Horrorcrash

  • Im Oktoberheft vom Tourenfahrer war ne Glosse zum Thema Verhalten im Straßenverkehr. Insbesondere Provokation durch andere VT und Auswirkung auf eigenes Verkehrsverhalten. Wer sich beim Durchlesen an der einen oder anderen Stelle nicht selbst wieder erkannt hat, ist glaube ich noch nie auf Deutschlands Straßen unterwegs gewesen (vielleicht ist ja in A und anderswo alles besser :lol:).

    Gruß Axel#561



    Das Rezept für Gelassenheit ist ganz einfach: Man darf sich nicht über Dinge aufregen, die nicht zu ändern sind.NO:

    image.gif


  • Zitat

    Original von Axel#561
    Insbesondere Provokation durch andere VT und Auswirkung auf eigenes Verkehrsverhalten.


    Dazu interessante Beobachtung aus Schottland:
    Plötzlich steht da eine Tafel:
    "Frustration causes accidents!"
    2 Meilen später, im gleichen look:
    "let other vehicles pass!"


    Wäre bei uns doch undenkbar, da käme höchstens 30er Zohne und Überholverbot...


    Denke auch die Thematik geht viel weiter als wir hier alle absehen.
    Autofahrer bringen a) mächtige Steuereinahmen und b) riesen Umsätze für die Industrielobby.
    So gesehen liegt es ja im Interesse des Staates das wirklich möglichst jeder eine Dose hat...
    Die Vergabe/Besitzrichtlinien für die Lenkerberechtigung zu verschärfen wäre da höchstens kontraproduktiv...
    Auch die Fahrschulen stehen in Konkurenzdruck und bieten das Produkt "Führerschein" unter rein wirtschaftlichen Aspekten an, die Konkurenz "wer hat die meisten Durchkommer?" verleitet dazu die Pedenten ohne Rücksicht auf Verkehrssinn nur noch auf "die Prüfung" zu drillen, egal ob die das auch behirnt haben.
    Bei uns erfolgt die FS-Prüfung nunmehr per Mouseklick am PC, unterm Deckmantel der "Chancengleichheit"...
    Und dann stehen da Dinge wie "bei Stoptafel ohne Haltelinie in Kreuzung einfahren bis Sicht auf Querverkehr" als korrekt drinnen...


    Und dazu die, sicherlich von oben diktierte passivität der Exikutive...
    Ich meine da wirst an Kreuzung von einem "red light runner" fast vom Moped geholt, und gegenüber sitzen die Kibara in ihrem Streifenwagen und zucken tatsächlich mit den Achseln...

  • Zitat

    Original von mbrII
    .....bei Stoptafel ohne Haltelinie in Kreuzung einfahren bis Sicht auf Querverkehr" als korrekt drinnen...


    KSM:ON
    Bei uns in D wäre diese Antwort korrekt, sofern noch der Zusatz "und anhalten" folgt
    KSM:OFF

    Gruß Axel#561



    Das Rezept für Gelassenheit ist ganz einfach: Man darf sich nicht über Dinge aufregen, die nicht zu ändern sind.NO:

    image.gif


  • Zitat

    Original von Axel#561
    Bei uns in D wäre diese Antwort korrekt, sofern noch der Zusatz "und anhalten" folgt


    Ah-eh, und ich ärgere mich gut 10x/Tag über Fahrzeuge die von jetzt auf gleich unvermittelt +2,5m weit in die Fahrbahn rauswachsen...
    Diese Formulierung läd ja geradezu ein, sich trotz Stoptafel die Vorfahrt quasi zu erzwingen...ist ja beliebter Sport.
    "Muß ja soweit rausfahren das ich was sehe"...nur sinds von der Schulter icl. Vorderwagen nunmal 2m Fahrzeuglänge...


    Ich hatte noch wie folgt gelernt:
    "vor physischem Kreuzungspunkt anhalten, langsam vortasten bis Sicht in den Querverkehr gegeben"
    Bei Haltelinie:
    "vor Haltelinie anhalten, langsam vortasten..."


    Alles immer unter dem Gesichtpunkt der §1: "...niemanden behindern oder gefährden..."

  • Hallo Martin,
    ich habe hier mal einige Aussagen aus Deinen Beiträgen :


    ...niemals provozieren lassen;wer emotionell fährt denkt nicht mehr.
    Meine Sozia/Beifahrerin versucht zwar immer zu beruhigen(man ist ja eh machtlos),im Endeffekt beginnt sie aber irgendwann ebenso rumzumeutern wie ich......


    AHA!


    .....BITTE,tu den endlich weg!.........ja wie denn wenn ich nicht absehen kann was er im nächsten Augenblick macht.
    ......quassle nicht mit Insassen(Beifahrer) rum.........dazu habe ich beim Fahren einfach keine Kapazitäten frei.


    Da bist Du aber an Deine Grenzen gegangen.


    .......weil er nicht ihren persönlichen Maßstäben entspricht.


    Erkennst Du Dich wieder?


    .....vollstens konzentriert und mich wie im Luftkampf durchmanövirieren zu müssen.


    Wer den täglichen Berufsverkehr so empfindet,
    sollte damit aufhören.

  • @ Q-Big :GP:


    Martin, manchmal kommts mir vor, als hättest du nur Feinde im Strassenverkehr, welche dir an den Kragen wollen. Meiner Meinung nach geben die meisten ihr Bestes, sich anständig zu verhalten. Querschläger und Rücksichtslose findest du auch anderswo.


    Also immer schön locker bleiben und an das Gute im Menschen glauben :grin:


    Gruss Markus

  • Tja Klaus-D,
    man kann an allem lange rumdrehen und biegen, wenn'st Dich jetzt an einigen, aus dem Zusammenhang gerissenen "bunten Formulierung" aufhängen möchtest, so sei es Dir gegönnt...
    ...vielleicht aber fühlst Du Dich aber auch einfach nur von diversen angesprochenen Punkten angesprochen und gehst deshalb in die Offensive? Ich kenne Deine Fahrerfahrung nicht und kann's demnach nicht beurteilen...


    Mit Fahrspaß hast Du sicher recht, früher machte Autofahren tatsächlich noch Spaß, heute bin ich schon fast satt wenn ich dienstlich mit der Kiste irgendwo hin muß.
    Mit dem Moped kannst dagegen wenigstens 60~70% der Mühsamkeiten durch umfahren einfach vermeiden; Staus, blockierte Kreuzungen interessieren da nicht wirklich und einem der meint sich aufregen zu müssen erklärt man einfach "...na OK, ich fahre schnell heim und hole das Auto, dann steht hier noch eine Dose mehr rum; paßt's dann??..." :lol:
    Fahrspaß ist auch die Sache beim Mopedfahren, kann meine Sozia schon verstehen, tolle Strecke vor einem, Kurven, Kurven, Kurven und dann parkt da plötzlich einer rum "...na geh... :roll:"


    OK, das ist alles nur kurzweiliger Unbill, da befleißigt man sich der Tolleranz.
    Beschissen wird's bei den wirklichen Gefährdungen, und zwar bewußte und de facto absichtlich verursachte; gerade diese sowie ihre Ursachen sind das eigentliche Thema hier.
    Ich meine glücklich sei jener dem es zB noch nie passierte von einem Autolenker abgedrängt zu werden, nur was tun wenn? Da hupt man eh schon seit 50m und der zieht noch immer am Lenkrad...
    Mir ist schon mal einer mit seinem Audi rechts draufgeknallt, auf dicht befahrener, 3-spuhrigen Hauptstraße hast nicht wirklich Platz da wegzukommen... (im Endeffekt war dann meine Sturzbügelabdeckung und seine Alufelge hin :twisted:, nur gut das die 11er ein so schweres Trumm ist, mit einer 500er verteilts dich da...)


    Rechts blinken, ranfahren, anhalten... dann aber unvermittelt noch immer rechts blinkend nach links umdrehen wollen... hmmm, ganz klasse Situation... spührt man aber irgendwie, hält 15~20m davor an und schaut ihm zu, was er da jetzt macht, trotz Sperrlinie, etc... dann ist er endlich auf der anderen Seite drüben und obendrein noch fängt an wild rauszumotzen! Da steht ja ein Motorrad rum! Aus dem Nichts ist es plötzlch da (in Wirklichkeit ist man aber eh schon die letzten 5~10km vorsichtig, in bedächtgem Abstand hinter ihm hergerollt) :lol: :lol:


    Erst gestern Morgen hätte mich mal wieder ein entgegenkommender Linksabbieger vom Moped geholt.
    Doppelte Sperrlinie? Egal! Blinker? Wozu! Er fährt in den Supermarkt, und zwar genau JETZT! Die 50m weiter zur geregelten Kreuzung mit Abbiegespuhr? Uninteressant, kostet doch Sprit!


    Und in den Medien steht dann aber "MOTORRAD RASTE GEGEN AUTO!"... hmhm, danke ganz lieb, die sind ja eh immer schuld; es war zwar ein wenig anders, interessiert jetzt aber eh keinen mehr...

  • Man sollte die vielen Seiten, die bisher geschrieben worden sind, auf seinen Gehirnskasten beamen und ein wenig darüber nachdenken, wo sich jeder wiederfindet. Es ist ein Leichtes, wohlfeiles alltägliches Verhalten im Straßenverkehr vorzugeben. Tatsächlich sind wir aber alle Menschen mit emotionalen Stimmungen und verhalten uns in bestimmten Situationen nicht so, wie wir es unter vernünftig abwägender Einschätzung der Sachlage tun würden........


    und daher habe ich als Ordnungshüter selbst manchmal mit eigenen unpassenden Reaktionen während einer Auto- oder Motorradfahrt zu tun, die ich in entspannter Situation als indiskutabel wegschieben würde. Wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein. Wenn jeder ein wenig in sich geht und über sein Verhalten nachdenkt, sich bei bestimmter Situationen wegen des Nachdenkens um Änderung bemüht, ist schon viel erreicht. Ich versuche es auch täglich und breche mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich zugebe, dass es nicht immer gelingt. Schlimmer sind diejenigen, die sich überhaupt keine Gedanken machen und den eigenen Kopf durchsetzen wollen, koste es, was es wolle. Aber dazu zähle ich Euch alle nicht, der Querschnitt der Pan-Treiber hat sich bereits die Hörner im Straßenverkehr abgestoßen und ist kein Teenie mit wilden Welteroberungsgedanken mehr.


    Und das soll auch keine Kritk an all den bisher abgegebenen Statements sein, jeder hat auf seiner Art ein wenig Licht und Horizonterweiterung in die Sache gebracht, allein das war dann jede Zeile für die User wert, die zuvor anders gedacht haben / gefahren sind.

  • Zitat

    Original von Olli/Lippstadt
    Schlimmer sind diejenigen, die sich überhaupt keine Gedanken machen und den eigenen Kopf durchsetzen wollen, koste es, was es wolle. Aber dazu zähle ich Euch alle nicht, der Querschnitt der Pan-Treiber hat sich bereits die Hörner im Straßenverkehr abgestoßen und ist kein Teenie mit wilden Welteroberungsgedanken mehr.


    @ Olli,
    stimme vollinhaltlich zu, vielleicht kam's einfach noch nicht ganz rüber, aber unter Erfahrung zähle ich auch die Selbstbeobachtung, das Lernen über das eingene Verhalten, die eigenen Reaktionen, die eigenen Fähigkeiten.
    Es gab eine Situation X, ok, der hat einen "Fehler" gemacht, aber was war meine Rolle darin? Was hätte ich anders machen können? (siehe Beispiel rechts blinken, rechts ranfahren... ein anderer sticht an dem womöglich vorbei...ob sich's dann ausgeht ist reines Lotteriespiel)
    Ich finde sich mit dem Thema, und auch mit der eigenen Umsetzung auseinander zu setzen ungemein wichtig.
    Bei gemischten Gruppen wird zB öfters mal eine Frage wie "warum hast denn da nicht überholt?!" an einen gerichtet; antwortet man dann mit erstens, zweitens, drittens... kommt meist "...das hab ich alles nicht gesehen..." aha...

  • Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht ........


    Damit sollte doch eigentlich alles gesagt sein, oder?

    Gruß Axel#561



    Das Rezept für Gelassenheit ist ganz einfach: Man darf sich nicht über Dinge aufregen, die nicht zu ändern sind.NO:

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  • Hätte nicht gedacht, dass das Eingangsposting eine derartige Resonanz hat. Schön, dass man sich so seriös und differenziert damit auseinandersetzt. Axels letztes Posting triffts auf den Punkt.
    Wir alle könnte eines Tages selbst Betroffene sein, speziell wenn man bedenkt, dass fast 80% aller Motorradunfälle auf Fremdeinwirkung/-verschulden (Kfz) zurückzuführen sind.


    Gruss Markus

  • Zitat

    Original von Markus #62 CH
    Wir alle könnten eines Tages selbst Betroffene sein, speziell wenn man bedenkt, dass fast 80% aller Motorradunfälle auf Fremdeinwirkung/-verschulden (Kfz) zurückzuführen sind.


    Tja Markus, nur wieweit geht dann Axel's proklamierte Rücksicht und Tolleranz...


    Bin mir recht sicher sich daß die Reaktion von mind. 80% der nur-Autofahrer beim Lesen der obigen Pressemeldung schon nach den ertsen drei Zeilen lediglich auf ein "...eh klar, die deppaten Motorradfahrer..." beschränkte.
    Denke nicht daß da auch nur einer der Dosenfahrer im Kämmerlein in sich geht und nachhirnt.