Metzeler ME Z4 / Bridgestone BT54 / BT20

  • Hallo Pan Fahrer !


    Es ist die Zeit gekommen das ich meine Pan neu besohlen muß. Als Erstbereifung waren Dunlop drauf die ich dann durch einen Satz Metzeler ME Z4 ersetzte. Die haben jetzt knapp 11.000km drauf und ein Restprofil von 3mm vorn, und 2mm hinten. Ich würde gerne wieder Bridgestone fahren, von den war ich bei meiner ersten Pan ganz begeistert. Aber da ich jetzt ein ABS-Modell habe kann ich die G547/548 leider nicht fahren.
    Daher meine Frage. Inwieweit unterscheiden sich BT54 und BT20 vom Metzeler ME Z4.
    Ich bin eigentlich mit dem Z4 zufrieden, nur wenn er ca. 50% abgelaufen ist wird er auf Längsrillen und bei Luftverwirbelungen ziemlich nervös.
    Ich tendiere eigentlich mehr zum BT54, weil seine Laufleistung höher sein soll wie die des BT20. Da ich im Jahr 15-20 tkm fahre hat der wirtschaftliche Faktor für mich eine große Bedeutung.
    Vielleicht gibt es einige die schon diese Reifenpaarungen alle gefahren sind, und mir in meiner Entscheidung ein paar hilfreiche Tips geben können.


    Gruß Holgi #687

  • Hallo Holgi,


    ich hab mich von den Dunlop über den Metzeler zum BT20 gearbeitet und bin folgender Meinung:


    Der BT20 ist - für die Kurvenhatz - ideal. Er lenkt sehr leicht ein und macht extreme Schräglagen (zumindest für Pan European Verhältnisse) klaglos mit. Er ist aber auch kipplig (dadurch lenkt er eben leicht ein). Ich habe daher das Gefühl, dass er bei hohen Geschwindigkeiten (> 140km/h) - vor allem mit Topcase - die Maschine unruhig werden lässt. Außerdem singt er in Schräglagen doch sehr vernehmlich (der erfahrene BT20 hört seine Schräglage an seinem Reifen). Er fährt sich auch relativ stark zu einem Sägezahnprofil ab, was sich dann so anfühlt als ob das Radlager hin ist.


    Wenn Du aber gerne Landstrassen fährst ist der BT20 sicher eine Gute Wahl. Ich habe die Fahreigenschaften der Pan erst mit dem Reifen richtig erfahren können.


    Konstantin

  • Hi Holgi,
    ich gehöre mehr zu den ruhigeren Fahrern mit viel Autobahnanteil, da vom Norden kommend.
    An der 97-er ST mit ABS hatte ich anfangs den Dunlop drauf - war nicht schlecht aber nach ca. 10 Tkm runter (vorn Sägezahn und einseitig abgefahren). Daraufhin bin ich auf den BT 54 umgestiegen - war ein sehr guter Reifen und bis 12,5 Tkm drauf. Irgendwann mußte ich mal auf den ME Z4 wechseln, weil es nichts anderes gab - kippelig das Ganze und nervös. Zusätzlich hatte ich vorn noch mit schleichendem Druckverlust zu kämpfen - wurde aber nach einiger Zeit gefunden (war wohl ne undichte Pore - also immer schön regelmäßig den Luftdruck kontrollieren!!!) Für den BT020 gibt es ne Freigabe und der war meiner Meinung nach für die ST ein Top-Reifen. Der hält genau so wie der BT 54 und bei korrektem Luftdruck hatte ich kein Prob mit Sägezahn und so. Scheint jetzt allerdings eins bei der STX trotz 2,9 bar vorn zu werden. Auf der ST fuhr sich der BT020 sehr gut, egal ob 50 oder max, und ist für mich derzeit der beste Reifen.
    Gruß, Didi

  • Kann nur die Erfahrungen meines Tourenpartners auf seiner ABS-II (mit 120/70 Vorderreifen) wiedergeben:


    BT54: ein braver Reifen, Haltbarkeit durchaus +10.000km (je nach Belag/Fahrstil), kommt aber nicht an den Exedra heran, tendiert wenn abgefahren gerne zum leichten Pendeln (könnte von hinten kommen), Tendenz zum Cupping hinten/vorne vom Fahrtstil abhängig (agressiv/sportlich gefahren neigt jeder Reifen dazu), Reserveband/Vorwarnung in starker Schräglage relativ gering (wie alle Radialreifen), Aufstellmoment beim Bremsen in Kurven aber kontrollierbar


    Metzler: war mal aus Notlage in Norwegen montiert, generell nicht mal so schlecht (Mezies sind bei uns schwer vorbelastet, von 5 waren 4 immer schon aus der Kiste voll verzogen...), Lebensdauer aber bedeutend unterm BT54, auch rasche Verfallserscheinungen gegen Ende der Lebensdauer. Aufstellmoment beim Anbremsen relativ groß


    BT020: er findet den als nun wirklich genialen Mix, bringt vorne jene Agilität der STandard/ABS-1 (also bis '95 mit 110/80 Vorderreifen) wieder, absolute Kurvensau, ausgezeichneter Nassgripp (auch wenn man es bei der Profilstuktur nicht unbedingt erwarten würde), gute Grenzbereichsvorwarnung auf nass wie trocken, Laufleistung in etwa wie BT54, neigt bei forscher Fahrweise gegen Ende der Lebensdauer hinten zu Cupping welches sich ggF in Kurven schon mal bemerkbar machen kann (schmiert dann auf diesen "Gummilippen" gerne etwas herum), wirkt ab +200kmh vorne irgendwie leicht und versetzend (wobei sich die ersthafte Frage stellt wie oft/lange man pflegt sich auf Bahnen aufzuhalten)


    D205-ST: najo, liegt aber in Beliebtheit und Zuverlässigkeit noch vor Metzler, relativ geringe Laufleistung bei 8~9000km, neigt zum Pendeln was aber von Hinten kommt (schwache Seitenwände), ganz gute Nasshaftung, neigt hinten zu Autobahn-platten.


    FWIW
    regards
    MBR

  • Also Eure Haltbarkeiten der Reifen wundern mich immer wieder. Hatte immer mit BT54 zwischen 4-5TKM, BT020 5-7TKM. Manche nur 3TKM.
    Und das vorne wie hinten gleich. Das Schuppen vorne tritt bei allen Spätbremsern auf, das scharfe Anbremsen in Schräglage geht wahnsinnig auf den Reifen. Ist mit etwas mehr Luftdruck minderbar. Das Schuppen hinten kommt vom saftigen Herausbeschleunigen und das diese Schuppen schmieren kann ich nur bestätigen, sie bringen nur den Grenzbreich näher. Fahrgefühl wie Enduroreifen. Der Grenzbereich beim 020 ist gut kontrollierbar, beim Z4 kneift man da schon mal die Arschbacken zusammen, so schnell und unvorbereitet kommt der. Allerdings ist ein "runder" Fahrstil nicht unbedingt langsamer aber streßfreier. Nur, was ist Motorradfahren ohne Adrinalinkick?

  • Hallo zusammen
    Hat jemand von euch schon mal Erfahrungen mit dem Michelin MA 50E gemacht? Mein letzter Satz Reifen hat vorne 13000km und hinten 11000km (Restprofil 2,0mm) bei nicht allzu agressiver Fahrweise gehalten. Bei trockener Fahrbahn guter Grip, bei Nässe ist etwas Vorsicht geboten. Sonst gute und Laufeigenschaften, im Gegensatz zum BT 547/548, welcher bei mir Lenkerflattern verursachte.
    Gruss Markus #62 STOC Schweiz

  • Zitat

    Original von Winfried#155



    Also Eure Haltbarkeiten der Reifen wundern mich immer wieder. Hatte immer mit BT54 zwischen 4-5TKM, BT020 5-7TKM. Manche nur 3TKM.


    und uns gehts so mit den Euren! :lol:
    Schon Matthias trieb uns in den Wahnsinn mit Behauptungen wie "..in .at muß es andere Reifen mit größeren Profiltiefen geben.."; er tötet seine auch immer bei 6T (sagt er zumindest), oder er hat einen Mech der guter Verkäufer is :roll:
    Bridgestone Exedra bringen einen leicht von Service zu Service: 12~14.000km sind da normal, BT54 liegen leicht darunter, beim BT020 kanns je nach Fahrstil eng werden, dafür aber die gute Haftung.
    Kommt aber auch auf den Asphalt an, französische Schnellstraßen sind zB Reifenkiller, bei forschem Tempo Abriebbild wie auf Rennstreckensliks...


    Zitat


    Der Grenzbereich beim 020 ist gut kontrollierbar, beim Z4 kneift man da schon mal die Arschbacken zusammen, so schnell und unvorbereitet kommt der. Allerdings ist ein "runder" Fahrstil nicht unbedingt langsamer aber streßfreier. Nur, was ist Motorradfahren ohne Adrinalinkick?


    Yep, Mezies sind etwas bösartig, Bridgestone hat ihren Milanos da mehr Benimm beigebracht, sind also im Schnitt eigentlich sicherer für den Fahrer.
    Runder Fahrstil ist sogar meistens zügiger, da Ruhe im Fahrwerk; ist auch soziafreundlicher und materialschonend.
    Zu Cupping kommt es aber auch da irgendwann, da es nicht nur durch Brems-/Antriebskräfte einsteht, sondern auch durch die, durch Seitenkräfte auftretenden Verformungen der Reifen.


    regards
    MBR

  • Nun willich aber auchnoch meinen Senf dazu geben:-)
    BT54/Original Bereifung.
    Haftung gut, Nass wie trocken, Lebensdauer: Vorne 2500, hinten 8000km (ohne großartiges spätbremsen)


    Z3/Z4 Holzreifen, vor allem wenns Nass ist! Unter 50% Restprofiltiefe kaum noch fahrbar!
    http://klump.org/Motorrad/Reisen/Alpentour_2002/a/b/o1.html
    In einer Serpentiene mit 2 Leuten und eigentlich noch "Moderater" Schräglage. War´n ganz schönes gezappel den Bock mit 2 Leuten wieder gerade zu stellen :(


    Sollte ich meine alte Pan noch weiter fahren (und danach sieht es im Moment aus) dann kommen BT20 drauf.
    Wenn nur 50% von dem stimmen was alle erzählen ist das der Megareifen!

  • Zitat

    Original von Andi#87



    BT54/Original Bereifung.
    Haftung gut, Nass wie trocken, Lebensdauer: Vorne 2500, hinten 8000km


    Bin immer wieder erstaunt...
    Mein Tourenpartner (ABS-II, BT020) als auch ich (STandard ST, G547/548) bringen hinten wie vorne gleiche Laufleistungen zustande, ungeachtet der Beladung/Besatzung. Reifen werden also immer im Set getauscht, was in punkto Haftungsgleichheit/Fahrsicherheit ohnehin anzuraten ist.
    Er räumt aber ein daß das CBS/ABS-II sehr wohl zu mehr Verschleiß beiträgt, einfach weil man beginnt sich auf das Zeug zu verlassen, also relativ spät und intensiv bremst.
    Beim Fahren ganz deutlich zu beobachten: er vorne, ich 10~15m dahinter, beide bremsen aber gleichzeitig (also ich am non-ABS um 10~15m früher, dafür weniger scharf)


    regards
    MBR

  • Hallo zusammen,


    ich habe es bestimmt schon einmal irgendwo geschrieben: Ich halte den BT020 für den besten Reifen, den ich je auf der Pan (ABS) hatte. Mit diesem Reifen hat meine ABS-Pan genau die Agilität und Handlichkeit zurückerhalten, die ich von meiner vorherigen Pan (ohne ABS) kannte. Er bietet ausreichend Grip, hat gute Naßfahreigenschaften, zeigt vorsichtig an wenn die Leistung nachläßt und hat ein erheblich längere Standzeit. Bin ich mit dem BT54 so um die 8.000 km weit gekommen, je nach Region in der ich unterwegs war, so komme ich mit dem BT020 ca. 12.000 km weit und da waren schon etliche Kilometer französcher Alpenanteil enthalten.

  • Zitat

    Original von Alfons#45


    so komme ich mit dem BT020 ca. 12.000 km weit und da waren schon etliche Kilometer französcher Alpenanteil enthalten.


    Mit etlichen Anteilen französicher Alpen waren bei mir max. 3.000KM drin.
    Die zwei letzten Tage einer Woche mit fast Drähten raus :evil: Der Reifen war rundherum auf, komplett weg einschl. Flanken bis an die Felge. Das waren die französischen Alpen wie ich sie kennenlernte :D Allerdings hatte ich da ja auch Fazer-Werner kennengelernt, aber die Geschichte kennt ihr ja :wink:

  • Ja, ja Winni,
    der Alfons gehört wahrscheinlich zu den ruhigeren Fahrern, wie meiner einer auch :wink: . Ist eben alles relativ.
    Gruß, Didi