Eintreiber für Gabeldichtringe


  • zu 1. Wie treibst du denn die Schiebebuchse in den dafür vorgesehenen Sitz, ohne ihn zu verkannten oder zu verklemmen ein?
    Da sieht man aber schlecht meiner Meinung nach, ob der Simmerring sauber angesetzt ist, da er etwas konisch außen aufgebaut ist, wenn der sich verdrückt, kann man das ganze retour machen und den Simmerring gleich wieder durch einen anderen ersetzen.


    zu 2. Genau das ist der unterschied zwischen den beiden Methoden.
    Wenn man den Simmerring Stück für Stück, rundum langsam eintreibt hat man , meiner unmaßgeblichen Meinung nach, mehr Gefühl für das Werkstück.


    zu 3. Das stimmt aber wenn der neue Ring erst einmal sauber angesetzt ist, nimmt man den alten noch mal runter und legt eine starke Unterlegscheibe auf den neuen, den alten Ring wieder drauf und dann mit Hammer VORSICHTIG und mit einem möglichst großen Austreibdorn langsam rundum den Simmerring eintreiben.
    Das hinterlässt keinerlei Spuren im Tauchrohr.
    Dann schaut der alte Simmerring noch etwas heraus, so das man ihn ohne Probleme außen mit einer Reisnadel anhebeln kann und dann abnehmen kann.


    Noch ein kleiner Tip: Umwickel die oberen Enden den Tauchrohres fest mit einer Lage gutem Isolierband, so lässt sich der neue Simmerring sauberer auf das Rohr setzten, oftmals ist das obere Ende schon etwas beschädigt und die Dichtlippen könnten beschädigt werden.



    So ist mit das bei einigen Schulungen Namhafter Motorradhersteller in ihren Werks eigenen Schulungsstätten immer wieder gezeigt worden.

    Grüße vom Neckar


    Frank


    Gum biodh Eòin Gràidh nan Gàidheal fillte ri dealbh fo bheatha.

  • @ Hägar
    Hallo Frank,
    die obere Gleitbuchse treibe ich, so wie du es für den Dichtring beschrieben hast, auch erst mit meinem, selbst angefertigtem "Spezialwerkzeug" (siehe Foto: etwas ausgehöhltes Eichenholz, mit Kupferblech am Treibende verstärkt) segmentweise vorsichtig nur einige Millimeter (ansetzen) in seinen Sitz. Sobald ich sicher bin, dass er Führung hat, lege ich dann eine der großen Scheiben auf die Gleitbuchse und treibe dann mit einem passenden Rohr die Buchse zu Grunde.


    Mit dem Dichtring mache ich es am Anfang genauso, nur brauche ich beim restlichen eintreiben erheblich größere Kräfte und nehme dafür das Kunststoffrohr. (siehe Foto: das schwarze Rohr passt fast genau, aber eben nur fast) Ein liebes Mitglied hier aus unserer illustren Runde, mit dem ich in Kontakt stehe, hat meine Idee aufgegriffen und wird versuchen ein passendes und ausgefeilteres Werkzeug herzustellen. Noch werde ich keine Einzelheiten dazu bekannt geben und wenn, dann auch nur mit seinem Einverständnis. Ich möchte das hier (noch) nicht weiter vertiefen und lasse die Sache reifen.


    Mit dem zweiten (alten) Gabelring den neuen einzutreiben ist mir alles zu kippelig und einfach suspekt. Siehe und warte auf das Ergebnis in Anschnitt zwei.

    Dateien

    Ich gebrauche keinen Mittelfinger, ich kann das mit den Augen! ;)

  • Hallo Siegfried


    Bei soviel Perfektion muss ich dann ja wohl zugeben, das man an deiner Art Simmerringe zu wechseln nichts mehr verbessern kann.


    Ich hab bei meiner ST nach 18 Jahren erst einmal die Simmerringe wechseln müssen, ging auch nach der alt hergebrachten Methode.
    Ich hoffe das du nicht so bald wieder wechseln musst.


    Auf eine hoffentlich bald beginnende Saison 2010.


    Hier schneit es gerade, wird wohl dann doch Morgen nichts mit ner kleinen Tour.

    Grüße vom Neckar


    Frank


    Gum biodh Eòin Gràidh nan Gàidheal fillte ri dealbh fo bheatha.

  • So ist mit das bei einigen Schulungen Namhafter Motorradhersteller in ihren Werks eigenen Schulungsstätten immer wieder gezeigt worden.



    Diesem Trainer (vermutlich kenne ich ihn am Ende auch noch) sollte das Handwerk gelegt werden.


    Wenn es ein namhafter Hersteller ist, der auch einen Namen hat, dann verweist er auf das entsprechende Spezialwerkzeug (passende Buchse für das jeweilige Innenrohr und ein dazu passendes Eintreibgewicht - für USD Gabeln in geteilter Ausführung).


    http://econ-werkzeuge.de/docs/bikeundwerkstatt/katalog8.pdf Seite 8 als Beispiel

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Werkzeuge vom feinsten, GOO und jeden Euro wert! Ein paar davon finden sich auch in meiner Werkzeugkiste, mit dem ich schon einige Reparaturen vollzogen habe.


    Wenn es bei solchen Arbeiten profimäßig zugehen soll, dann ist eh nur pressen angesagt! Aber wer kann schon eine Presse sein eigen nennen?

    Ich gebrauche keinen Mittelfinger, ich kann das mit den Augen! ;)

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  • Diesem Trainer (vermutlich kenne ich ihn am Ende auch noch) sollte das Handwerk gelegt werden.


    Wenn es ein namhafter Hersteller ist, der auch einen Namen hat, dann verweist er auf das entsprechende Spezialwerkzeug (passende Buchse für das jeweilige Innenrohr und ein dazu passendes Eintreibgewicht - für USD Gabeln in geteilter Ausführung).


    http://econ-werkzeuge.de/docs/bikeundwerkstatt/katalog8.pdf Seite 8 als Beispiel


    Wenn du schon mal zu Schulungen in Bensheim (früher waren die mal in Heppenheim) oder in Bad Homburg warst, dann kann es schon gut sein, das du diese Technischen Berater kennst.
    Natürlich, es arbeitet sich viel leichter, wenn man die dazu vorgesehenen Spezialwerkzeuge hat. Aber du weißt sicher auch aus eigenen Erfahrungen, das sich gerade kleinere Zweirad Betriebe, vor allem wenn sie gerade erst aufgemacht worden sind, nicht sofort eine absolut perfekte und dazu noch sau teure Sammlung mit Spezialwerkzeugen zulegen können.


    Ich habe 20 Jahre im Zweiradbereich gearbeitet, aber ich kenne keine Firma die alle von den Herstellern als "Notwendige Werkzeuge" deklarierten Gimmiks hat.
    Da wird gerade in der anfangs Zeit improvisiert was das Zeug hält.
    Oft auch gar nicht mal so schlecht.
    Oder was auch schon mal vorkommt, das ein Werkzeug verliehen (soll schon mal passieren) ist und ein Kunde bringt ein Fahrzeug was dringend repariert werden muss.
    Was macht man den dann?


    Oder hast du in deiner Werkstatt immer genau das was du brauchst.


    Deshalb werden auch solche Tricks in den Trainings gezeigt.
    Natürlich immer mit dem Hinweis, das man es eigentlich nur mir dem notwendigen Spezialwerkzeug machen soll.
    Wenn mir irgend jemand erzählen möchte, das es in Werkstätten immer Einhundert Prozent nur nach den Herstellervorgaben geht, dem glaube ich nicht ganz.


    Heute arbeite ich mit diesen Motoren da kostet dann schon mal ein Zylinder sagenhafte 9000$ dazu noch der Kolben mit 2000$, da wird garantiert nicht alles mit Spezialwerkzeugen gemacht, weil die äquivalent dazu noch teurer sind.

    Grüße vom Neckar


    Frank


    Gum biodh Eòin Gràidh nan Gàidheal fillte ri dealbh fo bheatha.

  • Aber du weißt sicher auch aus eigenen Erfahrungen, das sich gerade kleinere Zweirad Betriebe, vor allem wenn sie gerade erst aufgemacht worden sind, nicht sofort eine absolut perfekte und dazu noch sau teure Sammlung mit Spezialwerkzeugen zulegen können.



    Ich habe volles Verständnis wenn ein Betrieb in der Anfangszeit z.b. Werkzeuge für den Kardan (die kaum jemals benötigt werden) nicht vorrätig hat und sich diese Werkzeuge beschafft wenn sie gebraucht werden.


    Kein Verständnis habe ich aber bei Werkzeugen die häufig benötigt werden (Wellendichtring Gabel)....


    Arbeiten für die ich das passende Werkzeug nicht habe, fange ich erst gar nicht an.

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Hallo Manfred,
    da hast du vollkommen recht, aber wie z.B. setzt du Simmerringe im Bereich Schalthebelwelle, Antriebs- oder Kardanwelle ein?
    Da sind sehr selten die passenden Originalwerkzeuge vorhanden. Aber das hasst du ja schon geschrieben.
    Das wird in fast allen Werkstätten nach der Methode: Sauber ansetzen und dann vorsichtig mit einem Dorn oder dem alten Simmering als Vorlage eintreiben, gehandhabt.
    Warum macht man das so an der Stelle und nicht bei der Gabel?

    Grüße vom Neckar


    Frank


    Gum biodh Eòin Gràidh nan Gàidheal fillte ri dealbh fo bheatha.

  • .... aber wie z.B. setzt du Simmerringe im Bereich Schalthebelwelle, Antriebs- oder Kardanwelle ein?



    Diese WDR sind bündig mit dem Gehäuse und da genügt ein passendes Eintreibwerkzeug dessen Außendurchmesser 1/10mm kleiner ist als der Außendurchmesser des WDR.


    Mit einem puren Hammer, Splinttreiber, Dorn oder dem alten WDR habe ich sowas nie eingetrieben.


    Eintreibhülsen lassen sich mit geringstem Aufwand auf einer Drehmaschine selbst herstellen... und dazu braucht es kein Profigerät....

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

  • Unser Karl-Heinz #366 hat sich mit mir in Verbindung gesetzt und nach einigen PN`s, Telefonaten und Email`s nach Zeichnung zwei Gabeldichtringeintreiber (watt`n Wort :roll:) aus schlagfestem Kohlefaserwerkstoff angefertigt. Beide sind für Gabelstandrohre mit 43 mm Durchmesser also der ST 1100! Einer ist teilbar und könnte dadurch sicherlich auch für die 45 mm Standrohre der STX 1300 benutzt werden.


    Zunächst hier nochmals an Karl-Heinz ein großes Dankeschön!


    Karl-Heinz und ich sind jedoch der Meinung, dass die Eintreiber allen Interessierten hier im Forum, bei jeweiligem Bedarf, kostenlos, ggf. gegen eine kleine Spende an den Forumsbetreiber, zu Reparaturzwecken zur Verfügung gestellt werden sollten. Hierzu ergeben sich dann natürlich neue Fragen bezüglich einer zentralen Verwahrstelle, Hin- und Rückversand und dessen Kosten, etc.
    Unserer Meinung nach sollten die Eintreiber bei einem Forumsmitglied verwahrt werden und gegen Erstattung der Versandkosten (4,00 Euro Hermes) von Interessenten angefordert werden. Selbstverständlich hat eine umgehende Rücksendung bei "Nicht-mehr-Bedarf" zu erfolgen.
    Eure Meinung und/oder evtl. weitere Vorschläge hierzu würden uns sehr interessieren.

  • Hallo Forumsfreunde,


    wer von Euch aus der Esslinger Ecke ein ähnliches Problem hat, kann meinen von der Tante bei mir ausleihen. Ich bin sehr zufrieden damit. Es funzt einfach wunderbar.


    Gruß
    Udo