Stammtisch Mönchengladbach on Tour

  • Der Pan-Stammtisch MG trifft sich jeden zweiten Freitag im Monat im Raum MG zu seinem Stammtischabend. Hier finden die klassischen Gespräche statt, aber nicht nur Benzingespräche.


    In jüngster Zeit entwickelte sich die Idee zu einer gemeinsamen Tagestour an einem Wochenendtag. Schnell waren Termin, Ziel und Teilnehmer gefunden und die Planung konnte starten. Uns war klar, dass sich die Eifel und das benachbarte Ardennenumfeld sich gut für eine Stammtischtour anbieten.


    Sehr erfreulich konnten fast alle Stammtischfreunde (80%) für Samstagfrüh, 8:00 Uhr zusagen. Unser Treffpunkt und Tourstart war auf dem Rasthof Peppenhoven an der A61, nach einer kurzen Begrüßung und ersten Cafe ging es los.



    Nach wenigen Km haben wir an der Ausfahrt Rheinbach die BAB verlassen und sind über Wormersdorf, Hilberath nach Berg und weiter Richtung Effelsberg gefahren. Die kleinen Land und Kreisstraßen führen uns vorbei an dem größten Radioteleskop Europas, Effelsberg, es horcht schon seit über 30 Jahren ins All.


    Schnell ging die Landschaft von den freien Raps-Feldern in dichten Wald über. Zwei, drei Autos überholen wir noch, dann geht’s links ab, Richtung Plittersdorf. Nun fahren wir langsam die K28 Bergab nach Obliers und ein kurzes Stück über die B257 zum Cafe-Fahrtwind, hier noch ein Frühstück-Stopp bevor es weiter geht.



    Kaum haben wir den letzten Frühstückskrümel mit einem Schluck Kaffee heruntergespült, sitzen wir schon wieder auf dem Motorrad. Nicht weil uns das Cafe-Fahrtwind in Hönningen nicht gefällt, sondern weil die Sonne von einem tief dunkelblauen Himmel mit einzelnen kleinen Wolken strahlt und es mal wieder Zeit wird, die Eifel unter die Räder zu nehmen. Ruckzuck lassen wir das Ortsschild von Ahrbrück bei 16-Grad hinter uns und steuern über die kleine L85 das Kesselingertal an.



    Wir biegen hinter Heckenbach rechts auf eine kleine Landstrasse, die uns nach Cassel führt, danach überqueren wir die B412 und fahren durch Kempenich weiter in das Nettetal, entlang dem gleichnamigen Bach folgend der L83, K15, L10 bis zum Schloss Bürresheim. Ein anschließender Waldweg führt uns mit 11% Steigung auf die Höhe von St. Johann.


    Wir folgen dem griffigen Asphalt und werfen unsere Motorräder in den Kurven von der einen auf die andere Seite, entlang der MotoCrossStrecke in Ettringen. Hier zwischen der Mosel und dem Rhein führen spannende Routen vorbei an alten Ruinen, wehrhaften Stadtmauern und imposanten Burgen. Vor den Höhenzügen der Voreifel ruht hier still im Nordosten der Laacher See, wir schwingen uns am Süd-West Ufer bis zum Kloster der L113 entlang, bevor wir rechts die Steigung nach Bell ansteuern.



    Wir fahren nach Mayen, an der Genovevaburg vorbei, sie wacht seit 700 Jahren über Mayen und ist jedes Jahr Schauplatz der viel besuchten Mayener Burgfestspiele. Für uns geht es jetzt allerdings weiter auf der L98, Richtung Mayen-Kürrenberg. Vor der B258 biegen wir links nach Monreal ab und wir rollen ungehindert nach Monreal hinein, fahren an dem sonst so gern besuchten Cafe vorbei und klettern die Serpentinen Richtung Kaisersesch hinauf. Kurze Zeit später biegen wir auf die L99 nach Urmersbach und lassen uns weiter Richtung Bad Bertrich, auf den sanft gleitenden Pan´s, durch die frische Blütenpollenluft tragen. (Zum Leidwesen der Allergiker :()


    Einem echten Motorradvergnügen geben wir uns hinter Bad Bertrich, dann wieder in einer traumhaften Waldstrecke hin, der Einstieg zu dieser Strasse ist hinter dem Kurbad versteckt. In diesem Landstrich zwischen Bad Bertrich und der Mosel gibt es fantastische Strecken, scheinbar extra für uns Biker angelegt.



    Wir kommen der Mosel immer näher, sie bildet die natürliche Grenze der Eifel. In kühnen Schwüngen fließt sie dem Rhein entgegen. Gespickt mit Abstechern in die Wein behangenen Moselberge und zu den trutzigen Burgen der Eifel ist jede Tour entlang diesem kurvenreichen Fluss ein wahrer Hochgenuss. Und tolle Serpentinen gibt es gratis dazu. Oft sind es nur wenige Kilometer landeinwärts, die uns Motorradreisenden in das für die Eifel so typische bergige Grün führen. Und fast ebenso häufig sind gerade diese Kilometer ungemein spannend. Echte Serpentinen steile Anstiege mit traumhaften Ausblicken oder schnuckeligen Ortsdurchfahrten verbindet die Ausflugsstrecke entlang der Mosel. Für uns startet und endet zugleich die Tour de Mosel in Traben-Trabach, wir verfolgen nur das Ziel, auf der gegenüberliegenden Burgruine unser Mittagsmahl einzunehmen.



    Hier auf der Burgruine Grevenbruch um 13 Uhr angekommen, genießen wir bei angenehmen Temperaturen einen wunderbaren Fernblick auf der Sonnenterrasse. Gulasch mit Nudeln, sowie Burgplatte mit Käse und Wurst decken den Tisch, bis wir satt und mit dickem Bauch das nächste Stück der heutigen Ausfahrt besprechen können.


    Wir können uns gar nicht trennen von dem kleinen Gastbetrieb auf der Burgruine und genießen noch einen letzten Blick steil den Hang herab und schauen den Flanierdampfern auf der Mosel nach, bevor wir zum zweiten Teil der heutigen Etappe um 14:30 Uhr aufbrechen. Sie beginnt gleich mit dem Serpentinenspaß der B50 von Longkamp nach Bernkastel-Kues.


    Die Land und Panroute führt weiter durch die südliche Eifel und stellt die touristischen und Kurven Höhepunkte der Region vor. Dabei werden die höchst interessanten Städtchen durch kleine, kurvenreiche Nebenstrecken zum Teil miteinander verbunden bzw. umfahren, auf den Fahrspaß garantiert ist. Hier lernen wir die Eifel wirklich kennen.


    Kordel, das Tor zur Eifel. Nicht umsonst trägt die kleine, aber feine Gemeinde diesen Beinamen. Kaum haben wir die Region um die Mosel verlassen, ist es zu beiden Seiten der Strasse grün und hügelig. Kurvenreich schlängelt sich die B422 durch das romantische Kylltal. Links oben auf der Höhe begrüßt uns die Ruine der Burg Ramstein, an der Kyll. An ihr vorbei rollen wir nach Kordel hinein. Mitten im Dorf, auf der Kyllwiese, klettern gerade einige Kanuten aus ihren Booten. Auf der Kyllstrecke der Bahn nähert sich wohl der Zug, denn die Bahnschranken schließen sich soeben klingelnd. Da wir alle den Übergang überqueren konnten, folgen wir weiter der Kyll und schon nach zwei, drei Kilometern fällt uns zum ersten Mal das braune Schild auf „Land und Kulturroute“ steht darauf. Ab hier ist eigentlich gar kein Blick mehr auf das Navi nötig. Mit viel Liebe zum Detail ist die Strecke in der Südeifel ausgeschildert, die uns Motorradfaher so begeistert.


    Kurz vor Zemmer führt uns die Strecke aus dem Kylltal heraus und auf die Hochfläche der Fidei. Weit fällt hier oben der Blick in die Landschaft. Grüne, dicht bewaschene Wiesen wechseln sich mit leuchtend gelben Rapsfeldern ab, an deren Rand die ersten Mohnblumen zu erkennen sind. Noch einige Kurven, dann passieren wir das Ortsschild von Ralingen, im Rückspiegel funkelt immer wieder die Frontscheibe von Michael´s Gespann/Beiwagen. Die darin mitreisenden Panjunioren halten sich tapfer mit dem einen und anderen Nickerchen über Wasser. Somit ist der Virus Pan-fahren bereits an die nächste Generation übertragen. Uns und den Kids steht der Sinn nach Kurven, also düsen wir gleich weiter über den Grenzübergang in das Land der freundlichen Treibstoffpreise.


    Echternach, im Sommer treffe ich hier meistens recht buntes Volk und an diesem Wochenende ist die Stadt auch gut besucht. Wir schauen vorbeirollenden Autos, einer Dodge Viper, einem Chevrolet und den Damen mit einem weißen Morgan ein bisschen hinterher, dann suchen wir uns einen Standort mit guter Sicht auf den Marktplatz, schließlich sind wir neugierig und wollen uns nichts entgehen lassen. Bei einem kleinen Eis für die Kids und ein Eisbecher für die Pan`er bzw. Cappuccino geht es uns allen gut. Wir werfen noch einen Blick auf die Michelin-Karte, dann geht’s weiter zu einem kurzen Tankstopp (1,30 Euro je Liter Super) an den Toren von Echternach. Bei bedecktem Himmel lassen wir den Sandstein im Müllertal an uns vorbeirauschen und sind in Windeseile in Vianden und fahren gleich nach Dasbourg durch. Da wir bereits den fortgeschrittenen Nachmittag erreicht haben, drängen die ersten zu einer raschen weiterfahrt, damit die noch verbleibende Heimreise bald über die BAB angetreten werden kann.



    Hier in Dasburg trennen sich nun um 18:35 Uhr die Wege, die größere Gruppe wählt den schnellen Heimweg über die Autobahn nach Neuß, MG und Oberhausen. Willi und ich suchen den Heimweg weiter über die kleinen Landstraßen Richtung Eupen, ab dort wollen wir dann auch die BAB nach Heinsberg bzw. ich nach Köln wählen.



    Willi und die GS treiben nun in die Schnee-Eifel, meist nur Schneifel genannt. Wie es dank Rechtschreibreform denkbar wäre, Schneeeifel. Klar, letztendlich liegt es am Schnee, dass die Gegend so heißt.


    Sie ist der abgelegenste Teil der Eifel. Zwischen dem sympathischen Eifelörtchen Prüm und dem belgischen Malmedy erstreckt sich eine einsame, bergige Region, die nicht nur zum Wintersport einlädt, sondern auch höchst attraktive Motorradstrecken zwischen Eifel und Ardennen bietet.


    Gut versorgt mit prall gefüllten Tanks, starten wir Richtung Nord-Westen. Wir widmen uns wieder den traumhaften Eifelkurven und rollen in Richtung der deutschen Grenze. Auf der N632, die an der Grenze beim Losheimergraben in die gleichermaßen gut ausgebaute B265 übergeht, fahren wir durch die dicht bewaldete Schneifel. Bevor es uns zur höchsten Stelle der Region, zum schwarzen Mann zieht, machen wir noch einen Schlenker nach Kronenburg, statten dem kleinen, aber feinen historischen Ortskern keinen Besuch ab, Willi war vor wenigen Wochen mit Uli zum Cafe hier eingerollt, daher konnten wir zur dritthöchsten Erhebung der Eifel, dem berühmten Schwarzen Mann durchstarten. Dichte dunkle Wälder ziehen sich hier oben rechts und links der Straße entlang. Ab und an lädt ein Parkplatz am Straßenrand zum Halten und Wandern ein. Schnurgerade zieht sich die Strecke auf manchen Stücken dahin, eine willkommene Gelegenheit, um auch mal wieder ein bisschen am Gasgriff unsere Pan und GS zu drehen und sich vom Fahrtwind ordentlich durchpusten zu lassen.


    Nun rollen wir auf Eupen zu, wo nicht nur unser Ausflug endet, sondern auch Belgien. Schließlich halten wir noch ein letztes Mal an einem Parkplatz an, verabschieden uns, damit die letzten Kilometer schnell über die A44 bzw. A4 uns Nachhause führen. In der Garage angekommen, zeigt der Tageszähler eine Etappe von 580km.


    Hier noch einige Bilder vom heutigen Tag.


    Und was lässt sich als Fazit dieser Tour sagen? Man kennt sich ja schon länger von den Stammtischabenden, und freut sich jedes Mal auf ein Wiedersehen. Nun kennt man auch den einzelnen Menschen von einer gemeinsamen Ausfahrt, auch hier hat es mir gut gefallen und ich freue mich auf die nächste gemeinsame Tour.


    So geht es mir jedenfalls. :mrgreen:


    Herbert

    Köln (CCAA, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, im Mittelalter auf Latein meist Colonia Agrippina genannt). ;-)

    2 Mal editiert, zuletzt von Herbert_s41 ()

  • Toller Beitrag, Herbert GOO
    Ich hoffe bei der nächsten Tour die Teilnahmequote auf mindestens 90% steigern zu können ;-)

  • Hallo Herbert_s41,


    Super Bericht, Super Bilder! GOO


    Schön zu lesen, dass es noch Menschen gibt, die sich in der Eifel, Mosel und Ardennen auskennen. Abgesehen davon, die richtigen Worte zu finden solch eine Tour zu beschreiben. -klapp-



    Danke!
    EifelPan

  • Da hast du einen schoenen Bericht geschrieben. Bis Freitag.



    @Ralf,


    vielen Dank, USB-Stick nicht vergessen.


    Herbert

    Köln (CCAA, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, im Mittelalter auf Latein meist Colonia Agrippina genannt). ;-)

  • Hat richtig Spaß gemacht ihn zu lesen.


    Gruß
    Bernd


    Hallo Bernd,


    vielen Dank, freut mich dass es dir gefallen hat. Vielleicht konnte ich zum Nachfahren animieren, würde mich freuen. :mrgreen:


    Bald werden wir sicherlich einen weiteren Teil der Eifel oder mal den Westerwald unter die Räder nehmen, Mal sehen was sich ergibt. :lol:


    Gruß, Herbert


    Köln (CCAA, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, im Mittelalter auf Latein meist Colonia Agrippina genannt). ;-)

  • Ich Schließe mich auch gerne an. Peter#310 wollte die Planung u. Organisaton übernehmen. :)


    Gruß, Herbert


    Köln (CCAA, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, im Mittelalter auf Latein meist Colonia Agrippina genannt). ;-)

  • Na bitte da tut sich doch was im Pan forum ;-) konnte leider anfang Mai nicht mit hoffe starck es klappt jetzt.


    Gruß Paul GOO



  • Im laufe der nächsten Woche geht es erstmal wieder nach Frankreich :mrgreen:,
    wer wird auch in Franreich auf dem Weg zur Côte d’Azur bzw. Französische Riviera sein :?:


    Gruß, Herbert

    Köln (CCAA, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, im Mittelalter auf Latein meist Colonia Agrippina genannt). ;-)