War mal kurz mit der PAN in Istanbul 
und wollte über die aktuelle Lage der befahren Route berichten.
Diese Strecke bin ich schon öfters mit dem Auto gefahren, das erste mal 1985 zu Zeiten des eisernen Vorhangs. Mai-das waren noch Zeiten;-) Einmal mit dem letzten Moped vor drei Jahren. Bericht hier: http://www.tdm-forum.net/thread.php?id=21751
Im Prinzip hat sich auf der Route seit 2010 nicht viel geändert.
Deswegen nur ein Bericht für Interessierte die eine schnelle Anreise in die Türkei planen:
Die Route führte ca. 950km wieder über Villach in Kärnten, durch den Karawanken-Tunnel nach Slowenien, Kroatien, Serbien bis Belgrad am ersten Tag. Wir fuhren alles auf der Autobahn.
Nach einer Nacht in Belgrad ging es ausgeschlafen und gestärkt am zweiten Tag weiter auf der serbischen Autobahn bis Nis. Ca. 20km nach Nis verläuft die Strecke auf ca. 60km auf einer gut zu fahren Landstraße bis zur bulgarischen Grenze. Von dort ebenfalls auf ca. 50km Landstraße bis Sofia. Diesmal fuhren wir auf dem Hinweg quer durch Sofia, so wie es das Navi vorschlug was bis auf eine Baustelle mit wechselseitigen Ampelbetrieb und Schlange ok war. Ab Sofia Autobahn bis Polvdiv. Dann gut zu fahrende Landstraße mit Autobahnabschnitten bis zur türkischen Grenze. Ab der türkischen Grenze ging es diesmal direkt auf der Autobahn nach Istanbul anstatt wie in 2010 nach Canakkale. Das zweite Teilstück beträgt ca. 970km. Zusammen ab Kufstein sind es 1920km.
Der Rückweg war der Gleiche bis auf einer Ausnahme in Sofia. Auf dem Rückweg hielten wir uns an die ausgeschilderte Transitstrecke um Sofia (nördlich herum), die nach wie vor einer abenteuerlichen Schlaglochpiste gleicht. Das war mit Abstand das schlechteste Straßenstück das wir befuhren. Deswegen empfehle ich entweder direkt durch Sofia zu fahren oder wie es das Garmin Navi vorschlägt am südlichen Stadtrand an Sofia vorbei.
Autobahnmaut:
Slowenien verlangt eine Vignette für Motorräder. Für 7 Tage kostet sie € 7,50. Ein zwei Monats-Vignette wie in Ö gibt es nicht. Dafür nur eine Halbjahres-Vignette für €25 oder Jahres-Vignette. Wer Slowenien nur durchquert fährt mit zwei 7 Tages-Vignetten am günstigsten. Diese Vignette bekommt man direkt an der Grenze oder beim ÖAMTC und beim ADAC. Diese Vignette darf auch auf ein voraus liegendes Datum gelocht werden.
Kroatien verlangt direkt auf der Autobahn Maut. Zusammen ca. €10 für die Durchquerung des Landes von Slowenien bis Serbien.
Serbien kassiert die Autobahnmaut ebenfalls direkt auf der Autobahn. Habs jetzt nicht mehr genau im Kopf aber es kostet auch ca. €12 gesamt. Wir haben alles in Euro bezahlt, wobei man im Falle von Kroatien einen schlechten Kurs einrechnen muss und man als Retourgeld kroatische Währung bekommt. Serbien nimmt offiziell Euro entgegen und gibt auch in Euro raus.
Bulgarien hat keine Maut oder Vignette für Motorräder. Auf den meisten Webseiten wie bein ÖAMTC oder ADAC steht jedoch dass man für Motorräder eine Vignette kaufen muss. Das ist totaler Quatsch und stimmt nicht! Wir haben es vor Ort von Offiziellen bestätigen lassen dass Motorräder in Bulgarien auf Autobahnen frei sind. Wir wurden auch bei den Vignetten-Kontrollen ohne Probleme durch gelassen. Also keine Vignette kaufen!
Die Türkei hat ein hypermodernes Mautsystem. Jetzt ohne Witz. Das ist so elektronisch modern, dass man glatt vergessen hat Motorräder mit in das Mautsystem aufzunehmen 
Als normalo Dosenfahrer bekommt man eine Abbuchungskarte an die Innenseite der Frontscheibe geklebt, die bei jeder Durchfahrt der elektronischen Mautschranke den Betrag abbucht. Die Karte kann man an verschieden Stellen wieder aufladen. Wir wollten ja keine Mautpreller sein und so ehrlich wie wir sind, so eine Mautkarte besorgen. Doch die Angestellten von der Mautgesellschaft wollten uns keine geben und sagten wir sollten einfach durch die elektronischen Mautschranken fahren und den Alarm ignorieren. Der Alarm macht ganz schön Lärm. 
Meine Holde spricht übrigens perfekt türkisch und es ist ein Missverständnis ausgeschlossen.
Also im Klartext heißt das für uns Biker freie kostenlose Fahrt auf den türkischen Autobahnen. Das gilt auch für die Brückenmaut an den zwei Bosporus Brücken. Die Fotos die gemacht werden haben keine Auswirkung bei der Ausreise und ein Austausch mit den heimischen Behörenden findet nicht statt. Stand Mai/2013.
Zum Zoll:
Ö-SLO ist EG-Schengenraum und Zoll ist nicht mehr da. Slowenien-Kroatien geht zügig, genauso wie am Zoll Kroatien-Serbien. Die kucken sich die Pässe an und machen evtl. ein paar Stempel rein. Serbien-Bulgarien ging ebenfalls zügig. Im Web kursieren Schauermärchen von bulgarischen Zöllner die Touristen schikanieren. Ich bin schon zig mal durch das bulgarische Zoll gefahren, sowohl als Dosenfahrer wie auch als Biker und hatte nie derartige Probleme. Der bulgarische Zöllner der normalerweise in den Kofferraum kuckt interessierte sich sehr für die PAN und nach ein paar freundlichen Wortwechsel fuhren wir davon.
Der türkische Zoll ist da schon bürokratischer und wollte noch die Fahrzeugpapiere und die grüne Versicherungskarte sehen. Doch nach dem Prozedere konnten wir auch weiter fahren ohne dass man gefilzt wurde.
Verkehr und Rennstreckenleitung:
Bis auf Bulgarien und die Türkei läuft das wie bei uns ab. Wer über die Stränge schlägt muss mit den Konsequenzen rechnen.
Die Polizei in Bulgarien versteckt sich oft mit der Laserpistole hinter Büschen in 40ger oder 60ger Zonen die unverhofft auf freier Strecker auftauchen. Gleich wenige km in Bulgarien gehts los. Das ist Nepp.
Die türkischen Polizisten Lasern ebenfalls an Stellen die Geld einbringen sollen. Zur hochstzulässigen Geschwindigkeit gibt es Türkei noch einiges zu sagen. Bei meinem letzten Türkei-Motorrad-Tripp in 2010 galt noch für Motorräder
Ortschaft: 40km/h, Landstrasse auch mehrspurig 70km/h und Autobahn 80km/h. Ende 2010 wurden die Höchstgeschwindigkeiten erhöht. Gott sei Dank, das war echt gefährlich von LKWs und Bussen überholt zu werden.
Jetzt gilt:
Ortschaft 50km, Landstrasse auch mehrspurig 80km/h und Autobahn 90km/h. Wobei man eine Toleranz von 9km nach oben hin aufschlagen kann. Also erst ab 90km/h Landstrasse und 100km/h Autobahn kostet es. Die türkischen Strafen sind übrigens recht saftig. Bei 10km mehr ist man gleich mal umgerechnet €80 los. Im Gegensatz zu der nicht bezahlten Autobahnmaut muss man diese berappen, wenn man ausreist - so hatte ich es gehört.
Der Stadtverkehr in Belgrad ist vergleichbar wie mit einer Stadt wie München. Garmin hat mittlerweile in den Europakarten Belgrad mit drin, so dass es rel. einfach ist in der Innenstadt Hotels usw. zu finden. Belgrad ist übrigens eine recht interessante Stadt. Für Sofia gilt das gleiche. Dosenfahrer respektieren Biker und meckern auch nicht wenn man links an einer Schlage vorbeifährt.
Istanbul ist schon anderes. Motorräder gelten bei vielen Dosenfahrer immer noch als keine vollwertigen Verkehrsteilnehmer und man wird geschnitten oder an den Straßenrand gedrängt. Da hilft es ein kräftiges Horn eingebaut zu haben um sich Respekt zu verschaffen. 
Das Hupen hat im Gegensatz zu früher in der Türkei stark nachgelassen und rote Ampeln werden mittlerweile dank Blitzer und Polizeipräsenz respektiert.
Doch man sollte im istanbuler Stadtverkehr auf der Hut seine und sehr passiv fahren.
Sprit:
Der Sprit ist überall an der Strecke an mehr oder weniger modernen Tankstellen, wie man sie bei uns hat, verfügbar. Zahlen kann man in Kroatien, Serbien und Bulgarien auch in Euro, jedoch nicht überall und der Kurs ist nicht besonders gut. Z.B nehmen OMV Tankstellen in Bulgarien keinen Euro. In Serbien kann man dagegen bei OMV in Euro bezahlen. In der Türkei ist es besser man wechselt in türkische Lira und bezahlt den Sprit mit Lira. Karten werden auch akzeptiert.
Die Spritpreise bei Super 95 liegen bis auf die Türkei bei umgerechnet €1,30 bis €1,50 der Liter. Nur die Türkei fällt aus dem Rahmen und kassiert ca. €1,95 für den Liter Super 95. Voll Krass! Das merkt man schon beim Tanken.
Sonstiges:
Belgrad hat mittlerweile viele gute Hotels in unterschiedlichen Preisklassen. Das Zira in dem wir waren ist nach wie vor sauber und im WE-Promo im Preis-Leistungsverhältnis ok. Die Stadt ist interessant und man kann einen Tag mehr für eine Besichtigung einplanen.
Wer die Türkei bereist sollte sich schon min. drei Wochen Zeit nehmen und nicht viel Zeit bei der Anreise vertrödeln. Man kann natürlich auch über Venedig mit dem Schiff nach Cesme (Türkei) anreisen oder den Autoreisezug von Villach nehmen. Es gibt auch die Möglichkeit über Brindisi/Italien nach Griechenland mit dem Schiff überzusetzen und von dort in die Türkei weiterfahren. Hatte ich alles schon früher mal gemacht.
Reiseberichte über die Türkei gibt es im Web genug und es würde zu weit führen mich darüber auszulassen. Ich wollte nur ein Update zur Anreise über den s.g. Autoput hier reinstellen weil darüber viel Mist im Web steht.
Der Straßenzustand hat sich im Westen des Landes in den letzten Jahren stark verbessert, wie vieles in der Türkei. Im Osten Richtung Iran, Armenien war ich schon längere Zeit nicht mehr und kann dazu nichts Neues berichten.
Istanbul sollte man wenigstens einmal im Leben sehen und einen längeren Stop einplanen. Es gibt unendlich viel aus der Historie bis zur Moderne zu sehen und das am einmaligen Bosporus, der Schnittstelle zwischen Orient und Okzident. Die Stadt wandelt sich in großen Schritten gerade zu einer richtigen Weltstadt. Das Möppi kann man in der Hotelgarage oder einem bewachten Parkhaus parken. Na ja - ich bin praktisch auch dort zu Hause - also mal umgekehrt Pendler mit Migrationshintergrund.
Wer Fragen über die Türkei hat oder Hilfe bei der Unterbringung sucht, kann gerne hier posten bzw. PN schicken und ich versuche sie zu beantworten.
die PAN:
Wie immer ohne zu mucken bei ab und zu Gewitterregen oder meistens Sonne zieht sie solche 2000km Strecken runter. Ich wollte mir eine aufgemotzte Sitzbank eigentlich vor der Reise zulegen. Doch ich muss sagen auch bei 9 Std. am Tag auf dem Bock verträgt es der Allerwerteste.
Ich hatte an meiner alten TDM ein Topsellerie drauf. Zur orig. Sitzbank war das bei der Yamaha ein großer Unterschied. Die original Sitzbank der PAN ist eigentlich auch für solch lange Strecken ganz ok.
Viele Grüße aus dem Inntal
Frank
