte gibt. Bis zur Energiedichte von 'nem Liter Sprit ist es aber noch ein weiter Weg. Und ob der, falls er jemals gefunden wird, in der Masse umweltverträglich sein wird, ist auch nochmal eine große Frage. Nicolaus August Otto hätte sich wohl auch niemals träumen lassen, dass seine Erfindung irgendwann mal zum Problem wird.


    Der Energielieferant der Erde ist die Sonne - und die liefert im Überfluss. Ich bin nicht sicher, dass wir schon den schlauesten Weg gefunden haben, sie zu nutzen.

    Ich war auch immer Fan vom Prius, und für mich war Toyota der absolute Wegbereiter für die E-Mobilität. Umso verwunderlich ist für mich die momentane Modelpolitik von Toyota. 1 vollelektrisches Fahrzeug, und das ziemlich spät.

    Ja, das gibt zu grübeln!

    Toyota war übrigens nicht Vorreiter der E-Mobilität, sondern des Hybridantriebs, also genau dessen, was Kawasaki nun am Motorrad vorstellt. Und das vor so langen Jahren, dass man Toyota sicher nicht als einen Hund bezeichnen kann, den man zur Jagd tragen müsste. Die sind also vermutlich gedanklich schon viel weiter!


    Auch die deutsche Automobilindustrie muss man normalerweise nicht zur Jagd tragen. Dennoch hat sie die reine E-Mobilität nur zögerlich, auf politischen Druck und letztlich auf Druck des Marktes in Angriff genommen. Der Wurm muss nun mal dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Und die Umschreibung "politische Entscheidung" bedeutet unter Technikern seit jeher so etwas wie "höhere Gewalt", "faktisch nicht begründbar, aber da kann man nichts machen".


    Der Zoe funktioniert prima! Aber 50 Millionen Zoes, alleine in Deutschland?


    Porsche (1/3) betreibt zusammen mit Siemens Energy (2/3) auf Feuerland, da wo ständig ein steifer Wind bläst, eine Anlage, die mit Windenergie aus Wasser und der Atmosphäre entnommenem CO2 E-Fuel herstellt. Und kauft die gesamte Produktion auf! Nach eigenen Angaben tun sie dies für ihre Altkunden, damit die auch in Zukunft noch den 911er kreischen lassen können, aber wer weiß?


    Es gibt im Moment viele widersprüchliche Informationen aus den unterschiedlichsten Ecken. Kolbenhersteller, die zum Verkauf stehen, Kolbenproduktionen, die neu hochgezogen werden, Wasserstoffkolben, die ohne Ende auf dem Prüfstand laufen, an der Brennstoffzelle wird unverdrossen weiter geforscht und entwickelt und "Warte mal, in zwei Jahren...!" "Junge, das höre ich jetzt seit 30 Jahren!" "Ja, ich weiß, aber wir sind wirklich knapp davor!"


    Also, es bleibt spannend! Und das letzte Wort ist da noch lange nicht gesprochen. Das Neueste, was ich gehört habe, ist, dass die deutsche Automobilindustrie gerade im Elektrobereich Stellen abbaut, weil sie einen Umsatzeinbruch nach Auslaufen der Kaufprämien erwartet.

    Ich denke da eher Richtung Zündung. Zündkabel brüchig, Spulengehäuse rissig oder einfach nur verschmutzt, Stecker ...

    Sie fängt gerade da zu stottern an, wo der Motor allmählich in Stimmung kommt. Da nimmt sie zwar ordentlich Sprit, aber nachdem auf der Seite offenbar alles in Ordnung ist: Ab da haben die Zylinder auch ordentlich Füllung, weswegen auch der elektrische Widerstand im Funkenspalt ansteigt und damit die Spannung, die notwendig ist, um einen Funken zu erzeugen. Wenn der Strom nun durch irgendwelche "Undichtigkeiten" auf der Hochspannungsseite (s.o.) einen leichteren Weg zur Masse findet, dann zögert er nicht, diesen auch zu nehmen. Deshalb würde ich dort mal überall nach dem Rechten sehen und v.a. mal gründlich putzen, auch die Kerzenstecker von innen.

    Maicos waren vor der Herkules, wir hatten in der Kaserne noch 2, fuhren viel besser als die K 125 :-)

    Warst du damit mal ernsthaft im Gelände? Ich hatte als Jugendlicher eine Bundeswehr-Maico für Wald und Feld (käme man heute wohl in den Knast für) und habe die als ziemliches Eisenschwein in Erinnerung. Asphalt und Feldwege, ja, auch über die Wiese oder ein Stoppelfeld, aber auf einer Cross-Strecke oder auf steilen, engen Pfaden ist man damit ziemlich verloren. Zu schwer, zu frontlastig, niemals Grip am Vorderreifen, das sind so meine Erinnerungen. Mein erstes straßenzugelassenes Motorrad war dann eine MZ TS 250/1. Die konnte alles besser.