Schweiz+Polizei

Bei uns (in Zürich) gibt es 1/2-Tages Kurs von einem Automobilclub "Prüfung gestern-Fahren heute" 1/3 Theorie, 1/3 Bremsen 1/3 "Prüfungsfahrt" Der Kurs ist freiwillig.

Ich habe diesen Kurs vor 2 Jahren besucht und gestaunt.

Es gab Kursteilnehmer, welche z.B. "neue" Vorfahrtsregeln nicht kannten (neu heisst, gültig sei ~18 Jahren)
Solche, welche bei Notbremsen keine schwarzen Striche hinterliessen resp. deren ABS nicht ansprach (Länge des Bremsweges kann man in etwa erahnen)
Die "Prüfungsfahrt" war für mich Bestätigung, dass ich gut unterwegs bin *schulterklopfen*

Ich persönlich bin der Ansicht, dass ein rein medizinischer Untersuch nicht ausreicht. Für mich gehört auch die Überprüfung des "Fahrens im Verkehr" dazu. Und zwar, je älter in desto kürzeren Abständen

Zitat von atomar

Ich persönlich bin der Ansicht, dass ein rein medizinischer Untersuch nicht ausreicht. Für mich gehört auch die Überprüfung des "Fahrens im Verkehr" dazu. Und zwar, je älter in desto kürzeren Abständen

Alle 5 Jahre, wie in Skandinavien, ein Medizincheck, ist für mich auch ok, aber da ich die deutsche Gebührenkeule erahne, halte ich von Deiner zweiten Meinung nix. Ich muss z.B. bis 9/2013 einen Berufskraftfahrer-Lehrgang machen, sonst darf ich meinen 7,5-Tonnen-Kühlkoffer nicht mehr fahren, der Lehrgang kostet rund 600 Euro (Pflicht für alle, die gewerblich LKW über 3,5 t fahren --> http://www.gesetze-im-internet.de/bkrfqg/index.html). Diese Kacke ist alle 5 Jahre zu wiederholen !!!

Nun male ich mir grade aus, was sich unsere Steuermelker im Verkehrsministerium ausdenken würden, wenn alle 3 oder 5 Jahre ab dem 60. Lebensjahr ein Fahrcheck vorgenommen werden sollte. Neeee, danke, ich bin schon genug obrigkeits-reguliert.

Da gebe ich dir Recht. Einen Kurs wiederholen bringt ja nur dann etwas, wenn man den Kursinhalt vergessen hat. Eine Prüfung soll ja überprüfen, ob die Kenntnisse/die Handhabung i.O. ist.
Natürlich ist das mit Kosten verbunden. Aber es muss ja nicht gleich ein Lehrgang sein. Höchstens vielleicht als Bedingung bei Ungenügen, um die Pappe nochmals behalten zu können.

Leider gab es bei uns im März/April mehrere schwere Verkehrsunfälle, welche durch überforderte "Alte" (75+ - über 90) verursacht wurden. Diese Toten und schwer Verletzten hätten vielleicht vermieden werden können.

Leider ist es wohl so, dass gerade bei diesem Thema die Selbsterkenntis weit hinten kommt. Vermutlich merkt man selber zuletzt, dass man nicht mehr Fahrtauglich ist.

Aber, wie schon gesagt... ein sehr emotionales Thema

Die Statistik ist, was Unfallzahlen betrifft, ganz klar viel positiver für die älteren Mitbürger,als für den Rest der VT. Aber da sich Seniorenunfälle in den Medien spektakulärer verkaufen, tauchen die dort auch häufiger auf und es entsteht der von Dir gepostete Eindruck.

so sehe ich das auch. Es klingt vielleicht zynisch, aber das Leben ist ein Risko. Alle Risiken kann man einfach nicht wegregulieren. Ist halt so.
Also immer schön die Augen auf und aufpassen.

Die Statistiken mögen ja was anderes sagen,ob daß was bedeutet ist zumindest eine Frage wert.

Die meisten brenzligen Situationen in denen ich mich befinde werden überwiegend von älteren VT heraufbeschworen.
Wären nicht meine Erfahrungen und vorrausschauende Fahrweise wäre ich bereits sehr oft das Opfer eines VU geworden.

Ein Bsp. daß bei einigen grundsätzlich was falsch läuft?

Mittelinsel,Platz für 2Autos die gegenüber parken, ca.45 Grad zur Fahrtrichtung.
Auf zweiem dieser Plätze nur je ein geparktes Fahrzeug,hinten also knapp Platz um längs der Fahrtrichtung zu parken.
Opa fährt langsam rückwärts rein, gegen ein geparktes Fahrzeug und versucht dieses(weil er es für den Bordstein hält,der abgesenkt ist) wegzuschieben.
Geschlagene 2 min radiert er den Hinterreifen und verbeult das geparkte Fahrzeug immer mehr.
Als er endlich ein Einsehen hat daß er es nicht über die "Bordsteinkante" schafft fährt er einfach wieder raus und sucht sich nach dem wenden ca.50m weiter einen neuen Parkplatz im Halteverbot.

Hätte ich nicht die Pullerei gerufen wäre die Fahrzeughalterin des verbeulten Fahrzeugs auch noch auf dem Schaden sitzen geblieben.

PS: Opa fuhr einen sehr grossen Volvo Kombi.
Ist doch merkwürdig daß die Fahrzeuge mit steigendem Alter immmer grösser werden,wogegen eigendlich nichts einzuwenden wäre,
würden diese Herrschaften auch damit umgehen können.

Zitat von 7-Kuppler

Die meisten brenzligen Situationen in denen ich mich befinde werden überwiegend von älteren VT heraufbeschworen.

Na dann scheinst Du denen zu liegen ;-), aber das ist trotzdem nicht repräsentativ. Die sogenannten Fahranfänger produzieren (auch schwerste) Unfälle zuhauf und müssen daher auch die höchsten Versicherungsprämien zahlen. Über Blondinen gibt es noch keine Versicherungsstatistik .

Ich traue nur Statistiken, die ich selber gefälscht und interpretiert habe.

Wenn man das korrekt untersuchen wollte, müsste man die durchschnittliche Gesamtfahrleistung/Jahr pro Jahrgang/Altersgruppe erheben. Selbstverständlich aufgeteilt nach Männlein und Weiblein.
Diese wiederum vergleichen mit der Unfallzahl / xx km

Das ASTRA führt zwar eine Statistik "Unfall mit Personenschaden nach Verkehrsmittel und Alter", aber auch die führen keine Statistik über die jährliche Fahrleistung nach Altersgruppe.

So bleibt alles hypothetisch.

Nur so am Rande
2011 wurden 4 Auto-Unfälle und 1 Motorradunfall (bis 125ccm) mit Verletzten von 95-99-Jährigen Lenkern verursacht. Ich möchte zuerst mal so alt werden