Inspektionen eines wieder erweckten Motors

  • Nun wenn ich mir das Thema Ventile einstellen richtig durchlese, stellt sich mir die Frage, wie ich bei meiner general Überholten mit den Inspektionen weiter vorgehen soll.


    Den Austaschmotor (ATM) den ich eingebaut habe hat nachweislich 4000 Km drauf, wurde knapp ein Jahr gefahren und lag seit 1992 im angeblich gut temperierten Keller.


    Neues Öl, Ölfilter und Zündkerzen sind obligatorisch. Auch hatte ich vor nach den ersten 1000 Km sanftem Einfahren das Öl und den Ölfilter zu wechseln.


    Aber wie weiter?
    Soll ich bei 6000 Km Motorlaufleistung die Ventile überprüfen lassen?
    Gibt es vielleicht sonst noch ein Paar Dinge, die zu beachten sind?


    BTW vielleicht gibt es ja eine gute Werkstatt im Rhein-Main-Gebiet, die man empfehlen kann. Wie man aus meinen vielen katastrophalen Berichten lesen kann, war diejenige, die die Maschine die ersten 60 TKm gewartet hat, nicht die Beste.

  • Zitat

    Original von Stefan Frey


    BTW vielleicht gibt es ja eine gute Werkstatt im Rhein-Main-Gebiet, die man empfehlen kann. Wie man aus meinen vielen katastrophalen Berichten lesen kann, war diejenige, die die Maschine die ersten 60 TKm gewartet hat, nicht die Beste.


    Aus meinen Erfahrungen kann ich im Rhein-Main Gebiet Honda Knatz in Pfungstadt empfehlen, dort wurde meine alte ST 1100 während der 153.000 Km gewartet, in der ich sie fuhr. Es gab nie Probleme!
    Nicht mehr ganz Rhein-Main Gebiet ist Honda Lang in Reinheim, die arbeiten aber auch sehr sorgfältig.
    Zumindest wirst Du bei diesen Adressen einen kompetenten Ratschlag kriegen.

  • Hallo Stefan,
    Ich lasse die arbeiten die ich nicht selbst machen will od. kann hier http://www.zweiradgebhardt.de/ machen und der ist von meinem Wohnort nicht gerade um die Ecke, ich habe also gute Gründe dort hinzugehen aber Erfahrungen muß jeder selbst für sich machen ich kann Dir diese Werksatt auf jedem Fall sehr empfehlen.
    Frage da nach Jürgen Kullmann das ist der Chef und mit dem solltest Du Dich vieleicht mal über Dein Problem unterhalten.
    Groß Gerau ist auch nicht so weit von Deinem Wohnort entfernt.

    Grüße
    aus Süd-Hessen
    Peter
    STOC #611


    Historie: Div.50er, Laverda 1000C3; Suzuki GS750,VS1400; Yamaha XS400, XS1100S, FJ1200; Kawasaki GPZ1100; BMW R1200RT; K1600GT;R1200GS/LC; Honda ST1100 ABS-I,ST1100 ABS-II; ST1300-A8; Triumph Explorer;aktuell BMW R1250GS

  • Hallo Stefan!


    Wenn der Motor von `92 bis jetzt gestanden hat, hat sich mit Sicherheit im inneren des Motors auch Korosion gebildet. Außer er war bis zur oberkante Ölfüllstutzen mit Öl gefüllt, was ich aber nicht Annehme.
    Vor Inbetriebnahme solltest du überprüfen ob der Motor noch dreht, oder fest ist. Dreht der Motor, Zündkerzen raus, und in jeden Brennraum ein Schnapsglas voll Öl rein. Jetzt die Ventildeckel demontieren und die Nockenwellen mit reichlich Öl begiessen. Dann den Motor von Hand ein paar Umdrehungen durchdrehen. Jetzt könntest du auch noch das Ventielspiel überprüfen, aber ich glaube nicht das sich da viel verändert hat, denn der Motor hat ja nur gestanden.
    So, nach dieser Prozedur neues Motoröl, Filter und Zündkerzen rein, und den Motor nur mit dem Anlasser durchdrehen bis die rote Ölkontrolleuchte aus ist. Danach den Motor starten, und sobalt er anspringt sollte die Drehzahl für die ersten 2 Minuten zwischen 1500 und 2000 U/min liegen. Denn niedrige Drehzahlen schaden dem Motor in diesem Fall. Den nächsten Ölwechsel solltest du spätestens nach ca. 500km durchführen. Danach nur die üblichen Intervalle. Ein vorgezogenes Einstellen der Ventile halte ich nicht für nötig.


    Gruß Holger

  • Holger,


    und wozu das ganze Procedere? Was denkst du, wie lange deine Nockenwellen und Gleitlager trocken laufen wenn du das Motorrad am Abend vorher abgestellt hast? 2-5 Sek. kann es dauern, bis überall Öl ist. Und da bringt das beschütten mit Öl rein garnix. Und die Geschichte mit dem Öl im Zylinder ist nicht nur ne riesen Sauerei (blauer Ölnebel bis die Feuerwehr kommt) sondern auch noch kontraproduktiv. Wenn du Glück hast bekommst den Motor garnicht ans laufen weil alles voll Öl ist (icl. Zündkerzen)


    Menno: Der PÄN Motor ist kein Mimöschen. Altes Öl raus, (icl Filter) neues rein und ab. (BTW: Was soll denn da so korrodieren im Motor?)


    Nach 1000km neues Öl rein und die nächsten 12.000km is Ruhe.


    Da sind Vergasr die 10 Jahre im Keller lagen viel empfindlicher :evil:

  • Hallo Holger,


    danke für den Tipp, aber der Motor läuft schon. Das war auch nicht die Intension meiner Frage. Mir ging es um die Intervalle der Inspektionen und im Speziellen um die Intervalle der Ventile, bzw. ob sich da etwas durch die lange Standzeit etwas geändert hat, auf das ich früher achten muß.


    Zitat

    Original von Andi#87



    Da sind Vergasr die 10 Jahre im Keller lagen viel empfindlicher :evil:


    Ja Andi, damit hast Du recht. Auf dem Motor war ein Vergaser montiert. Er sieht aus wie aus dem Laden. Allerdings wurde das Benzin nicht abgelassen und ist jetzt eine ziehmlich zähe Flüssigkeit. Ich habe die Maschine auch damit nicht zum laufen gebracht und meinen Alten Vergaser genommen. Man müsste ihn jetzt wohl reinigen, bevor er wieder brauchbar ist. Ich werde ihn allerdings verkaufen, da ich nicht sehe, wann ich ihn gebrauchen kann.

  • Also ich würde da auch einfach die Services von Null starten; vorsichtig "Einfahren", 1000er Service machen (akribisch alle Schrauben prüfen, Ventile, Vergaser syncen, etc...) dann einen bei 6000 und danach auf 12Tkm gehen, bei gutem Öl und entsprechender Jahresleistung ist der 12er absolut guter Interval.
    Ventildeckel maximal ab um zu prüfen ob kein Oberflächenrost dran ist (da hätte ich auch mal in die Brennräume gekuckt...); da alles mit Öl zu ersäufen macht auch IMO nicht wirklich Sinn, in den Lagerspalten wie auch im Synthermaterial der Lagerschalen sollte sich ausreichender Schmierfilm gehalten haben.
    BTW: was macht der Antrieb jetzt? Endlich Ruhe?

  • Hallo Andi#87!


    Das Procedere macht deshalb Sinn weil nach 12 Jahren Standzeit der Schmierfilm auf den Nocken gleich Null ist. Im Gegensatz zu einer Standzeit von ein paar Wochen. In 5 Sekunden hat sich der Motor schon 125 Mal gedreht, das heisst die Nocken gleiten 62 Mal ohne Schmierung Metall auf Metall über die Stößel. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das das gut sein kann. Außerdem reagiert das Material der Kolbenringe mit dem Material der Zylinderlaufbuchsen, im Fachkreisen auch Korrosion genannt. Und das Öl im Brennraum macht deshalb Sinn weil das Material das sich bei den ersten bewegungen löst durch das Öl gebunden wird. Bis du dann den Motor wieder zusammen hast ist der größte Teil des Öls sowieso wieder in die Ölwanne gelaufen, daher wird der Motor auch sofort anspringen und maximal die Wolke eines Zweitakters produzieren.
    Da ich an meinen anderen beiden Mopeds dieses Prozedere jedes Jahr vollziehe, weil sie nur 3 Monate im Jahr genutzt werden, kannst du mir glauben das dem so ist.
    Hinzu kommt auch noch das wenn der Motor mit altem Öl lange gestanden hat sämtliche Gleitlager Schaden nehmen können. Da gebrauchtes Öl einen gewissen Anteil an Säure beinhaltet werden meisst die unteren Lagerschalen der Kurbelwellen-Pleuel und Nockenwellenlager durch diese Säure angefressen. Im schlimmsten Fall gibts nach kurzer Zeit einen Lagerschaden.
    Aber ich will hier Stefan nicht entmutigen, denn wie gesagt es kann passieren. Fahr deine Pan und mach die normale Wartung, also 12tkm Ölwechsel und 24tkm Ventilspielkontrolle, und alles wird Gut.


    Und Stefan, wenn du das Ventielspiel selber kontrollieren willst, gebe ich gerne Hilfestellung. Sind ja keine 50 km zu dir.



    Gruß Holger

  • Holger,


    ich hab ja nicht wirklich Lust hier ne Grundsatzdiskussion anzufangen aber nur 2 Dinge von meiner Seite:


    1. Wie kommt das Öl, das du in die Brennräume kippst denn in die Ölwanne? SO einfach an Kolben und Kompressionsringen vorbei?
    2. Was denkst du, wofür heute Additive im Öl sind? Die sollen genau den Säureanteil (der nach dem Schwefelverbot im Benzin eh=0 ist) binden was sie sehr gut tun!!


    Kipp mal ein bisschen Emulgator in altes Motoröl und miss mal den pH Wert, du wirst dich wundern, von wegen Korrosion :wink:


    Anyway...der Motor läuft ja nun schon...have luck and fun.... :wink:

  • Zitat

    Original von Andi#87


    1. Wie kommt das Öl, das du in die Brennräume kippst denn in die Ölwanne? SO einfach an Kolben und Kompressionsringen vorbei?

    Bei einer BMW alle Mal! :mrgreen:

  • Andi,


    zu1. das Öl läuft zwischen Kolben und Zylinderwand, durch die Kolbenringnut im Kolben, hinter dem Kolbenring. Und auch durch den Spalt am Kolbenringstoß. Denn 100% dicht ist das ganze eben nicht.


    zu2, ich geb dir recht das heutzutage sehr hochwertige Öle auf dem Markt sind, ich weiss doch aber nicht, was in einem Motor der seit 12 Jahren steht, für ein Öl verwendet worden ist.


    Übrigens meine Aussagen stützen sich nicht auf theoretischem Wissen,
    sondern auf praktischer Erfahrung.


    Gruß Holger

  • Zitat

    Original von HOLGI #687


    das Öl läuft zwischen Kolben und Zylinderwand, durch die Kolbenringnut im Kolben, hinter dem Kolbenring. Und auch durch den Spalt am Kolbenringstoß. Denn 100% dicht ist das ganze eben nicht.


    Einspruch!


    In nem Anfall von Wahnsinn hab ich mal bei meiner Transe die Einmottungsvorschriften befolgt - u.a. in jeden Brennraum ein halbes Schnapsglas Öl. Nach meheren Monaten Winterschlaf hat das Erwecken dazu geführt, dass ich ne ganze Wohnsiedlung in eine Rauchwolke gehüllt habe. So´n Scheiss mach ich seitdem nicht wieder.
    Und auch in den ersten paar Tagen des Fahrbetriebs sahen die Abgase mehr nach Zweitakter aus.
    Gruß
    8) Axel 8)

    Gruß Axel#561



    Das Rezept für Gelassenheit ist ganz einfach: Man darf sich nicht über Dinge aufregen, die nicht zu ändern sind.NO:

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