Sprithahn tropft

  • Ein altes Thema hat auch mich eingeholt. Dennoch eröffne ich mal ein neues Thema, weil das bei mir bzw. meiner Mopete wohl doch etwas anders liegt als bei den üblichen Problemen rund um dieses unterdruckgesteuerte Kraftstoffventil. Denn....


    ...meine Pan läuft super
    ...springt einwandfrei an


    Aber: Sie stinkt nach Sprit und das nicht zu knapp. Im Stand ist nichts zu schnuppern und wenn sie läuft, dann wird es nach ein paar Minuten recht intensiv. Wohl dann, wenn die steigende Motorwärme den ausgetretenen Sprit verdunsten lässt.


    Heute habe ich Zeit gefunden, mal unter die Tupperware zu schauen und musste auch gar nicht lange suchen. Der Sprit tritt an eben diesem unterdruckgesteuerten Kraftstoffventil aus. Hab' mir das mal näher angeschaut und da wird es merkwürdig: unten am Ventil befindet sich eine Bohrung. Kein Ahnung, ob das Drainage ist oder für Druckausgleich oder was auch immer. Fakt ist, aus diesem Löchlein blubbert es. Keine Unmengen, aber eindeutig und ständig.
    Was kann das sein? Ist dem mit einem Reparatursatz beizukommen oder hat dieses Leck eher nichts damit zu tun? Wie gesagt, die Mopete läuft in allen Lebenslagen einwandfrei.


    Ich war jetzt drauf und dran, das Ventil vorläufig rauszunehmen und zu überbrücken. Zumindest für eine Weile, bis Ersatz da ist. Mir ist aber beim oberflächlichen Hinschauen aufgefallen, dass die beiden Spritschläuche unterschiedlich dick zu sein scheinen. Was für ein Röhrchen müsste es denn da sein, um das Ventil zu überbrücken? Oder passt der abgehende Schlauch am Ende sogar ganz simpel auf den Spritfilter? Wie gesagt, NOCH habe ich das nicht auseinander genommen.

  • Da ich noch so ein Schätzchen in meinem "Aservatenschrank" habe, werde ich mir das Teil gleich genauer ansehen und ggf. öffnen. Ich melde mich dann wieder.

    Ich gebrauche keinen Mittelfinger, ich kann das mit den Augen! ;)

  • Die Bohrung (roter Kreis) im Mittelteil des Ventiles dient lediglich zum Druckausgleich wenn durch Unterdruck die Membrane (gelb) den Spritdurchfluss freigibt. Wenn nun aus der Ausgleichsöffnung Sprit fließt, ist zu 99,99 % der kleine Teil der Membrane in die Wicken.


    Also Rep.-Satz für die Membrane (gibts hier bei Olli im Shop. Mal anfragen .... Aber wem sag ich das?)




    Stop, Kommando zurück, waren die falschen Bilder, Die richtigen kommen noch nach.

    Dateien

    Ich gebrauche keinen Mittelfinger, ich kann das mit den Augen! ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Löti ()

  • Klasse, Siegfried. Detaillerter und schlüssiger kann man nicht antworten. So kann ich sogar genau nachvollziehen, dass Du auf jeden Fall Recht haben wirst. War eben nur merkwürdig, dass die von defekten Ventilen betroffenen ST1100 üblicherweise nicht anspringen oder schlecht laufen und meine eben genau solche Probkeme nicht hat. Aber anhand Deiner Ausführung und Bilder wird das plausibel.


    Ich gehe dann mal in Beschaffung.


    Nun aber der nächste Schritt, denn wir haben Traumwetter vor uns: Wie ist denn das nun mit dem Überbrücken. Muss ich mir da nun tatsächlich ein Röhrchen mit unterschiedlichen Enden besorgen. Oder passt der abgehende Schlauch doch irgendwie auf den Spritfilter?

  • War eben nur merkwürdig, dass die von defekten Ventilen betroffenen ST1100 üblicherweise nicht anspringen oder schlecht laufen und meine eben genau solche Probkeme nicht hat.


    Das wird wahrscheinlich daran liegen, dass in den Fällen die größere Membrane eine kleinen Riss oder sonstige Beschädigung hat, dadurch erst gar kein Unterdruck entsteht und somit auch der kleine Membranteil, da federbelastet, den Spritfluss erst gar nicht frei gibt.


    Wenn`s denn so dringend ist mit Moppedfahren, der kleinere (abgehende) Schlauch zur Vergaserbank wirst du schon auf den Spritfilter aufgesteckt bekommen sofern er lang genug ist.
    Aber was ganz wichtig ist, dass der dünne Unterdruckschlauch vom Ventildeckel abgezogen und luftdicht verschlossen (Nagel, etc.) wird, sonst gibts Nebenluft im Vergaser und unrunden Motorlauf.

    Ich gebrauche keinen Mittelfinger, ich kann das mit den Augen! ;)

  • So denn, das Ventil ist raus, der Schlauch passte mit etwas Nachdruck auf den Filter und der Unterdruckschlauch ist mit einem passenden Bolzen abgedichtet. Da tropft nix mehr.....kurzum, das traumhafte Wochenende kann kommen.


    Ich habe das Ventil auch mal zeerlegt. Zu sehen ist da nichts von einem Riss oder Löchlein. Theoretisch könnte die Membran sogar intakt sein und eine vermeintliche Undichtigkeit durch irgendeine Ablagerung auf der inneren Dichtfläche vorgetäuscht worden sein, sodass es möglicherweise durch bloßes Reinigen der Membran und der Dichtfläche auch hingehauen hätte. Aber andererseits.....also, es kam ja eh nicht viel raus (allerdings definitiv zu viel) und so ein mickriges Loch wird kaum zu finden sein, wenn es denn da ist. Da jetzt noch lange rumexperimentieren......neenee, solche Ersatzmembranen kosten ja nun nicht die Welt.


    Und jetzt baue ich die Mopete wieder zusammen für ein traumhaftes Wochende und vielleicht noch eine ausgiebige Probefahrt in die heutige Abendsonne hinein - ohne Spritgestank in der Nase.

  • Bei mir war die Membrane gerissen habe aus Zeitgründen das komplette Ventil ausgetauscht.Ich denke mal wem bei 170 auf der linken Spur der Motor plötzlich ausgeht und Wert auf seine eigene Sicherheit legt wird nicht mit dem BenzinHahn oder Membran Kompromisse eingehen.

  • Das Herausnehmen des Ventils ist sicher ein Kompromiss. Ich sehe durchaus, dass im Falle eines Sturzes Sprit austreten kann, wenn die Mopete auf der Seite liegt. Da werden dann sicher nicht alle Schwimmernadeln geschlossen sein. Den Kompromiss gehe ich für eine Weile ein - eben bis ein Rep.-Satz da ist.
    Für überflüssig halte ich dieses Ventil auf keinen Fall. Und genau deshalb wird es auch repariert.
    Dickfällig wäre es allerdings gewesen, erstmal so weiter zu fahren. Nachdem ich gesehen habe, wo der Sprit austrat, wie viel (eher wenig) und vor allem wohin er lief, glaube ich kaum, dass Brandgefahr bestanden hat. Da hätte man schon auf so 'ne Idee kommen können. Aber da hört dann bei mir der Spaß auf. Nicht dass das Zeug dann doch Wege nimmt, die theoretisch undenkbar sind.


    Apropos Wege nehmen:
    Das bisschen Sprit, was da raus kam......aakso da sollte man doch meinen, dass man das nur schnuppern kann, wenn die Fuhre steht. Aber nee.....selbst bei relativ hohen Geschwindigkeiten war das zu riechen. Scheint ja wohl so, als würde der Fahrtwind hinter der Verkleidung doch ziemlich ausgebremst und ein gewisser Unterdruck hinter der hohen Scheibe sorgt dann wohl dafür, dass Fahrers Nase von den Dämpfen Kenntnis bekommt.

  • Habe mein Rep.-Satz gerade gefunden den ich hier aus dem Onlineshop habe.


    Es ist der Rep.-Satz: FCK-36

    Ich gebrauche keinen Mittelfinger, ich kann das mit den Augen! ;)

  • Eine interessante Info, Löti!


    Da muss man wohl ein bisschen aufpassen, was man da aus der Goldwing-Welt für die ST abholt. Da hat Honda scheinbar so um 96/97 irgendwas geändert. Danach kam ein "FCK-41". Viele Bucht-Händler erwähnen das nicht, sondern eben nur die Baujahre der GWs. Und selbst da sind die Kameraden sich nicht einig. Einige hauen so einen Satz raus für die Bj. 88-00 Andere differenzieren - wie oben erwähnt - ab 96 und für noch andere scheint der Schnitt in 1998 stattgefunden zu haben. Nur wenige geben die FCK-Nummer an. Ob die Unterschiede wirklich relevant sind? Ich werde es da gar nicht drauf ankommen lassen, sondern gleich das Richtige bestellen. Hier im Online-Shop kann man wohl nicht viel falsch machen.


    Ich habe aber leider feststellen müssen, dass es bei meiner Mopete wohl nicht allein an dem Benzinhahn gelegen hat. Doch, klar, der war defintiv undicht. Man konnte deutlich sehen (und auch fühlen), wo der Sprit hingetropft ist. Aber nachedem ich den Hahn nun rausgenommen und überbrückt hab', stank es nach einer Probefahrt immer noch. Erst dachte ich, dass ich den Schlauch beim Überbrücken nicht ganz dicht bekommen hätte. Also den "Tank" wieder abgebaut und nachgeschaut und.....nee, knochentrocken.
    Dann dachte ich noch, das sei vielleicht noch ein Rest an Sprit, der sich irgendwo gesammelt hat und erstmal verdunsten müsste. Aber so lange kann das nicht dauern. Ich war heute tatsächlich 2 Stunden unterwegs und hattte immer noch Spritgeruch in der Nase. Ich hielt es zunächst noch für möglich, dass ich mir das nur einbilde - eben weil man den Geruch mal in drr Nase hatte.... aber als ich zurück kam und auf den Hof fuhr, rümpfte meine Frau gleich die Nase und meinte, es stinke nach Tankstelle.
    So werde ich dann wohl im Laufe der Woche erneut ans Werk müssen und ein bisschen tiefer graben. 2 Lecks zeitgleich....das ist schon fast boshaft.