(Eigentlich gehört dieses Thema auch in die Touren-, in die Technik- oder in die Sonstwas-Ecke: Darum kommt dieser Beitrag jetzt hier hin)
Am 31.05.2007 haben Ulli (#616) und ich (#841) den IBA Bun Burner 2500K Gold absolviert! Dabei sind wir 2.519 km in 23 Stunden 38 Minuten und 35 Sekunden gefahren. Das macht einen Gesamtschnitt von 106,53km/h, bei einem Schnitt in Fahrt von 127,6km/h!
Auf der Strecke bewältigten wir dadurch ebenfalls
- einen SaddleSore 1600K (dokumentierte 1600 Kilometer in weniger als 24 Stunden),
- einen SaddleSore 1000 (dokumentierte 1000 Meilen in weniger als 24 Stunden),
- einen SaddleSore 2000K (dokumentierte 2000 Kilometer in weniger als 24 Stunden),
- einen Bun Burner 1500 (dokumentierte 1500 Meilen in weniger als 36 Stunden),
- einen Bun Burner 2500K (dokumentierte 2500 Kilometer in weniger als 36 Stunden),
- und einen Bun Burner 1500 GOLD (dokumentierte 1500 Meilen in weniger als 24 Stunden).
IBA? Bun Burner? Was ist das denn?
Wer sich detailliert informieren möchte, kann dies HIER tun.
Wie sind wir darauf gekommen?
Vorm letzten PANner & Friends fiel mir auf der HP vom Sturm auf, dass es dort die 666 Meilen (-Tour) gibt. Beim anschließenden Treffen fuhr ich mit Bärnd (#46) die 333 Meilen (war übrigens super!).
Abends, beim Bier - oder war es Wein - egal: kam ich so ins grübeln und meinte, dass man auch 666 Meilen an einem Tag schaffen kann. Darauf gab jemand den Einwand, dass die Amerikaner so etwas machen - oder so?!
Wieder zu Hause begann ich zu ermitteln und fand bald die Seite der IBA (Link s.o.). Meine Begeisterung so etwas auch mal zu tun wuchs sofort. Erste Überlegung: SaddleSore1600K! 1600 Kilometer in 24 Stunden - hm - das ist im Prinzip die Strecke von Bremen nach Barcelona - so ungefähr.
Und Mallorca mit dem Motorrad - richtig, das war noch was offen: 2005 waren meine Beste und ich da schon mal komplett hingefahren. Allerdings wurde ich damals auf der Insel krank und musste mit dem Flieger zurück (die Pan kam 3 Wochen später und hatte einen Transportschaden von 3000 EUR). Da fehlt also noch die Rücktour: das passt ja! Bei der weiteren Planung sah ich dann die anderen Strecken und es dauerte nicht lange bis es die 2500 Kilometer waren.
Ich erzählte dies auch Ulli, der das zunächst gar nicht als „ernst“ aufnahm. Aber irgendwann war er dann auch davon überzeugt, dass das machbar ist. Meine größte Sorge war die Frage, ob auch die STX in der Lage ist 24 Stunden durchzufahren. Kurz vor dem Tourstart bekam meine deshalb auch die 48000er Inspektion und neue Reifen.
So gingen wir zur Detailplanung über und starteten am 30.05.2007 um 09:49 bei Daisy's Diner in Qyten bei Bremen. Gemäß Vorgabe der IBA quittierten 2 Zeugen den Start der Fahrt; die Zeitmessung startete durch einen Tankbeleg.
Nun wird sich der eine oder andere vielleicht fragen, wie es von Bremen nach Barcelona auf einmal 2500 Kilometer sind! Aber das ist kein Problem: wir fuhren von Bremen nach Narbonne (Südfrankreich; Luftlinie ca. 1200km) und bauten ein paar Schleifen ein!
Erster Punkt der „Schleifen“ war die Verladestation der Bundesbahn in Hamburg-Altona, wo wir Antje (#999) mit ihrer Pan und meine Beste (Petra an ihrem Geburtstag!!!) der DB übergaben. Unser Horst (Adler) begleitete uns dabei und begutachtete die Verladung und das Laschen der Pan. Ulli und ich hatten für die Verabschiedung genau 20 Minuten eingeplant – hat auch gerade so gereicht .
Von Hamburg (11:10) ging es dann weiter nach Berlin (13:45), Magdeburg (14:45), Leipzig (16:00), Fulda (18:00), Nürnberg (20:30), München (22:00), Stuttgart (00:15), Karlsruhe (00:45). Um 01:03 erreichten wir auf der A5 die Abfahrt Achtern (53), wo wir den SaddleSore 1600K erfüllten. Dann ging es weiter über Mulhouse (02:00; Ölkontrolle: bei keiner STX Verluste sichtbar!!!) nach Dijon (04:15). Um 04:45 erreichten wir in Nähe von Chalon sur Saône die 2000 km-Marke und damit den SaddleSore 2000K. Über Lyon (06:00) erreichten wir dann um 09:17 die angestrebte 2500 km-Marke;.bis Narbonne war es noch ein kurzes Stück. Um 09:31 schlossen wir die Fahrt in Narbonne ab - wieder mittels Tankbeleg! Wieder quittierten 2 Zeugen das Ende der Fahrt mit ihrem Namen und ihrer Adresse. Hier liegt eine Übersichtskarte!
Und die Müdigkeit?
Das ist sehr eigenartig: sowohl Ulli als auch ich waren bis in die Nacht kein Stück und niemals müde. Bei uns beiden setzte die Müdigkeit erst am Morgen so gegen 07:00 ein. Ich hab dann einfach ein wenig Gymnastik betrieben (den Po 5 cm über den Sattel halten und bis 20 zählen), was mich wieder hell wach gemacht hat.
Die 6774 Messpunkte der Fahrt wurden aus dem Garmin-Log auf PDA gesichert und dienen als Nachweis über die beschriebene Route. Die Routenplanung habe ich mit MapSource durchgeführt. Die Streckenlänge wurde mit dem Garmin GPSmap 276C überprüft und eingehalten. Laut Tacho betrug die Strecke 2555 km!
Insgesamt wurde zwischen Bremen und Narbonne 6mal nachgetankt, wofür wir jedes Mal 15 Minuten (inkl. Toilette, Essen, Trinken) zur Verfügung hatten. Ich habe auf der Strecke von 2519 km insgesamt 150,09 Liter Superbenzin verbraucht, was einem Durchschnitt von 5,96 L/100 km entspricht. Während der Fahrt haben wir, solange dies möglich war die Geschwindigkeit auf ca. 145 km (laut GPS - entspricht ca. 160 auf dem Tacho) gehalten. Bei Geschwindigkeitsbegrenzungen waren wir max. 5 km schneller.
Und war das alles?
Natürlich nicht! Zunächst ging es in Narbonne zum Bahnhof, wo wir unsere Mädels abgeholt haben (wir waren übrigens ca. 2 Stunden schneller als der Zug). Am nächsten Tag sind wir dann weiter über Barcelona (mit der Schnellfähre) nach Mallorca. Da sind wird 5 Tage geblieben. Die Rückreise ging über die Costa Brava nach Belamon (Südfrankreich), Bordighera (Italien) und über Monaco für Ulli und Antje auf der Grand Route des Alpes nach Chamonix und für Petra und mich über Menton, Susa und Aosta (Italien) nach Hinterzarten (Feldberg – Deutschland!), wo wir wieder gemeinsam waren – tja und dann nach Hause.
Dort standen auf dem Tacho 5982 km mehr und bei uns die Erkenntnis, dass vieles möglich ist und dass ein gelittener Hintern auch mal eine Pause braucht. Aber dank unserer STX wurde die Strecke perfekt bewältigt. PAN SEI DANK! Wir sind jetzt seit einer Woche zurück, haben alle Unterlagen und Belege zur IBA in die USA geschickt und planen schon zumindest wieder kurze (Tages-) Trips.
Eine solche Tour noch einmal?
Wir haben in dieser Zeit so viel gesehen, dass wir uns kaum noch an das ein oder andere erinnern können. Eine kürzere Tour hinterlässt da tiefere Eindrücke. Die nächste Tour wird es wieder geben – wie lang? Schaun wir mal!
Wer sich die fotografischen Eindrücke einmal ansehen möchte, kann HIER schauen (die Seite wird etwas später noch strukturiert und auch beschrieben).