Verschleißgrenze / Profilverbrauch pro 1000 km

  • Vielen Dank für die Teilnahme GOO
    (sollte ja eigentlich nach 10 Tagen stoppen, blinkt aber immer noch),


    wollte ja eigentlich noch den link zur gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeit schaffen um zu zeigen, dass Fahrer die 15000 km mit einem Reifen schaffen eher im Landstraßentempo unterwegs sind und Leute die nur die 6000 km mit einem Satz schaffen doch mit öfter mal 200 km/h fahren.
    Hier mal noch das Ergebnis aus vergleichbarer Umfrage http://www.motorradonline.de/n…fenverschleiss.203732.htm o.k. zwar anderes Mopped aber immerhin die Sache mit den 6500 km kennen auch andere.


    Da in den Antworten zum Beitrag die km Angabe selten vorkommt, kann ich nur mutmaßen, dass Leute, die die Reifen total abfahren hohe km- Leistungen erreichen und auch mit wenig Grip gut zurecht kommen, während Leute die eher bei 1,6 bis 2 mm wechseln recht zügig unterwegs sind und den Verlust an Gripp merken und dann auch eher wechseln.


    Also lag der Gedanke nahe mal zu stöbern und herauszufinden was den Reifenverschleiß ausmacht und wie stark er z.B. mit der Geschwindigkeit zunimmt. Situation: Man steht in Südfrankreich und will schnell nach Hause, hat aber nur noch 2,5 mm Restprofil. Welche Reisegeschwindigkeit zurück ist noch drin um nicht blank anzukommen ?


    Mit den Eckdaten 0,8 mm pro 1000 km = 6000 km Reichweite und 0,43 mm pro 1000 km = 10500 km Reichweite bei Wechsel bei 1,6 mm Restprofil – wir wollen schließlich legal sein (heißt, dass 15000 km und 1,6 mm Resttiefe nicht möglich sind?!) – ging ich mal ein paar Rechnungen an.
    (Widerstandsbeiwert AxCw war 0,52, Übertragungswirkungsgrad Motor zu Reifen 85 %
    Rollwiderstandsbeiwert 0,015 ; Dichte Luft 1,2 kg/m³; Reibwert der Reifen max. Mü = 1;
    Radlast hinten bei Konstantfahrt: 220 kg)


    Schnell kam heraus, dass die Antriebskraft quadratisch mit der Geschwindigkeit wächst und bei 230 km/h rund 1300 Newton ausmacht. Mit der Annahme Mü = 1 und 220 kg Last auf dem Hinterrad kam raus, dass bei Konstantfahrt maximal 2160 Newton auf die Straße kommen können. Damit könnte man mit der Pan dann rund 290 km/h fahren. Mehr würde nicht gehen auch nicht wenn man unendlich viel Leistung hätte, weil dann die maximal übertragbare Leistung erreicht ist, also die Räder nur noch durchdrehen würden (Abhilfe nur durch Rennreifen mit Mü>>1). Womit wir beim Schlupf angelangt wären. Von verschiedenen Quellen habe ich gehört, dass ca. 10 % Schlupf erreichbar sind. Kurios war ein Anbieter von „Tachokonverter“ http://www.tachokonverter.de/ und http://www.tachokonverter.de/schlupf.php . Er sagt der Tacho stimmt und hängt am Hinterrad, lediglich die Reifen drehen durch und daher seine Korrektur des Tachos.


    Im Internet findet man dann auch mal ohne Schlupf keine Kraft. Das ist natürlich Quatsch, weil auch ohne Schlupf bei Radlast und Grip der Reifen hohe Kräfte übertragen werden. Übrigens alle Kräfte im „stabilen“ Bereich finden bei keinem oder sehr geringem Schlupf statt. Wenn das nicht so wäre müssten wir die Autos ja immer einfangen gehen und könnten sie nicht parken, weil sie ja immer wegrutschen würden. Im „instabilen“ (= Schlupf) Bereich geht es um Driften und Rutschen, sprich ABS Modus beim Bremsen und Rennsituationen wo man mehr Straße braucht weil man nicht weiß wo man beim Power Slide genau raus kommt (Formel 1 Start etc. mit hoher Neigung der Fahrzeuge zum Ausbrechen).


    Also der Zusammenhang zwischen Schlupf und Reifenabtrieb ist bestimmt vorhanden. Aber wie hängt er genau zusammen ? Ist alles linear – je schneller desto mehr – oder progressiv ? Da Kraft im Quadrat und Leistung in der 3ten Potenz ansteigt wären die Reifen – wäre der Verschleiß analog - nach nur wenigen tkm bei höheren Geschwindigkeiten abradiert.


    Es half alles nichts. Annahmen mussten her. So nahm ich an, dass bei konstant 80 km/h 0,43 mm auf 1000 km abradiert würden. Mit diesem Wert als Startwert ließ ich den Verbrauch in mm pro 1000 km abhängig von der Widerstandskraft (Luft- und Rollwiderstand) ansteigen. Zusätzlich machten ich mit gleichem Startwert einen linearen Ansatz über der Geschwindigkeit. Beides siehe Bild attached.
    :roll:


    Demnach würde der Mann in Südfrankreich mit 2,5 mm Restprofil mit 170 km/h Konstantgeschwindigkeit nicht mehr legal nach Hause kommen (abgesehen, dass Frankreich 170 km/h nicht zulässt), weil er pro 1000 km 1,5 mm Profil abfräst. Ein neuer Reifensatz wäre nach ca. 3200 km konstant 170 km/h runter.


    Das Bild kann natürlich ein tatsächliches Fahrprofil einer STX nicht abdecken, aber es dürfte doch annähernd zeigen, was allein über die Geschwindigkeit runter gehen kann. Hartes Beschleunigen und Bremsen kann man natürlich nicht mehr so einfach abbilden. Dennoch glaube ich, dass die Abriebwerte der meisten Fahrer zwischen den beiden Kurven im Bild liegen, je nachdem ob sie gelegentlich mal schnell fahren oder meist nur Autobahn unter die Räder nehmen.


    (Für die, die die Datei runterziehen – bitte Dateiendung von zip in xls ändern, da ich kein zip-programm zur Hand habe und nicht als xls hier im Forum abspeichern kann)

  • Wie wärs mal mit einer Reifenverschleissanzeige an der Pan - 8)



    =:-))))=Verbesserungsvorschlag an Honda. =:-))))=




    Aber bitte nicht nieder machen :M)



  • Boh, jetzt bin ich aber baff.
    Ich bin leider nur etwas einfacher gestrickt.
    Ich laß die Reifen bei meinem HH wechseln wenns erforderlich ist, tanken tu ich kurz bevor leer ist oder wenns unterwegs besonders günstig ist. Habe heuer 26500 km so zurück gelegt und außer Fahrspaß bis zum Ende keine Probleme gehabt und auch keine gemacht.


    Gruß Wolfgang

  • Zitat

    Original von pantastisch
    Boh, jetzt bin ich aber baff....


    Und deswegen dürfen wir die ganze Abhandlung nochmal lesen? :oops::lol: