Hallo STX-Fahrer,
unsere Pan müsste dieses Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum haben und es bleibt festzustellen, dass Honda alles in allem eine sehr zuverlässige Maschine kreiert hat. Sieht man mal von dem leidigen Pendelthema ab, mussten nur wenige Dinge nachgebessert werden und bis auf Kleinigkeiten gab es in den einzelnen Modelljahren kaum Veränderungen, nicht zuletzt wohl auch dadurch,
dass es in diesem Zeitraum keine allgemeinen Technikrevolutionen mehr gegeben hat - der späten Geburt sei Dank.
Unsere STX 1300 steht also der schon legendären ST 1100 in keiner Weise nach und es besteht begründete Hoffnung, dass das auch weiterhin so bleibt.
"Montagsmaschinen" mit dem Zusammentreffen aller denkbaren Fehler einer theoretischen Serienstreuung wurden hier im Forum eigentlich nicht bekannt, gravierende Schlampereien bei der Montage im Werk sind mir nur in einem Fall (Andi'87) in Erinnerung geblieben (vielleicht wurden andere Fälle nicht erkannt oder auch nicht im Forum benannt).
Wenn es auch keine reihenweise Motorschäden gibt, Getriebe, Kupplung, Anlasser, Lichtmaschine, Kardan, Achsantrieb, Bremssystem und ABS sich eigentlich nur durch zuverlässigen Betrieb als überhaupt vorhanden outen, wäre es doch verwunderlich, wenn es an unserer Dicken so gar nichts zu mäkeln gäbe. Doch, gibt es, klar. Das sind einerseits Dinge, an denen Honda's Kostenrechner den Rotstift angesetzt haben (z.B. Federbein und da vor allem die Voreinstellungsmechanik) und andererseits Knackpunkte, die sich durch eine sorgsame und vorausschauende Wartung vermeiden oder zumindest minimieren lassen. Maschinen unterliegen nun mal zwangsweise einem Verschleiß. Es ist aber auch eine Frage der Erwartungshaltung eines Fahrzeughalters, welche Schäden nach welcher Fahrleistung als "normale Abnutzung" akzeptiert werden und welche nicht. Ich glaube, dass die Messlatte bei uns STX-Fahrern sehr hoch liegt. Andererseits können gerade bei der Wartung Fehler gemacht oder Mängel übersehen werden, die erhebliche Schäden nach sich ziehen oder den Pan-Fahrer on Tour vor schier unlösbare Probleme stellt.
Aber kaum ein Fehler, der sich nicht ankündigt, es kommt entscheidend darauf an, die Zeichen der Zeit richtig zu deuten und Gegenmaßnahmen zu treffen.
So habe ich über einen längeren Zeitraum ein Nässen eines Gabelholms als unvermeidlich hingenommen, bis die Brühe sich dann irgendwann schlagartig Luft verschafft hat. Selbst schuld.
Weitgehend harmlos war ein "totaler Ölverlust" von dem hier noch die Rede sein wird, aber durch Unvermögen des FHH nicht nur verursacht, sondern auch mit hohen Kosten verbunden wieder beseitigt wurde.
Böse hätte ins Augen gehen können die falsche Einschätzung einer triefenden Kontrollöffnung der Kühlwasserpumpe (auch selbst schuld), der m.E. einzigen konstruktiven, aber unausweichlichen Schwachstelle an der STX. Es sind hier nur wenige Fälle bekannt gemacht worden und fast alle diese Schäden sind in der Größenordnung 80 TKm und mehr aufgetreten, also durchaus ein Bereich, den so mancher Motorradfahrer in 20 Jahren nicht erreicht.
Der angagierte Pan-Fahrer muss nicht zwingend selbst Hand anlegen, aber er sollte sich auch nicht allein auf das wachsame Auge des FHH verlassen und sowohl selbst nach dem Rechten schauen als auch den FHH bei passender Gelegenheit explizit mit der Durchführung beauftragen. Dazu bedarf es gewisser Kenntnisse, nicht gesellenbrieffähiges Schrauberwissen, kritische
Hinterfragung und Minimalkenntnisse der technischen Gegebenheiten reichen in den meisten Fällen schon aus.
In nahezu allen Foren kommen immer wieder Fragen auf, wie teuer der eine oder der andere FHH bestimmte Arbeiten erledigt. Da gibt es eine erhebliche Streuung im Preis, wie es auch bei der Arbeitsqualität eine erhebliche Bandbreite gibt. Und darüber hinaus, macht der Billige vielleicht nur genau das, was der Wartungsplan vorgibt und keinen Yota mehr? Und der Teure erledigt nebenbei vielleicht sinnvollerweise auch noch anderen Arbeiten gleich mit, die nicht so wortwörtlich im Wartungsplan stehen aber im Gesamtergebnis über die Zeit vielleicht Geld sparen helfen? Wer weiss das schon? Allein an der Rechnungsendsumme lässt sich ein guter FHH nicht vom schlechten FHH unterscheiden, das ist nicht zuletzt eine Frage des Vertrauens.
Ich möchte mit diesem Beitrag zu WASSERPUMPE und ÖLVERLUST allen Interessierten meine Erfahrungen mitteilen, die sie in die Lage versetzen mögen, einerseits bestimmte Dinge selbst bewerten zu können, andererseits sich auf der großen Tour selbst helfen (lassen) zu können.
Ich verzichte auf weitergehende Beschreibungen, Schrauber des 3. Lehrjahres, Gesellen und angehende Meister wissen das ohnehin, Nichtschrauber wären damit überfordert. Auf Wunsch erweitere ich einzelne Themen aber gerne, oder solls ein Anderer mit eigenen Kommentaren tun.
Die angehängten Bilder sind wo erforderlich beschriftet und damit hoffentlich selbsterklärend.
Sollte es notwendig werden, Texte zu ändern oder zu ergänzen, werde ich möglichst neue Beiträge ans Ende des Threads stellen, Korrekturstellen in bisherigen Texten werde ich entsprechend farblich markieren, Schreibfehler ausgenommen.
Und nun fröhliche Diskussion und hoffentlich viele zusätzliche, interessante Themen.
Gruß rund um
Horst